Frühling

Beitrag 200

Hallo, Uta,
nachdem ich Dir vor ein paar Wochen eigentlich den 100sten Eintrag in diesem Thread ermöglichen wollte, habe ich mit Freude gesehen, dass Du das "200ste Jubiläum" wahrgenommen hast!
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Gruß von
Leòn
 
Vatertag

Vatertag

von Heinz Bornemann

Nun ist Ostern kaum vorbei
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da ist schon wieder Himmelfahrt
und alle haben heute frei
und planen eine Kutschenfahrt.

Denn dieser Tag ist Vatertag
ein Tag der Kneipenwirte
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die Väter ziehn mit Paukenschlag
betrunken bald jeder vierte.

Meist Nichtväter feiern gleichgesinnt
verachten das Bier tut keiner
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an Himmelfahrt von Gottes Kind
denkt wieder mal nicht einer.


https://www.feiertagsseiten.de/gesetzliche/christi-himmelfahrt/gedichte/vatertag/home.html
 
Himmelfahrt
von Georges Ettlin
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Die Frauen lieben Männer Jahr für Jahr
und haben an den Brüsten keinerlei Erinnern.

Es bringt dem Mann die reine Lust
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wenn zu ihm das kluge Wesen reifer Frauen redet
von der Liebe ein geheimes Wort
das junge Mädchen kaum verstehen.


Denn in den Träumen sehen
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die Mädchen sich mit einem schönen Manne

nie zum Ziele seiner Lust,

doch stehts direkt zum Himmel gehen
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Himmelfahrt
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von Heinrich Heine

Der Leib lag auf der Totenbahr,
Jedoch die arme Seele war,
Entrissen irdischem Getümmel,
Schon auf dem Wege nach dem Himmel.
Dort klopft' sie an die hohe Pforte,
Und seufzte tief und sprach die Worte:
Sankt Peter, komm und schließe auf!
Ich bin so müde vom Lebenslauf -
Ausruhen möcht ich auf seidnen Pfühlen
Im Himmelreich, ich möchte spielen
Mit lieben Englein Blindekuh
Und endlich genießen Glück und Ruh!

Man hört Pantoffelgeschlappe jetzund,
Auch klirrt es wie ein Schlüsselbund,
Und aus einem Gitterfenster am Tor
Sankt Peters Antlitz schaut hervor.

Er spricht: »Es kommen die Vagabunde,
Zigeuner, Polacken und Lumpenhunde,
Die Tagediebe, die Hottentotten -
Sie kommen einzeln und in Rotten,
Und wollen in den Himmel hinein
Und Engel werden und selig sein.
Holla! Holla! Für Galgengesichter
Von eurer Art, für solches Gelichter
Sind nicht erbaut die himmlischen Hallen -
Ihr seid dem leidigen Satan verfallen.
Fort, fort von hier! und trollt euch schnelle
Zum schwarzen Pfuhle der ewigen Hölle.«

So brummt der Alte, doch kann er nicht
Im Polterton verharren, er spricht
Gutmütig am Ende die tröstenden Worte:
»Du arme Seele, zu jener Sorte
Halunken scheinst du nicht zu gehören -
Nu! Nu! Ich will deinen Wunsch gewähren,
Weil heute mein Geburtstag just
Und mich erweicht barmherzige Lust -
Nenn mir daher die Stadt und das Reich,
Woher du bist; sag mir zugleich,
Ob du vermählt warst? - Ehliches Dulden
Sühnt oft des Menschen ärgste Schulden;
Ein Ehmann braucht nicht in der Hölle zu schmorn,
Ihn läßt man nicht warten vor Himmelstoren.«

Die Seele antwortet: Ich bin aus Preußen,
Die Vaterstadt ist Berlin geheißen.
Dort rieselt die Spree, und in ihr Bette
Pflegen zu wässern die jungen Kadette;
Sie fließt gemütlich über, wenns regent -
Berlin ist auch eine schöne Gegend!
Dort bin ich Privatdozent gewesen,
Und hab über Philosophie gelesen -
Mit einem Stiftsfräulein war ich vermählt,
Doch hat sie oft entsetzlich krakeelt,
Besonders wenn im Haus kein Brot -
Drauf bin ich gestorben und bin jetzt tot.

