Hallo Broken,
mit einigem Schrecken lese ich diesen Thread.
Ich bin sehr leidgeprüft, was Deine Situation und alle (wirklich alle) Deine Beschwerden betrifft. Hatte wesentlich mehr Amalgamfüllungen als Du und ungefähr 10x so lang. War jedenfalls schwer krank.
Als erstes würde ich mich kundig machen über das Problem. Der führende Spezialist für den Problembereich ist Dr. Joachim Mutter; er hat auch hier im Forum geschrieben. Ich empfehle seine Bücher "Amalgam - Gefahr für die Menschheit" und "Gesund statt chronisch krank". (Dies ist keine "Werbung"; es handelt sich um lebenswichtige Literaturhinweise, Dieser Arzt braucht gewiß keine Werbung - er ist auf unabsehbare Zeit ausgebucht.)
Also: Quecksilber ist das mit Abstand giftigste aller (nicht radioaktiven) Elemente. 10x giftiger als Blei.. Amalgamfüllungen bestehen zu ca. 50% aus Quecksilber, das nachweislich beständig abgegeben wird und zwar in den Speichel (den wir ja schlucken) und das - ebenso nachweislich - aus dem Kiefer über die Nervenbahnen ins Gehirn wandert, wo wir's schon gar nicht haben sollten. ("Axonaler Transport"). Es kann auch verdunsten und eingeatmet werden. Im Darm entstehen organische Verbindungen, die Quecksilber enthalten und noch giftiger sind als dieses.
Du mußt Dir leider bewußt machen: Die Schulzahnmedizin - und damit fast alle Zahnärzte - leugnet konsequent die Giftigkeit von Amalgam (oder behauptet, es werde nicht abgegeben an den Organismus). Das hat finanzielle Gründe. Es wurden auch Studien gefälscht oder wissentlich falsch interpretiert - denn wenn die Wahrheit offiziell anerkannt würde, hätten die Verantwortlichen mit Schadenersatzforderungen und Schmerzensgeld in unvorstellbarer Höhe zu rechnen.
Alles Folgende schreibe ich Dir auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen und der zahlreicher Bekannter und Freunde, ferner auf Grund umfangreichen Literaturstudiums. (Es handelt sich also nicht um ärztlichen Rat; dieser Hinweis ist aus juristischen Gründen erforderlich.)
Ich halte es für dringend, daß Deine Amalgamfüllungen baldmöglichst entfernt werden. (Kann ohne Weiteres in kurzem Abständen erfolgen. Es ist m.E. zwingend erforderlich, daß dies unter sog. Dreifachschutz geschieht. Das heißt Kofferdam (Kunststoffauskleidung des gesamten Mundraums mit Ausnahme des eben bearbeiteten Zahns), Spezialabsauger (der den Zahn, an dem jeweils gearbeitet wird, umschließt; am besten noch ein weiterer Sauger), Atemmaske mit Luft- oder Sauerstoffzufuhr (bloß Schläuchlein in der Nase ist nicht ausreichend). Ohne Dreifachschutz kriegst Du m.E. mit Sicherheit einen zusätzlichen gewaltigen Gift-Schub (ich hab einen solchen hinter mir), denn bei der Bearbeitung entstehen völlig unvermeidlich Quecksilberdämpfe und auch kleinste Amalgamsplitter, die geschluckt, eingeatmet oder von der Schleimhaut resorbiert werden bzw. die sich dort, mit hoher Geschwindigkeit einbohren und kaum je wieder zu finden sind. (Man sieht sie oft nicht durch bildgebende Verfahren.)
Ein gewissenhafter ZA schützt auch sich selber durch Atemmaske und Gesichtsschutz.
Du brauchst einen ZA, der sich wirklich auskennt und die Gefahr nicht bagatellisiert. (Damit ruiniert er sich übrigens auch selber; ich kannte zwei Zahnärztinnen, die das lange Zeit für "nicht so schlimm" hielten und, beide unter 40, arbeitsunfähig waren, Dann sahen sie's ein. Übrigens haben ZÄ von allen Ärzten angeblich die höchste Selbstmordrate - das Zeug ruiniert auch die Seele.) Wichtig: Wenn ein ZA irgendwas mit "Natur" auf seinem Schild stehen hat, garantiert das in aller Regel leider wenig.
Vordringlich ist die Entfernung des Amalgams. Und zwar bis in die Tiefe - häufig arbeiten ZÄ da nicht wirklich genau. Wenn nur der geringste Rest drinbleibt, diffundiert der mit Sicherheit in den Kiefer und führt dort in der Regen zu Kieferherden, die erhebliche (vielfach nicht erkannte) Störwirkung auch auf entfernte Organe haben können. Nach den Regeln der Kunst sollten Amalgamfüllungen Unterfüllungen haben, aber viele Zahnärzte sparen sich die Mühe.
Du kannst die weitere Giftaufnahme ein wenig mindern, indem Du nichts Hartes kaust und nichts Heißes oder Saures ißt oder trinkst. (Ggf. Strohhalm).
