Clematis
"Pille der ersten Generation"
Bis jetzt habe ich noch gar keine Studien oder ähnliche Erkenntnise im Internet gefunden, die sich mit dem Thema "Pille der ersten Generation" befaßt. Evtl. ein neues Thema?
Hallo,
ich greife hier eine Anregung von Oregano auf.
Auf den ersten Blick mag eine Diskussion über die Erfahrungen, die etwas ältere von uns mit den frühen Pillen machten als überholt angesehen werden. Doch gerade so kann über die erst langfristig auftretenden Folgen der Nebenwirkungen berichtet werden.
Mir erscheint es daher aufschlußreich, denn Nebenwirkungen, die mit diesen Pillen auftraten, könnten Frauen, die spätere Pillen einnehmen, Hinweise darauf geben, ob ihre eigenen Nebenwirkungen auf die Pille zurückzuführen sind.
Hauptproblem für die teils lebensgefährlichen Nebenwirkungen war früher offenbar die Dosis der enthaltenen Östrogene, meist Ethinylestradiol. Bei den Pillen der 1./2. Generation lag die Dosis bei weit über 0,05 mg, viel höher als heute. Als Gestagene kamen Norethisteron und Levonorgestrel zum Einsatz, die ein Thromboserisiko verursachten, jedoch weit seltener als die neuen Gestagene der 3. und 4. Generation.
Allerdings unterscheiden sich diese sog. Östrogene und Gestagene sehr von den natürlicherweise vom eigenen Körper hergestellten. Die Chemischen wirken daher nicht nur anders, sondern können gehörigen Schaden anrichten. Hier ein Vergleich verschiedener Präparate 1. bis 4. Generation:Die ersten KOK hatten noch einen hohen Östrogengehalt von weit mehr als 0,05 mg und werden heute nur noch sehr selten verschrieben.
Alle zugelassenen Antibabypillen, Inhaltsstoffe und Preise
Oregano nennt hier schon einiges:Kombinierte orale Kontrazeptive (KoK) mit dem Gestagen Levnonorgestrel oder Norethisteron haben nur ein halb so hohes Risiko an einer Thrombose zu erkranken als kombinierte Pillen mit den Gestagenen Desogestrel, Gestoden oder Drospirenon.
Nicht nur die Pille erhöht das Thromboserisiko!
https://www.symptome.ch/threads/risiko-pille-cbg-das-schicksal-von-felicitas-rohrer.126698/
Schering, heute Teil von BAYER, brachte Eugynon auf den Markt.
The name of your medicine is: Eugynon 30
What does Eugynon 30 contain?
Each pack of Eugynon 30 contains 21 white sugar-coated tablets containing 250 micrograms of the progestogen levonorgestrel and 30 micrograms of the oestrogen ethinyloestradiol. Progestogen and oestrogen are both female types of hormone.
Beipackzettel: Eugynon® 30
Bei Eugynon kam also bereits eine viel kleinere Dosis von Ethinylestradiol zum Einsatz. Das könnte der Grund sein, warum hier Nebenwirkungen ausblieben.Bei einer typischen Antibabypille beträgt die täglich zugeführte Ethinylestradiol-Dosis heute 20 bis 35 Mikrogramm. In den 1960er Jahren waren noch Dosierungen von 50 bis 100 Mikrogramm üblich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ethinylestradiol
Ich selbst weiß nicht mehr, welche Pille ich seinerzeit verschrieben bekam. Die schnellen und heftigen Nebenwirkungen, Aufenthalt im Ausland, lassen die Annahme zu, daß ich eine weit höhere Dosierung erwischte. Knapp 14 Tage später: Rippenfellentzündung, Thrombose und Lungenembolie waren die Folge.
