Kaffee für die Mitochondrien

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... Eine präzise Regulation ihrer Zellteilungen ist für Wachstum und Zell-Homöostase vielzelliger Organismen essenziell. Dabei wird genau gesteuert, wann und wie oft Zellen sich teilen dürfen. Vielfältige exogene und auch zellautonome Signale regeln die Teilungsfrequenz von Zellen und müssen dazu korrekt empfangen, prozessiert und integriert werden. Am Ende ihrer Signalwege steht die zentrale Maschinerie der Zellteilung, die entweder aktiviert oder inaktiviert wird. Motoren dieser Maschinerie sind Proteinkinasen, die Cyclin-abhängigen Kinasen (Cdks). Inhibitoren dieser Kinasen können als Bremsen wirken, indem sie Cdks inaktivieren und so Zellteilungen verhindern. Das Cdk-Inhibitor-Protein p27Kip1 spielt eine zentrale Rolle in der Regulation der Zellteilungen, indem es Ziel mitogener und antiproliferativer Signale ist, sie integriert und an die Zellzyklusmaschinerie weitergibt. Durch stöchiometrisches Binden reguliert p27 die Aktivität der Cdks. Netzwerke der Signalübertragung regulieren Expressionslevel, aber auch Funktion des Proteins, das nicht nur als Cdk-Inhibitor wirkt, sondern auch Funktionen in der Regulation von Zellmotilität und Apoptose wahrnimmt. Darüber hinaus kann es unter bestimmten Voraussetzungen sogar Cdks aktivieren und nicht als Tumorsuppressor, sondern als Onkoprotein fungieren. Phasen der Zellteilung
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Das p27-Protein ist mehr als eine Bremse des Zellzyklus - labor&more

https://www.biochem.mpg.de/802179/2003_hengst.pdf

... Vor ein paar Monaten haben Wissenschaftler die Rolle des als Tumor-Suppressor bekannten Proteins p27 erforscht. Sie fanden heraus, dass p27, wenn es in die Mitochondrien gelangt, Herzzellen vor dem Absterben schützt und (Herz-)Zellen bilden lässt, die sich tatsächlich auch kontrahieren können.

Wir erinnern uns: Ein durch Infarkt vernarbtes Herzgewebe, so sagt man, könne sich nicht mehr regenerieren, da das Herz keine neuen Herzzellen bilden kann. Dass das so nicht mehr ganz aktuell ist, darüber hatten wir schon berichtet.

Jetzt der erfreuliche Punkt: Eine Koffein-Dosis, die äquivalent zu 4 Tassen Kaffee ist, schleust dieses p27 in die Mitochondrien – und Herze sind geschützt, können heilen.

Die Autoren meinen:

Diese Resultate sollten dazu führen, bessere Strategien zu finden, um den Herzmuskel vor Schäden zu schützen. Dazu zählt, Kaffee oder Koffein als zusätzlichen Ernährungsfaktor in der älteren Bevölkerung zu empfehlen. Die Anreicherung von p27 in den Mitochondrien könnte darüber hinaus nicht nur eingesetzt werden, um Herzkreislauferkrankungen zu behandeln, sondern auch um die Lebensspanne positiv zu beeinflussen.

Wenn man das so liest … Eigentlich müssten wir alle unendlich lange und krankheitsfrei leben, bei so vielen Wunderstoffen, die wir mit der Nahrung zu uns nehmen können. :)

Fakt ist: Nahrungsmittel sind mehr als Zink, Eisen, Protein und Co. – die Stoffmatrix, aus denen die Nahrungsmittel bestehen, ist ebenso entscheidend, wenn es um unsere Gesunderhaltung geht.

Gott sei Dank trifft es dieses Mal ausgerechnet Kaffee. Habe mir natürlich gleich eine Tasse eingeschenkt. :)
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PS: Trotz der vielversprechenden Aussichten werden wir Kaffee nie uneingeschränkt empfehlen. Du weißt, je nach Blickwinkel kann Kaffee gesund sein oder deinem Körper schaden. Wie so oft kommt es wohl auch hier auf eine angemessene Dosis und die persönliche Lebenslage an. Anders sehen wir das bei Magnesium, das Nahrungsergänzungsmittel, das wir wirklich jedem empfehlen (oder zumindest auf eine entsprechende Ernährung zu achten).
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Quelle: Newsletter von https://edubily.de

Das klingt (ist) alles recht kompliziert. Aber als Fazit kann man wohl mitnehmen, daß Kaffee ein durchaus positives Getränk ist, wobei es sicher auf die individuelle Verträglichkeit ankommt.
Auch bei Leberkrankheiten ist Kaffee ja (s. entsprechenden Thread) durchaus zu empfehlen.

Grüsse,
Oregano
 
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