Sankt Peter rief: »O weh! o weh!
Die Philosophie ist ein schlechtes Metier.
Wahrhaftig, ich begreife nie,
Warum man treibt Philosophie.
Sie ist langweihg und bringt nichts ein,
Und gottlos ist sie obendrein;
Da lebt man nur in Hunger und Zweifel,
Und endlich wird man geholt vom Teufel.
Gejammert hat wohl deine Xantuppe
Oft über die magre Wassersuppe,
Woraus niemals ein Auge von Fett
Sie tröstend angelächelt hätt -
Nun sei getrost, du arme Seele!
Ich habe zwar die strengsten Befehle,
Jedweden, der sich je im Leben
Mit Philosophie hat abgegeben,
Zumalen mit der gottlos deutschen,
Ich soll ihn schimpflich von hinnen peitschen -
Doch mein Geburtstag, wie gesagt,
Ist eben heut, und fortgejagt
Sollst du nicht werden, ich schließe dir auf
Das Himmelstor, und jetzo lauf
Geschwind herein -
Jetzt bist du geborgen!
Den ganzen Tag, vom frühen Morgen
Bis abends spät, kannst du spazieren
Im Himmel herum und träumend flanieren
Auf edelsteingepflasterten Gassen.
Doch wisse, hier darfst du dich nie befassen
Mit Philosophie; du würdest mich
Kompromittieren fürchterlich -
Hörst du die Engel singen, so schneide
Ein schiefes Gesicht verklärter Freude, -
Hat aber gar ein Erzengel gesungen,
Sei gänzlich von Begeistrung durchdrungen,
Und sag ihm, daß die Malibran
Niemals besessen solchen Sopran -
Auch applaudiere immer die Stimm
Der Cherubim und der Seraphim,
Vergleiche sie mit Signor Rubini,
Mit Mario und Tamburini -
Gib ihnen den Titel von Exzellenzen
Und knickre nicht mit Reverenzen.
Die Sänger, im Himmel wie auf Erden,
Sie wollen alle geschmeichelt werden -
Der Weltkapellenmeister hier oben,
Er selbst sogar, hört gerne loben
Gleichfalls seine Werke, er hört es gern,
Wenn man lobsinget Gott dem Herrn
Und seinem Preis und Ruhm ein Psalm
Erklingt im dicksten Weihrauchqualm.

Vergiß mich nicht. Wenn dir die Pracht
Des Himmels einmal Langweile macht,
So komm zu mir; dann spielen wir Karten.
Ich kenne Spiele von allen Arten,
Vom Lanzknecht bis zum König Pharo.
Wir trinken auch - Doch apropos!
Begegnet dir von ungefähr
Der liebe Gott, und fragt dich: woher
Du seiest? so sage nicht aus Berlin,
Sag lieber aus München oder aus Wien.«
 
Die weiße Blume
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von Heinrich Heine

In Vaters Garten heimlich steht
Ein Blümchen traurig und bleich;
Der Winter zieht fort, der Frühling weht,
Bleich Blümchen bleibt immer so bleich.
Die bleiche Blume schaut
Wie eine kranke Braut.
Zu mir bleich Blümchen leise spricht:
Lieb Brüderchen, pflücke mich!
Zu Blümchen sprech ich: Das tu ich nicht,
Ich pflücke nimmermehr dich;
Ich such mit Müh und Not
Die Blume purpurrot.
Bleich Blümchen spricht: Such hin, such her,
Bis an deinen kühlen Tod,
Du suchst umsonst, findst nimmermehr
Die Blume purpurrot;
Mich aber pflücken tu,
Ich bin so krank wie du.
So lispelt bleich Blümchen, und bittet sehr -
Da zag ich, und pflück ich es schnell.
Und plötzlich blutet mein Herze nicht mehr,
Mein inneres Auge wird hell.
In meine wunde Brust
Kommt stille Engellust.

https://www.staff.uni-mainz.de/pommeren/Gedichte/HeineNachlese/wblume.htm
 
Leòn: nicht so viel und so schnell auf einmal. Ich komme ja gar nicht mehr nach !!!

