Hypochonder und Somatisierer – oder: Ärzte können nix

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Paula3

Titelgeschichte der nächsten ZEIT-Ausgabe Hypochonder und Somatisierer

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In dieser Ausgabe: Was hab ich bloß? Rücken, Magen, Ohr − unzählige Deutsche pilgern mit unklaren Beschwerden von Arzt zu Arzt. Doch keiner findet etwas. Diese Patienten kosten die Kassen Miliarden. Dabei könnte ihnen geholfen werden.
In dem Mini-Video rechts - Ein Blick in die ZEIT: Sabine Rückert über diese Ausgabe – heißt es:

Rückert: … möchte Ihnen die nächste Ausgabe ankündigen. Diese hat einen Titel, der sehr, sehr viele Menschen betrifft, mal zeitweise, manchmal sogar ein Leben lang. Es geht um die Frage des eingebildeten Kranken. Neben mir sitzt der Autor der Titelgeschichte, Jan Schweitzer, Wissensredakteur, Spezialist für Medizin. Er hat die Titelgeschichte über die Hypochonder recherchiert. Was hast Du herausgefunden Jan?

Schweitzer: Wirklich auch für mich überraschend hab‘ ich herausgefunden, zum einen die pure Anzahl derjenigen, die an Krankheitsängsten, an schlimmen Krankheitsängsten leiden, die Hypochonder und Somatisierer. In Europa schätzt man sind es 42 Millionen Menschen, die daran leiden. Das ist wirklich eine unglaubliche Menge. Und dann hat mich auch sehr überrascht, wie sehr diese Kranken, psychisch Kranken, doch das Gesundheitssystem belasten.

Rückert: Und wie sehr belasten sie es?

Schweitzer: Ziemlich stark. Also man schätzt, daß ein Hypochonder/Somatisierer das Dreifache an Krankheitskosten verursacht von einem normalen in Anführungsstrichen Menschen und das summiert sich in Deutschland grob geschätzt auf die Summe von 30 Milliarden Euro im Jahr.

Rückert: Wie viele Ärzte werden denn da so in Anspruch genommen pro Jahr?

Schweitzer: Ja, das sind unglaublich viele. Da gibt’s ja auch`nen Ausdruck dafür, Ärztehopping nennt man das, wenn die Hypochonder und Somatisierer von einem zum anderen gehen, und es gibt Schätzungen, daß es bis zu 40 verschiedene [Ärzte] im Jahr sind, von denen die Hypochonder/Somatisierer sich etwas erhoffen, nämlich eine Untersuchung.

Rückert: Ich muß sagen, ich kenne auch einige Hypochonder.

Schweitzer: Irgendwie kennen wir sie ja alle.

Rückert: Und manchmal habe ich auch selbst so Anwandlungen.

Schweitzer: Das ist auch gar nicht so unnormal. Da gibt es auch Untersuchungen. Bis zu 4/5 aller Menschen haben diese Krankheitsängste. Die sind nicht krank, aber diese Ängste vor einer Krankheit, für die es keine körperliche Ursache gibt, die ist einfach weit verbreitet


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Wer behauptet, dass es keine körperliche Ursache gibt, der muss sich sehr sicher sein, wirklich ausnahmslos alle Erkrankungen erforscht zu haben und sie auch zu kennen!

Dabei sind 99,9 % nicht mal in der Lage ME zu diagnostizieren...

Armes Deutschland! Unsere Versorgung nehmen mehr und mehr irgendwelche Psychiater in die Hand, die für jedes körperliches Problem angeblich eine Lösung haben. Demnächst heilen sie auch Beinbrüche und Blinddarmentzündungen!
 
es gibt Schätzungen, daß es bis zu 40 verschiedene [Ärzte] im Jahr sind, von denen die Hypochonder/Somatisierer sich etwas erhoffen, nämlich eine Untersuchung.

Alleine der Satz ist ja schon eine Unverschämtheit.
Wer wirklich krank ist, will keine Untersuchung, sondern eine Diagnose und eine Heilung! Kranke Menschen wandern nicht aus Sapß von Arzt zu Arzt. Soviel Freude machen Arztbesuche auch nicht, und wenn man richtig krank ist, erst recht nicht.
 
Das hat Gründe

z.B. die mangelhafte ärztliche Aus- und Weiterbildung, die über Jahre (!) von jungen Ärzten beklagt wird.

