Gefährliche, teils tödliche Pillen

bitte folgendes mit samt dem zitat löschen:


Entschuldige. Offensichtlich weisst Du nicht, wofür Frauen die Pille nehmen oder alternativ verhüten.:D

Aber das ist nicht nur eine unverschämte Frechheit auf meinen Beitrag, sondern einfach eine dumme und unangebrachte Bemerkung von jemandem der garantiert noch nie Sex in seinem Leben hatte.
Von daher frage ich mich wirklich, wieso hier Menschen mitdiskutieren, in deren Leben Verhütung absolut kein Thema ist.:rolleyes:


begründung:

es ist ein angriff gegen meine person und stellt vermutungen über mich in den raum, welche nicht den tatsachen entsprechen müssen.
das ganze hat nicht mehr mit dem thema zu tun, sondern ist ein persönlicher angriff von nicht der papa gegen mich.

weiter bezog sich mein beitrag nicht auf den von nicht der papa.
die reaktion ist also nicht gerechtfertigt, sondern ein gefühlsbetontes und emotionsgeladenes off topic, was hier nichts verloren hat.

es tut mir leid, dass nicht der papa so oft ungerecht und forenregelverstossend auf meine beiträge reagiert, so dass ich den beitrag melden muss, wenn ich nicht will, dass ungerechtigkeiten mir gegenüber im forum stehen bleiben.

viele grüsse von shelley :wave:
 
Hallo Mädels,

auch ich nehme die Pille - wegen einer Hormonstörung - und es geht mir sehr gut damit. Dass ein so hohes Risiko speziell bei diesen Präparaten besteht (meins ist auch dabei - Yasmin) kriegt man als Anwenderin normalerweise nicht mit. Der Beipackzettel enthält keinen Extrahinweis auf besondere Gefährdung, die über das übliche Risiko, das bei allen oralen Kontrazeptiva besteht hinaus geht.

Ich bin jedenfalls froh über die Info und werde das Thema mit meinem Frauenarzt besprechen.

Ob Frau generell das Risiko, mit Pille zu verhüten auf sich nimmt, denke ich muss jeder selber überlassen bleiben - jedoch erwarte ich von meinem Arzt, dass er über solche besonderen Risiken informiert ist, wenn sie denn bekannt sind und entsprechend handelt bzw. behandelt.

LG Lealee
Hallo lealee,
bei dir ist die Situation mMn. eine andere, da Du sie als HRT nimmst.
Die Hormonersatztherapie für Frauen in den Wechseljahren ist aber besonders gefährlich. Dazu hab ich schon mehrfach was geschrieben.
nicht der papa schrieb:
Nachdem es also vor 30 Jahren schon mehrere kleine Studien gab, die das Krebsrisiko betonten, dass von vielen anderen Studien widerlegt wurde, haben erst die britische Million Women Study und eine weitere große amerikanische so eindeutig gezeigt, dass das Krebsrisiko erhöht ist, dass die Erklärung von uns Ulla 2003 ins Internet gesetzt wurde. Senatspressestelle - Bundesgesundheitsministerin fordert mehr Aufklärung über Hormonersatztherapie https://www.symptome.ch/threads/med...uswertung-von-studien.7686/page-2#post-458591
Das ist für mich eine ganz andere Sache, denn da hat man Optionen.
Zur Verhütung gibt es nichts sichereres als die Pille.

Shelley hast Du mal darüber nachgedacht, dass ich diese Äusserung als verletzend in Zusammenhang mit meinem Beitrag empfinden könnte?
Du meldest doch hier laufend jeden Beitrag, von dem Du der Meinung bist, dass er dich angreift. Ob Du das öffentlich ankündigst oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Shelley hast Du mal darüber nachgedacht, dass ich diese Äusserung als verletzend in Zusammenhang mit meinem Beitrag empfinden könnte?
Du meldest doch hier laufend jeden Beitrag, von dem Du der Meinung bist, dass er dich angreift. Ob Du das öffentlich ankündigst oder nicht.


bitte obiges löschen; begründung:

off topic (nicht der papa bezieht dinge, welche keine reaktion auf dessen beiträge sind, auf sich); gefolgt von einer mir unterstellten lüge: nicht der papa weiss nicht, welche und wieviele beiträge ich melde, sollte darüber also lieber keine worte verlieren.

viele grüsse von shelley :wave:

@ nicht der papa:

übrigens habe ich auch schon beiträge gemeldet, welche dir gegenüber ungerecht waren. hast du das etwa vergessen?
 
Das ist wohl richtig - ich habe auch oft die Erfahrung gemacht, dass über die Nebenwirkungen und Risiken der Pille gar nicht aufgeklärt wurde und allenfalls beiläufig erwähnt wurde, dass man nicht rauchen sollte wenn man die Pille nimmt. Es wird sogar der Eindruck erwähnt, moderne Pillen wären wegen ihrer niedrigen Östrogendosierung von den Risiken früherer Pillen befreit.

LG Lealee
Jeder sollte die Packungsbeilagen durchlesen, bevor er was auch immer nimmt. Deshalb liegt sie bei.

