Gibt es eine ideale Lösung für das Wohnen im Alter?

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Hallo an alle, die sich altersbedingt über diese Frage Gedanken machen müssen. Und natürlich auch Hallo an alle Angehörigen von alten Menschen.

Das Wohnen alter Menschen ist offensichtlich ein noch nicht gelöstes Problem.
Wir alle wollen noch Selbständigkeit, so lange es geht. Wir sind alle doch mehr oder weniger Individualisten und das ist hinderlich für ein Zusammenwohnen.
Was die Lösung sein könnte, das weiss offensichtlich noch niemand. Wir müssen wohl in diesen modernen Zeiten erst zu einer neuen Lösung finden, die dem modernen Leben gerecht wird.
Ansätze wären schon so etwas, wie es "Gesundbrunnen" in einem anderen Thread anspricht. Zu finden ist der Thread hier:
https://www.symptome.ch/threads/jung-und-alt-unter-einem-dach.114713/#post-984992
Zitat:
Ob jemand Lust hat, privat mit anderen zusammen zu wohnen, ist immer auch eine Geschmackssache. Trotzdem könnte es eine gute Idee sein, eine jüngere Person, die eine Basisausbildung in Pflege hat, in unmittelbarer Nähe zu haben. Vielleicht in der Form, dass eine Pflegefachkraft eine Wohnung in der Nähe mehrerer älterer Menschen hat, die sich regelmäßig besucht und denen sie hilft, allerdings nicht in der hektischen Form, wie das im Moment in der ambulanten Pflege passiert. Sie müsste präsenter sein.
Kopiert aus dem Thread: "Jung und Alt unter einem Dach?"

Jedoch kann das Keiner alleine lösen. Dazu müssten Organisationen (Caritias, Innere Mission oder ähnliche) diese Sache in die Hand nehmen. Möglichst auch noch staatliche Hilfe beantragen und so weiter. Da liesse sich dann schon etwas aufbauen.
Was ich für ideal fände, wäre schon eine Wohnsituation, in der auch jüngere Leute und sogar auch Kinder mit in der Umgebung dabei sind. Denn wenn man als alter Mensch nur immer alte Menschen sieht und mit ansehen muss, wie die Nachbarn immer gebrechlicher werden, dann ist das keine aufmunternde Situation.
Bei uns in Neuseeland gibt es nun immer mehr "Altensiedlungen". Das sind fast schon so etwas wie kleine Dörfer, jeder hat sein eigenes kleines Häuschen oder auch Wohnungen. Es werden dann auch viele Aktivitäten angeboten, Vorträge oder Filme, Gymnsastik und dergleichen mehr. Das wird von vielen Leuten sehr gerne angenommen und es scheint hier bei uns nun fast schon die Norm zu werden, das Alter in so einem "Dorf" zu verbringen. Viele schätzen die vielen Angebote von Beschäftigungen (oft ist ein Schwimmbad vorhanden oder ein Sportplatz und vieles mehr).
Für mich wäre das allerdings nichts, denn wie ich schon sagte, würde ich eine Mischung von Alt und Jung vorziehen. Alles hat jedoch Vor- und Nachteile.
Gib es die ideale Lösung überhaupt? Muss nicht jeder individuell oder den Lebensumständen entsprechend (besonders Gesundheitszustand!) die für ihn oder sie richtige oder beste Lösung finden? Das könnte auch ein Altersheim sein. Bei pflegebedürftigen Personen wird dann leider nur noch das Pflegeheim in Frage kommen. Oder, als Alternative dazu, eine Pflegeperson, die stundenweise kommt. Das ist bei meiner Schwester zur Zeit der Fall. Aber der Nachteil hierbei ist, dass sie eben doch die meiste Zeit des Tages alleine ist und sich fast nichts mehr selbst tun kann. Dann kommt auch noch die Angst dazu, dass sie plötzlich Hilfe braucht und niemand da ist, etc....

