Ist Schilddrüsenbehandlung Symptombehandlung oder mehr?

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Hallo, ihr Lieben!

Da scheinbar niemand auf Marcels Vorschlag eingeht, einen Diskussionsthread zu eröffnen, packe ich es doch einfach mal an und erzähle meine Sicht der Dinge. Gleich vorab: Für mich IST die Behandlung der Schilddrüse EIN Ende der Symptombehandlung und stellt eine große Chance dar.

Warum?

Noch vor einigen Jahren war es so, dass eine große Menge an Beschwerden nicht als das erkannt wurden, was sie waren. Hormonstörungen wurden mit Östrogen/Gestagen und sonst was behandelt, Magen/Darm-Probleme wurden mit Medikamenten behandelt, ohne die Beschwerden weiter zu hinterfragen, Augenprobleme wurden nur augenarzttechnisch behandelt, dazu gab es rheumatologische Probleme, Karpaltunnelbeschwerden, Müdigkeit, Erschöpfung, Kraftlosigkeit wurden der Psyche zugeschoben und tatsächliche psychische Probleme wurden halt mit Medikamenten und Psychotherapie behandelt. Niemand sah den MÖGLICHEN Zusammenhang mit der Schilddrüse (der nicht immer gegeben sein muss, da Vieles diese Probleme machen kann). Und auch heute noch ist viel Unwissen da. "Probleme mit der Schilddrüse? Nein! Ich habe zwar Leberprobleme und muss Medikamenten nehmen, aber mit Hashimoto z.B. hat das nichts zu tun..." Das ist die gängige Meinung. Probleme hier, Probleme da, aber die Schilddrüse KANN diese Probleme nicht machen.

Es ist nur "schade", dass das nicht stimmt! Ist erst einmal erkannt, was los ist, dann kann ein kleines Medikament wieder neue Lebensqualität schaffen. Plötzlich verschwinden Nahrungsmittel-Intoleranzen, Depressionen sind wie weggefegt, die Muskeln schmerzen nicht mehr und die Müdigkeit war einmal.

Das ist der Grund, warum ich immer wieder darauf hinweise, dass die Schilddrüse unbedingt untersucht werden sollte.

AAAber: Viele Beschwerden verschwinden auch dann nicht, wenn Thyroxin zugeführt wird. Woran das liegt? Schilddrüsenunterfunktion kann mit Medikamenten behandelt werden. Die Hashimoto (als mein Beispiel) nur bedingt. Denn gibt man Hormone, muss sich die Schilddrüse nicht so anstrengen und zieht nicht so viel Aufmerksamkeit auf die Antikörper, die die Schilddrüse für ihren Feind halten und sie zerstören wollen. Von daher hilft Thyroxin also auch gegen die Autoimmunerkrankung. Aber das Autoimmune ist natürlich noch viel mehr, macht eine Unmenge an Problemen, die von Mensch zu Mensch auch noch unterschiedlich und auch unterschiedlich ausgeprägt sind. Daher muss man nach Möglichkeiten suchen, die auch hier Hilfe geben.

Da gibt es eine Menge Ansätze, aber nichts funktioniert immer und bei jedem. Also stellt sich die Frage, woher eine Autoimmunerkrankung überhaupt kommt. Und da wird es auf einmal kritisch in der Diskussion. Scheinbar weiß jeder etwas anderes ganz genau. Aber wenn ich mal die Jahre zurückblicke, dann weiß ich auch, dass immer wieder etwas anderes "modern" war und am Ende nicht halten konnte, was es versprach. Alles, was herausgefunden wird, ist EIN ANSATZPUNKT, den man für sich versuchen kann und der vielleicht auch Erfolg bringt. Aber bislang niemals für alle und niemals wirklich vollständig. Es bleibt alles Stückwerk.

Jeder Körper ist anders, jeder Mensch reagiert anders, jeder hat andere Gründe, warum eine Krankheit ausbricht. Angefangen bei den Genen, aufgehört beim Lebenswandel. Daher muss auch jeder seinen eigenen Weg durch dieses Dickicht finden. Hilfestellung bei der Suche ist wichtig, aber niemand sollte behaupten, er und nur er wisse ganz genau, wo die Gründe und auch die Heilung zu finden sind. Vielleicht bringt man den anderen auf falsche Wege und damit weiter weg von der Heilung, als er vorher war.

Daher: Wissen vermitteln ist gut, anderen eine bestimmte Sichtweise aufzwingen, ist es nicht.