Eine kleine Auswahl an Stimmen aus dem Standesorgan der Deutschen Ärzteschaft, dem Dt. Ärzteblatt

Die gefühlte Unzufriedenheit mit der ärztlichen Weiterbildung ist groß
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt: Situation der Weiterbildung in Deutschland: Erkennen, wo der Schuh drückt (06.02.2009)
Dtsch Arztebl 2009, Hibbeler, Birgit; Korzilius, Heike

2014

Der neue Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlich Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, auf einer Diskussionsveranstaltung am 5. Mai
Mittlerweile gebe es viele Fächer, bei denen die Ärzte in Weiterbildung wesentliche Inhalte in der Klinik kaum mehr vermittelt bekämen.
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt: Andreas Gassen: „Wir werden nicht über jedes Stöckchen springen.“
6. Mai 2014
. . . Das Hauptproblem bei der Sicherung einer vernünftigen ärztlichen Weiterbildung ist… der fehlende Wille der damit beauftragten Weiterbildungsermächtigten. Fast niemand bis auf die jungen Weiterbildungsassistenten selbst zeigt ernsthaftes Interesse an einer systematischen standardisierten und bundesweit vergleichbaren ärztlichen Weiterbildung.
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt: Weiterbildung: Der fehlende Wille (07.02.2014)
BRIEFE, Muhannad Hirzallah
… Ich habe als Weiterbildungsassistent nur die Erfahrung machen dürfen, dass die Weiterbildung faktisch nicht stattfindet.
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt: Die Hälfte aller Gastroenterologen in der Klinik über 50 Jahre alt
März 2014, der typ
Seit Jahrzehnten ist das deutsche Gesundheitswesen einer sich immer schneller drehenden Reformspirale ausgesetzt, ohne dass wirklich nachhaltige, tragbare und für alle Beteiligten verlässliche Strukturen geschaffen wurden. Stattdessen entwickelt sich zunehmend eine patienten- und medizinferne Parallelwelt, die vermehrt von außen immer stärkeren Einfluss zu nehmen versucht. Dr. med. Christian Deindl
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt: Gesundheitswesen: Schon seit Jahren von Ärzten gefordert (13.09.2013)
2013, BRIEFE
In Deutschland gibt es zwar eine Fortbildungspflicht für Ärzte aber kein Konzept dafür, wie diese Fortbildungen finanziert werden…... In den meisten Krankenhäusern gebe es daher keine oder nur minimale Mittel für die Fortbildung im Budget. …. Derzeit werden laut der DGHO 60 bis 70 Prozent der in Deutschland durchgeführten Fortbildungsveranstaltungen von Pharmaunternehmen zumindest in Teilen mitfinanziert.
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt: Onkologen fordern öffentliche Förderung ärztlicher Fortbildungen
November 2013
…wer aber erst einmal die Facharzthürde genommen hat, wird in aller Regel wenig weitergebildet. … Die Ausbildung – so scheint es – hört mit der Facharztprüfung auf, ….Dabei ist für Mediziner lebenslanges Lernen und Fortbilden unverzichtbar. Dr. med. Jens Heyder-Musolf
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt: Weiterbildung: Selbstbewusst und anspruchsvoll (10.05.2013)
2013, BRIEFE
Die Evaluation der Qualität der ärztlichen Weiterbildung hat eine hohe gesellschaftliche Bedeutung, da sich Patienten darauf verlassen können müssen, dass Ärzte in ihrem jeweiligen Fachgebiet kompetent weitergebildet werden. ... Der Weiterbildungsprozess selbst wird durch die Ärztekammern inhaltlich und strukturell im Sinne eines Curriculums bisher weder gestaltet noch systematisch evaluiert...Es bleibt zum Schluss die Frage offen, ob die Bevölkerung wirklich mit Ärzten, die eine Zwei-minus-Weiterbildung erhalten, zufrieden sein kann. Prof. Dr. med. Jean-François Chenot MPH, Dr. med. Jost Steinhäuser, Sektionssprecher der Sektion Weiterbildung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM),
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt: Weiterbildung: Ist die Bevölkerung damit zufrieden? (10.02.2012)
2012, BRIEFE
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: „Momentan sehen wir in der Ausbildung unserer Studierenden eine Lücke vor allem in ... der Fähigkeit zur diagnostischen und therapeutischen Entscheidungsfindung.... “, sagte Dörthe Küster
QUELLE:Deutsches Ärzteblatt: „Triathlon im OP“ in Magdeburg
Dezember 2011
hoffmanna: kleine Zweifel am Rande...
Immerhin sagt mir mein Bauchgefühl, daß ich mir 95% meines während der vergangenen 4 Jahre erworbenen "Weiterbildungswissens" selbst beigebracht habe. Interne Weiterbildungen...öfters ausgefallen als stattgefunden. Externe Weiterbildungen nur nach zähem Kampf gegen Chefs und Verwaltungen möglich. Selbstständiges Arbeiten kann man so oder so erleben - bei mir und meinen Kollegen war es "learning by doing" und "Jugend forscht". Ich hatte dabei das Glück, daß es letztendlich gut ging, dafür war aber das ein oder andere Mal auch viel Glück und erfahrenes Pflegepersonal verantwortlich.
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt, 2011
Viele Medizinabsolventen fühlen sich durch Studium und praktisches Jahr nicht angemessen auf den Berufseinstieg vorbereitet. … der Weg zum Facharzt verläuft meist eher nach dem Motto „Learning by Doing“ – ohne Anleitung und Struktur, außerdem unter Zeitdruck. Man geht zur Arbeit und hofft, dabei etwas zu lernen. Das zumindest wird immer wieder von Ärzten in der Weiterbildung beklagt.
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt: Weiterbildung: Konzept mit Vorbildcharakter (19.07.2010)
2010 Birgit Hibbeler
Dumitrescu, Anita: ... Ich weiß nicht, wie Weiterbildung hier funktioniert. Ich weiß nicht, welche Gremien Fallzahlen festlegen, ich weiß auch nicht, wer in diesen Gremien sitzt und warum, denn diese Zahlen sind mit lauteren Mitteln in der vorgegebenen Zeit nicht zu erreichen. Das ist deutschlandweit bekannt. Zeugnisse werden gefälscht mit einer Nonchalance, dass einem die rot geschämten Ohren abfallen könnten. Da wird auch mal einfach ein Zeugnis ausgestellt, weil man den Kollegen nett findet. Obwohl nicht ein Eingriff, nicht eine Zahl stimmt. Aber was kümmert uns das?