Aus der Packungsbeilage Yasmin
Welche Nebenwirkungen kann Yasmin haben?
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin über alle unerwünschten Ereignisse, insbesondere ernsthafte oder lang andauernde
Beschwerden, oder über Änderungen Ihres Gesundheitszustandes, als deren Ursache Sie die Pille vermuten.
Schwerwiegende Reaktionen auf die Pilleneinnahme sowie damit verbundene Symptome sind in den Abschnitten «Beeinflussung
der Blutgerinnung, Risiko für Gefässerkrankungen» und «Tumorerkrankungen» der Rubrik «Wann ist bei der Einnahme von Yasmin
Vorsicht geboten?» beschrieben. Bitte lesen Sie diese Abschnitte und befragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin unverzüglich,
wenn Sie glauben, dass etwas davon auf Sie zutrifft.
Folgende weiteren Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Yasmin auftreten
Häufig
Gewichtszunahme, depressive Zustände, veränderter Gemütszustand, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit,
Hautausschläge, Brustspannen und Brustschmerzen.
Gelegentlich
Flüssigkeitsansammlung in den Geweben, Abnahme der Libido, Migräne, Erbrechen, Durchfall, Quaddelbildung auf der Haut,
Chloasma (bräunliche Flecken im Gesicht), Vergrösserung der Brust, Zwischenblutungen und Ausbleiben der Zyklusblutung.
Selten bis sehr selten
Überempfindlichkeitsreaktionen, Gewichtsabnahme, Zunahme der Libido, Beschwerden beim Tragen von Kontaktlinsen, akute
Sehstörungen, Blutdruckanstieg, arterielle und venöse thromboembolische Erkrankungen (z.B. Venenthrombose, Lungenembolie,
Schlaganfall, Herzinfarkt), Entzündung der Bauchspeicheldrüse, entzündliche, chronische Erkrankungen der Darmschleimhaut,
(Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Lebertumore, Gallensteinleiden, Gelbsucht, schwere Hauterkrankungen, vermehrte Brustdrüsensekretion,
vermehrter Scheidenausfluss.
https://www.euroclinix.de/images/product/yasminpatienteninformation.pdf
Zu Tabakkonsum siehe Seite 2.

Also dass darüber nicht aufgeklärt wird, ist so einfach nicht richtig. Denn Packungsbeilagen sind rechtliche Hinweise. Wer die nicht liest ist selbst Schuld.

Die Tatsache, dass jeder Medikamentenpackung ein Beipackzettel beigefügt ist, vermag die therapeutische Aufklärung durch den Arzt entfallen zu lassen. Erst recht vermag ein pflichtiger Hinweis des Arztes gegenüber seinen Patienten nicht, ihn von der Aufklärung über mögliche Risiken und Nebenwirkungen des Präparats zu entbinden. Häufig reicht das Lesen des Beipackzettels durch den Kranken nicht aus, da der Patient sowohl im Interesse seines Selbstbestimmungsrechts wie auch seines gesundheitlichen Wohls auf ergänzende mündliche Aufschlüsse durch den behandelnden Arzt angewiesen bleibt. Die Lebenserfahrung zeigt hierbei, dass die Arzneimittelproduzenten pflichtgemäß sämtliche auch nur im entferntesten denkbaren Nebenwirkungen in den Beipackzettel aufgenommen haben, so dass viele Patienten durch die teilweise erheblichen Nebenwirkungen und Komplikationen von der Einnahme des Medikaments abgehalten werden. An dieser Stelle bedarf es erläuternder Ergänzungen des behandelnden Arztes, um so die notwendige Medikation sicherzustellen.

Im Zusammenhang mit der Medikations-Aufklärung verletzt der Arzt beispielsweise seine Sorgfalts- und Aufklärungspflicht, wenn er es unterlässt, seinen Patienten auf mögliche Gefahren hinzuweisen, die sich aus der Benutzung eines Kraftwagens bei gleichzeitiger Einnahme eines bestimmten Medikaments ergeben können. Zur Aufklärung gehört mithin der Hinweis auf die verminderte Fahrtüchtigkeit infolge einer bestimmten Medikation (vgl. BGH NJW 1995, 1609). Ebenso muss eine Belehrung über solche Risiken, die Kontaktpersonen eines unter Lebendviren geimpften Säuglings erwachsen, sowie über Vorsichtsmaßnahmen, die zur Vermeidung einer Ansteckung getroffen werden können, erfolgen (BGH NJW 1994, 3012). www.vertragsarztrecht.net/behandlungsfehler/50122295a812c3801.html
 
Hallo lealee,
bei dir ist die Situation mMn. eine andere, da Du sie als HRT nimmst.

Ich habe die Hormonstörung seit ich 30 bin, hat nichts mit Wechseljahren zu tun. Ich habe mich mit der Pille aber immer deutlich besser gefühlt als mit den Einzelpräparaten. Die hätten mich auch nichts gekostet.... im Gegensatz zur Pille, die ja durch den Zusatznutzen Verhütung dann selbst bezahlt werden muss.

Es ist ein schwieriges Thema, finde ich. Man muss es für sich entscheiden. Die Frage mit dem Thromboserisiko stellte sich bei mir auch. Da ich nicht rauche und sehr sportlich bin (war) ging ich es ein. Aber dass es mit diesem Präparat ein besonders hohes Risiko gibt, ändert die Situation. Da gibt es ja sicher Alternativen.

Ich hätte die Pille aus Überzeugung aber auch zur Verhütung genommen, ohne die Hormonstörung.

LG Lealee

Jeder sollte die Packungsbeilagen durchlesen, bevor er was auch immer nimmt. Deshalb liegt sie bei.

