Lieber Beat,
ich bin auch Christ, jedoch steht mir der Buddhismus sehr nahe, da ich mich mit dieser Religion am besten identifizieren kann. Ich denke auch nicht, dass man mit dem auseinandersetzen eine Religion fassen kann, sondern man sollte sich in die Lehren einfühlen und die tatsächliche Essenz einer Religion betrachten. So wie die Religionen von den Menschen gemacht wurden und gelebt werden, so waren sie ursprünglich zum größten Teil nicht angedacht. So müßte man zu deinen Zitaten auch die Originalzitate und nicht die deutsche Übersetzung betrachten, die mit dem ursprünglichen kaum noch was gemein hat. Und natürlich war Buddha ein Mensch, aber Jesus war auch ein Mensch ;-) Und was bedeutet Christ sein? Es bedeutet, man glaubt an eine höhere Macht, man glaubt, an Werte, man lebt ein Leben nach diesen Werten... das ist doch die Essenz die ursprünglich jeder Religion inne wohnt. Auch ein Jude soll sich nach solchen Werten richten, auch wenn seine Religion eher dem "Auge um Auge, Zahn um Zahn" angeglichen wurde. Aber ist nicht dort ganz deutlich des Menschen Wille durchgedrungen?
Zu deiner zweiten Frage: Ich denke schon, dass es eine Erfahrung für eine Seele sein kann als Geisteskranker Mensch zu Welt zu kommen. Aber ich glaube nicht an ein unabänderliches Karma. Ich denke, dass die Seele sich die "grobe Richtung" auswählt und noch genug Platz für Erfahrungswerte beläßt. Somit ist es durchaus wünschenswert eine Hilfe zu erhalten. Für mich hat das auch nichts mit hinduistischer Weltanschauung zu tun, sondern mit meinen Erfahrungswerten, denn ich bin wirklich der absoluten Überzeugung, dass in uns Menschen - in jedem von uns - das absolute Wissen steckt. So gibt es für mich Dinge, die man einfach WEISS, wo man aufeinmal ein "Aha-Erlebnis" hat und man weiß warum die Dinge sind wie sie sind. Es ist nicht einfach zu erklären, denn diese Dinge kann man nur nachempfinden, wenn man sie selbst erlebt hat. Hast du wirklich solche Dinge noch niemals erlebt? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, denn ich denke schon, dass du ein selbstreflektierender Mensch bist, der sich sehr viele Gedanken gerade um die nicht weltlichen Dinge macht. Und wenn man das erlebt hat, dann wäre deine Frage nach dem erleben eines Films und dem erleben in einer Rückführung auch beantwortet. Zwischen diesem Erleben gibt es gravierende Unterschiede und bei einem Film ist dir durchaus klar, dass es eine fiktive Aktion ist, bei der Rückführung siehst du wohl auch Dinge die deiner Fantasie entspringen, aber du WEISST einfach was echt ist und was nicht - es ist absolut real. Hast du so etwas auch schon mal mitgemacht? Tatsächlich kann ich dich sogar verstehen, denn vor nicht allzu langer Zeit hätte ich wahrscheinlich genauso argumentiert wie du. Ich war auch mehr als skeptisch, als ich diese Rückführung gemacht habe. Allerdings gab es Dinge in meinem Leben die mich einfach in diese Erfahrung regelrecht drängten. Ich kann dir gar nicht sagen wie blöd ich mich vorher gefühlt habe und wie oft ich überlegt habe, ob ich den Termin nicht doch absagen soll ;-) Heute jedoch bin ich um eine wesentliche Erfahrung reicher und ich muß sagen, es hat mich wirklich absolut überzeugt.
Nun gut - ich sehe, man kann über die Thematik wirklich gut diskutieren.
Liebe Grüße
Chiara