Friedrich Hölderlin


Die Kürze

»Warum bist du so kurz? liebst du, wie vormals, denn
Nun nicht mehr den Gesang? fandst du, als Jüngling, doch,
In den Tagen der Hoffnung,
Wenn du sangest, das Ende nie!«

5 Wie mein Glük, ist mein Lied. - Willst du im Abendrot
Froh dich baden? hinweg ists! und die Erd' ist kalt,
Und der Vogel der Nacht schwirrt
Unbequem vor das Auge dir.
geschrieben 1798
 
Die Wälder und Felder grünen
von Heinrich Heine
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Die Wälder und Felder grünen,
Es trillert die Lerch in der Luft,
Der Frühling ist erschienen
Mit Lichtern und Farben und Duft.
Der Lerchengesang erweicht mir
Das winterlich starre Gemüt,
Und aus dem Herzen steigt mir
Ein trauriges Klagelied.
Die Lerche trillert gar feine:
»Was singst du so trüb und bang?«
Das ist ein Liedchen, o Kleine,
Das sing ich schon jahrelang!
Das sing ich im grünen Haine,
Das Herz von Gram beschwert;
Schon deine Großmutter, o Kleine,
Hat dieses Liedchen gehört!
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Hallo, Uta,

...wie mein Glück ist mein Lied ... so kurz...?

Ja, und das Frühjahr ist auch bald um. Ich freue mich schon auf den Sommer...!
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Gruß von Leòn

Im Weißen Rößl, am Wolfgangsee....
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Text von Robert Gilbert
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1. Wenn das Barometer wieder Sommer macht
und wenn der Urlaub lacht,
dann bin ich froh!
Dann zieh'n mich die Nagelschuh' von selber hin,
dort, wo ich Stammgast bin,
wissen Sie wo?
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Refrain:

Im "Weissen Rössl" am Wolfgangsee,
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Dort steht das Glück vor der Tür,
und ruft dir zu: "Guten Morgen,
tritt ein und vergiß deine Sorgen!"

Und mußt du dann einmal fort von hier,
tut dir der Abschied so weh;
dein Herz, das hast du verloren
im "Weissen Rössl" am See!

2. Ruft die schöne Wirtin mir "Willkommen" zu,
wird jeder Tag im Nu
zum Feiertag!
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Sie ist für mein Herz die allerbeste Kur,
es ist kein Märchen nur,
was ich Dir sag:

Im "Weissen Rössl" am Wolfgangsee,
smilie.php

Dort steht das Glück vor der Tür,
und ruft dir zu: "Guten Morgen,
tritt ein und vergiß deine Sorgen!"
 
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Aus aktuellem und persönlichem Anlass heraus ist es mir wieder einmal ein tiefes Bedürfnis, ein muslimisches - das heißt arabisches - (Frühlings)Gedicht hier hineinzusetzten:
https://www.jadu.de/jaduland/europe/spain/andalusmuweis/revolution.html
Die Erde breitet einen

von Ibn Guzman, 11. Jahrhundert

Die Erde breitet einen
grünen Teppich aus,
die Gänseblümchen öffnen
sich und die Welt blüht:
Sprich von der weißen Lilie
und preise ihre Schönheit
und vergiß die Pracht
der Rose nicht und
stelle die Narzisse an ihre Linke,
und erwähne nicht des Jasmin,
bis er blüht.
 