Jeder weiß, dass die Beipackzettel eine riesige Palette von Risiken beschreiben, aus rechtlichen Gründen. Keine der beschriebenen Nebenwirkungen traf je auf mich zu (leider auch nicht die Gewichtsabnahme). Wenn es danach ginge, dürfte ich weder Doxy gegen die Borreliose noch eine Kopfschmerztablette gegen Migräne nehmen. Die üblichen Risiken von Pillen nimmt Frau ja durchaus in Kauf, aber wenn es um Wirkstoffe geht, die ein besonders erhöhtes Risiko bedeuten kann man das nicht aus dem Beipackzettel lesen. In allen anderen Präparaten steht im Großen und Ganzen nichts anderes im Beipackzettel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stelle mir mal ein 14 bis 16 jähriges Mädchen vor, daß einen Freund hat, mit dem es plant zu Potte zu kommen und das nun beim Gynäkologen sitzt und da eine leckere Pille verschrieben bekommt. Mit der Aussage die alle 21 Tage für 7 Tage abzusetzen.

Das Mädchen setzt sich bestimmt nur zu 50% zu Hause an den Küchentisch und liest das alles durch. Und wenn es das tut, kriegt es garantiert solche Angst, daß es die leckere Pille dann lieber doch nicht nimmt.
Die anderen 50% nehmen die Pille einfach, weil, der Arzt wird schon wissen was er da tut. Und das denken die Eltern des Mädchens sicherlich auch.

Es herrscht einfach zu wenig Aufklärung zu diesem Thema.
 
Fakt ist doch, dass die meisten (nicht nur bei der Pille, auch bei Medikamenten) dem Arzt vertrauen und nicht daheim aufgrund der beschriebenen Palette von Risiken und Nebenwirkungen die Entscheidung treffen, ein Präparat nun doch nicht zu nehmen.

Ob das nun richtig ist oder falsch - aber es ist nun mal so.

LG Lealee
 
Hallo,

hier noch eine weitere Information zu den BAYER-Pillen mit Drospirenon:
Hallo Clematis,
auch wenn ich Pro-Pille bin, so bin ich doch ganz entschieden gegen Pillen die schon recht viele Frauen getötet haben. Deshalb möchte ich deinen Eingangsbeitrag bezüglich dieser Drospirenonhaltigen Pillen nochmal bekräftigen. www.risiko-pille.de/index.php/aktuelles/119-felicitas-rohrer-spricht-vor-den-aktionaeren.html
Die müsste eigentlich vom Markt.
Drospirenonhaltige orale Kontrazeptiva (z.B. Yasmin®) – Aktualisierung der Produktinformationen zum Risiko venöser Thromboembolien

Erstellt: 30.05.2011Aktualisiert: 30.05.2011
Venöse thromboembolische Ereignisse (VTE) sind eine bekannte, seltene Nebenwirkung bei Anwendung kombinierter oraler Kontrazeptiva (KOK), auf die in den Produktinformationen dieser Arzneimittel hingewiesen wird. Die VTE-Häufigkeit für Anwenderinnen, bei denen keine Risikofaktoren für VTE bekannt sind und die KOK mit niedrigem Estrogengehalt (<50 μg Ethinylestradiol) anwenden, liegt bei etwa 20 Fällen pro 100.000 Frauenjahre für levonorgestrelhaltige KOK und bei bis zu 40 Fällen pro 100.000 Frauenjahre für desogestrel- oder gestodenhaltige KOK. Im Vergleich dazu beträgt die Häufigkeit unter den Nichtanwenderinnen 5 bis 10 Fälle pro 100.000 Frauenjahre und ca. 60 Fälle pro 100.000 Schwangerschaften.

Yasmin® ist seit 2000 in der EU als KOK zugelassen und enthält das Gestagen Drospirenon. Seit der Zulassung wurde das VTE-Risiko kontinuierlich überwacht. Die Produktinformationen wurden zuletzt im April 2010 aktualisiert, um die Daten von zwei epidemiologischen Studien zum VTE-Risiko zu berücksichtigen (Lidegaard et al. 2009, van Hylckama Vlieg et al. 2009).

Kürzlich führte die Pharmakovigilanz-Arbeitsgruppe (PhVWP) der Europäischen Arzneimittelagentur EMA erneut eine Bewertung des VTE-Risikos unter Anwendung drospirenonhaltiger KOK durch. In die Bewertung wurden neben den bereits analysierten Daten zwei aktuell publizierte epidemiologische Studien (Jick et al. 2011, Parkin et al. 2011) und eine Re-Analyse der Lidegaard-Studie einbezogen.

Die PhVWP kam zu dem Schluss, dass die Anwendung drospirenonhaltiger KOK mit einem höheren VTE-Risiko verbunden sei als die Anwendung levonorgestrelhaltiger KOK und dass das VTE-Risiko drospirenonhaltiger KOK ähnlich dem VTE-Risiko desogestrel- oder gestodenhaltiger KOK sein könnte. Die Produktinformationen der drospirenonhaltigen KOK werden nun aktualisiert, um sie dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand anzupassen.

Unabhängig von dieser Aktualisierung der Produktinformationen empfiehlt das BfArM, bei der Verordnung und Anwendung von KOK Gegenanzeigen für die Anwendung und Risikofaktoren für die Entwicklung von VTE zu berücksichtigen.www.bfarm.de/DE/Pharmakovigilanz/risikoinfo/2011/drospirenon.html
Was besagt, dass die levonorgestrelhaltigen Pillen das geringste Thromboserisiko enthalten, aber genau das ist Bestandteil der Mirena.