Sinnvoll ist es, zu testen, ob Du gegen Amalgam allergisch bist. Das ist zwar nur bei ca. 10% der Patienten der Fall, aber wenn, dann müßte die GKV die Entfernung bezahlen. Wichtig: die allergisierende Wirkung hat nichts mit der toxischen Wirkung zu tun. Das eine ist ganz unabhängig vom anderen. Also wenn Du nicht gegen Amalgam allergisch bist, ist es trotzdem sicher, daß es Dich vergiftet.
Störungen durch Kunststoffe sind möglich, aber bei weitem nicht so gravierend wie Amalgamvergiftung. Dabei handelt es sich m.E. um eine andere Baustelle und zwar um eine sekundäre. Zudem sind die Ergebnisse der Epikutantests (der einzigen in der Allergologie anerkannten) vielfach nicht gültig. Es kann durchaus sein, daß ein System des Organismus (z.B. die Haut des Rückens) nicht reagiert, ein anderes System (z.B. die Schleimhaut) aber schon. Mir ist empfohlen worden, die Verträglichkeit von Kunststoffen zu testen, indem ich jeweils eine münzgroße Probe eines jeden einen ganzen Tag im Mund behielt. (1 war unverträglich, 2 verträglich). Das Ergebnis stimmte überein mit kinesiologischen Tests (nach Klinghardt). Ähnliche Erfahrungen kenne ich von anderen.
Jedenfalls zunächst die Amalgamfüllungen entfernen und irgendwelche Provisorien rein. Eine Weile ruhen lassen und dann einen geeigneten Kunststoff wählen. In meinem Umfald gibt es bei diesem Vorgehen nur gute Erfahrungen.
Nebenbei: Amalgam kann auch generell allergisierend wirken, d.h. es führt zu allergischen Reaktionen auf Stoffe, gegen die man vorerst nicht allergisch war.
Nach allem, was ich erfahren und gelesen habe, müssen wurzelgefüllte oder sonst devitale Zähne gezogen werden. Es bleiben nämlich unvermeidbar Reste des Nervengewebes zurück, das nicht mehr ernährt wird und also verwest. Dadurch entstehen weitere sehr schwere Gifte, die im Organismus streuen.
Ja, es ist ein Schock. Zähne sind ja auch für die Seele sehr wichtig. Haben mit Schönheit zu tun. (In grauer Vorzeit waren zahnlose Menschen faktisch zum Tod verurteilt.) Ich erinnere mich an einen Zahnarztbesuch; der (kompetente) ZA meinte, zwei weitere Zähne müßten gezogen werden. Es war klar, daß ich dann eine Teilprothese brauchen würde. Dann verschwand er für eine Weile - und ich weinte, in Trauer um meine entschwindende Jugend. Viel später war ich bei einem sehr erfahrenen Kieferdiagnostiker. Er betrachtete eingehend mein Kieferparorama und sagte dann, durchaus mitfühlend: "Bei Ihnen auch nur 1 Zahn stehen zu lassen, wäre ein schwerer Kunstfehler". Ich weinte nicht mehr - inzwischen war meine Sachkenntnis stärker als die Romantik.
Deine Angst ist verständlich; kein Grund für Scham. Ich hoffe, Du läßt Dich durch sie zu entschlossenem Handeln bewegen ohne auszuweichen. Ohne auf halbseidene Empfehlungen zu hören, ohne Dich auf dies oder jenes ablenken zu lassen. (Das versuchen die meisten Tröster.) Es gibt keinerlei Hilfe gegen Amalgamvergiftung als Amalgamentfernung, auch keine naturheilkundliche. Keine Kräuter, keine Homöopathie usw. (Gut, nachher braucht es noch Ausleitung. Die wird vermutlich bei Dir nicht allzu aufwendig sein, weil Du die Füllungen noch nicht lange hast,) Allerdings: in Deiner Lage braucht der Mensch eine gewisse Führung. Mit hat es sehr geholfen, mich in der Literatur kundig zu machen. Nicht besonders auf eigene "Intuitionen", Stimmungen, Bauchgefühle zu hören. Die sind nicht unbedingt gültig. (Unsere Bäuche sind in Toxikologie nicht ausgebildet.)
Wenn Du daran interessiert bist, kann ich Dir u.U. - abhängig von Deiner Wohngegend - einen tatsächlich guten ZA per PN nennen. Laß es mich bitte ggf. per PN wissen. Es gibt auch vereinzelt welche mit erschwinglichen Honoraren. Auch solche, die geschickt mit den Kassen kooperieren, so daß ein Teil der Kosten übernommen wird. Nach meiner Erinnerung hat es kaum Sinn, herumzutelefonieren: ZÄ geben am Telefon in der Regel keine genaue Auskunft über ihre Arbeitsweisen. Und wenn man dann auf ihrem Stuhl sitzt, findet man sich plötzlich mit Autoritarismus und Ignoranz konfrontiert und ist in Gefahr, nachzugeben. Manche sind berühmt und auch gut, aber ihre Honorarforderungen kann man nur kriminell nennen. Es gibt Zahnmedizin für die Reichen.
Alles Liebe. Entschlossenheit und Glück!
Windpferd