Ich persönlich glaube z.B., dass bei Autoimmunerkrankungen sehr oft (nicht immer) die Seele ein Wörtchen mitspielt. Von daher glaube ich auch, dass ZUSÄTZLICH ZUR SCHILDDRÜSENBEHANDLUNG eine Psychotherapie niemals falsch sein kann, wenn man denn einen guten Therapeuten findet.

Nun könnte man sagen, ich hätte gut reden, da bei mir ja momentan noch jede Behandlung unmöglich ist, weil ich zu lange völlig falsch behandelt wurde und mein Körper zz. gar keine Behandlung zulässt. Aber ich bin seit 2006 im Thema und habe aufmerksam gelesen, gelernt und mich ausgetauscht. Von daher glaube ich, ich habe das Recht, trotzdem etwas zu diesem Thema zu sagen. Unglaublich viele Menschen haben von der Schilddrüsenbehandlung profitiert und erhielten ein neues Lebensgefühl, Lebensqualität und Gesundheit, die vorher nicht mehr da war.

Daher glaube ich, dass es extrem wichtig ist, Menschen auf die Schilddrüse hinzuweisen und ihnen die Möglichkeit zu geben, in diese Richtung zu recherchieren. Natürlich ist jeder aufgerufen, auch nach tieferen Gründen für die Erkrankung zu suchen, aber jeder auf seine eigene Art und Weise, mit den eigenen Möglichkeiten und Kräften. Hilfestellung zur Suche nach der Wahrheit ist gut, der Holzhammer ist es nicht. Niemand, ich betone NIEMAND von uns hat die Weisheit mit Löffeln gefressen und niemand weiß hundertprozentig, was dem anderen hilft und was nicht.

Hier können wir alle Ansätze sammeln, die Hilfe bringen KÖNNEN! Und hier ist Platz für jede Menge von – freundlicher (!!!) Diskussion!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Liebe Sonora,

vielen Dank für die Eröffnung des Threads!
Ich kann mich als Betroffene Deinen Ausführungen umfassend anschließen und hoffe wie Du auf einen freundlichen Austausch:).

Liebe Grüße,
Malve:wave:
 
Hallo Sonora :)
Ich hoffe, dass Beiträge kommen aus verschiedenen Richtungen und die dann ohne
erzieherischen Unterton geäussert werden und nebeneinander bestehen bleiben können.
Ich z.B. komme aus einer "Schilddrüsenfamilie". Tante hat gar keine mehr, Mutter hat Knoten, Oma hatte einen Kropf.
Bei mir besteht nach letzten Messungen und Untersuchungen NUK eine latente Unterfunktion.
Mit leichter Vergrößerung der SD.
Die aber wurde nun erstmals manifest nach einer Zeit endlosen Stresses und großer Gewichtsabnahme durch eine für mich völlig ungünstige Ernährungsform.
Angedacht und vorgeschlagen ist nun Hormongabe.
Ich zögere aber noch, weil ich u.a. befürchte, an etwas zu schrauben, das sich vielleicht von selbst wieder einregelt.
Über Ernährung und diverse andere Dinge.Aber noch weiß ich es nicht. Abwarten.
Ich denke aber bei schweren Entgleisungen kann die Behandlung mit Schilddrüsenhormonen zunächst oder auch dauerhaft die Rettung sein.
Wenn ich gelesen habe, wie manche leiden und litten.
Ich werde wahrscheinlich nur stumm mitlesen und hoffe, dass es keinen"Fetzthread" geben wird.

Liebe Grüße von Felis
 
Liebe Sonora,

ich fühle mich von Dir angesprochen , ist es doch schon lange mein Wunsch, über eine sinnvolle Behandlung der Schilddrüsenproblematik zu diskutieren.

Was im Threadtitel steht:

"Ist Schilddrüsenbehandlung Symptombehandlung oder mehr"

ist aber schwierig zu beantworten, man kann das wohl wie Du schon schreibst, nicht für jeden verallgemeinern.

Und nur freundliche Statements zum Seelestreicheln reichen mir nicht.


Und suggeriert mir zumindest, das es Leute zu geben scheint, die eine Behandlung ausschliessen wenn es keine Symptombehandlung sein soll....
......oder sehe ich das falsch ?

Aber Du schreibst dann weiter :

Es ist nur "schade", dass das nicht stimmt! Ist erst einmal erkannt, was los ist, dann kann ein kleines Medikament wieder neue Lebensqualität schaffen. Plötzlich verschwinden Nahrungsmittel-Intoleranzen, Depressionen sind wie weggefegt, die Muskeln schmerzen nicht mehr und die Müdigkeit war einmal.