Fakt ist doch, dass die meisten (nicht nur bei der Pille, auch bei Medikamenten) dem Arzt vertrauen und nicht daheim aufgrund der beschriebenen Palette von Risiken und Nebenwirkungen die Entscheidung treffen, ein Präparat nun doch nicht zu nehmen.

Ob das nun richtig ist oder falsch - aber es ist nun mal so.

LG Lealee
Das sehe ich auch so, obwohl ich schon immer alles genau lese und seit dem Internet auch noch 20x gegenchecke. :cool: Man muss ja schliesslich wissen was sich ändern kann, um zu wissen, dass man eine Nebenwirkung hat.;)
Dabei möchte ich auch noch auf den Wechselwirkungs-Check | Apotheken Umschau hinweisen.
Denn manchmal verschreiben Ärzte leider Medikamente, die gar nicht zusammen gehen.
Doch die Nebenwirkung unerwünschte Schwangerschaft ist eben kaum zu toppen.

Wobei es sich aber bei der von Clematis eingangs erwähnten Hormonspirale Mirena, zu der wir schon viele Threads haben, in D völlig anders darstellt.
Die darf nach der gesetzlichen Regelung in D gar nicht eingesetzt werden, ohne dass Frau gründlich aufgeklärt wurde und einen entsprechenden Einverständnisbogen unterschrieben hat.
Das Einsetzen ohne Aufklärung und Einverständnisbogen ist mMn. eine hervorragende Voraussetzung den FA auf Schadenersatz zu verklagen. Und das sollte man dann auch tun, damit endlich die Fälle ein Ende haben, wo dies der Fall ist und von denen man in diesem Forum oft genug lesen kann.
Denn:
bfarm 13.04.2007
Weiterhin besteht in Deutschland zukünftig die Notwendigkeit, die ausführliche Aufklärung der Patientin vor der Einlage von Mirena® und ihr Einverständnis schriftlich zu dokumentieren (Einverständnisverfahren). Damit soll sichergestellt werden, dass alle Frauen vor der Einlage von Mirena® ausreichend über mögliche Risiken bei der Anwendung informiert sind. Vor der Einlage wird den Frauen ein Einverständnisbogen sowie die Gebrauchsinformation ausgehändigt. Der Einverständnisbogen umfasst neben Angaben zu Risiken bei der Einlage von Mirena® insbesondere auch Angaben zu Risiken bei der Anwendung des Arzneimittels.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Natürlich ist es nicht gesundheitsförderlich die Pille einzunehmen. Da sind sich doch alle einig.

Noch schlimmer ist m.M. nach den Teenie-Mädels die Pille zu verweigern, da sie höchstwahrscheinlich dann heimlich ihren Aktivitäten nachgehen und das Vertrauen auch darunter leidet.

In einem ""gewissen Mass"" ist es auch außerordentlich wichtig, dass sie ihre Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht machen.

Wer Teenies zuhause hat, der weiß, was ich damit meine.:D

In jeder Hinsicht ist das Gespräch durch die Eltern bzw. Aufklärung das A und O in der Beziehung (auch bzüglich Geschlechtskrankheiten..etc. trotzdem Kondom benutzen...Pille und rauchen..)

In jungen Jahren ungewollt schwanger zu werden, ist sicher nicht förderlich für die weitere Zukunft. Und ob der erste immer der "Passendste" ist?

VG, Angie
 
Zuletzt bearbeitet:
Wird das jetzt moralisch werden?

Hallo nicht der papa,

nein, das wird nicht moralisch. Da du das aber ansprichst: das gehört sicherlich auch zum Thema, aber ich habe auch geschrieben, daß dies eine sehr persönliche und schwierige Entscheidung ist, die jede Frau, idealerweise mit ihrem Partner zu treffen hat.

Deine Erfahrungen -aus deiner Sicht- sind positiv. Es gibt aber noch zahlreiche andere Fälle, bei denen die Folgen, egal welcher Art, völlig anders aussehen.

Die unendliche und vielfach falsch und verharmlosend dargestellte Werbung für die Pille ist gefährlich. So manches junge Mädchen oder Frau bezahlte das mit dem Leben oder mit schweren Erkrankungen. Und meine persönliche Meinung ist, daß man sich sehr gut überlegen sollte, ob man die Pille nimmt, ob die Gründe dafür wirklich das Risiko aufwiegen, das man damit eingeht.

Bei jungen Mädchen ist das Risiko noch um einiges größer als bei einer voll ausgereiften Frau, nicht zuletzt weil sie die Pille, hat sie damit einmal angefangen, für viele Jahre länger nehmen wird, als eine Frau, die später damit anfängt. Je länger man sie aber nimmt umso größer wird das Risiko.

Meine Erfahrung ist, von den Frauen, die ich kenne und die Brustkrebs bekamen, hatten alle für viele Jahre die Pille genommen. Nicht jede entwickelt aber aufgrund der Pille Krebs, dennoch sollten die Fälle, die ihn bekamen ernst genommen werden.

Jede Frau wird mit ihrem Partner zu einer Entscheidung kommen, aber diese wird nur dann eine Sinnvolle sein, wenn beide über die Risiken der verschiedenen Arten von Pillen voll und ganz informiert sind.