Früher waren die Alten in der Familie der Jungen. War für manche eine supergute Lösung. Aber bei Vielen gab es Stress und sie vertrugen sich gar nicht, denn das Zusammenleben auf engem Raum ist ja auch nicht ganz einfach.

Also bleibt die Frage immer noch offen: Was wäre die ideale Lösung in der heutigen Zeit?

Vielleicht könnte dieser Thread dazu dienen, neue Wege für alte Leute zu finden.

Schöne Grüße
Werner
 
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Gibt es eine Ideale Lösung für das Wohnen im Alter?

Hallo an alle, die sich altersbedingt über diese Frage Gedanken machen müssen. Und natürlich auch Hallo an alle Angehörigen von alten Menschen.

Hallo Fremder,

Vor einiger Zeit hatten wir schon mit dem Thema angefangen, wenn ich mich recht erinnere, wurden dann mehrere threads zusammen gelegt. Ich würde gerne weiter mitschreiben, wenn das ganze Thema übersichtlich wird, so daß man wieder findet, wenn man etwas sucht.

Inzwischen hat sich bei mir durch eine Operation und die Nachwirkungen der Anästesie leider ergeben, daß ich nicht mehr so viel hier schreiben möchte. Mein Kopf macht auch nicht mehr so konzentriert mit, wie er sollte. Vor allem das Auffinden von verstreuten Quellen fällt mir jetzt immer schwerer.

Vielleicht kann hier Jemand helfen eine Übersicht über die schon geposteten Unterthemen aufzustellen. So wie es mir geht, könnte ich mir vorstellen geht es auch anderen Teilnehmern im fortgeschrittenen Alter, hier im Forum.

Ich hatte vor einiger Zeit angefangen mit dem Thema "Alt werden, alt sein". Gerne würde ich meine Sicht zum neuen Thema über das "Wohnen im Alter" auch mitteilen.

Mit herzlichen Grüßen
Rota
 
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Gibt es eine Ideale Lösung für das Wohnen im Alter?

Hallo Rota

Schön, von dir wieder mal zu hören. Ich hoffe, dass du dich bald wieder erholst und dein Zustand wieder besser wird. Die Sache mit der Konzentration kenne ich zu genau. Ich hatte zwar nur eine kleine Operation am Kiefer, aber die Spritzen und dann die Antibiotika haben mir nachträglich sehr zugesetzt. Insbesondere reagiere ich wegen meiner Histaminunverträglichkeit auf Medikamente oft sehr negativ und leide dann auch noch an meiner HIT zusätzlich. Auch mir fällt es schwer, mich längere Zeit zu konzentrieren. Am Nachmittag geht bei mir überhaupt nichts mehr. Alles muss so früh wie möglich gemacht werden, da bin ich ein wenig fit.

Aber nun zum Thema.
Ich denke, in diesem Thread sollte es nur um die Wohnsituation gehen. Ich stelle mir vor, dass man sowohl aus der eigenen Erfahrung - sowohl positiv wie auch negativ - schon einige Erlebnisse und Meinungen hören könnte. Aber nicht nur das, ich denke, wir müssen gemeinsam (also alle älteren Leute) an neuen Konzepten arbeiten. Also Ideen sammeln in erster Linie und wie WIR uns ein Leben in der sich ständig ändernden Gesellschaft und ihren Werten (oder Nicht-Werten!) im Alter vorstellen und welche Bedürfnisse wir haben etc.....

Neue Konzepte dann auch durchzuführen, wird sicherlich für die Alten nicht mehr so einfach sein und wir müssen wohl auf die Hilfe der Jüngeren rechnen. Auch die Politik wäre gefragt. Aber unbedingt bezogen auf die Praxis, nicht nur vom grünen Tisch aus.
Das alles habe ich mir vorgestellt, als ich heute dieses Thema eröffnete.