Es klingt so absolut und wäre in der Realität so toll .....

Ich denke, wir sollten gemeinsam versuchen zu klären , warum dieses kleine, so wichtige Organ so oft nicht funktioniert wie es sollte und wie bei verschiedenen möglichen Ursachen eine angepasst sinnvolle Behandlung aussehen könnte.

Und da reicht das Spektrum wohl von Symptombehandlung mit"einer Pille für Alle" bis hin zu ganz individuell differenzierten , ganzheitlichen Behandlungen.

O-Ton unseres betreuenden Doktors war damals: "nicht einmal jeder Arzt weiß, das es für die Behandlung der SD auch verschiedene Medikamente und Möglichkeiten gibt " .

Was real meiner Erfahrung entspricht . Dem Einzelnen aber möglicherweise gar nicht hilft.

Konkret möchte ich nur anführen, das bei Autoimmunprozessen der ganze Körper betroffen ist, nicht nur die SD .
Und deshalb sind zugeführte Hormone unter Umständen zu vergleichen mit einer Peitsche auf einen erschöpften , lahmen Gaul. Der dann ganz kurz noch einmal losrennt bevor er vielleicht zusammenbricht.

Ich selbst konnte damals mit Minidosis zum Einschleichen nicht einmal mehr losrennen........und habe in der Folgezeit die Überzeugung erlangt, das es meist nicht ausreicht NUR die SD auf die von Dir favorisierte Art und Weise zu behandeln.

Da kann man nicht gleichsetzen mit einer Ablehnung oder Verneinung der Behandlung der Schilddrüse.
Ob Hormongabe wie oftmodellhaft erklärt wird, wirklich den Autoimmunen Zerstörungsprozess aufhalten kann , halte ich für diskussionswürdig.



Mir geht es nicht darum, ob zu behandeln ist, sondern WIE .
Da würde ich gerne dazulernen.

:wave:

Und deshalb bräuchten wir meiner Meinung nach verschiedene Threads mit Hintergrundinformationen .
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist Schilddrüsenbehandlung Symptombehandlung oder mehr?

Ich versuche, mich kurz zu fassen:
Wenn jemand eine Schilddrüsendiagnose hat (Unterfunktion, Überf., Hashi), kommen folgende Zusatzuntersuchungen in Frage:

1. Selen benötigt die Schilddrüse, um ordentlich Hormone herzustellen. In Mitteleuropa sind die Böden selenarm. Wer also nicht regelmäßig Kokosnuss/flocken oder Paranüsse isst, hat vermutlich einen Selenmangel (weite Teile der Bevölkerung haben einen Selenmangel, das ist erwiesen). Also: Selenspiegel messen, Selen auf geschickte Weise auffüllen (nicht mit der Brechstange)
2. Die Schilddrüse benötigt Jod, das steht außer Frage. Leider ist es so, dass wir hier zugedröhnt werden mit Jodsalz (in Fertigprodukten und im Salz), demnach dürfte keiner einen Jodmangel haben, aber es könnte sein, dass genau das Jodsalz nicht so aufgenommen wird und eingebaut wird, wie die Schildi das gerne möchte. Leider wird die Problematik nirgendwo beforscht, soweit ich sehen kann. Nehmen kann man gepresste Kelppillen mit definiertem Jodgehalt.
3. Langdauernder Stress erschöpft die Nebennieren, welche in engem Zusammenhang mit allen anderen Hormondrüsen steht, also auch der Schildi, also resultiert daraus eine Überlastung sämtlicher Hormonsysteme und unbedingt nötige Stressreduktion bzw. Nebennierendiagnostik.
4. Weite Teile in Mitteleuropa haben einen Vit. D Mangel, immer noch, auch das Hormon (Vit. D wird heute als großer Hormonregelkreis gesehen und nicht als Vitamin) beeinflusst die Schildi, jahrzehntelanger Mangel an V D reduziert sämtliche Regelkreise, damit keiner „überanstrengt“ wird. Vit. D Diagnostik und sorgfältiges Auffüllen, nicht mit der Brechstange, ist vonnöten.
5. Bei Schilddrüsenproblematik in Richtung autoimmun macht es sich bezahlt, hypoallergen zu essen (kein Gluten- hoch allergisch- keine Milch – ebenfalls hochallergisch und ansonsten hochallergene vermeiden. Dadurch wird das Immunsystem entlastet.

