Hallihallo,
zu ein paar Stichworten, die hier im Thread vorkommen:
SAFT: Achtung! unbedingt auf enthaltene KH achten. Ziel des Fastens ist es, den "Zuckerspeicher" in der Leber abzubauen, damit der Körper in Ketose geht (beginnt aus Fett Ketone als alternative Energiequelle zu bauen). Wenn man Pech hat, reicht der enthaltene Zucker im Saft, dass man NICHT in Ketose kommt. Somit nur wenig Benefit von den Fastentagen hat. (mMn ist Brühe besser, weil sie Blutzucker nicht ansteigen lässt und wertvolle Elektrolyte liefert. Salz+Kalium ist auch eine Option, um Elektrolythaushalt auszugleichen).
"Fasten-High": Aus meiner Erinnerung (bitte bei Bedarf nachprüfen): verantwortlich für dieses "gehen auf Wolken" ist nach ca. 72 Stunden ein Wachstumshormon (ich glaub HCG - kann auch ein anderes Hormon sein). Das wurde bei jungen, gesunden gemessen und auch bei älteren mit metabolischem Syndrom. Junge hatten nach 72 Stunden einen massiven Anstieg und der Level ging auch beim Fasten über mehrere Wochen immer weiter rauf.
Ältere bzw. Personen mit metabolischen Syndrom hatten leider nur leichten Anstieg. Selbst nach mehreren Wochen hatten sie nicht mal jenen Spiegel erreicht, den die Jüngeren nach 72h schon hatten!!!
Fazit: dieses intensive "Fasten-High" hat man leider eher als jünger Person zu erwarten. (dennoch profitiert man in jedem Alter durch Fasten. Allerdings können - je nach Alter/Gesundheitzustand - andere Fastenstrategien effektiver sein).
Fastendauer:
Oft hört/liest man von 48-72 Stunden, die man mind. erreichen sollte. Da geht es uA auch darum, den Glucosespeicher zu leeren und Ketonproduktion anzuwerfen/in die Autophagie zu kommen.
Wenn man sich ohnehin ketogen ernährt, hat man ohnehin leere Glucosespeicher - ist somit rascher im "Reparaturmodus". Da sind schon 16, 24, 36... Stunden viel effektiver, als bei kohlehydratlastiger Ernährung zB 48 Stunden (da ist es durchaus wahrscheinlich, dass der Körper nach 24 Stunden noch keine Ketone produziert, nach 48 Stunden ev. beginnt. Wenn man viel "geladen" hat ev. auch erst nach 72 Stunden).
In der Keto-/Carnivore Welt, sind die meisten gut beraten in den ersten Wochen/Monaten nur mal auf Keto umzustellen (damit sie in stabiler Ketose sind). Allein da geschieht schon massiv Heilung.
Wenn man steht/mehr erreichen muss/möchte, kann man dann mit Fastenintervallen Heil- oder Abnehmplateaus überwinden.
Somit: nicht jede Fastenstrategie ist für jeden gleich gut.
Dr. Boz hat bei ihren PatientInnen etliche Parameter mitlaufen lassen und aus denen Richtwerte erstellt, welche Voraussetzungen erfüllt sein sollten, damit Fasten etwas bringt. Je nach Stoffwechselstatus profitieren manche eher durch zB "Sardinenfasten" (somit sehr wohl Nahrungsaufnahme), andere durch OMAD/24 Stunden fasten, wiederum andere durch 72 Stunden oder längere Fastenzeiten.
Manche müssen wochen-/monatelang ihren Körper mit Eiweiß und Fett füttern, damit der überhaupt bereit ist, (wieder) in den Reparaturmodus zu gehen.
Es geht bei ihr immer ums Ratio von Blutzucker und Ketonen und darum, wovon der Körper profitiert ohne in einen "Sparmodus" zu schalten (zustand der Nebennieren etc.).
Sie hat unterschiedliche Ratios für ihre KlientInnen ausgearbeitet - jemand der zB Krebs hat, muss möglichst rasch auf hohe Ketone/niedrigen Blutzucker kommen. (Für Details müsste man sich bei ihr reinhören. Sie hat Videos dazu. Auch welche Marker sie hat, um jeweils auf die nächste Fastenstufe und somit Gesundheitsstufe zu kommen).
Ich hab zB sehr schnell auf OMAD geschaltet (1x/Tag essen) - da hat mein Körper eher blockiert, als pos. drauf reagiert. Blutzucker/Ketonmessungen haben dann gezeigt was los ist.
Besser für mich - Fett rauffahren, öfter essen im Wechsel mit Fastenepisoden (also viel Abwechslung für den Stoffwechsel), und Carnivore statt Keto.
72 Stunden fasten - ich merke da keinen besonderen Benefit im Vgl. zu 24 oder 48 Stunden. Ev. würde ich bei längeren Fastenperioden mehr merken? (wenn ich mir die Hormonkurven "alt-jung" anschau, vermutlich eher nicht?). Somit sehe ich es aktuell eher so, dass mir der häufige Wechsel meiner Strategie mehr Nutzen bringt, als längere Fastenperioden.
Was mir enorm gut tut: fast immer leerer Darm. Durch Carnivore bleibt kaum was zu verstoffwechseln für den Dickdarm - das gibt mir so viel mehr Energie und Lebensqualität. Auch bezüglich Heilung/Verjüngung ist das (für mich) so viel effektiver als Keto (mit Gemüse etc.).
Mein Fazit: jeder Stoffwechsel ist anders. Selbst was vor ein paar Jahren gut funktioniert hat, muss nun nicht mehr funktionieren usw...
lg togi