Etz werd's

von Erhard Gertler

Der Wenter ies verbei!
Lott die Sonne rei!
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Looer Wend gieht doarch die Soota.
Es trellarn schon die Friehlingsboota.
Die Knospa fanga oa zo quella,
Siech ei der Sonne boada wella.
Die kaala Taaje sein zo Ende,
Doas Friehjoahr brängt etza die Wende.

's ies März! 's ies März!
Etz werd's! Etz werd's!
Mier kenna ei a Goarta giehn,
Braucha wenjer Licht verbriehn.
Verbei ies Triebsoalbloosa, - Härma,
Mier tun ons oa der Sonne wärma.
Schniegläcklan sein schon zo sahn!
Na, etz watt's waan.
https://www.grafschaft-glatz.de/archiv/mundart1.htm
 
Es gibt so Schönes
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von Hermann Hesse

Es gibt so Schönes in der Welt,
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Daran du nie dich satt erquickst
Und das dir immer Treue hält
Und das du immer neu erblickst:
Der Blick von einer Alpe Grat,
Am grünen Meer ein stiller Pfad,
Ein Bach, der über Felsen springt,
Ein Vogel, der im Dunkel singt,
Ein Kind, das noch im Traume lacht,
Ein Sterneglanz der Winternacht,
Ein Abendrot im klaren See
Bekränzt von Alm und Firneschnee,
Ein Lied am Straßenzaun erlauscht,
Ein Gruß mit Wanderern getauscht,
Ein Denken an die Kinderzeit,
Ein immer waches, zartes Leid,
Das nächtelang mit feinem Schmerz
Dir weitet das verengte Herz
Und über Sternen schön und bleich
Dir baut ein fernes Heimwehreich.
 
Dialekt - schade, daß man das hier nicht hören kann www.smilieseite.de/smilies/musik_smilies/1728.gif

Auf dieser Seite ist in den verschiedensten Dialektfärbungen jeweils das gleiche Gedicht aufgeschrieben. Eine Fassung sieht so aus:

(Aargauer Dialekt)

Mim Bueb sin Hosesack
En alti Chäpslipischtole
Es Portmonee, natürlech läär
Es Bleischtift und es Schtückli Chole
Es Nastuech, wo gärn suuber wär,
Es schlimmlig-grüens Schück Kandiszucker,
En Chlee, vierblettrig und verblüet
Es Mässer und en Hapfle Murmeli
Es Loos, wo sicher nüme ziet
Zündhölzli und e Niele
Es Billet uf de Münschterturm
E Lupe und e Mundharmonika
und z'underscht no en Rägewurm.
Was sone Chnopf - s'isch fasch es Wunder-
ned alles mit sech umetreit!
En Sack voll Gnuusch, Dräck und Plunder?
en Sack voll Buebeseeligkeit!
https://www.forums9.ch/sprachen/Rosetta.htm#Schaffhausen
 
Danke für den Link, Uta!

Da habe ich mal eine norddeutsche Fassung herausgesucht:

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Uebertragen durch Plattmaster, Gebhard Kraft

Plattdeutsch

In mien Jung sien Büx ehr Dasch
Een ool Pistool,
Geldbüdel, lerrig - klor
Een Stift, een lütt Stück Kohle,
Een Daschendook, wat geern rein ween wüll,
Een Kandis, greun as Schimmel,
Een Blad Kattenklever, veer Bläder un al welk,
En Mess un een Hann vull Marmeln,
Een Los, wat seker nich mehr trocken ward,
Rietsticken un een Holtreev-Rank,
Een Billett för den Turm vun de Domkark,
Een Vergrötterungslas un een Mundharmonika,
Un toünners noch een Möörk
Wat so een Briet, binah een Wunner,
nich so allens mit sick dräägt!
Een Dasch vull Kram, Schiet un Plunner?
Een Dasch vull Jungs ehr Seligkeet!
 