Alle diese Regelkreise sinnvoll anzustuppsen, damit diese alle gut ineinandergreifen ist das Gebot der Stunde bei Schilddrüsenproblemen . Dabei habe ich noch gar nicht angesprochen, dass wir bei Muskeltraining auch die Halsmuskeln trainieren müssen (sinnvoll und nicht mit der Brechstange), gut trainierte Muskeln dienen als Blutpumpe, auch Rumpfmuskulatur bei Nebennnierenschwäche.

Es macht mehr Sinn, ein halbes Jahr für alle diese Überlegungen zu „verschwenden“ als vorzeitig Thyroxin zu nehmen. Ich lese hier immer wieder von Leuten, die sich ewig mit der Einstellung der Hormone rumplagen, es heißt dann „die Werte sind gut“ aber die Symptome sind genausoschlimm wie vorher.

Und nicht zu vergessen die Ausführungen im Wirkkochbuch

https://www.symptome.ch/threads/dia...ilddruesen-unterfunktion.121697/#post-1035645

Das war’s von mir, mehr Zeit habe ich nicht, zu den möglichen Ursachen einer out – of – order – Schilddrüse, die man alle bedenken muss.

Ach und übrigens noch das hier:

https://www.symptome.ch/threads/alles-psyche-oder-was.122009/#post-1038506

Dieses Teufelszeug kann auch dazuführen, dass die Schildi out of order ist.

Grüße von Datura
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Kuku!

Du hast mich sicher falsch verstanden! Ich bin nicht dafür, dass immer und überall Thyroxin eingesetzt wird. Als erstes bin ich dafür, dass grundsätzlich geklärt wird, ob etwas mit der Schilddrüse nicht stimmt. Und DANN muss eine exakt auf den Körper und die Seele (die Möglichkeiten, die man persönlich zz. in Anspruch nehmen kann) abgestimmte Therapie her. Bei latenter Unterfunktion kann man darüber nachdenken, ob bestimmte Nahrungsmittel hilfreich oder schädlich sein könnten, man kann an Dinge wie Selen denken, an B12 und Vitamin D und was es alles an Therapieansätzen gibt. Wenn man damit allerdings nicht weiterkommt, wird man meiner Meinung nach einen Versuch mit Schilddrüsenhormon starten müssen. Man sieht ja schon an meinem persönlichen Beispiel, dass das NICHT IMMER klappt. Ein Krümel und ich gehe ab wie eine Rakete... Dann muss man an die Nebennieren denken, denn von da KÖNNEN die Probleme kommen, wenn man kein Thyroxin verträgt. Aber auch da ist die Behandlung nicht immer klar. Es gibt Meinungen in beide Richtungen. Die einen sagen, man braucht Cortison, die anderen sagen, das sei, als würde man Öl ins Feuer schütten, da der Körper alle Funktionen (auch Cortison) gedrosselt hat, um überleben zu können. Die Befürworter dieser Theorie sind der Meinung, dass in diesem Fall nichts hilft als Ruhe und wieder zu körperlichen und seelischen Kräften zu kommen. Ähnlich verhält es sich mit dem Vitamin D. Auch da gibt es Ansätze in entgegengesetzte Richtungen, was bedeutet, dass in einfach jedem Fall ausprobiert werden muss, was guttut und was nicht. In meinem Fall ist es z.B. so, dass meine Nebennieren echte Schwierigkeiten haben, aber mein Umweltarzt, der berühmt-berüchtigt ist für seine Cortison-Gaben, bei mir sagte, er wage nicht einmal daran zu denken, mir so etwas zu geben.

Worauf es mir ankommt, ist die TATSACHE, dass Thyroxin sehr vielen Menschen hilft und dass sie mit der Medikation wieder vernünftig am Leben teilnehmen können, OHNE sich dem Stress jeder weiteren Möglichkeit, was man so machen könnte, auszusetzen. Diese Leute LEBEN ganz einfach wieder. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Leute, denen es wieder gutgeht, sich nicht in den Gesundheitsforen tummeln, sondern ihre Beschwerden ganz einfach vergessen. Und das sind SOOO viele!!!

Ich finde es schlimm, wenn von einigen Seiten vor Thyroxin Angst gemacht wird, obwohl es tatsächlich Hilfe bringen kann.

