krank und keine Diagnose, alles vielleicht Psyche?
Hallo Uta und alle weiteren Leser,:wave:
Meine Berichte haben nachgelassen. Ich bin aber noch da, hier in der Wohnung welche mir immer noch nicht gefällt. Seelische und körperliche Probleme halten mich in Schach. Mein Sinn für ein normales Leben ist verloren gegangen und hat Ausläufer auf meinen ganzen Tagesablauf. Ich müsste dringend in stationäre Behandlung. Hier fällt mir die Decke auf den Kopf.
So schreibe ich heute wieder meine Geschichte. Wo ich anfangen kann und soll, weis ich noch nicht. Ich schreibe einfach drauf los. Es wird ein ganz großes Durcheinander werden.
Vor drei Tagen war ich wieder mal bei meiner Psychiaterin. Die Diagnose lautet immer noch psychosomatische Störungen, was immer das heißen mag. Ich komme mit der Psychiaterin trotz meiner großen Bemühungen nicht zurecht. Was sind psychosomatischen Beschwerden. Körperliche Beschwerden, ausgelöst durch eine große seelische Belastung. Große seelische Belastungen habe ich genug. Es macht mir kein Spaß nicht mehr arbeitsfähig zu sein, den ganzen Tag nur noch an die Krankheit zu denken und die Krankheit jede Sekunde zu spüren. Was macht mein Leben noch Lebenswert. Immer wieder spiele ich mit dem Gedanken wieder auf Arbeit zu gehen und merke, dass ich den Anforderungen an das Arbeitsleben nicht gewachsen bin. Immer wieder suche ich nach Möglichkeiten meine körperlichen Beschwerden in den Griff zu bekommen. Ich müsste schon wegen meiner angespannten finanziellen Lage wieder arbeiten gehen. Mit den Finanzen ist das so eine Sache. Abgesehen davon, dass jeder zu wenig Geld in der Tasche hat, ist es wichtig auch mit den zu Verfügung stehenden Finanzen auch umgehen zu können. Nach Überprüfung meiner Einnahmen müsste ich ohne Schwierigkeiten jeden Monat problemlos hinkommen. Ich habe doch schon mehr Einnahmen als ein HarzIV Empfänger. Auch habe ich mehr Rente als so manch anderer Arbeitnehmer. Große Sprünge kann ich nicht machen. Mein Einkommen würde zum Leben reichen. Doch bin ich schon laut Kontostand im Minusbereich. Ich dürfte bis zum Monatsanfang keinen Send mehr ausgeben.
Hier frage ich mich warum das so ist und kann die Antwort nicht finden. Der seelische Knacks in meiner Seele sorgt für den Überblicksverlust meiner Finanzen. Ich kann mir alle Ausgaben aufschreiben, zusammen rechnen, sehen wo ich Möglichkeiten der Einsparung habe. Ich mache dies auch, doch bleibt am Ende der Überblicksverlust. Hier spielt die dazu gekommene Angst vor dem sozialen Untergang eine ganz große Rolle. Ich habe Angst die Miete nicht mehr bezahlen zu können, die Nebenrechnungen nicht mehr bezahlen zu können, am Ende mit meiner Krankheit als Obdachlose dazustehen. Umso mehr ich mich anstrenge, dagegen zu steuern, umso mehr bringe ich mich in eine unmögliche Position.
Psychosomatische Beschwerden – was immer die Ursachen sind, so habe ich versucht meine Existenz abzusichern. Meine Ziele waren eine eigene Wohnung, Frau, Familie, Freunde, Anerkennung im Beruf. Ich habe mich da richtig angestrengt. Ich war weis Gott kein fauler Mensch. Als ich meine Ziele erreicht hatte, wollte ich diesen Standart auch behalten und meinen Standart noch weiter verbessern.
