Hallo Susewind,
die gute Nachricht: Dein Mann kann sicher gut ohne die meisten Medikamente (trotz Schrittmachers) leben.
Für mich unverständlich, dass immer gleich so "Hämmer" ausgepackt werden.
In vielen Fällen sind "Altersherzprobleme" einfach ein Elektrolytungleichgewicht/Elektrolytmängel. Da ist meist Kalium/Natrium und eine Mitbeteiligung von Magnesium die Hauptursache.
Ich habe bei einem Familienmitglied erlebt, wie nach einer Routine OP Kaliummangel gemessen wurde und logischer Weise der Blutdruck viel zu hoch war und Herz "Kasperle" gemacht hat (Arrhythmien, Extrasystolen). (es ist normal, dass der Körper in Stresssituationen viel Kalium verliert. OP ist Stress...).
Statt da sinnvoll aufzufüllen, wurden gleich 3 der von Dir erwähnten Medikamente zur Blutdrucksenkung verschrieben.
Zum "Glück", hatte der Betroffene massive Kopfschmerzen auf die Medikamente. Auch da hat ihm keiner geholfen (statt zu schauen woher es kommt, bekam er nur zusätzlich diverse Schmerzmittel gegen die Kopfschmerzen
). Er hat dann selbst durchprobiert, auf welches er so reagiert hat.
Erst nachdem er festgestellt hat, dass er die Schmerzen jedes Mal nach der Einnhame eines bestimmten der 3 Medikamente bekommen hat, kam dann eine Krankenschwester und meinte sie hätten es im Beipacktext nachgelesen und ja, leider in "seltenenen Fällen" (1-2/100) würden diese massiven Kopfschmerzen auftauchen.
Das nur als kleiner Ausflug zum Thema "Ärzte müssten es doch wissen...".
Lange Rede, kurzer Sinn: er hat alle 3 Medikamente abgesetzt und kann sich gut mit diversen NEMs helfen (hat sowohl seinen Blutdruck, als auch Herzarrhythmien gut im Griff).
Ist nicht die gleiche Symptomatik wie bei Deinem Mann, aber nur mal generell.
Generell: Natrium/Kalium sind gemeinsam im Team, aber auch Gegenspieler. Natrium hebt den Blutdruck, Kalium (und Magnesium) senkt ihn.
Ein "zu viel Natrium/zu wenig Kalium" führt eher zu Wasseransammlungen im Körper.
ABER: wenn durch zu viel Kalium/zu wenig Natrium der Blutdruck zu stark absinkt, sinkt die Pumpleistung. Und im dem Fall (der hauptsächlich durch Medikamente eintritt) kommt es auf dem Weg zu "Wasseransammlungen" in den Beinen/im Körper.
Dazu kommt (vermute ich mal), dass Dein Mann wegen dem niedrigen Blutdruck weniger Bewegung macht? Falls ja, fehlt auch dieser Impuls um den Flüssigkeitshaushalt im Körper zu regulieren.
"Nicht genug Luft" beim Joggen oder beim Stiegen steigen kann zB einfach nur Natriummangel oder ein Infekt gewesen sein (uU eine latente Nebennierenschwäche). (oder Probleme beim Eisenstoffwechsel oder Umwandlung von Folsäure etc.)
Also auch wenn "das Herz" Signal gibt, kann die Ursache ganz wo anders (gewesen) sein.
(ich selbst habe eine Nebennierenschwäche - da wirkt sich Salzmangel so aus, dass mein generell niedriger Blutdruck noch niedriger wird und ich einen Hügel oder Treppen nicht mal mit Pausen raufkomme, ohne nach Luft zu japsen. Umgekehrt kann ich den gleichen Hügel mit Kind in der Rodel am Schlepptau mehrmals rasch raufgehen und daneben rumblödeln und reden, oder die gleiche Treppe hochlaufen, wenn meine Elektrolyte passen. Beide Zustände können innerhalb weniger Stunden bei mir da sein - wenn ich durch Stress zu viele Elektrolyte verliere bzw. auch wieder auffülle...)
Zu den Medikamenten Deines Mannes (habs für mich zum besseren Verständnis rausgesucht, ev. auch für andere interessant):
"bindet" Aldosteron. Dadurch vermehrte Wasser und
Natrium Ausscheidung.
Kaliumausscheidung wird verringert. (Nebennierenhormon!)
Betablocker - verhindert, dass Adrenalin/Noradrenalin andocken können. (dadurch verhindert man, dass sich die Gefässe bei Bedarf zusammenziehen können um die Pumpleistung zu erhöhen und damit dem Körper bessere Sauerstoffversorgung zu ermöglichen). (Nebennierenhormone!)
Gerinnungshemmer (zur Blutverdünnung können Omega 3 (!!!), Vitamin C, Vitamin E und andere Nahrungsergänzungen beitragen). Hochdosiertes Omega 3 Fettsäuren können Blut super und vA auf gesunde Art und Weise "dünnflüssig" machen.
schwemmt Wasser und
Natrium aus.
Kaliumausscheidung wird gebremst.
Blutzuckersenkung (zwingt Körper zur Glucoseausscheidung. Spült als "Nebeneffekt" auch
Natrium aus)
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Ich lese raus (reime mir zusammen):
Natrium wird laufend durch 3 (!) der Medikamente aus dem Körper rausgedrückt. Das brauchen wir aber in ausreichender Menge, damit der Energiefluss im Körper funktioniert.
Mangelsymptome: zu niedriger Blutdruck, Energielosigkeit/schnelle Erschöpfung, Steifigkeit, Schwindel, geistige Aussetzer...