Eine Diskussion ist ebenfalls wichtig, damit die Frauen den Ärzten Fragen stellen und sie damit zwingen sich besser zu informieren und besser zu beraten als das bisher der Fall ist. Auch Alternativen zur Pille sollten dabei immer erwähnt und erläutert werden und das ganz besonders bei jungen Damen. Es gibt Alternativen, die vielleicht nicht ganz so "bequem" sind, die aber richtig verwendet ebenso zuverlässig sein können und keine so schwerwiegenden Nebenwirkungen haben.

Gruß,
Clematis23
 
Clematis ich bin sicher gegen gefährliche Pillen, die die Risiken erhöhen oder auch gegen Mirena, diese Implantatdinger usw. Jede andere Pille kann man wechseln, wenn man sie nicht verträgt oder weglassen, wenn man Probleme damit hat.
Es gibt aber noch zahlreiche andere Fälle, bei denen die Folgen, egal welcher Art, völlig anders aussehen.
Vor allem die Folgen von GV ohne Verhütung. Denn dann hat man nicht nur ein gesundheitliches Problem.
Und die Kinder, die aus diesen Folgen entstanden sind, findet man dann öfter mal unter denen die misshandelt werden, weil sie für das soziale Elend verantwortlich gemacht werden.

Nein, tut mir leid, Clematis. Da werden wir insgesamt keinen Konsens finden. Denn die Pille hat die Frauen aus der Steinzeit geholt und sexuelle Emanzipation erst möglich gemacht.
Das mag dir nicht wichtig sein. Mir ist es das.
 
Hallo,

mir fallen noch zwei weitere Dinge ein, die zu berücksichtigen wären.

Beipackzettel: bei den Drospirenon-haltigen Pillen stand zunächst nichts von Thrombosen, Lungenembolien. Dazu wurden die Firmen erst vom QWIG gezwungen, nachdem die ersten Fälle aufgetreten waren. Die Werbung für Gewichtsabnahme wurde in den USA und anderen Ländern verboten, nachdem sich erwiesen hatte, daß sich diese lt. Studien im 300 Gramm-Bereich/Monat bewegte und nur selten nachweisbar war. Das zeigt, daß man sich besonders bei neu auf den Markt gekommenen Medikamenten und Pillen, nicht darauf verlassen kann, daß die Angaben vollständig sind.

Ein weiteres Problem sehe ich darin, daß es in Beipackzetteln von Fachausdrücken nur so wimmelt, die wohl die wenigsten richtig verstehen können, und erst recht nicht die Tragweite, die hinter solchen Nebenwirkungen stehen. Wer weiß schon genau was Blutgerinnungsstörungen bedeuten? Daß diese zu einem Schlaganfall führen können? Das nur als Beispiel. Aufklärung seitens des Arztes in Worten, die der Patient verstehen kann, ist daher dringend erforderlich und kann m.E. nicht durch das Beilegen einer Fachinformation (denn so ist die Formulierung) entfallen, die der Laie gar nicht verstehen kann.

Östrogen: Bei der Pille wird immer noch irreführend von Östrogenen als Wirkstoff gesprochen. Die tatsächlich enthaltenen Wirkstoffe haben aber genau so viel mit Östrogenen zu tun wie eine Kuh mit dem Saturn!

Tatsächlich sind es rein chemische Substanzen die dem Körper etwas vorgaukeln, was in ganz geringem Maße östrogenähnlich wirkt, aber nur ein Bruchstück der Funktion eines Originalöstrogens ist.

Wären die chemischen Substanzen dem körpereigenen Östrogen vollständig nachgebildet, würden sie nicht empfängnisverhütend wirken. Diese chemischen Substanzen kann der Körper nur teilweise verarbeiten, zum großen Teil werden sie unverändert ausgeschieden bzw. irgendwo im Körper "abgelegt". Ganz im Gegensatz zum natürlichen, körpereigenen Östrogen, das der Körper komplett abbauen und ausscheiden kann.

Es handelt sich also um völlig körperfremde chemische Substanzen und darin liegt der Grund für die Nebenwirkungen. Das körpereigene natürliche Östrogen hat für sich genommen keine Nebenwirkungen. Ist das Hormongleichgewicht aus irgendeinem Grunde gestört, wirkt sich das ganz anders aus als die chemischen Pillensubstanzen.

Gruß,
Clematis23
 
Da werden wir insgesamt keinen Konsens finden. Denn die Pille hat die Frauen aus der Steinzeit geholt und sexuelle Emanzipation erst möglich gemacht. Das mag dir nicht wichtig sein. Mir ist es das.

Hallo nicht der papa,

ich suche keinen Konsens - den kann es nicht geben, denn jede Frau muß und wird aufgrund ihrer eigenen Situtation, Überlegungen, ihre eigene Entscheidung treffen und das ist auch richtig so.

Du hast in deinen Beiträgen hier eine ganze Serie von Aspekten aufgezeigt, die es ebenfalls allesamt zu berücksichtigen gilt. Dazu habe ich lediglich gesagt, daß es eine schwierige Entscheidung ist - eben weil ich diese Aspekte auch sehe.

Über sexuelle Emanzipation ist schon viel, auch öffentlich, diskutiert worden. Im Sinne von Selbstbestimmung befürworte ich das ebenfalls.