Arbeitsmäßig war ich extrem stabil, ich konnte mich weiter aus dem Fenster lehnen, als so manch anderer Arbeitskollege. Nichts war zu hoch, zu weit, zu schwer, Ich fand immer eine Lösung. Bei auftretenden Schwierigkeiten fing ich erst mal so richtig an aufzutauen. Ich war ein Kämpfer, Aufgeben kam nicht in Frage. Ich konnte beweisen, dass da viel mehr in mir steckt, als es nach außen den Anschein hatte. Ich war richtig stolz auf mich selbst, klopfte mir selbst auf die Schulter. Ich habe mir damit Anerkennung bei den Kollegen erkauft. Bin ich zu weit gegangen, habe ich mich körperlich und seelisch zu weit aus dem Fenster gelehnt?
Keiner kann diese Frage beantworten. Jetzt ist meine ganze Welt zusammen gebrochen. Ich bin nicht mehr Leistungsfähig. Bin krank, andauernd traurig, weine sehr viel. Ich habe alle meine Ziele verloren. Jetzt stehe ich zwar mit Zielen da, doch bin ich nicht in der Lage meine Ziele umsetzen zu können. Ängste aus allen Richtungen strömen auf mich ein.
Ich bin zu weit und zu stark aus meiner Selbstkontrolle gefallen. Alles was ganz leicht ging, selbstverständlich war und von allein ging, muss ich nun mit Überwindung und Anstrengung bewältigen. Es fehlt die Leichtigkeit.
Noch mal zurück zur Psychiaterin. Ich musste mir sagen lassen, dass mein Tagesablauf asozialen Charakter hat. Damit meint die Psychiaterin vor allem meine Suche nach Lösungen für meine gesundheitlichen Probleme. Ich schröpfe das Gesundheitswesen und damit die Allgemeinheit zu stark. Ich solle mich mit meiner Rente zufrieden geben und mit meiner Krankheit leben zu lernen. Meine Psychiaterin hat mir ganz klar verboten weitere Ärzte aufzusuchen. Klar versuche ich mit meiner Krankheit leben zu lernen. Bis jetzt habe ich es nicht geschafft. So werde ich weiter nach Lösungen für mich suchen. Ich bin ein Kämpfer. Daraus hole ich mir meine Hoffnung. Diese Hoffnung soll ich begraben. Dann wäre mein Leben zu Ende.
Für die Geschlechtsangleichende Operation habe ich die Deckungszusage der Krankenkasse bekommen. Das ist schon mal gut. Aber für was solch Operation machen zu lassen, wenn das Leben zu Ende ist. Wie soll ich leben. Es ist egal ob ich als Frau oder Mann lebe, wenn ich gar nicht richtig leben kann und meinen Untergang vor den Augen habe. So schmeißst mich meine Krankheit aus der Geschlechtsangleichenden Operation. Wenn ich aber ein Angebot für diese Operation erhalten würde, so würde ich keinen Augenblick zögern.
Ein anderes Thema und eine weitere Geschichte aus meinem Leben. Heute scheint mich die Schreiblust gepackt zu haben und natürlich auch mein Mitteilungsbedarf.
Seit Jahren bin ich im Fitnessstudio angemeldet. Sport mache ich sehr unregelmäßig und eigentlich zu wenig. Die Trainingsgeräte kommen mit meiner physiologischen Verfassung nicht so ganz zurecht. Die Geräte sind ja computerunterstützt und ich habe mein Trainingsplan. Doch durch den zu hohen Puls kommt der Computer durcheinander. Ein kontinuierliches Training geht da sehr oft nicht. Die Psychopillen haben zu großen Einfluss auf meine körperliche Verfassung. Ich habe das Trainingsprogramm schon mehrmals ändern lassen, doch gibt es immer wieder Schwierigkeiten mit dem Computer. Ich bin deshalb mehr in der Sauna als an den Geräten.
In die Sauna zu gehen ist psychologisch eine Belastung. Immerhin sind da alle nackt. Ich sehe nun mal nackt und nass nicht so fraulich aus, wie ich es gern hätte. So verstecke ich meine Geschlechtsmerkmale so gut ich kann. Es stört mich, nicht so auszusehen wie eine richtige Frau. Da würde ich am liebsten die Operation schon hinter mir haben. Seltsamer Weise kommen mir keine sexuellen Phantasien beim Anblick von nackter Frauen. Ich bin richtig neidisch auf die Körper der Frauen. Gedanken an die Hormontherapie und die für mich zu wenig angleichenden Reaktionen beschäftigen mich. Es ist schon ganz schön schlimm nicht im richtigen Körper leben zu müssen. Meine sexuelle Ausrichtung war immer heterosexuell, also auf Frauen ausgerichtet. Ich frage mich was ich nach der Geschlechtsangleichenden Operation bin?