Tränenflüssigkeit und Schweiß sollten leicht salzig schmecken. Bzw. wenn man seine Haut abschleckt, sollte sie leicht salzig schmecken (wenn man nicht erst vor kurzem geduscht/gebadet hat).
Körpertemperatur sollte ca. 36,5 sein. Ich vermute seine liegt eher weit drunter? (in den 35ern?).
Kalium - das wird (wegen der Medikamente) zurückgehalten im Körper (das ist auf der einen Seite gut - der Körper braucht es ja), aber man nimmt dem Körper die Möglichkeit auf Stresssituationen zu reagieren (also bei Bedarf den Blutdruck hochzufahren).
Der Blutdruck ist ganz niedrig, meistens unter 100 der systolische Wert.
meine Vermutung: siehe obige Erklärung (Kalium im Verhältnis zu Natrium zu hoch. Kalium kann dennoch im Mangel sein).
Generell zum "hohen" Blutdruck: der ist kein Feind. Der Körper merkt, dass er ihn - aus welchen Gründen auch immer - braucht (um gute Durchblutung/Sauerstoffversorgung bis ins "letzte Winkerl" zu ermöglichen). Medizin schaut nicht, was die Ursache ist, sondern senkt gewaltsam. Umgekehrt (wie es bei Deinem Mann der Fall ist), scheint Medizin keinerlei Skrupel zu haben bei viel zu niedrigem Blutdruck was zu tun...
Wie fühlt Sich Dein Mann mit dem niedrigen Blutdruck? Wie ist seine aktuelle Lebensqualität?
Wie nimmst Du ihn wahr? Ist er noch "Dein Mann"?
Da sind auch Sachen zum Blutdrucksenken dabei, eins ist ein Betablocker (Bisoprolol). Immerhin hat sein Arzt auch Vitamin D verschrieben (Dekristol 20.000) die er einmal pro Woche nehmen soll. Mein Mann hat viele Jahre gejoggt, was er jetzt nicht mehr darf
"Darf" er nicht mehr joggen? Oder schafft er es aus körperlichen Gründen nicht mehr?
Zum D3 unbedingt täglich Magnesium. Besser wäre für den Start niedriger dosiertes D3 (und dafür jeden Tag). zB Start mit 1.000 iE/Tag (+ Magnesium) und dann langsam raufdosieren.
Wenn er "ad hoc" mit D3 startet, kann es sein, dass sich ein bislang latenter Magensiummangel laut meldet (Muskelkrämpfe, noch mehr Herzprobleme, auch Ganzkörpersteifigkeit könnte zunehmen, Rückenschmerzen etc.).
Lösungsoptionen (so würde ich das angehen): 2te oder auch 3te Meinung suchen. Auch außerhalb des eigentlichen Radius.
Bei Ärzten klar ansprechen, dass es vA um Lebensqualität geht und nicht um irgendwelche Werte.
(was nützt einem ein "ruhiggestelltes" Herz, das einem uU ein wenig mehr Lebenszeit bringt, die man aber auf der Couch verbringen muss, weil die Lebensenergie fehlt.. Sorry, dass ich es so formuliere. Mir kommt nur oft vor, dass "die Medizin" tlw. völlig übersieht worum es geht, wenn man von "LEBEN" spricht.)
Bitten/vorschlagen, dass Medikamente ausgeschlichen werden und wenn, dann einzeln/niedrig dosiert eingeführt werden (um zu schauen bis zu welchen Punkt sie helfen und ab wann der pos. Effekt - sofern überhaupt vorhanden - ins Gegenteil kippt. Mehr vom Gleichen wenn es nicht gut geht - also noch mehr Medikamente - kann nicht die Lösung sein. Es ist Allgemeinwissen unter ÄrztInnen (bzw. sollte es sein...), dass sie bereits ab dem 3ten Medikament die Wechselwirkungen meist nicht mehr zuordnen/einordnen können).
Mein Weg wäre dann auch zu Alternativmedizinern (in D Heilpraktikern, oder in Ö Energetikern, zB Klinghardt Therapeuten).
Die Frage ist, ob er mit dem Weg kann/den Weg probieren möchte?
Ad.
Zucker: da könnte er durch Ernährungsumstellung vermutlich komplett ohne Medikament(e) sein (low carb/high fat - also bewusst in Ketose leben (Fettstoffwechsel statt Zuckerstoffwechsel). Ist sehr lecker, aber nicht jedermann Sache).
Damit müsste sich auch die Notwendigkeit nach "Blutverdünnung" von selbst erledigen.
(bzw. wenn er den Weg nicht gehen kann/möchte, dann wäre das Medikament vermutlich das einzige, was er behalten müsste).
ACHTUNG! so lange er die Medikamente nimmt (vor allem jene, die so massiv in den
Elektrolythaushalt (Kalium/Natrium) eingreifen), kann er leider kaum mit Elektrolyten "herumexperimentieren".
Salz ein wenig erhöhen (Essen mehr salzen, schauen wie es ihm mit seiner Energie geht, wenn der Blutdruck leicht ansteigt) - ja.
Kalium über Ernährung erhöhen (mehr Gemüse, Knochenbrühe etc.) - ja. Aber keine Nahrungergänzungen mit Kalium. Die könnten für ihn wirklich gefährlich werden, da seine Medikamente in diesen Kreislauf massiv eingreifen.
Ich weiß, das ist sehr viel Info. Aber ich denke mir, es ist notwendig zumindest grob zu verstehen, wie das alles im Körper zusammenspielt.
Ich wünsche euch, dass ihr einen Weg findet, der für ihn besser funktioniert, als der aktuelle.
lg togi