Meine Facharztprüfung in Deutschland: eine Lachnummer, verglichen mit den universitären Prüfungen in Großbritannien, Irland, Australien et cetera. Wir werden von ehrenamtlichen Prüfern geprüft. Natürlich keinesfalls standardisiert. Dass wir uns so etwas noch leisten dürfen?! Meine Zulassung zu den Subspezialisierungen mit tatsächlichen, eigenhändig, gewissenhaft abgeleisteten Fallzahlen, die geforderten um ein Vielfaches übertreffend: abgelehnt, weil vor der Facharztprüfung abgeleistet. Das zählt nicht – Form vor Inhalt. Die Rechtsanwältin, die mich beriet, warnte: „Machen Sie es so, wie Ihre Kollegen, lassen Sie sich neue Zeugnisse ausstellen, sitzen Sie die Zeit ab.“
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt: Cappuccinogeschichten (05.02.2010)
2010, Cappuccinogeschichten
Weiterbildung: Unmut
Ich bin Assistenzarzt in Weiterbildung für Innere Medizin im fünften Weiterbildungsjahr und habe mittlerweile das vierte Mal meine Weiterbildungsstätte aufgrund der schlechten Arbeitssituation und insbesondere aufgrund der jeweils fehlenden Weiterbildung gewechselt....Es fehlen: Anleitungen in allen Bereichen.. Fakt ist, dass die geforderten Inhalte der Weiterbildung für den Internisten/die Internistin nicht vermittelt, sondern lediglich am Ende bescheinigt werden.… Ganze Medizinergenerationen werden seit vielen Jahren flächendeckend nicht mehr nach Vorgaben der Weiterbildungsordnung ausgebildet, Ausbildungsinhalte werden konsequent nicht mehr vermittelt...Warum nehmen es die Landesärztekammern seit Jahren hin, dass dadurch systematisch eine zunehmende Inkompetenz in der nachkommenden Facharztgeneration entsteht? Dr. med. Sascha Lammertz
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt: Weiterbildung: Unmut
2009, BRIEFE
Ärzteschaft Fortbildungsforum:90 Prozent der Allergiker unterversorgt
Nur zehn Prozent der allergiekranken Menschen in Deutschland werden adäquat versorgt. Das berichtete Prof. Dr. med. Alexander Kapp, Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Medizinischen Hochschule in Hannover, auf dem 28. Interdisziplinären Forum der Bundesärztekammer in Köln.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=15037
Richter-Kuhlmann, Eva A.: Umfrage an sieben Universitäten: Angehende Ärzte fühlen sich für praktische Tätigkeiten ungenügend ausgebildet.
QUELLE: www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikeldruck.asp?id=38043
Keyßer, Gernot: Rheumatologische Ausbildung: Im Abseits
Die Rheumatologie sollte Bestandteil der Lehre in Innerer Medizin und Orthopädie sein. Ist sie das wirklich? Dies fragte sich im vergangenen Jahr die Kommission für studentische Ausbildung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) und hakte per Fragebogen bei allen 37 deutschen Fakultäten nach. … Lediglich sieben von 37 Universitäten haben einen C-4-Lehrstuhl für internistische Rheumatologie. Was noch schwerer wiegt: An acht medizinischen Fakultäten fehlen internistische Rheumatologen völlig, an zwölf Fakultäten gibt es keinen Rheumatologen mit Lehrbefähigung. … An elf Fakultäten beträgt die gesamte Vorlesungszeit für internistische Rheumatologie höchstens fünf Stunden, darunter sind sechs Fakultäten, in denen überhaupt keine Vorlesungen in diesem Fach angeboten werden. … Wenn Studenten im gesamten Studium höchstens fünf Patienten mit rheumatischen Krankheitsbildern u Gesicht bekommen, ist es nicht überraschend, dass internistische Rheumatologen in der Niederlassung über eine Flut von fehlindizierten Überweisungen klagen, weil schon die Patientin mit einer harmlosen Fingergelenksarthrose so manchen Nicht-Rheumatologen vor ein unlösbares Problem stellt.
QUELLE: Deutsches Ärzteblatt: Rheumatologische Ausbildung: Im Abseits (22.12.2003)
 