@Felis: Du wirst es ganz sicher merken, wenn es so weit ist, dass dein Körper Schilddrüsenhormon braucht. Solange du dich ohne noch gut genug fühlst, sollte dich niemand drängen, wenn du selber meinst, das ist noch nicht dein Weg. Hör auf deinen Körper, der wird dir schon sagen, was los ist. Aber lass dir bitte, bitte keine Angst vor der Schilddrüsenbehandlung machen. Nimm dies als Beispiel: Ich hatte über mehrere Jahre heftigste Brustschmerzen und nichts half. Es war eine echte Quälerei. Dann erfuhr ich, dass ich Hashimoto habe, und kämpfte lange dafür, dass irgendjemand mir Thyroxin verschrieb. Endlich fand ich meine jetzige NUK und sie meinte "Versuch macht kluch..." und gab mir, was ich wollte. Ich nahm (ich kenne mich und meine Reaktionen auf Medikamente ja...) einen kleinen Krümel und raste danach durch die Gegend, als ob ich 5 Kannen Kaffee intravenös bekommen hätte. Ich redete ununterbrochen – war dabei nicht gerade feinfühlig :rolleyes:, sondern stand völlig neben mir und meinen Gefühlen und musste nach wenigen Tagen den Versuch aufgeben, weil es immer schlimmer wurde mit Hyperventilation und Durchmarsch und und und (im Beipackzettel wurde das als Überdosierungsproblem bezeichnet). Aber was soll ich dir sagen? Meine Hormonstörungen waren erst mal beseitigt und meine Brustschmerzen waren SCHLAGARTIG dauerhaft verschwunden. Was wäre ich froh, wenn ich das Zeug endlich vertragen würde!!! Wenn die Schilddrüse spinnt, spinnen fast alle Hormone mit ihr, und das war immer wieder mein Verhängnis. Aber wie gesagt, das sind nur wenige Personen, die solche Schwierigkeiten haben wie ich. Ich kann es ja im Kollegenkreis verfolgen, wie die Tabletten wirken und helfen. Deshalb bin ich so sehr dagegen, es zu verteufeln, anstatt es als Chance anzusehen. Über eins solltest du dir aber klar sein: Ich habe häufig gelesen, dass das Einschleichen schwerer wird, je später die Therapie eingeleitet wird. Fängst du früher an mit Thyroxin, KÖNNTE ES SEIN, dass du weniger brauchst und es besser verträgst. Und ich habe auch schon von Leuten gelesen, die nach einiger Zeit wieder ausgeschlichen sind. Scheinbar braucht die Schildi (wie bei mir) nur machmal einen Schubs, um selber wieder richtig "zu laufen". Aber auch hier kann man keine Gesetzmäßigkeit draus ableiten. Jeder Körper ist halt anders.

Wichtig ist meiner Meinung nach, dass jeder Schilddrüsenpatient erfährt, dass etwas mit der Schildi nicht stimmt, und dass es ein Medikament gibt, das helfen könnte und es in sehr vielen Fällen auch tut.

Ach ja: Wenn man wirklich in einer richtigen Unterfunktion ist, dann gehöre ich zu denen, die glauben, dass eine Thyroxin-Behandlung wichtig, richtig und notwendig ist!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Es macht mehr Sinn, ein halbes Jahr für alle diese Überlegungen zu „verschwenden“ als vorzeitig Thyroxin zu nehmen.

Liebe Datura!

Vieles von dem, was du schreibst, würde ich unbesehen unterschreiben. Besonders der o.g. Satz trifft es gut. (Es sei denn, es handelt sich um eine richtig fiese Unterfunktion.)

Richtige Probleme, dir zu folgen, habe ich mit dem, was das Jod betrifft. Da möchte ich anmerken, dass es bei autoimmunen Schilddrüsenproblemen häufig besser ist, ganz auf Jod zu verzichten. Auch dann bekommt man noch genug davon ab, das lässt sich gar nicht verhindern. Jod heizt die Schilddrüse und damit das Immungeschehen an, was nicht gut ist. Aber wie immer auch hier: Mancher verträgts trotzdem...

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Liebe Sonora,

Du hast mich nicht verstanden.Ich habe nichts gegen Thyroxin.
Es gibt auch noch andere SD Hormonpräparate. Wo nicht nur Thyroxin drin ist.

Was die "so viele" angeht, denen reines Thyroxin " so gut" tut. habe ich genug Rückmeldungen, das es eben doch leider nicht so ist.
 
Hallo Sonora,

ich sehe es hier jetzt wie eine Sammlung von Themen, die durchaus diskutiert werden könnten.