Wünsch dir gute Genesung und alles Liebe
Werner
 
Gibt es eine Ideale Lösung für das Wohnen im Alter?

Hallo Werner,

wenn ich so überlege, finde ich Dein neues Thema sehr wichtig, aber ich finde kaum besondere Neuigkeiten, die das Leben und wohnen im Alter erleichtern würden. Es kommt ja doch immer auf die Befindlichkeit des Einzelnen an und auch darauf, was er bis dahin an Gewohntem in der Zukunft beibehalten kann und worauf er künftig verzichten lernen will oder muß.

Anregungen gibt es genügend ich könnte hier Meter von Links eingeben, das ich nicht das Problem.

Der Knackpunkt ist, wie werde ich dem gerade vor mir sitzenden Menschen mit all seinen Stärken und Schwächen gerecht, damit er nicht nur seine Grundbedürfnisse auf dem Gebiet des Wohnens decken kann, sondern auch noch etwas Bewegungsfreiheit hat, wobei ich im Besonderen das Mitspracherecht meine, das im Alter zunehmend geringer wird, weil die Helfer eben auch ihre Bedürfnisse haben.

Ich kann jetzt einfach nur mal von mir selber aus gehen, was ich mir so vorstelle, wie ich es gerne haben würde, wenn ich auf Hilfe angewiesen wäre. Noch kann ich mir gut helfen, wenngleich ich täglich merke, daß dies oder das in Zukunft vereinfacht werden müßte.

Zum Wohnen im Alter stelle ich mir vor, bräuchte ich eine Befreiung von überflüssigen Gegenständen. Die Trennung davon fällt oft schwer und es wäre für mich einfacher, mit einem lieben Menschen zusammen "auszumisten".

Erst, wenn die überflüssigen Dinge weggeschafft sind, kann für mich die Überlegung beginnen, wie stelle ich mir wohnen im Alter vor.

Ich mache jetzt mal eine Sammlung von Gruppen auf, von denen ich meine, daß man mit einem Minimum davon auch gut auskommen könnte und der Raum, den man dann noch brauchen würde, um gut zu wohnen, würde schnell kleiner werden.

Bei mir sind es die Bücher die überhand nehmen. Dann Kleidungsstücke, Bettwäsche und Decken,Geschirr, Besteck, elektrische Geräte, PC-Zubehör, Schallplatten, Tonbandkassetten mit Vortägen und zig Aktenordner mit meinen vergangenen Arbeiten, von denen ich nicht weiß, ob ich die Themen jemals wieder aufnehmen werde.

Ich vermute mal, wenn ich diese Dinge reduziert hätte, ich käme mit einer Zweizimmerwohnung blendend aus und hätte da noch ein gutes Leben.

Kurz ausgedrückt, wohnen im Alter sollte für mich einfacher sein als bisher.
Ich brauche keinen Luxus, aber etwas Schönheit um mich herum. Ich könnte mich z.B. von meinen Möbelstücken, die ich so nach und nach antiquarisch gekauft habe, schlecht trennen, aber wenn ich die einmal alle zusammengestellt in einer kleineren Wohnung versammeln würde, käme ein richtiges Schmuckstück als Lösung zum Wohnen heraus.

Mein Mann braucht noch viel weniger als ich. Dem genügt ein Tisch, ein Stuhl und ein Buch zum lesen. ;) Er wäre bei der Aktion von oben allerdings ein begeisterter Helfer, er hat aber keine Ahnung davon, was mir besonders am Herzen liegt, dieses Thema haben wir noch nie besprochen. Sollten wir vielleicht doch mal machen. ;):rolleyes:

LG Rota
 
Hallo Rota

Du hast vollkommen Recht, die Frage nach dem besten Wohnen im Alter ist so individuell verschieden wie es Menschen gibt. Sicherlich kann es für einige Menschen hilfreich sein, viele Möglichkeiten zu betrachten. Deshalb ist es auch gut, dass man auch hier im Forum auf alle möglichen Wohnmöglichkeiten hinweist. Aber entscheiden muss jeder für sich selbst. Und wenn man nicht alleine lebt, dann müssen natürlich beide Partner zusammen einen Weg finden, was ja offensichtlich die Sache noch schwerer macht. Allerdings ist es natürlich auch eine große Hilfe, wenn man noch einen Partner hat und alles teilen und sich gegenseitig helfen und alles durchsprechen und durchdenken kann.

