Glutathion - defizitär bei MCS, CFS, Umwelterkrank., Fibromya
Hallo zusammen,
Mundial hatte uns doch das Interview mit Heilpraktiker Geßwein verlinkt. Dort sagt Geßwein, daß er mit Eumetabol bessere Ergebnisse erzielt als mit SALG 20.
Das hat mich stutzig gemacht, da der Herr von der Firma MAS GmbH mir doch gesagt hatte, daß sie alle bei denselben Herstellern einkaufen würden. Warum soll Eumetabol dann wirksamer sein, wenn beide die gleichen Lieferanten haben? Ich habe deshalb noch weiter zu Eumetabol und SALG 20 recherchiert. Folgendes kam dabei heraus:
Auf einer Paramedica-Preisliste ist zu lesen, daß die Firma FAGRON in Barsbüttel
exclusiver Hersteller des von Paramedica verwendeten Acetyl-Glutathions ist. Siehe Seite 2 nachfolgenden Dokumentes:
https://www.paramedica.de/downloads/Rezeptur-Liste_Preisliste.pdf.
Paramedica kauft also nur dort ein, und sonst nirgendwo anders.
Weiter ist im nächsten Satz zu lesen, daß es auch die Firma FAGRON ist, die für jede Produktionscharge des Acetyl-Glutathions valide Analysenzertifikate vergibt.
Siehe auch: www.paramedica.de/s-acetylglutathion-herstellung/glutathion-arzneimittel-apotheken-vertrieb.html
Da die Firma MAS aber über kein valides Analysenzertifikat verfügt, wie mir der Herr am Telefon auch selber bestätigt hat, kann ich nur daraus schließen, daß die Firma MAS auch nicht bei FAGRON einkauft, sondern woanders (Italien…).
Auch aus einem Netzeintrag ist ersichtlich, daß SALG 20 nicht über ein valides Analysenzertifikat verfügt. Die Apotheke am Theater in Freiburg, die auf den Seiten der MAS GmbH als ausliefernde Apotheke genannt ist, hat zu SALG 20 veröffentlicht: „Feinchemikalie, nicht für die Anwendung am Menschen bestimmt“.
internet-apotheke-freiburg.de/shop/s-acetylglutathion-4242467
Eumetabol und SALG 20 stammen damit also eindeutig von unterschiedlichen Herstellern!
Dann habe ich noch zu den validen Analysenzertifikaten recherchiert, die eine Schlüsselrolle beim Qualitätsvergleich von Eumetabol und SALG 20 einnehmen.
Dieses Zertifikat ist notwendig, um aus einer Feinchemikalie einen
verkehrsfähigen pharmazeutischen Wirkstoff zu machen, sodaß er von den Apotheken für individuelle Rezepturen verwendet und verkauft werden darf.
Wird bei der Auslieferung eines weiter zu verarbeitenden Ausgangsstoffes an eine Apotheke ein valides Analysen-Zertifikat mitgeliefert, muß die Apotheke den pharmazeutischen Wirkstoff nur noch einer einfachen
Identitätsprüfung unterziehen, was in der Regel jede Apotheke leisten kann. Da wird z.B. Geruch, Farbe, Schmelzpunkt etc., die im validen Analysenzertifikat genannt sind, überprüft. Das kann jedes Apothekenlabor durchführen.
Fehlt ein valides Analysenzertifikat, muß die Feinchemikalie von der Apotheke einer
Voll- oder Komplett-Prüfung nach Arzneibuchmonographie unterzogen werden. Eine gewöhnliche Apothekenausstattung reicht hierfür in der Regel nicht aus, zudem ist es so zeitaufwendig, daß sich das keine Apotheke leisten kann. Ohne Vollprüfung darf sie die Feinchemikalie aber nicht in Verkehr bringen und macht sich sonst strafbar.
Für die Ausstellung von validen Analysenzertifikaten gibt es Hürden. In einem Artikel der Pharmazeutischen Zeitung heißt es dazu:
Ein Analysenzertifikat ist dann formal valide, wenn der Unternehmer eine Herstellungserlaubnis gemäß § 13 AMG vorzuweisen hat (Herstellungsleiter/Kontrolleiter) oder das Analysenzertifikat von einem vereidigten Gegenprobensachverständigen nach § 65 Absatz 4 erstellt und unterschrieben wird. Nur mit solchen Analysenzertifikaten können die Ausgangsstoffe [von Apotheken] nach Identitätsprüfung in Verkehr gebracht werden. Sonst muss in der Apotheke nach der jeweils gültigen Arzneibuchmonographie vollständig geprüft werden.
Pharmazeutische Zeitung online: Ausgangsstoffe und valide Analysenzertifikate
Es gibt zahlreiche Artikel der Pharmazeutischen Zeitung zu dieser Thematik, aufzufinden bei Google mit den Stichworten „Valides Analysenzertifikat Pharmazeutische Zeitung“ (die Verlinkung der entsprechenden Google-Seite klappt leider nicht).
Die erforderliche Komplett- oder Vollprüfung von Feinchemikalien bei fehlendem validen Analysenzertifikat ist nicht allen Apothekern bewußt. Ich hatte mit zwei Apothekern Kontakt, beiden musste ich erst einmal den Sachverhalt erklären und die Seiten der Pharmazeutischen Zeitung verlinken bzw. nennen. Auch war ihnen nicht klar, was der Unterschied ist zwischen einem validen und nicht validen Analysenzertifikat (Herstellererlaubnis gemäß § 13 AMG, vereidigte Gegenprobensachverständige…).
Eine Apothekerin auf die Vollprüfung von SALG 20 angesprochen, meinte: „Die Apotheke möchte ich kennen, die eine Vollprüfung macht! Wir können da doch nicht tagelang hinstehen…“
Ohne valides Analysenzertifikat lastet die laboranalytische Überprüfung also alleine auf den Schultern der Apotheken, die sie aber gar nicht leisten können.
Diese zeit- und kostenaufwendigen Laboranalysen für die validen Analysenzertifikate dürften auch der Grund sein, warum Eumetabol teurer ist als SALG 20.
Weiter habe ich erfahren, daß der
Wirkungsgrad eines pharmazeutischen Wirkstoffes abhängig ist vom
Reinheitsgrad. Da sind selbst Zahlen hinter dem Komma entscheidend. Hier könnte eine weitere Ursache liegen, warum Eumetabol wirksamer ist als SALG 20.
S-Acetyl-Glutathion ist damit nicht gleich S-Acetyl-Glutathion, wie ich anfangs glaubte, es gibt qualitative Unterschiede von Präparat zu Präparat!
Gini