Andererseits scheint mir aber auch, daß diese Selbstbestimmung, ab der Zeit um Woodstock etwa, vorsichtig ausgedrückt, zu einer Art Hemmungslosigkeit geführt hat, nicht im Sinne von Schamgefühl, sondern insoweit als sexuelle Intimität auch etwas mit Liebe oder Zuwendung, also tiefen Empfindungen für den Partner zu tun hat, die oft fehlen mag und so zu einem rein physischen Erleben führt. Auch hier ist die Entscheidung jedes Einzelnen zu respektieren. Dem einen mag rein physisch erlebter Sex genügen, dem anderen nicht.

Bei meinem Ursprungsbeitrag und auch weiterhin geht es mir aber nicht um moralische oder ethische Aspekte, auch wenn sie bei der Entscheidung für oder gegen die Pille eine Rolle spielen.

Mir geht es darum die Gefahren der Pille aufzuzeigen, Alternativen zu erwägen, sich den Kopf gründlich darüber zu zerbrechen und sich zu fragen: "Was ist für mich richtig?" und das aufgrund möglichst vollständiger Informationen tun zu können.

Durch eine ungewollte Schwangerschaft kann man sein Leben zerstören, ebenso wenn man sich für eine Abtreibung entscheiden sollte. Dagegen hilft die Pille, aber auch andere Verhütungsmethoden. Auf der anderen Seite des Pro und Contra stehen die Nebenwirkungen der Pille...

Jemand hier schrieb, daß sie ihren Arzt nochmal auf die Pille ansprechen wird, die sie derzeit nimmt, weil sie hier ihr bisher unbekannte Informationen erhielt. Diese Art des Hinterfragens und Überlegens wollte ich anstoßen.

Die Entscheidung ob Pille ja oder nein, kann und will ich niemandem Abnehmen. Das steht mir nicht zu. Jeder ist für sich selbst verantwortlich und muß frei entscheiden dürfen - dazu braucht man aber Informationen und da hast du auf deine Art inzwischen viel beigetragen, während ich mich mehr auf die Pille selbst konzentriert habe.

Gruß,
Clematis23
 
Fakt ist doch, dass die meisten (nicht nur bei der Pille, auch bei Medikamenten) dem Arzt vertrauen und nicht daheim aufgrund der beschriebenen Palette von Risiken und Nebenwirkungen die Entscheidung treffen, ein Präparat nun doch nicht zu nehmen.
Ob das nun richtig ist oder falsch - aber es ist nun mal so.

Hallo Lealee,

da sprichst du ein wichtiges Problem an. Die Emanzipation der Patienten kann und muß dies ändern.

Statt nach der Lektüre der Nebenwirkungen, die Pille oder andere Medikamente trotzdem, wie vom Arzt "befohlen" einzunehmen, gibt es noch eine weitere Möglichkeit:

Den Beipackzettel nehmen - alles anstreichen was man nicht verstanden hat und dann nochmals zum Arzt gehen und darauf bestehen, daß er einem diesen Teil so erklärt, daß man es versteht. Wenn er das dann getan hat, stellt man ihm die wichtigste Frage: wenn es so viele Nebenwirkungen gibt, macht mich das Medikament dann nicht kränker als die Krankheit wegen der Sie es mir verschrieben haben?

Macht mal den Versuch - der Arzt wird dann wahrscheinlich sehr nachdenklich werden und zunächst nicht wissen, was es antworten soll. Aber, und das ist besonders wichtig, er wird anfangen, nachdem ihn mehrere Patienten derartiges Fragen, viel gründlicher zu überlegen, bevor er etwas verschreibt!

So können wir unsere Ärzte dazu erziehen, sich besser mit den Medikamenten und Nebenwirkungen auseinander zu setzen, letztlich zu unserem eigenen Wohl!

Wenn das viele tun, werden die Ärzte bei der Pharma und dem Gesetzgeber Druck machen, damit Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel für Laien verständlich formuliert werden! Denn die vielen Fragen rauben ihnen wertvolle Zeit!!!

Gruß,
Clematis23
 
Mir geht es darum die Gefahren der Pille aufzuzeigen, Alternativen zu erwägen, sich den Kopf gründlich darüber zu zerbrechen und sich zu fragen: "Was ist für mich richtig?" und das aufgrund möglichst vollständiger Informationen tun zu können.

Das finde ich auch einen sinnvollen Ansatz, der von den Frauenärzten eben nicht angestoßen wird...
Ich denke das Thema sollte auch weniger als Diskussionsplattform genutzt werden, sondern eher Informativ sein aus verschiedenen Perspektiven- und so zu einem kritischen Umgang mit Verhütungsmethoden führen...

lg
nana
 
Es herrscht einfach zu wenig Aufklärung zu diesem Thema.

Hallo Bergeversetzer,

bei jugendlichen sind natürlich die Eltern gefragt, die aber leider meist auch nur Zugang zu den von der Pharma gesteuerten Artikeln und Werbung haben.

An den Schulen soll es ja Sexualunterricht geben. Meine Frage an Euch: wird dort über die Pille und Verhütungsmittel informiert und welche Tendenz hat diese Information?

Da Pharmafirmen Schulen meist viel Informationsmaterial zur Verfügung stellen, könnte hier schon die Kritiklosigkeit in Bezug auf die Pille vorprogrammiert werden. Wenn dem so ist, könnte man sich vielleicht an die Lehrkräfte wenden, damit eine objektivere und kritischere Information vermittelt wird. Vermutlich muß man auch die Lehrer erst mal informieren? ;)

Nur so eine Idee, um mehr Aufklärung zu erreichen...