Eine sehr wichtige Frage scheint mir auch zu sein: Wann ist der richtige Zeitpunkt, um eine Änderung vorzunehmen?

Dazu kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen: So früh wie möglich an das Alter denken und auch eine Änderung vornehmen, bevor man nicht mehr dazu in der Lage ist.
Wann das der Fall ist, das ist natürlich auch wieder individuell sehr verschieden. Manche können sehr gut bis weit über 70 oder gar 80 ohne jede Hilfe zurecht kommen, andere brauchen schon mit 60 eine Hilfe oder ein Veränderung der Wohnsituation.

Wenn man noch zusammen lebt, dann ist nach meiner Erfahrung ein absolutes Muss, sich rechtzeitig zusammen über mögliche Änderungen zu unterhalten. Wenn dein Mann nicht einmal weiss, was dir am Herzen liegt, dann ist es jetzt wohl die höchste Zeit, diese Dinge anzusprechen. Aber vergiss nicht, ihn auch zu fragen, was für ihn wichtig ist. Nicht nur in Bezug auf Gegenstände, sondern auch in Bezug auf die Umwelt (also die Wohnlage z.B.). Frag ihn doch mal ganz offen: "Wo und wie würdest du auch leben können?"

Ob man hier im Forum überhaupt eine wesentliche Hilfe oder Anregung geben kann, ist tatsächlich fraglich. Denn wie ich oben schon sagte, sind die Bedürfnisse bei jedem Menschen anders. Es gibt Leute, die sind gern im Altersheim, weil sie sich dort unter Gleichgesinnten und Gleichaltrigen wohl fühlen, für Andere ist das alles ein Graus und sie tun alles, um diese Situation zu vermeiden. Raten kann man deshalb überhaupt nicht. Leider muss jeder selbst dahinter kommen, was richtig für einen ist.

Eines ist jedoch sicher nicht verkehrt: Sich rechtzeitig die Fragen nach dem Wohnen im Alter zu stellen und die verschiedenen Möglichkeiten mal ins Auge fassen.

Ballast zu entfernen, wie du das jetzt machst, ist auch schon ein wichtiger Schritt. Wenn man mit all diesen Dingen wartet, bis man so krank und schwach ist, dass dies Andere tun müssen, dann ist das viel schlimmer.

Schöne Grüße
Werner
 
Bereits vor dem Alter ist daran zu denken, daß in einer Wohnung bzw. in einem Haus für die alltäglichen Verrichtungen keine Treppen zu steigen sind.

Alles Gute!

Gerold
 
Die ideale Lösung gibt es nicht, weil die Bedürfnisse von Mensch zu Mensch verschieden sind. Was gut durchdacht und gelöst werden muß ist, daß Helfer sich leichter tun bei ihrer Arbeit.
Dazu gehört alles, was den Zugang zum alten Menschen leichter macht.

Anläßlich eines Gespräches mit dem Pflegeteam sollte eine Liste erstellt werden, die man langsam abarbeiten kann.
Der alte Mensch braucht wie jeder andere Mensch auch
Licht und Luft, Wärme und überschaubare Erleichterungen, die ihm ermöglichen, auch mal ein paar Stunden mit sich allein zurecht zu kommen.
Intensivpflege findet ja normalerweise im Bett statt, da muß nur alles bei der Hand sein was die Pfleger dafür brauchen. Wasser, Wäsche, Pflegemittel, wäre gut, wenn es für dieses Sortiment einen eigenen Raum gäbe, daß der alte Mensch nicht meint er befände sich im Krankenhaus.

