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Bei Jungen und Männern kann die Impfung vor Veränderungen der Haut am Penis, am Hodensack, am Damm und im Enddarmbereich schützen. Da Infektionen mit den Impfstoff-HPV-Typen auch im Mund- und Rachenbereich vorkommen können, wird auch hier mit einem gewissen Schutz gerechnet. Hierzu gibt es bisher keine Daten.
Für beide Impfstoffe wurde eine geringere Wirksamkeit auch gegen Hochrisiko-HPV 31 nachgewiesen. Der Zweifach-Impfstoff verhindert darüber hinaus zum Teil auch Infektionen und leichte bis mittelschwere Zellveränderungen durch Hochrisiko-HPV 33 und 45, für schwere Zellveränderungen durch diese beiden HPV-Typen wurde kein Schutz nachgewiesen. Vor einer Ansteckung mit weiteren HPV-Typen schützt die Impfung nicht.
Nach der Impfung ist eine Infektion mit anderen HPV-Typen weiter möglich. Aus diesem Grund ist es auch für geimpfte Frauen wichtig, weiterhin zur Früherkennung zu gehen.
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Impfnebenwirkungen
Bei den Impfstoffen sind in den Zulassungs-Studien folgende Nebenwirkungen aufgetreten:
Schmerz an der Injektionsstelle (ca. 80 %)Schwellung und Rötung (ca. 25 %)
Fieber (10 %)
Schwindel (1 bis 10%) bei Mädchen und Frauen
Juckreiz (3 %)
Beim Zweifach-Impfstoff werden zusätzlich angegeben:
Kopf- oder Muskelschmerzen (über 10 %)
Gelenkschmerzen (1 bis 10 %)
Magen-Darm-Beschwerden (1 bis 10 %)
Seit der breiten Anwendung der Impfung traten weitere Nebenwirkungen auf, deren Häufigkeit nicht bekannt ist:
kurzfristige Ohnmacht unmittelbar nach der Impfung, Müdigkeit, Unwohlsein, Erbrechen, Lymphknotenschwellungen, Überempfindlichkeitsreaktionen, Gelenkschmerzen
Von 2007 bis 2011 wurden beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ca. 1300 Verdachtsfälle von Impfnebenwirkungen gemeldet.
Acht Prozent aller Ereignisse, die nach der Markteinführung gemeldet wurden, werden als schwerwiegend eingestuft. Darunter finden sich:
Guillain-Barré-Syndrom, eine Nervenstörung, die zu Muskelschwäche führt. Es kommt bei 1-2 von 100.000 Teenagern vor. Es fand sich kein Hinweis darauf, dass es durch die Impfung verursacht wurde.
Blutgerinnsel in Herz, Lunge oder Bein. Bei den meisten der betroffenen Mädchen und Frauen lag dafür bereits vor der Impfung ein erhöhtes Risiko vor: Einnahme der Pille, Rauchen, starkes Übergewicht oder andere.
Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit einer HPV-Impfung
Bei geimpften Frauen traten im Sommer 2007 zwei plötzliche Todesfälle auf, je einer in Deutschland und Österreich.
In beiden Fällen haben die Untersuchungen zur Todesursache keine Hinweise auf einen Zusammenhang zur HPV-Impfung ergeben...