Pfingstbestellung
Joachim Ringelnatz
Ein Pfingstgedichtchen will heraus
ins Freie, ins Kühne.
So treibt es mich aus meinem Haus
ins Neue, ins Grüne.
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Wenn sich der Himmel grau bezieht,
mich stört's nicht im geringsten.
Wer meine weiße Hose sieht,
der merkt doch: Es ist Pfingsten.

Nun hab ich ein Gedicht gedrückt,
wie Hühner Eier legen,
und gehe festlich und geschmückt -
Pfingstochse meinetwegen -
dem Honorar entgegen.
 
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Hausmittel

Kam dir als arglos ruhendem Schläfer
ins Ohr ein Ohrwurm oder Käfer,
der leicht, wenn er darin rumort
bis ins Gehirn sich bohrt,
so sollst du, wie die Alten raten,
dir einen süßen Apfel braten
und diesen halten an dein Ohr.
Und alsbald kriecht der Wurm hervor,
der sich von diesem Leibgericht
mehr als vom Ohrenschmalz verspricht.


Metaphysisches

Ein Mensch erträumt, was er wohl täte,
Wenn wieder er die Welt beträte.
Dürft er zum zweiten Male leben,
Wie wollt er nach dem Guten streben
Und streng vermeiden alles Schlimme!
Da ruft ihm zu die innre Stimme:
"Hör auf mit diesem Blödsinn, ja?!
Du bist zum zwölften Mal schon da!"



Morgenglück

Aneinander erwachen
Aus ahnenden Traum,
Die Augen aufmachen
In klingenden Raum

Die Hände fühlen
und schlafeswarm
Hinüberspülen
In deinen Arm
So süß gebettet,
So Blut an Blut,
So sanft gerettet
Aus Nacht und Flut

Im Grenzenlosen
So still zu zweit...
Der Tag weht Rosen
So leicht, so weit...




Eugen Roth (1895-1976)

In diesem Sinne: Guten Morgen
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Ballade.
Ich war eine Zeitlang bei Behandlungen bei einer Gerda Boyesen-Therapeutin, die auch noch eine Ausbildung bei Dr. John Diamond gemacht hatte. Während der sehr entspannenden und wohltuenden Behandlung sang sie immer wieder diese Ballade, die ich dadurch sehr schätzen gelernt habe, so grauslig sie ist:

'The Green Eye of the Yellow God' images.google.de/images?q=tbn:lyxdztXxWYJFkM:www.gemstone.org
There's a one-eyed yellow idol to the north of Khatmandu,
There's a little marble cross below the town;
There's a broken-hearted woman tends the grave of Mad Carew,
And the Yellow God forever gazes down.

He was known as "Mad Carew" by the subs at Khatmandu,
He was hotter than they felt inclined to tell;
But for all his foolish pranks, he was worshipped in the ranks,
And the Colonel's daughter smiled on him as well.

He had loved her all along, with a passion of the strong,
The fact that she loved him was plain to all.
She was nearly twenty-one and arrangements had begun
To celebrate her birthday with a ball.

He wrote to ask what present she would like from Mad Carew;
They met next day as he dismissed a squad;
And jestingly she told him then that nothing else would do
But the green eye of the little Yellow God.

On the night before the dance, Mad Carew seemed in a trance,
And they chaffed him as they puffed at their cigars;
But for once he failed to smile, and he sat alone awhile,
Then went out into the night beneath the stars.

He returned before the dawn, with his shirt and tunic torn,
And a gash across his temple dripping red;
He was patched up right away, and he slept through all the day,
And the Colonel's daughter watched beside his bed.

He woke at last and asked if they could send his tunic through;
She brought it, and he thanked her with a nod;
He bade her search the pocket saying, "That's from Mad Carew,"
And she found the little green eye of the god.

She upbraided poor Carew in the way that women do,
Though both her eyes were strangely hot and wet;
But she wouldn't take the stone and Mad Carew was left alone
With the jewel that he'd chanced his life to get.