Am Sonnabend in der Sauna passierte etwas Merkwürdiges. Es macht mir zu schaffen und ich mache mir so meine Gedanken. Eine Freundin einer Bekanten aus dem Fitnessstudio war ebenfalls in der Sauna. Ich kannte diese Frau nicht. Ihre Ausstrahlung hinterließ bei mir einen sehr positiven Eindruck. Egal ob diese Frau nun verheiratet ist oder nicht, ob sie auf Frauen steht oder auf Männer, es geht um das was in mir passiert. Wie kann ich es Euch erklären. Die richtigen Worte zu finden. Jetzt muss ich überlegen. Auf der einen Seite hätte ich mir gewünscht als Mann einen positiven Eindruck zu machen. Gleichzeitig wollte ich meine Fraulichkeit nicht unterdrücken. Hier merke ich ganz stark meine geschlechtlichen Identitätsstörungen. Ich gebe dem Leben als Frau den Vorrang, kann nicht vor dem Leben als Frau ausreisen.
Es ist wohl mehr der Wunsch nach Zweisamkeit, nach einer festen Beziehung, welche mich manchmal vor der Transsexualität ausreisen lässt.
Einer meiner Hauptprobleme bleibt dennoch mein körperlicher nicht so guter Zustand.
Mich beschäftigen noch viele andere Dinge, wie gesagt, ich würde gern wieder arbeiten gehen und mir ein neues Leben aufbauen. An einen anderen Beruf habe ich noch nicht gedacht. Ich möchte wieder meinen Beruf ausüben. Dazu ist aber eine Zuverlässigkeit von meiner Seite notwendig. Ich bin nicht zuverlässig.
Was meine Medikamente angeht, so ist wieder eins von Seiten der Psychiaterin hinzugekommen.
Oxcarbazepin 300mg, ein Arzneimittel zur Behandlung von epileptischen Anfallserkrankungen
Jetzt tut sich die Frage auf, ob ich an epileptischen Anfällen leide. Nein tue ich nicht und habe auch nie epileptische Anfälle gehabt.
Als Erklärung gibt meine Psychiaterin an, dass meine Nervenfasern im Mund durch die Colitis Ulcerosa und der dadurch aufgetretenen Mangelerscheinungen (B12) in Mitleidenschaft geraten sind und dieses Mittel helfen kann. Für mich klingt es nach einer hoffnungslosen ratlosen Medikation.
Ich nehme Zyprexa, ein Mittel gegen schizophrene Psychosen obwohl ich nicht schizophren bin.
Hinter diesen Erklärungen steht die Psychiaterin nicht. Ansonsten würde mehr als nur psychosomatische Störungen, narzisstische Persönlichkeitsstörungen als Diagnose stehen.
Hallo,
Willst Du`s mal mit Heilsteinen probieren ? Dann könnte ich Dir ne Liste schicken was vielleicht helfen kann.
viel Glück
Thomas
Probieren, warum nicht.
Ja ich werde als arbeitsscheues Element betrachtet.
Hier kann ich Ausführungen über den Umgang mit Patienten in den Psychiatrien machen. Ich spreche aus eigenen Erfahrungen in offenen und geschlossenen Psychiatrien. In die Fänge von Psychiatrien zu geraten, ist so schlimm, dass dies tatsächlich verheimlicht werden muss. Die Akzeptanz von psychischen Erkrankungen ist bei vielen Ärzten nicht vorhanden. Die meisten Ärzte wissen so gut wie nichts über Psychiatrien. Ich selbst habe einige wenige Schmerzgeplagte Patienten in den Psychiatrien und psychosomatischen Kliniken getroffen. Die Frage nach erfolgreicher Behandlung ist überflüssig.
Liebe Grüße von Jennifer