Topfpflanzen sind nicht geeignet für ein Haus mit einem kranken alten Menschen. Der Grund dafür ist der Schimmelpilz Aspergillus. Lieber bringt man öfter mal frische Blumen mit. Auch bunte Bilder sehen alte Menschen gerne und ein Haus, das auf ihn abgestimmt ist, strahlt ganz andere Gemütlichkeit aus, wenn die Bilder von Natur und fröhlichen Menschen erzählen.

So stelle ich mir mein Haus vor im Alter.
LG Rota
 
Hallo zusammen,
ich möchte auch etwas zum Thema beisteuern.
Ganz aktuell ist meine Schwiegermutter mit 78 Jahren in ein Seniorenhaus gezogen. Erste Etage mit Aufzug über 70qm , drei Zimmer, Küche, Diele, Bad und Balkon mit wunderbarer Aussicht. Vor etwas über zwei Jahren ist ihr zweiter Mann verstorben und nun, nach dem Umzug ist sie so zufrieden wie schon lange nicht mehr. sie ist immer glücklich, wenn sie in ihre neue Wohnung kommt :).
Leicht war der Umzug für uns alle nicht. sie musste sich von vielen Dingen trennen und wir Angehörigen haben alle Hände voll zu tun gehabt und einen riesen Packen Geduld beim aussortieren aufgebracht.
Ich kann das auch gut nachvollziehen wie schwer es fällt, sich von liebgewordenen Dingen trennen zu müssen.
Aber wie oben geschrieben, so wohl wie jetzt, hat sie sich schon lange nicht mehr gefühlt.
Nochmal ein Neuanfang, ein neuer Lebensabschnitt, der mit allen Sinnen genossen wird.
Sie kennt auch einige Leute, die dort wohnen schon von früher und es gibt einen Gemeinschaftsraum und im Flur eine Bücherkiste zum Austauschen. In der Nähe ist das KKH für den Notfall.
Diese Wohnung könnte ich mir für mein Leben im Alter auch gut vorstellen.
Grüße
Rianj
 
Hallo Rianj

Ähnliche Geschichten habe ich auch schon gehört. Meine Schwester jedoch (85) ist nun in einem Altendomizil und hat nur ein Zimmer mit 18 qm. Zudem sind die meisten Insassen dement und das drückt sie sehr, denn nun hat sie kaum jemand, mit dem sich noch normal unterhalten kann. Finanziell kann sie die Kosten nicht ganz von ihrer Rente tragen aber ihre beiden Söhne können je die € 40 monatlich, die noch fehlen, ohne große Probleme tragen. Allerdings hat meine Schwester nun überhaupt kein eigenes Geld mehr, es sei denn, ihre Söhne stecken ihr was zu, was sie absolut nicht gerne hat und was ich gut verstehen kann.

Deine Mutter hat offensichtlich die Ideallösung gefunden. 70 qm sind ja wirklich reichlich und da kann man schon noch private Dinge tun (z.B. selbst Kochen). Die Frage ist nur: Wer kann das bezahlen ? Kannst du vielleicht hier noch ein paar Informationen beisteuern?
Schönen Gruß

Werner
 
Hallo fremder,
hier ein link, den ich gerade zur Hand habe: Betreutes Wohnen: Kosten, Qualität und Tipps
Zu den Kosten steht dort:
In der Regel liegen die Kosten über dem ortsüblichen Niveau einer vergleichbaren Wohnung. Experten empfehlen, sich an den Mietpreisen vor Ort zu orientieren plus einen zusätzlichen Aufschlag von etwa 20 Prozent. Die Miete und eine Betreuungspauschale müssen Bewohner im Betreuten Wohnen selbst zahlen. Bei Pflegebedürftigen übernimmt die Pflegeversicherung in der Regel einen Teil der Kosten für den Pflegedienst. Gezahlt werden in diesem Fall die üblichen Sätze entsprechend der Pflegestufe der Betroffenen.
Grüße, Hexe
 
Gibt es eine ideale Lösung für das Wohnen im Alter?