Skorbut........ Ich dachte sowas gibt's nicht mehr? Selbst wenn man säurehaltige Lebensmittel meidet...

Ist auf jeden Fall traurig. Da könnte natürlich den volkswirtschaftlichen Schaden den inkompetente Ärzte jährlich verursachen mal ausrechnen. Wobei bei einigen Ärzten ja durchaus der Wille zur Diagnose da wäre, es fehlen aber dann letztlich die Fähigkeiten.
 
ich hab grad einen am wickel , der nimmt 10 verschiedene medikamente fürs herz .ASS , statine .....-das übliche halt . er hat angst das er bald sterben muß .
warum wird dieser mensch systematisch kaputt gemacht ?
was ist diese ärztin für ein mensch ? müsste man sie nicht eigentlich aus dem verkehr ziehen ?
kümmert euch bloß um vollmachten für eure nahen angehörigen !!

der mann hat noch nie,auch nur ansatzweise,etwas von coenzym q10,magnesium,kalium ,L-arginin, D3,b12,b6,b1,folsäure ...... etc. von dieser ärztin gehört !

LG kopf .
 
Wuhu,
das System ist nun mal so gestrickt (worden); So viel wie nur möglich Profit/e mit den Krankheiten der meisten (durchschnittlichen) Menschen machen; Sterben diese dann doch a bissi zu früh (warum nun auch immer), dann freut sich auch Vati Staat, weil er nix mehr "blechen" muss...
 
traurig , aber wahr - Alibi ORANGERL !!

LG kopf .

ich habe den mann nun ausgestattet mit ausdrucken von "Ärztezeitung" . thema sind die teils extrem positiven auswirkungen verschiedener mikronährstoffe auf sein krankheitsbild .die ärztezeitung wählte ich , damit er nicht gesagt bekommt -alles was im i-net steht ist falsch .schliesslich ist es ja eine zeitung der ärzte :)
mal sehen , was die sagt !
er ist auch bereit zu investieren , auch privat ! der hat angst ,der Gute !!