Vorweg, ich will keinem hier Iod aufschwatzen. Aber es gibt Veröffentlichungen über verschiedene Iodformen und wie sie überhaupt aufgenommen werden.
Darüber könnte man sich austauschen?
Und warum es im Körper gebraucht wird.....nicht nur in der SD.
 
Hallo, liebe Kuku!

Natürlich kann man sich über alles austauschen. Das, was ich geschrieben habe, ist ja nur das, was ich anhand eigener Erfahrungen weiß und auch von anderen gehört habe. Das allein hat ja keinen Anspruch auf Ausschließlichkeit.

Aber sind wir uns darüber einig, dass Jod die Schilddrüse zum Arbeiten anregt, was bedeutet, dass sie für die Antikörper wieder "interessanter" wird, diese die Schildi vermehrt angreifen und diese aufgrund dessen wieder kleiner wird – und dass das wiederum Hormonspitzen auslösen kann, die eine kurzfristige Überfunktion verursachen, da zu viel Schilddrüsenhormon auf einmal losgelöst wird? Und da die Schildi kleiner wird (ZERSTÖRT wird), muss sie mehr arbeiten... – bis sie irgendwann nicht mehr oder nur noch sehr unvollständig vorhanden ist und daher irgendwann auf jeden Fall Schilddrüsenhormon zugeführt werden muss?

Gibt es Jodarten, die die Schildi NICHT zu vermehrter Arbeit anregen? Das wäre interessant zu wissen. Denn – ok, NUR, wenn es um Hashimoto oder Basedow geht – ist es genau das, was man vermeiden will. Die Schildi soll ganz still und leise sein und sich für die Antikörper unbemerkbar machen. Solange die Antikörper ihr Unwesen treiben, ist das meiner Meinung nach die einzige Option, die Schilddrüse und damit auch deren langfristige Arbeitsfähigkeit zu erhalten.

Könnte man die Antikörper wieder "umpolen", dass sie die Schildi nicht mehr als Feind ansehen, wäre das natürlich optimal. Nur leider wüsste ich nicht, dass das definitiv schon gelungen ist. Obwohl ich es mir sehr wünsche, denn die Biester sind wirklich nervig. Dieses ewige grippige Gefühl wünscht man seinem ärgsten Feind nicht. :schock:

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Also ich persönlich habe diese Vorstellungen über die SD und Antikörper und warum sie angreifen, nie so richtig verstanden.
Im Körper wirken dann doch statt eigener Hormone nur die zugeführten und das Immunsystem ordnet sie der SD zu? Und attackiert sie möglicherweise aus den gleichen Gründen wie vorher ohne äußere Zuführung?

Dafür müsste man sich die Wirkungsweise der verschiedenen Antikörper anschauen?





Das grippige Gefühl kann man leider auch ohne SD Probleme haben.
 
Im Körper wirken dann doch statt eigener Hormone nur die zugeführten und das Immunsystem ordnet sie der SD zu? Und attackiert sie möglicherweise aus den gleichen Gründen wie vorher ohne äußere Zuführung?

Juhu!

Ich habe das folgendermaßen begriffen: Es gibt die Schildi und es gibt das Autoimmungeschehen. Beides macht zum Teil die gleichen, zum Teil aber andere Probleme. Das Grippige bei mir ordne ich dem Autoimmunen zu.

Und nun zu der Schildi und dem zugeführten Hormon: Bekommt die Schildi Hormon von außen, muss sie sich nicht so anstrengen. Die Antikörper orten die Schildi nicht über die Hormone an sich, sondern darüber, dass sie sich anstrengt (mit meinen eigenen, nicht gerade wissenschaftlichen Worten :D) Strengt sich die Schildi nicht so an, geben die Antikörper einigermaßen Ruhe. Das ist der Grund, warum alle immer wieder bei Hashimoto raten, schnell mit Schilddrüsenhormon anzufangen. Das wichtigste ist, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Dass das tatsächlich funktioniert, glaube ich den Professoren, die sich seit Jahren um das Thema bemühen, unbesehen.

Nehme (nur mal als Beispiel) ich stattdessen unbeabsichtigt Jod zu mir, dann meldet sich die Schilddrüse so sehr, dass ich es ab-so-lut nicht übersehen kann: Ich krächze wie ein Rabe, kriege keinen sauberen Ton mehr raus und die Kollegen kringeln sich vor Lachen. Was an sich ja noch ganz lustig ist. Aber gleichzeitig wird mir heiß und komisch, was zum Glück meistens nicht allzu lange dauert. Und einige Tage tut mir die Schilddrüse weh. Ich denke, das spricht für die These, dass es besser ist, wenn die Schildi wenig arbeitet und sich "so dünne..." wie möglich macht, um nicht bemerkt zu werden. :zwinkern:

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Liebe Sonora,

Auch mit Augenzwinkern sind diese Erklärungen für mich nicht nachvollziehbar.
Wir könnten das vielleicht gemeinsam ein bisschen genauer anschauen.
Gute Nacht!