Ideale Lösungen gibt es je nach individuellen Wünschen. Wenn da nicht das liebe Geld eine große Rolle spielen würde :mad:. Wer davon genug und viel hat, kann sich ganz andere Lösungen leisten als der ohne Geld. Es spielt auch eine Rolle, ob ein ganzes Haus zur Verfügung steht zur Gestaltung oder eine 2-Zimmer-Wohnung.

Grüsse,
Oregano
 
Liebe Rianj :),
deine Zeilen machen Hoffnung .Ich kann mir sehr gut vorstellen,was im Vorfeld alles zu bewältigen war und ich freue mich mit,dass sich deine Schwiegermutti so wohlfühlt.
Mir bereitet das Thema Bauchschmerzen,denn das Wohnen im Alter hängt von sovielen Faktoren ab.Die Gesundheit spielt eine große Rolle dabei und wie schon geschrieben,auch die Finanzen.
Ich glaube ,dass man im Alter für solche tiefgreifenenden Entscheidungen liebe Menschen zur Unterstützung und zum Mutmachen braucht.
Unser Wohnhaus hat einen Fahrstuhl und mittlerweile sind fast alle schon Rentner.Hier fühle ich mich sehr wohl und in meiner Wohnung geborgen.
Ich entrümple einmal im Jahr,denn ich weiß was es bedeutet,auch für Familienangehörige,sich von vertrauten Dingen zu trennen.
Hoffentlich kann ich hier noch sehr lange wohnen....

Liebe Grüße von Wildaster
 
Hallo an alle

Ich möchte nun meine (unsere) Lösung hier vorstellen. Allerdings lebe ich in Neuseeland und hier sind die Verhältnisse ein wenig anders als in Deutschland. Aber wenn wir noch in Deutschland wären, hatten wir sicher eine ähnliche Lösung gesucht.

Zuerst einmal zum Alter: Wir sind beide 76. Meine Frau ist 50% blind, ist aber noch in der Lage, sich zurecht zu finden, zu kochen (mit ganz wenigen Hilfestellungen von mir) und kann auch andere Hausarbeiten noch recht gut erledigen. Beim Putzen muss ich manchmal ein wenig helfen, besonders Waschbetten und Toilette kann sich nicht mehr gut genug sehen, ebneso Spiinweben oder Staub und mit dem Fühlen ist es da nun auch nicht möglich, sich noch zu helfen. Aber selbst wenn ich nicht mehr da wäre, könnte sie, mit einiger Hilfe (vielleicht 1x pro Woche eine Putzhilfe) noch zurecht kommen.

Ich leide an HIT, was nicht sehr wesentlich beeinflusst und mir ein gutes Leben ermöglicht, aber seit einigen Monaten auch an Leukämie (CMML). Ich bin also auch nicht mehr so fit, kann aber noch den Garten in Ordnung halten und im Prinzip geht es mir noch recht gut. Wie lange noch, das ist ungewiss. Meine Lebenserwartung liegt zwischen 2 und 4 Jahren (nach der Statistik).