LG kopf
 
Wuhu,
das
... schliesslich ist es ja eine zeitung der ärzte ... er ist auch bereit zu investieren, auch privat ! der hat angst...
ist sehr gut! :kraft:
Ängste sollte man jenen, die erst noch drauf kommen "müssen" jedenfalls nehmen, sonst wird eher ganz abgeblockt...
 
heute ganz aktuell aus dem Deutschen Ärzteblatt

nochmal zur ärztlichen Weiterbildung

Deutsches Ärzteblatt: Weiterbildung zum Facharzt: Der Nachwuchs ist unzufrieden (16.05.2014)
Der Marburger Bund hat Ärztinnen und Ärzte über ihre Weiterbildungssituation befragt. Das Ergebnis: Nur etwas weniger als die Hälfte von ihnen würde ihre Weiterbildungsstätte weiterempfehlen.

"Ich habe gerade die Facharztprüfung für Innere Medizin abgelegt und habe einen großen Wunsch: Ich würde gerne ein paar Zeilen zur teilweise katastrophalen Weiterbildungssituation der jungen Assistenzärzte in Deutschland veröffentlichen“, heißt es in einer E-Mail vom 8. Mai an das Deutsche Ärzteblatt. Das ist nicht die einzige Zuschrift dieser Art. Die Weiterbildung an deutschen Krankenhäusern und in den Praxen niedergelassener Ärzte hat nach wie vor nicht den besten Ruf.
Dabei versuchen die ärztlichen Körperschaften seit längerem, hier gegenzusteuern. ....
 
einer der wirklichen Gründe für die immer häufiger werdenden "Somatisierer" und "Hypochonder" Diagnosen ist das sich die Ärzte dadurch nicht so unfähig fühlen müssen wenn sie einen Patienten sehen bei dem sie die Ursache der Beschwerden nicht finden können.

Wieso sieht ein Patient 40 Ärzte hintereinander?

a) Weil es ihm Spass macht?

b) Weil er nur so Aufmerksamkeit bekommt die ihm sonst nicht zuteil wird?

c) Weil Arzt 1-39 nicht in der Lage waren eine Diagnose zu stellen und die Beschwerden ausreichend zu lindern?

:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Psychologie mag ja ihre Daseinsberechtigung haben und auch hilfreich sein. Doch wenn Ärzte Patienten voreilig eine psychosomatische Diagnose stellen, nur um ihr fehlendes Wissen zu kaschieren (bedeutet ja, "habe keine Ahnung, was sie haben"), halte ich das für sehr fatal. Und das betrifft wohl immer mehr Menschen. Somit bleiben Heilungschancen ungenutzt und die Patienten werden oft zu jahrelangen Qualen gezwungen, denn die Wirkung einer psychotherapeutischen Behandlung bei wirklich körperlichen Ursachen bleibt meist aus. Kann da inzwischen wie so viele hier ein Lied von singen.

So viele Leute wie hier im Forum suchen nach Informationen, um sich persönlich weiter zu entwickeln oder auch um ihre ganz konkreten Probleme zu lösen. Das ist üblich und wird auch in jedem Job verlangt. Nur anscheinend nicht von den Ärzten. Wenn Patienten dies tun und vielleicht noch mit dem Arzt über Ursachen, Zusammenhänge, Lösungen sprechen wollen, bekommen sie schnell die Diagnose Hypochonder und werden diese auch bei endlich nachgewiesenen körperlichen Ursachen nicht wieder los. Anscheinend interpretiert ein Arzt die Symptome des Patienten lieber frei nach Dahlke, statt sich in bspw. Biochemie weiter zu bilden. Und die Medizinndustrie ist ja eh nur an Profiten interessiert, die sich wohl eher mit ADs als mit Mikronährstoffen erzielen lassen. Die Ärzte verschreiben dann natürlich auch die gepriesenen Mittelchen, sie kennen ja nichts anderes. "Keine Angst, für sie finden wir schon ein passendes Medikament!", habe ich selbst hören müssen.

Wird ein Arzt eigentlich an der Erfolgsquote seiner Heilungen gemessen? Da stören natürlich Somatisierer und werden gerne in das Psycholager abgeschoben. Dort gibt es solche Erfolgsquoten wohl eher nicht, weil eh alles recht schwammig ist und dann ja eh der Patient selber die Schuld trägt. "Wir können ja mal drüber reden" :)

Kann mich dmps123 also nur anschließen. Ich wäre lieber gesund und würde alle Arztbesuche vermeiden! Diese machen mich nur wütend, sind letztendlich purer Stress. Und unter Aufmerksamkeit stelle ich mir ehrlich gesagt auch etwas anderes vor!
 