Gruß,
Clematis23
 
Statt nach der Lektüre der Nebenwirkungen, die Pille oder andere Medikamente trotzdem, wie vom Arzt "befohlen" einzunehmen, gibt es noch eine weitere Möglichkeit:

Den Beipackzettel nehmen - alles anstreichen was man nicht verstanden hat und dann nochmals zum Arzt gehen und darauf bestehen, daß er einem diesen Teil so erklärt, daß man es versteht. Wenn er das dann getan hat, stellt man ihm die wichtigste Frage: wenn es so viele Nebenwirkungen gibt, macht mich das Medikament dann nicht kränker als die Krankheit wegen der Sie es mir verschrieben haben?

Gruß,
Clematis23
Was soll das bringen?
Wir sind aufgrund unserer Erfahrungen einfach auch aus dem Alter raus, wo wir Lust darauf haben mit einem Arzt seine Medikation zu diskutieren.:D

Ich weiss auch so, dass das bei manchen Medikamenten/Ärzten ein Vergnügen der besonderen Art ist. Aber nur zu. Da wäre ich gerne Mäuschen.:)))

Der Arzt kann im Prinzip auch nicht mehr sagen, als dass es in der eigenen Verantwortung liegt ein Mittel zu nehmen.
Es gibt aber natürlich welche, die versuchen es es dann über die Angstschiene und nehmen sich dafür dann auch wirklich sehr viel Zeit. Die Verantwortung übernimmt der Arzt damit natürlich auch nicht.

Wir haben das früher nämlich oft genug gemacht und eine Frauenärztin ist mal so ausgeflippt, dass das ganze volle Wartezimmer das mitbekommen haben muss.:lachen2:
Dabei wollte ich nur einen wissenschaftlichen Nachweis von ihr, der ihren Behandlungsvorschlag bestätigt und habe diese Behandlung verweigert.*unschuldig guck*
Na, vor 2 Jahren hab ich das dann mal über 20 Jahre später recherchiert und feststellen müssen, dass das damals von vielen FÄ gemacht wurde und nach einer Studie viele Kinder geschädigt hat.:rolleyes:
Da verlasse ich mich lieber seit meines Lebens auf mein Gefühl und meine Recherchen, als mit jemand zu diskutieren, der mir u.U. ein Horrorszenario aufmalt, um mich vom Sinn der Medikamentierung zu überzeugen.
Ich nehme ein Medikamente einfach nicht, bei dem ich ein schlechtes Gefühl habe und halte es auch mit meiner Familie so. Bis heute hat uns das nicht geschadet.

Wenn das viele tun, werden die Ärzte bei der Pharma und dem Gesetzgeber Druck machen, damit Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel für Laien verständlich formuliert werden!

Gruß,
Clematis23
Da sagst Du was. Aber ob das wirklich so kommen würde bezweifle ich eher. Es ist denen doch ganz recht, dass wenn sie die Nebenwirkungen schon beilegen müssen, sie von manchen wenigstens nicht verstanden werden.:D
Ich habe viele medizinische Begriffe schon lange auswendig gelernt. Und wenn ich was nicht weiss haben wir auch ein pharmazeutisches Wörterbuch, falls das Internet ausfallen sollte.

Doch all das schützt eben nicht davor, dass man durch die Medikation auch schwere Probleme bekommen kann, wenn 2 unverträgliche Medikamente verschrieben werden. Wie z.B. meinem Mann in 2009. Er nimmt manches Mal Cortison und hat nur vorsorglich ein Herzmedikament von seinem Arzt bekommen.
Ich habe dann vorsorglich das Cortison mit diesem Herzmedikament gecheckt und die beiden Substanzen haben doch tatsächlich eine Liste von über 45 möglichen Wechselwirkung zutage gebracht.
Er hat es natürlich nicht genommen, da er das Problem der Dissonanz der Herztöne eh schon sein Leben lang ohne weitere Probleme hat. Als ehemaliger Sportler wurde er früher ja ständig untersucht.

Dass es sogar im Krankenhaus zur krassen Fehlmedikamentierung kommen kann, hat nicht nur Dr.Frölich schon vor Jahren öffentlich gesagt, sondern robschi gerade erst beschrieben.:eek:)https://www.symptome.ch/threads/periodisch-wiederkehrendes-krankheitsgefuehl.91592/#post-675348
Deshalb- Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Verehrte Damen.
hallo Bergeversetzer -

„Die Pille hat die Frau aus der Steinzeit geholt und sexuelle Emanzipation erst möglich gemacht“ (#31). Hm. Jedes Wort dieses Satzes sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. – Weiter: Wenn zwei Kids sich überlegen, miteinander zu schlafen, so heißt das „zu Potte kommen“ (#26). – Oder: „In einem ‚gewissen Maße’ ist es außerordentlich wichtig, dass sie ihre Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht machen“ (#29). Auch hier: die Sprache . . .

