Intermittierendes Fasten / Neue NZZ-Doku "Dosierter Hunger..."

Kate

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Intermittierendes Fasten / Neue NZZ-Doku "Dosierter Hunger..."

Hallo zusammen,

das Titel-Thema wurde auch in diesem Thread schonmal angesprochen: Was ist gesünder: 3-5 Mal täglich oder 1 Mal täglich essen?

Auf 3SAT gab es am 14.01.2018 umd 19:10 Uhr eine (meine ich) neue NZZ-Doku dazu mit dem Titel Dosierter Hunger - Fasten als neues Heilmittel?

Von der ARD-Website:
Film von Silvia Fleck | 3sat
Fasten ist eine machtvolle Waffe gegen Alter und Krankheit. Was Naturvölker und Religionen seit Jahrtausenden machen, wird jetzt auch wissenschaftlich überprüft. Die Erkenntnisse sind verblüffend: Der menschliche Körper hat die Fähigkeit, sich selbst zu reparieren und zu verjüngen. Allerdings nur, wenn er nichts zu essen bekommt. Erste Humanstudien geben Aufschluss über die Fähigkeiten unseres Selbstheilungsprogramms, das bis hin zur Bekämpfung von Krebs gehen könnte. Doch welche Art zu fasten ist die richtige? Und gibt es den Fasteneffekt irgendwann vielleicht sogar in Pillenform?
https://programm.ard.de/TV/3sat/dosierter-hunger---fasten-als-neues-heilmittel-/eid_28007433508110

Womöglich gibt es die komplette Sendung nicht mehr kostenlos online, nur Teile davon auf Youtube und eine käufliche Version bei https://www.nzz.ch/video/nzz-format...-hunger-fasten-als-neues-heilmittel-ld.130149.

Einiges aus meiner Erinnerung (ohne Anspruch auf Richtigkeit):

Es besteht wohl weitgehende Einigkeit, dass intermittierendes Fasten das Leben verlängert - ausgenommen einige Situationen, in denen dies kontraindiziert ist (Gebrechlichkeit, Leber- und Nierenerkrankungen, Magersucht wurden u.a. genannt).

Auch dieser Aspekt
ARTE Doku: FASTEN UND HEILEN
Laut dieser Doku wurde von Wissenschaftlern festgestellt, dass sich beim Fasten nach kurzer Zeit die Genexpression der Zellen ändert, bei den gesunden in entgegengesetzter Richtung als bei Krebszellen: die gesunden schützen sich, die Krebszellen gehen kaputt. Als Hintergrund dieser unterschiedlichen Reaktion der Zellen wird vermutet, dass die gesunden Zellen entwicklungsgeschichtlich und damit genetisch an eine immer mal wieder unterbrochene Nahrungszufuhr angepasst sind, die Krebszellen als neu entstandene Zellart nicht.)
... aus oben verlinktem Thread wird angesprochen.

Noch nicht im Detail ist erforscht, auf welche Art dies am effektivsten ist. Erwähnt werden: Fastenperioden, Fastentage und das regelmäßige Auslassen von Mahlzeiten (so, dass jeweils eine Fastenzeit von 16 Stunden zusammen kommt).

Auch soll schwarzer Kaffee eine gewisse Zeit nach dem Konsum den Prozess im Körper auslösen, der verantwortlich für die Effekte ist, und es soll eine spezielle Diät (800 kKal pro Tag und nur bestimmte Lebensmittel, wohl v.a. Gemüse, keine konzentrierten Kohlenhydrate) dem Körper Fasten vorgaukeln können.

Aufgeräumt wird übrigens auch damit, dass man hungrig keinen Sport treiben kann oder sollte. Unsere Vorfahren haben das wohl meistens hungrig gemacht, eben um den Hunger wieder stillen zu können (Nahrungsbeschaffung, Jagd). Und es wird in der Sendung auch der Fall einer Frau gezeigt, die jeden zweiten Tag einen "Nuller" (keine Nahrungszufuhr) einlegt und an diesen Tagen 20 km läuft. Sie ist dadurch nebenbei auch erhebliches Übergewicht losgeworden.

Man ahnt es schon... es wird auch bereits an einer Pille geforscht, die es uns Menschen schön bequem macht und uns das Fasten erspart. Pillen haben aber meist auch Nachteile, so scheint mir "das Orginal" deutlich erstrebenswerter und auf jeden Fall einen Gedanken wert.

Gruß
Kate
 
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Wuhu,
gestern Nacht / heute Morgen war zu diesem Thema
... im Detail ist erforscht, auf welche Art dies am effektivsten ist.
... der Fall einer Frau gezeigt, die jeden zweiten Tag einen "Nuller" (keine Nahrungszufuhr) einlegt und ... dadurch nebenbei auch erhebliches Übergewicht losgeworden...
eine Sendung auf ORFIII (Video): Fasten: Jungbrunnen oder Lifestyle-Trend? - ORF III
MERYNS sprechzimmer

Fasten: Jungbrunnen oder Lifestyle-Trend?

Fasten war seit dem Mittelalter nicht mehr so aktuell wie heute. Rund eine halbe Million Österreicher fasten regelmäßig - auch im Alltag. Dr. Siegfried Meryn spricht mit seinen Gästen über die Wirkung des Fastens.

MERYNS sprechzimmer: Fasten: Jungbrunnen oder Lifestyle-Trend?

Unsere Ernährung folgt immer neuen Glaubenssätzen, nunmehr ist ein weiterer Trend in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Nichts essen. Zumindest tageweise.