When the ball was at its height, on that still and tropic night,
She thought of him and hastened to his room;
As she crossed the barrack square she could hear the dreamy air
Of a waltz tune softly stealing thro' the gloom.

His door was open wide, with silver moonlight shining through;
The place was wet and slipp'ry where she trod;
An ugly knife lay buried in the heart of Mad Carew,
'Twas the "Vengeance of the Little Yellow God."

There's a one-eyed yellow idol to the north of Khatmandu
There's a little marble cross below the town;
There's a broken-hearted woman tends the grave of Mad Carew,
And the Yellow God forever gazes down.

-- J. Milton Hayes
 
Thank you for the send of the poems, Uta,
sorry for Anne and her Google-Translations....[
img]https://www.clicksmilies.com/s0105/aetsch/cheeky-smiley-033.gif[/img]
 
Pfingst-Bitte
von Friedrich Traub -

Sehnend blicke ich nach oben,
dürstend wie ein dürres Land;
halte segnend aufgehoben,
Vater, deine treue Hand!
Kehre wieder, Geist der Pfingsten,
senk dich wieder Erdenwerts;
der du kommst zu den Geringsten,
komm auch in mein müdes Herz!

Komm zu mir, mein treuer Leiter!
Zagend, bangend steh ich hier.
Mit dir geh ich stille weiter,
folgend Jesu Kreuzpanier.
Komm zu mir, du scharfer Prüfer,
füll mein Herz mit deinem Licht!
Leuchte heller, strahle tiefer,
bis das letzte Dunkel bricht!

Komm zu mir mit deinen Freuden,
deinem Frieden, deinem Trost!
Schenke mir Geduld im Leiden,
draus ein ew'ger Segen sprosst!
Komm zu mir mit Kraft und Stärke,
zu besiegen Sünd' und Welt!
Fahre fort in deinem Werke,
schaffe, was dir wohlgefällt!

Komm zu mir und lass dein Feuer
mächtig brennen, nie vergeh'n;
dass ich stets als ein getreuer
Jünger Jesu mög' besteh'n.
Komm zu mir, ach komm und bleibe
ewiglich mein Morgenstern!
Komm mit Macht zu mir und treibe
alles eigne Wesen fern!
 
Die Lerche

von Annette von Droste - Hülsoff

Hörst du der Nacht gespornten Wächter nicht?
Sein Schrei verzittert mit dem Dämmerlicht,
Und schlummertrunken hebt aus Purpurdecken
Ihr Haupt die Sonne; in das Ätherbecken
Taucht sie die Stirn; man sieht es nicht genau,
Ob Licht sie zünde, oder trink' im Blau.
Glührote Pfeile zucken auf und nieder
Und wecken Taues Blitze, wenn im Flug
Sie streifen durch der Heide braunen Zug.
Da schüttelt auch die Lerche ihr Gefieder,
Des Tages Herold seine Liverei;
Ihr Köpfchen streckt sie aus dem Ginster scheu,
Blinzt nun mit diesem, nun mit jenem Aug';
Dann leise schwankt, es spaltet sich der Strauch,
Und wirbelnd des Mandates erste Note
Schießt in das feuchte Blau des Tages Bote.

»Auf! auf! die junge Fürstin ist erwacht!
Schlaftrunkne Kämm'rer, habt des Amtes acht;
Du mit dem Saphirbecken Genziane,
Zwergweide du mit deiner Seidenfahne,
Das Amt, das Amt, ihr Blumen allzumal,
Die Fürstin wacht, bald tritt sie in den Saal!«

Da regen tausend Wimpern sich zugleich,
Maßliebchen hält das klare Auge offen,
Die Wasserlilie sieht ein wenig bleich,
Erschrocken, daß im Bade sie betroffen;
Wie steht der Zitterhalm verschämt und zage!
Die kleine Weide pudert sich geschwind
Und reicht dem West ihr Seidentüchlein lind,
Daß zu der Hoheit Händen er es trage.
Ehrfürchtig beut den tauigen Pokal
Das Genzian, und nieder langt der Strahl;
Prinz von Geblüte hat die erste Stätte
Er, immer dienend an der Fürstin Bette.

