Ethinylestradiol + Dienogest: Thromboembolierisiko erhöht

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...Pillen mit Dienogest gehören zu den am häufigsten verordneten oralen Kontrazeptiva. Zahlen von IMS Health zufolge, die im „Pillenreport" der Techniker Krankenkasse veröffentlicht wurden, befanden sich 2014 unter den Top-Ten der meistverordneten Pillen drei Präparate mit Dienogest. Maxim war mir 2.027.000 Packungen und einem Umsatz von 33,7 Millionen Euro der absolute Spitzenreiter.

Dienogest–haltige Kontrazeptiva zählen zu den Pillen der sogenannten 4. Generation [Valette, Maxim, QLaira]: Zugelassene Antibabypillen, Inhaltsstoffe & Preise - Risiko Pille | Initiative Thrombose Geschädigter. Das Risiko bei Einnahme dieser Präparate, eine venöse Thrombomebolie zu erleiden, konnte bislang nicht beziffert werden. Es liegen nicht ausreichend Daten vor. Es besteht aber für Gestagene der 3. und 4. Grundsätzlich der Verdacht, ein höheres Thromboserisiko zu haben, als Pillen mit Gestagenen der 1. und 2. Generation.
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https://www.deutsche-apotheker-zeit...stradiol-zur-aknebehandlung-auf-dem-prufstand

...Das Risiko venöser Thromboembolien (VTE) unter Ethinylestradiol (EE)-Dienogest-Kombinationen (VALETTE, Generika) zur hormonellen Kontrazeption konnte mangels ausreichender Daten bislang nicht beurteilt werden. Dies führte 2017 zu einer europaweiten Anwendungsbeschränkung bei Akne, für die die Mittel ebenfalls zugelassen sind (vgl. a-t 2013; 44: 103-4; a-t 2017; 48: 117).
Jetzt veranlassen die Ergebnisse einer Metaanalyse von vier prospektiven kontrollierten Beobachtungsstudien mit Daten von mehr als 228.000 Anwenderinnen hormoneller Kontrazeptiva den Anbieter Jenapharm zu einem Rote-Hand-Brief: Demnach ist das jährliche Thromboembolierisiko unter EE plus Dienogest im Vergleich zu Levonorgestrel-haltigen Kombinationen fast 60% höher (Hazard Ratio
1,57; 95% Konfidenzintervall [CI] 1,07-2,30) und wird auf 8 bis 11 VTE pro 10.000 Frauenjahre geschätzt (Levonorgestrel-haltige Präparate: 5-7 VTE/10.000 Frauenjahre).1
Das Thromboembolierisiko ist damit nicht etwa – wie im Rote-Hand-Brief behauptet – „leicht“ erhöht, sondern liegt in derselben Größenordnung wie das unter anderen Kontrazeptiva der 3. und 4. Generation beispielsweise mit Drospirenon (in AIDA u.a.), unter denen jährlich zwischen 6 und 12 Thromboembolien auftreten (vgl. Tabelle).
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Quelle: blitz-a-t 12. Dezember 2018

https://www.bfarm.de/SharedDocs/Ris...hinylestradiol.pdf?__blob=publicationFile&v=3

https://www.dred.com/de/levonorgestrel-drospirenon-desogestrel.html

So ist auf jeden FAll das Risiko einer Thromboembolie belegt. Weiß jemand, ob es auch Langzeitwirkungen bei diesen Pillen gibt?

Grüsse,
Oregano
 
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