Ergänzung :

Mir hat der letzte Beitrag den Schlaf geraubt. Und ich habe mich erinnert, wo mir solche märchenhaften Modellvorstellungen schon einmal begegnet sind.
In einer grossen endokrinologischen Praxis aus Bens Liste, vor Jahren, die Vortragende arbeitete mit bunten Papptafeln in Übergröße für Analphabeten .
Vermutlich gibt es so etwas auch für andere Themen....

Wer das für einen bösen Scherz hält, dem kann ich genaue Einzelheiten mitteilen.

Wir brauchen zum Thema Einzelthreads, nach Themen gegliedert , mit "seriösen Links" und "Fachliteratur".

Daran kann ich erst später arbeiten, so etwas muss vorbereitet werden.

Emotionale Statements helfen uns nicht weiter.

:wave:


Liebe Sonora, Jodallergien sollen selten sein, aber könnte so etwas für Dich zutreffen ? Wurdest Du auf Allergien untersucht , über einen Pricktest hinaus ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist Schilddrüsenbehandlung Symptombehandlung oder mehr?

Ich versuche, mich kurz zu fassen:
Wenn jemand eine Schilddrüsendiagnose hat (Unterfunktion, Überf., Hashi), kommen folgende Zusatzuntersuchungen in Frage:
Hallo Datura,
ich wollte nur kurz einwerfen, dass du direkt und genau das zusammengefasst hast, was ich ungefähr im Kopf habe dazu.
Vielen Dank!
Und Sonora, Danke auch für deine Sichtweise.
Auch die habe ich aufgenommen.

Liebe Grüße von Felis
 
Nochmal eine Warnung vor der Paranuss:

Paranüsse lagern Barium und natürliche radioaktive Stoffe wie Radium-226 und Radium-228ein.
mit spezifischen Aktivitäten von einigen 10 Becquerel Radium-226 beziehungsweise Radium-228 pro Kilogramm Frischmasse

Radioaktivität in der Nahrung
Paranussbaum – Wikipedia

Bessere Selenquellen sind Kokosflocken, Kokosmus:

50g Kokosnüsse enthalten 405 Mikrogramm Selen.

Autor: Springer Medizin 25. Februar 2012
Selen schützt vor Schadstoffen – Lifeline

Hier gibt es eine Leseprobe zum Thema

Wirkmechanismus 7 Schilddrüse (Low Thyroid Hormon Syndrome)
Das Wirk und Kochbuch
Leo Pruimboom, Martin Rinderer ,Daniel Reheis
Lesen Sie ganze Kapitel aus dem Wirkkochbuch und erfahren Sie mehr über artgerechte Ernährung! | Das Wirkkochbuch

Vorgeschlagen werden Nahrungsmittel als Medizin.
 
Sonora hat oben Psychotherapie vorgeschlagen.

Angesichts der Tatsache, dass es viele psychotherapeutische Schulen gibt und es dann noch darauf ankommt, wie der einzelne Therapeut sein Handwerk umsetzt, wäre eine hilfreiche Möglichkeit auch die Achtsamkeitsmeditation:

Achtsamkeitsübungen bei chronischen Krankheiten

https://www.symptome.ch/threads/achtsamkeitsuebungen-bei-chronischen-krankheiten.121873/

https://www.symptome.ch/threads/min...itive-therapie-mbct-studienergebnisse.102228/

Es ist sicher richtig, dass jede Krankheit auch aus Sicht der Psycho-Neuro-Immunologie betrachtet werden kann.

https://www.symptome.ch/threads/ernaehrung-bei-cfs-aus-sicht-klinischer-neuro-immunologie.121004/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nochmal eine Warnung vor der Paranuss:

Paranüsse lagern Barium und natürliche radioaktive Stoffe wie Radium-226 und Radium-228ein.
mit spezifischen Aktivitäten von einigen 10 Becquerel Radium-226 beziehungsweise Radium-228 pro Kilogramm Frischmasse

Radioaktivität in der Nahrung
Paranussbaum – Wikipedia

Bessere Selenquellen sind Kokosflocken, Kokosmus:

50g Kokosnüsse enthalten 405 Mikrogramm Selen.