Bis Dezember 2013 haben wir auf dem Land gelebt. Aber schon Monate vorher hatte es sich gezeigt, dass sowohl wegen der Blindheit meiner Frau (sie kann natürlich nicht mehr Auto fahren) und meiner zunehmenden allgemeinen Schwäche das Leben auf dem Land mit dem großen Grundstück nicht mehr lange möglich sein würde.
Deshalb haben wir uns ziemlich schnell entschlossen, alles zu verkaufen und in die Stadt zu ziehen. Wir hatten Glück, fanden ein Grundstück mit fast 1000qm Grund, nahe bei einem Supermarkt und zur Stadtmitte (Postamt, Bank etc.) nur 1,3 km, was wir zur Not noch zu Fuss machen können, falls ich auch nicht mehr Auto fahren kann. Und wenn nicht, dann werden wir uns einen elektrischen Scooter (weiss nicht den deutschen Namen dafür) anschaffen, damit kann 30-40 km weit fahren auf dem Bürgersteig. Zum Glück ist unsere kleine Stadt behindertengerecht eingerichtet, sodass wir alle Geschäfte, auch Postamt, Banken etc. mit diesem Fahrzeug erreichen könnten. Das Geld für den Erwerb nehmen wir dann vom Verkauf des Autos, das sicherlich mindestens noch so viel wert sein wird, dass wir einen schönen Scooter kaufen können.
Wir haben uns inzwischen gut eingelebt und finden diese Lösung supergut für unsere Bedürfnisse. Wenn nur noch einer von uns da sein sollte, dann wird es auch gehen. Wenn wir allerdings pflegebedürftig werden, dann wird der übrig gebliebene wohl in ein Pflegeheim müssen. Meine Mutter starb auch an Leukämie, wahrscheinlich hatte sie dieselbe Form wie ich. Sie lebte alleine bis sie 84 war in einem Appartement und war dort sehr glückllich. Als sie nicht mehr alleine zurecht kam, war sie schon so krank genug, um ins Krankenhaus zu gehen. Zwei Monate später starb sie dort. Für sie eine ideale Lösung.
Wie das Ende für uns aussehen wird, das können wir zwar nicht wissen, aber wir haben nun so weit vorgesorgt wie wir es können und fühlen uns nun eigentlich recht sicher und sind zufrieden.

Dass wir viel aufgegeben hatten, als wir unser schönes Paradies mit 2 ha Grund und einem Fluss (in dem man schwimmen konnte!) an der Grundstücksgrenze und 100 Obstbäume, großen Blumen- und Gemüsegarten etc.aufgaben, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Aber es geht kein Weg daran vorbei, dass man im Alter Abstriche machen muss. Und siehe da, wir sind jetzt auch glückllich, weil wir keine Belastung mehr haben, welche uns das große Grundstück auferlegt hatte.

Ein Absichied ist immer schwer. Aber wenn man den Schritt einmal getan hat und nicht immer nur an das denkt, was man nicht mehr hat, dann kann man auch mit Wenig noch glücklich sein. Ich denke, das ist alles eine Sache der Übung. Wenn man festklebt an materiellen Gütern, dann ist die Trennung schmerzlich. Wenn man jedoch all diese Dinge als vorübergehendes Lehen betrachtet, dann ist eine Trennung viel leichter. Sich zu trennen von allem, was man im Laufe der Zeit angesammelt hat, ist also notwendig. Und zwar, sich RECHTZEITIG davon zu trennen, so lange man noch all das selbst entscheiden kann. Bei meiner Schwester war es so, dass sie mit einem Wohnungswechsel (sie lebte im 2. Stock ohne Aufzug!) gewartet hat, bis sie aus gesundheitlichen Gründen überhaupt nichts mehr selbst machen konnte. Vom Krankenhaus musste sie dann direkt ins Altersheim. Sie hat ihre Wohnung nicht einmal mehr gesehen. Ihre Söhne räumten nun alles aus und es wurde, sehr zu ihrem Schmerz, vieles weggeschmissen, was sie eigentlich als persönliches wertvolles Eigentum gerne behalten hätte. Hätte sie 2-3 Jahre vorher den Mut gehabt, in eine kleinere Wohnung im Ergeschoss umzuzuiehen (sie hätte damals die Gelegenheit dazu gehabt), könnte sie heute wahrscheinlich dort immer noch zurecht kommen. Also mein Rat an alle, die nicht mehr ganz so jung sind: Wartet nicht so lange, bis es zu spät ist. Denn dann könnt ihr nicht mehr selbst wählen, wie und wo ihr untergebracht werdet!