hallo,ich stelle mir die frage ?ist es nur nichts können oder nicht wollen. bin zum hausarzt gegangen, weil ich oberbauch schmerzen hatte und durchfall.was bekam ich zur antwort ohne untersuchung.frau.... wir wissen doch was sie haben.ich war erst mal so geschockt,daß mir keine antwort einfiel.auf meine fibromyalgie wurde es geschoben.:mad:lg sanara. ps;und auf die frage, wieso kortison bei mir anschlägt?das ist bei manchen patienten so.fibro soll doch ohne entzündung einhergehen?:eek:
 
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Oder auch nicht wollen dürfen? Ich habe mit privaten Ärzten ganz andere Erfahrungen gemacht, als mit den Kassenärzten. Liegt das also am System?
 
hallo werni,ich denk mal ja.mein bruder ist privat patient.er hatte schnell seine diagnosen und therapien.ich kämpf immer noch.obwohl ich mich manchmal garnicht mehr zum arzt traue.:tuer:lg sanara
 
c) Weil Arzt 1-39 nicht in der Lage waren eine Diagnose zu stellen und die Beschwerden ausreichend zu lindern?

Deutsches Ärzteblatt: Diagnos*tika-Industrie kritisiert Sparpolitik in der GKV
9. September 2013
Eine innovationsfeindliche Sparpolitik bei der Versorgung von gesetzlich Versicherten hat der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) kritisiert. … Der Laboranteil an den Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sei über die vergangenen 15 Jahre kontinuierlich zurückgegangen und liege mittlerweile unter drei Prozent. „Dennoch werden immer weniger Labortests in den Leistungskatalog der GKV aufgenommen und damit den Patienten und behandelnden Ärzten neue und bessere Methoden verwehrt", so Martin Walger, Geschäftsführer VDGH

Der Verband warnt davor, Einspar- und Umverteilungspolitik auf Kosten des Labors zu betreiben: „Die moderne Labordiagnostik ist ein zentraler Bestandteil der evidenzbasierten Medizin, mehr als zwei Drittel aller Diagnosen werden mithilfe von Labortests getroffen“, hieß es aus dem Verband. Ihr gezielter Einsatz trage dazu bei, Kosten zu sparen, Patienten schneller zu versorgen und Liegezeiten in Krankenhäusern zu verkürzen. ....

Wie so viele andere auch habe ich ALLE meine Laboruntersuchungen, die über das übliche Blutbild hinausgingen, selber bezahlt, bzw. einzige Ausnahme war eine Blutabnahme vor einem Jahr in der Charité, aber das ist ein unschönes anderes kapitel. Meist bin ich direkt zum örtlichen Labor gegangen. Ausnahmslos in allen Untersuchungen konnten pathologische Befunde aufgedeckt werden. Dennoch haben selbst hochpathologische Befunde niemals im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung zu einer Behandlung geführt! Kein einziger Kassen-Arzt konnte mit den Befunden etwas anfangen, selbst wenn es sich nur um z.B. Methylmalonsäure gehandelt hat oder Schilddrüsenwerte oder. In den meisten Fällen haben die Kassen-Ärzte, die ich aufgesucht habe, noch nicht mal davon gehört. Und auch nach Jahren erkenne ich keinerlei Veränderung dieses SYSTEMS. Dabei wäre mehr Diagnostik möglich und sinnvoll. Das Meiste konnte und kann ich nicht bezahlen, schon gar keine Privat-Behandlungen in einem vollkommen undurchsichtigen MARKT.
 
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Ich bin auch nur Kassenpatient. Doch ich finde mich nicht mit meiner Situation ab. Solange ich noch etwas Geld habe versuche ich alles. Suche Infos zusammen und gehe auch zum privaten Arzt. Habe dann auch alle Untersuchungen bezahlt und dabei endlich Diagnosen bekommen. Und die werden von “Systemärzten“ einfach ignoriert. Leider muss man die gesetzliche KV bezahlen und das ist nicht ohne. Früher hatte ich auch mal eine gute Meinung von Ärzten. Doch wenn man richtig krank wird und im Regen stehen gelassen wird, kann sich das schon stark ändern.
 
Naja das mit den Kassen ist auch nur die halbe Wahrheit: Zum Beispiel hat die unsinnige Bestimmung von T3 und T4 gesamt erst aufgehört, als die Kassen konsequent die Übernahme der Kosten verweigert haben.
 
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