Diese künstlichen Hormone bringen den gesamten Hormonhaushalt durcheinander und mir wurde von Ärzten danach immer wieder gesagt: nie wieder Hormone einnehmen, egal welche. Bei meiner Geschichte macht mich stutzig, daß ich auch ohne größere weitere Risikofaktoren für Thrombosen, Venenentzündung anfällig blieb. Daher frage ich mich bis heute: hat die Pille dauerhaft eine Veränderung im Blut und am Hormonhaushalt verursacht, die der Körper nicht mehr rückgängig machen kann? Und inwieweit wurde das Immunsystem geschädigt? Vor der Pille war ich kerngesund - woher also von einem Tag auf den anderen, ohne vorherige Anzeichen eine Rippenfellentzündung?
Eine enge Freundin nahm viele Jahre die Pille. Nachdem sie sie für ca. 3 Jahre abgesetzt hatte, bekam sie Brustkrebs. Krebs braucht lange bis er sich entwickelt hat. War wahrscheinlich schon während der Einnahme im Anfangsstadium und kam später zum Ausbruch. Dieser Zusammenhang mit der Pille wird kaum thematisiert.
Eine ältere Dame bekam die Hormonersatztherapie während der Menopause. Drei Jahre später erkrankte sie an Brustkrebs, mußte drei höchst entstellende Operationen über sich ergehen lassen, Bestrahlungen mit massiven Verbrennung. Aus einer energiegeladenen, fröhlichen und unternehmenslustigen Dame wurde ein abgemagertes, demprimiertes Menschenkind.
Meines Erachtens gehört auch die Hormonersatztherapie, die Erfahrungen, die damit gemacht wurden und deren Nebenwirkungen, Folgen hierher. Es sind ebenfalls künstliche, chemische Hormone, die hier eingesetzt werden. Und immer wieder wird versucht diese Therapie als harmlos darzustellen, obwohl das Gegenteil auch wissenschaftlich als erwiesen gelten kann. Zu dieser Therapie gehört ebenfalls Ethinylestradiol - wie in der Pille!
Ethinylestradiol + Levonorgestrel: Wirkung - Onmeda: Medizin & Gesundheit
Viele Hormonpräparate verschiedenster Zusammensetzung gibt es:
Wechseljahresbeschwerden: Rezeptpflichtige Medikamente - Onmeda: Medizin & Gesundheit
Hier wird beschrieben, daß Ethinylestradiol die Gebärmutterschleimhaut daran hindert sich zu verdicken. Welche Wirkung hat es dabei auf weitere Schleimhäute im Körper, derer gibt es viele? Levonorgestrel verdickt den Schleim am Gebärmuttereingang. Das geschieht über Wasserentzug und wirkt sich insbesondere auf das Blut aus, fördert so die Gerinnselbildung -> Thrombosen.
Erfahrungen jener, die frühere Pillen einnahmen und jener, die eine Hormonersatztherapie verschrieben bekamen, können eine Hilfe für jene sein, die vor der Entscheidung stehen, ob sie das Eine oder das Andere in Anspruch nehmen wollen oder nicht. Hoffentlich kommen viele Beiträge zusammen, eine Sammlung an einer Stelle kann nützlicher sein, als viele überall verstreute und schwer zu findende Hinweise. Die Forscher lassen uns da komplett im Regen stehen, also müssen wir uns selbst helfen.
Gruß,
Clematis
PS: An die Herren, die hier mitlesen: die Folgen von Hormontherapien aufgrund fragwürdiger Diagnosen sind auch für Euch relevant, will man Euch doch ebenfalls Wechseljahre andichten und mit Hormonen behandeln. Die weibliche Menopause ist eine physische Veränderung des Hormonhaushalts, die es so im männlichen Bereich nicht gibt. Ihr sollt die Umsatzlücke stopfen, die durch von der Hormonersatztherapie abgesprungene Damen hinterlassen wird. Wer mit 40 oder 50 eine Lebenssinnkrise durchmacht, braucht keine Hormongaben, eher etwas Beratung und Selbstreflexion

Gruß,
Clematis
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