So, das war nun eine lange Erzählung. Aber ich hoffe, dass ich den oder jenen ein wenig zum Nachdenken angeregt habe.

Schöne Grüße
Werner
 
Danke für deinen Beitrag,lieber Fremder:).
Ich wünsche dir und deiner Frau alles alles Gute.

Liebe Nachtgrüße von Wildaster
 
Lieber Fremder,
eure Lösung klingt für mich sehr gut. Ich kann gut verstehen, was ihr aufgeben musstet. Wir selber haben 2800qm Grundstück und es fällt uns jetzt schon oft schwer alles so zu pflegen, wie wir es gerne hätten.
Etwas anderes passendes haben wir noch nicht gefunden aber mit 47und 51 ist eigentlich noch genug Zeit, wenn meine immer wieder kehrende Schwäche nicht wäre.
Meine Schwiegermutter lebt in dem erwähnten Haus zur Miete ganz normal wie in einer Mietwohnung. Wenn eine Pflege notwendig wird oder sonstige Hilfe, muss das extra bezahlt werden. Zum Glück kann sie es sich leisten. Wenn sie ein schwerer Pflegefall werden sollte, sieht alles wieder anders aus.
Meine Eltern werden beide Ende des Jahres 80 und wohnen noch in ihrem Haus mit ca 600qm. Meine Mutter sieht schlecht und wird immer durcheinanderer und sagt manchmal, sie möchte nicht mehr leben. Mein Vater ist körperlich mit vielen Schmerzen behaftet, aber hat noch Lebensfreude und bearbeitet seinen Garten noch alleine. Auch das Haus schaffen die beiden noch mit allem was dazu gehört. Einzig mit Behörden etc. benötigen sie Unterstützung. Wie lange das noch so gut weiter geht, wissen wir alle nicht. Mein Vater will auf gar keinen Fall in ein Pflegeheim , ist eh viel zu teuer und es ärgert ihn, dass sein ganzes hart Erarbeitetes dafür "draufgehen" würde. Wir werden also alles auf uns zukommen lassen.
LG Rianj
 
Liebe Wildaster,
deine Wohnsituation ist doch gut. Du fühlst dich wohl und aufgehoben und hast einen Fahrstuhl im Haus.
Wenn du mal nicht mehr alles schaffst, lässt auch 1x die Woche jemanden zum putzen kommen oder seltener, je nachdem. Man muss ja nicht vom Fußboden essen können. Wenn man noch kochen kann aber Probleme mit dem Einkaufen hat, gibt es schon entsprechende Dienste. Manchmal hat man auch nette Nachbarn die helfen oder Familie.
Ich habe da gerade das Bild einer alten Dame im Kopf, die etwas weiter weg in unserer Straße wohnte.
Sie blieb bis zu ihrem Tode alleine in ihrem Haus. Hatte noch lange sogar einen getigerten Kater :). Dann bekam sie Essen auf Rädern und morgens und abends kam der Pflegedienst um ihr zu helfen. Tagsüber kam mal der oder jener bei ihr vorbei. Ich muss dazu sagen, geistig war sie fit bis zuletzt. Sehen konnte sie schon lange nicht mehr richtig, erkannte die Besucher eher an der Stimme.
Die letzten Lebenswochen war sie krank, konnte aber trotzdem in ihrem Haus wohnen bleiben. Sie wurde über 90 Jahre alt.
Eine tolle Frau :kraft:
Ach, zu erwähnen ist, sie bewohnte nur noch die untere Etage und auch da eigentlich nur noch ein Zimmer.
Die Gesundheit und auch das Portemonnaie spielen natürlich immer eine große Rolle. Was auf einen selber zukommt, weiß man erst, wenn es soweit ist.
Liebe Grüße
Rianj
 
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