Liebe Juliane50!

Vielen Dank für die Information! :kiss: Jetzt erklärt sich für mich, wieso ich immer solchen Widerwillen gegen Paranüsse habe, aber völlig verrückt nach Kokos-Chips bin. Hm – und leider auch nach Kokosöl. Ich hab schon richtig zugenommen. :mad: Da hoffe ich nur, dass wenigstens auch etwas Selen im Kokosöl zurückbleibt. :D

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Liebe Sonora,

Auch mit Augenzwinkern sind diese Erklärungen für mich nicht nachvollziehbar.
Wir könnten das vielleicht gemeinsam ein bisschen genauer anschauen.
Gute Nacht!

Ergänzung :

Mir hat der letzte Beitrag den Schlaf geraubt. Und ich habe mich erinnert, wo mir solche märchenhaften Modellvorstellungen schon einmal begegnet sind.
In einer grossen endokrinologischen Praxis aus Bens Liste, vor Jahren, die Vortragende arbeitete mit bunten Papptafeln in Übergröße für Analphabeten .
Vermutlich gibt es so etwas auch für andere Themen....

Wer das für einen bösen Scherz hält, dem kann ich genaue Einzelheiten mitteilen.

Wir brauchen zum Thema Einzelthreads, nach Themen gegliedert , mit "seriösen Links" und "Fachliteratur".

Daran kann ich erst später arbeiten, so etwas muss vorbereitet werden.

Emotionale Statements helfen uns nicht weiter.

:wave:

Liebe Sonora, Jodallergien sollen selten sein, aber könnte so etwas für Dich zutreffen ? Wurdest Du auf Allergien untersucht , über einen Pricktest hinaus ?

Hallo, liebe Kullerkugel!
Und hallo, ihr anderen Lieben!

Nennt mich empfindlich, meinetwegen. Aber da wir diesen Thread für alle Eventualitäten nutzen wollen, die dieses Thema betreffen, hier mein "Statement": Für mich ist an dieser Stelle schon wieder eine Grenze überschritten. Darum bin ich nicht sicher, ob ich hier weiter mitdiskutieren werde. Ich versuche mal, das zu begründen:

1. Auch wenn ich mich leicht verständlich auszudrücken versuche, sind meine Beiträge keine "märchenhaften Modellvorstellungen". Solch eine Aussage empfinde ich als Beleidigung.
2. Persönliche Erfahrungen sind keine "emotionalen Statements". Und auch wenn sie es wären, wäre das völlig ok, denn wir sind ein Forum von Laien und gerade die persönlichen Sichtweisen (die auf Erfahrungen gründen), sind hilfreich. Denn gerade sie gehen über das hinweg, was man an Theorien im Internet finden kann.
3. Schon wieder wird das, was ich schreibe (hier meine ich z.B. das Jod) infrage gestellt und mir – schon wieder – eine Jodallergie oder so etwas unterstellt, nur damit das leidige Jod-Thema bequemer in eine beliebige Schublade passt. Ich erwarte aber, dass meinen Aussagen zu meinem eigenen Körper und zu dem, was ich zu meiner eigenen Gesundheit schreibe, Glauben geschenkt wird. Wäre ich mir nicht sicher, würde ich das – wie immer – erwähnen, da ich niemanden in die Irre schicken will.
4. Einzelthreads mit Fachliteratur sind etwas Gutes, und sicher hat sich Marcel so etwas am Ende auch vorgestellt. Aber auch Fachliteratur bringt nur etwas, wenn alle Bereiche dabei abgeklopft werden, nicht nur das, was gerade "genehm" ist, um die eigene Argumentation zu erhärten. Wobei die eigene Argumentation ja wohl immer auch von den eigenen Erfahrungen geleitet wird, somit auch ein verschleiertes "emotionales Statement" ist.
5. Wenn allen Forumsmitgliedern, die sich jahrelang mit dem Thema beschäftigt haben (und zwar in ALLE Richtungen), die Kompetenz abgesprochen wird, dann wird es in unserem Unterforum Schilddrüse irgendwann sehr einsam werden, denn niemand hat dann mehr Lust, überhaupt noch irgendwas zu schreiben. Dann fliegen da eben Fachberichte herum und werden den Suchenden um die Ohren geklatscht, da persönliche Erfahrungen ja nichts gelten. Und wie heißt es so schön? Traue nur den Studien, die du selber gefälscht hast...

Liebe Grüße
Sonora
 
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