Fasten als Selbstheilung des Körpers und dosierter Hunger als Anti-Aging Konzept

Gesundheit, natürliche Schönheit, Vitalität und eine gute Figur - wer wünscht sich das nicht? Mittlerweise gilt als unbestritten, dass der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden auch in der Ernährung und einer gesunden Verdauung liegt. Unterschiedlichste Ernährungskonzepte von "steinzeitlich´ bis ganzheitlich werden flankiert von zahllosen Diätvarianten. Und fast schon ein Lifestyle-Muss: Das Fasten. Die Meinungen der Experten sind dazu ebenso vielfältig wie die Anzahl der Fastenkuren. Eine ganze Fastenindustrie von Hotels bis zum Medien- und Büchermarkt hat sich dazu schon entwickelt. Geprägt von Schlagworten wie Entschlackung, Entgiftung und Entsäuerung soll Fasten den Darm von Grund auf regenerieren und uns den Weg zu einer natürlichen und bewussten Lebensweise zeigen.

Autophagie und Spermidin

Wissenschaftlich im Focus stehen in diesem Zusammenhang auch die beiden medizinischen Begriffe „Autophagie“ und „Spermidin“. Autophagie ist die kontrollierte Selbstzerstörung von Zellbestandteilen, im weitesten Sinne ein Reparaturprozess im Körper und wurde 2016 weltweit bekannt, als der japanische Forscher Yoshinori Ohsumi für seine Forschungen über den Autophagie-Mechanismus mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurde. Auch in Österreich sind Wissenschafter diesem Phänomen schon länger auf der Spur. An der Universität Graz wurde bereits 2009 ein weiterer möglicher Jungbrunnen entdeckt: Spermidin, in höchster Konzentration in der männlichen Samenflüssigkeit, also im Sperma, enthalten, lässt Zellen und Organismen länger leben. Enthalten ist es auch in Weizenkeimen. Seither hat auch rund um diese Substanz weltweit ein wahrer Forschungsboom eingesetzt, denn, sie soll u.a. den Hunger beim Fasten im Zaum halten könnten.

Bedeutet Fasten gleich Hungern? Welche Stoffwechselprozesse werden in Gang gesetzt? Was unterscheidet Fasten von Diäten? Eignet sich Fasten zur Gewichtsreduktion? Ist eine gesunde Ernährungsweise als gleichwertig zu betrachten? Kann Fasten tatsächlich dazu beitragen den Alterungsprozess zu verzögern? Und wie ist dies möglich? Trägt Fasten zur Prävention von chronischen Krankheiten bei? Wirkt sich Fasten positiv auf unsere Gemütslage aus? Kann Fasten zur Prävention von chronischen Krankheiten beitragen? Ist es tatsächlich möglich, durch eine Fastenkur seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren - und sogar Krebszellen zu zerstören?

Diese Fragen diskutieren in MERYNS sprechzimmer Mag. pharm. Claudia Dungl, MSc der chinesischen Medizin; Expertin für Produktentwicklungen im Lebensmittel- und Phytotherapiebereich, Dr. Slaven Stekovic BSc MSC, Forscher am Institut für Molekulare Biowissenschaften, Universität Graz, arbeitet an einer Studie zum Intervall-Fasten, und Bernhard Ludwig, Psychologe, Psychotherapeut, Kabarettist und Entwickler der Ernährungsphilosophie „10in2“ unter der Gesprächsleitung von Siegfried Meryn.

...
Quintessenz der aktuellsten Studien/Forschungen: Die gesündeste Art des Fastens ist das intermittierende 10-in-2-Fasten, also einen Tag Essen, einen Tag Fasten usw usf - und zwar am Besten mit 24 (bis 36) Stunden Essenskarenz;

So sollen sich diese tollen gesundheitlichen Aspekte ergeben - und es wird keine Muskelmasse abgebaut
, was ja bei langem Fasten idR der Fall ist...


Eine 2. Sendung zum Thema, eher allgemeiner gehalten, gab es auch (Video): Hungern und Heilen: Jünger durch Fasten? - ORF III
treffpunkt medizin am Mittwoch

Hungern und Heilen: Jünger durch Fasten?

Kein Alkohol, kein Fleisch, keine Genussmittel? Fasten kann gewisse Krankheiten lindern, davon sind manche Mediziner überzeugt. Und auch zur verjüngenden Wirkung des „Hungerns“ wird geforscht. tpm hinterfragt die Wirkung des Fastens.
...
Unabhängig vom Prozess der Autophagie hat der Trend um das Fasten zu vielen Mythen geführt. Oft fallen dabei Begriffe wie Entgiften, Entsäuern oder Entschlacken. Wie so oft entwickelt sich aus Trends auch eine kommerzielle Perspektive. Gerne werden dabei Hilfsmittel angepriesen, die man begleitend zum Fasten einnehmen kann und die die positiven Effekte verstärken sollen. Eine kritische Auseinandersetzung erscheint hier notwendig.

DDr. Johannes Huber

Ps: Links ev mit https://webproxy.at/ öffnen ;)
 
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Ich denke, wie bei allen Dingen, trifft das nicht auf alle Menschen gleichermaßen zu.

Ich habe das intermittierende Fasten ebenfalls versucht, um von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren. Ich habe keine positiven Entwicklungen gemerkt, musste aber nach 3 Wochen abbrechen, weil ich bereits untergewichtig bin und durch das Fasten noch mehr abgenommen habe ......

Ist also leider nicht für jeden eine gute Idee. Schade eigentlich.
 
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