Der Purpur lischt gemach im Rosenlicht,
Am Horizont ein zuckend Leuchten bricht
Des Vorhangs Falten, und aufs neue singt
Die Lerche, daß es durch den Äther klingt:

»Die Fürstin kömmt, die Fürstin steht am Tor!
Frischauf ihr Musikanten in den Hallen,
Laßt euer zartes Saitenspiel erschallen,
Und, florbeflügelt Volk, heb an den Chor,
Die Fürstin kommt, die Fürstin steht am Tor!«

Da krimmelt, wimmelt es im Heidgezweige,
Die Grille dreht geschwind das Beinchen um,
Streicht an des Taues Kolophonium
Und spielt so schäferlich die Liebesgeige.
Ein tüchtiger Hornist, der Käfer, schnurrt,
Die Mücke schleift behend die Silberschwingen,
Daß heller der Triangel möge klingen;
Diskant und auch Tenor die Fliege surrt;
Und, immer mehrend ihren werten Gurt,
Die reiche Katze um des Leibes Mitten,
Ist als Bassist die Biene eingeschritten:
Schwerfällig hockend in der Blüte rummeln
Das Kontraviolon die trägen Hummeln. -
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So tausendarmig ward noch nie gebaut
Des Münsters Halle, wie im Heidekraut
Gewölbe an Gewölben sich erschließen,
Gleich Labyrinthen in einander schießen;
So tausendstimmig stieg noch nie ein Chor,
Wie's musiziert aus grünem Heid hervor.

Jetzt sitzt die Königin auf ihrem Throne,
Die Silberwolke Teppich ihrem Fuß,
Am Haupte flammt und quillt die Strahlenkrone,
Und lauter, lauter schallt des Herolds Gruß:

»Bergleute auf! Heraus aus eurem Schacht
Bringt eure Schätze, und du Fabrikant,
Breit' vor der Fürstin des Gewandes Pracht,
Kaufherrn, enthüllt den Saphir, den Demant!«

Schau, wie es wimmelt aus der Erde Schoß,
Wie sich die schwarzen Knappen drängen, streifen,
Und mühsam stemmend aus den Stollen schleifen
Gewalt'ge Stufen, wie der Träger groß;
Ameisenvolk, du machst es dir zu schwer!
Dein roh Gestein lockt keiner Fürstin Gnaden.
Doch sieh die Spinne, rutschend hin und her,
Schon zieht sie des Gewebes letzten Faden,
Wie Perlen klar, ein duftig Elfenkleid;
Viel edle Funken sind darin entglommen;
Da kommt der Wind und häkelt es vom Heid,
Es steigt, es flattert, und es ist verschwommen. -

Die Wolke dehnte sich, scharf strich der Hauch,
Die Lerche schwieg, und sank zum Ginsterstrauch.
 
Der Säntis

Frühling

von Annette von Droste - Hülshoff

Die Rebe blüht, ihr linder Hauch
Durchzieht das tauige Revier,
Und nah und ferne wiegt die Luft
Vielfarb'ger Blumen bunte Zier.
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Wie's um mich gaukelt, wie es summt
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Von Vogel, Bien' und Schmetterling,
Wie seine seidnen Wimpel regt
Der Zweig, so jüngst voll Reifen hing.

Noch sucht man gern den Sonnenschein
Und nimmt die trocknen Plätzchen ein;
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Denn nachts schleicht an die Grenze doch
Der landesflücht'ge Winter noch.

O du mein ernst gewalt'ger Greis,
Mein Säntis mit der Locke weiß!
In Felsenblöcke eingemauert,
Von Schneegestöber überschauert,
In Eisespanzer eingeschnürt:
Hu, wie dich schaudert, wie dich friert!

 
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