Im Zentrum die Idee des „GV“. Eigentlich könnten Menschen verschiedenen (oder gleichen) „Geschlechts“ auf vielerlei Weisen miteinander „verkehren“. Auf diesen Seiten ist aber alles klar (wenn auch unausgesprochen): „GV“ ist Penetration plus Ejakulation – gefährlich eben. (Übrigens ein völlig patriarchales Konzept. Von der Herkunft her und angesichts gegenwärtiger Präferenzen: die genannten Komponenten sind für Frauen bei weitem nicht so wichtig wie für die „Herren der Schöpfung“. Die ja, wenig angefochten, noch im Amt sind. Die fortlaufend Bestätigung brauchen und bekommen, dass sie „gut“, d.h. „effizient" sind. Wer ist denn hier „sexuell emanzipiert“? von wem?)

Dahinter vermutlich das Konstrukt eines „Geschlechtstriebs“. D.h. wir lieben dann nicht genau DIESEN Menschen sondern „das andere Geschlecht“ (#29). Dann ist „GV“ mit 15 „vollkommen normal und natürlich“ (#16) – "normal" im Sinn der Statistik und "natürlich" im Sinn der Zoologie. Das ist ein Missverständnis. Der Triebbegriff erklärt beim Menschen gar nichts – so wenig wie das Tiermodell (“natürlich“). Geschlechtlichkeit ist ein komplexes Kommunikationssystem, das ungeheuer differenzierbar ist, in dem jedes Verhaltensdetail Sinn und Bedeutung hat. (Ohne dies wird’s schnell stinklangweilig – bis man den Partner wechselt, in dem Irrtum, es liege am anderen.)

Es gibt Menschen – ich zähl mich dazu – mit der Auffassung und Erfahrung, daß Geschlechtlichkeit was mit Liebe und Phantasie zu tun hat. Beide ermöglichen, dass Frau und Mann einander und sich selber neu erfinden. So dass dann nicht der GV „passiert“ (#16) sondern Menschen einander näher kommen, spielerisch, neugierig, erkundend . . . einander erkennend, ja. Einmal kommt hier sogar Kreativität vor: Es „fehlt einfach nur die Kreativität, die Handhabung des Kondoms in den Akt zu integrieren“ (#18). (Auch das ein Satz zum . . .) Und die „Enthaltsamkeit“ (#12). Habe den Mut bewundert, dieses Wort hier zu verwenden. (Kam ja auch gleich die Quittung: „Wird das jetzt moralisch werden?“ [#16]).

Dabei sind wir mit der Idee der Enthaltsamkeit genau am Knackpunkt – nicht nur für „die jungen Damen“ (#12). Sie ist die Voraussetzung, schafft den Raum für Entwicklung von Liebe und Phantasie. In mehreren östlichen, manchen indigenen und einzelnen westlichen Traditionen oder (Sub-)Kulturen gibt es originelle, ernste und heitere Disziplinen, Methoden des Trainings der Kontrolle von Reflexen, der zeitlichen Ausdehnung des Liebesspiels und der Erhöhung der Obergrenze noch erträglicher Erregung. Wo steht denn geschrieben, dass Mann partout ejakulieren muß? und das auch noch während des Koitus? Aus Paartherapien ist gut bekannt, dass Männer mit ihrem Ejakulationszwang gar nicht glücklich sind. Und dass Frauen lebhaft interessiert sind an originelleren Begegungsformen als Penetriertwerden. (Oft bekennen sie sich nicht dazu – meist weil die „Herren der Schöpfung“ Angst kriegen würden. Und dann doch nicht wirklich mitmachen.) Wenn Weiterentwicklung geschieht, wird sie häufiger von Frauen als von Männern initiiert und vorangetrieben. Sie sind mutiger.

Empfängnisverhütung ist dann kein soo riesiges Problem mehr. Was spricht denn gegen die „Symptothermale Methode“? (Pearl-Index der reinen Methode ~0.4) Schließlich kann die Liebeskunst auch während des fruchtbaren Intervalls blühen – mit etwas Intelligenz eben und sogar in Einklang mit den Gezeiten des Begehrens. (Wenn der Pearl-Index der faktischen Anwendung >>2 ist, so sagt das nichts über die Methode sondern über die Unachtsamkeit, Lieblosigkeit der Beteiligten.) „Enthaltsamkeit“ hat viel mit Erfüllung zu tun.

Seit Jahrtausenden gibt es Märchen, die von den langen, stapaziösen, ja gefährlichen Abenteuern der Bewerber erzählen, die durchzustehen sind, ehe der Mann mit der Geliebten „das Lager teilen“ darf. Heut, im Zeitalter der vermeintlichen sexuellen Emanzipation, muß Frau fürchten, dass der Typ wegläuft, wenn sie ihm zuviel zumutet. Zuviel Liebesphantasie. Also bleibt es bei dem, was „vollkommen normal und natürlich“ ist.

So könnte eventuell die angestoßene „allgemeine Diskussion“ (#6) einem noch weiteren Themenbereich gelten.

Jedenfalls sind die Dokumentationen von Clematis (#1, 3, 4) und Nana (#5) sehr dankenswert. An sich und Diskussions-anstoßend eben.

Freilich – „. . . ich kann mir nicht vorstellen, dass Männer wissentlich mit daran schuld sein wollen, ihre Lebensgefährtin frühzeitig zu verlieren“ (#6) – das kommt mir optimistisch vor. „Schuld sein“ natürlich nicht – aber zwischen Wissen und Nichtwissen gibt es so viele Grautöne, Ausreden, Rationalisierungen, Bagatellisierungen . . . Und immer Nischen zum Sich-Verstecken.

Ich wünsche uns allen Phantasie und Liebe.

Herzlich,
Windpferd
 
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