Frühling

Da fällt mir noch was ein....

Einen herzlichen, lebendigen und frühlingshaften Gruß an alle!

Zwei Aussagen, in kürzlich veröffentlichten Beiträgen, haben mich gestern und heute besonders berührt. Da war zum Einen der „Aufruf“ von Marcel:

„Die Rubriken "Leben" in diesem Forum könnten eigentlich mit mehr Leben gefüllt sein. Aber ich glaube, dass sich hier viele treffen, welche dermassen auf der Suche sind, dass sie einen Teil des Lebens verpassen.
Ich würde mir wünschen, wenn mehr Leute einfach mal die Krankheitsrubriken verlassen und im Leben-Bereich mitmachen würden. Es wäre einen Versuch wert, etwas kurzzeitig hinter sich zu lassen und das Leben zu entfachen.“
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Und Pius' heutiger Beitrag im Thread "Angst":

Also Leute, mutig dran um der mittlerweile möglicherweise aufgeblasenen Angst die Luft raus zu lassen.
Zugegeben, manchmal ist es auch umgekehrt und die Angst wird einen Augenblick sehr gross, wenn der Deckel endlich geöffnet wird, aber dann verschwindet auch sie, weil man erfährt, dass es doch wieder einmal nur so eine verwunschene Dose mit "GespenstmitFederspringtausderDoseundachdumichfast zutodeerschreckthast" um dann zu fühlen, dass die Energie (der zusammengepressten Feder) entwichen ist und danach darüber herzhaft heilsam lachen zu können... und dann die Situation neu geordnet werden kann, weil erst dann die Einsicht (in die Dose) möglich ist. (Danke Shelley für deine "Springdose", was mich gleich neu inspiriert: Spring=Frühling=Transformation...mhh, DAS fühlt sich gut an)

Ja, das ist es was ich bei der Begründung dieses Threads gefühlt hab: Mich dem Leben zuwenden! - Dem Winter, "dem Dunklen", der Angst, etwas entgegenzusetzen.
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Das bedeutet für mich Frühling. Und das bedeuten für mich auch Lyrik und Poesie überhaupt.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich mit Lebensfreude und Phantasie bislang beteiligt haben und weiter beteiligen werden. Besonders möchte ich dies an Uta richten
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!

Ich freue mich jedenfalls darauf, weiterzumachen und den Blick für das Schöne und Lebendige offenzuhalten.
Über noch mehr Beiträge, auch von anderen, werde ich mich natürlich freuen!
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Liebe Anne, um Pius Wortspiel noch ein bisschen weiter zu treiben, "muss" ich einfach noch ein englisches Gedicht hier hineinsetzen (aber nur ein kurzes):

Spring Cleaning

By Susan Reiner

March bustles in on windy feet
And sweeps my doorstep and my street.
She washes and cleans with pounding rains,
Scrubbing the earth of winter stains.
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She shakes the grime from carpet green
Till naught but fresh new blades are seen.
Then, house in order, all neat as a pin,
She ushers gentle springtime in.


Herzliche Grüße von
Leòn
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Da habe ich doch glatt noch ein Blake - Gedicht gefunden - in Originalsprache UND mit einer deutschsprachigen Übersetzung!

The Garden of Love

by William Blake

I went to the Garden of Love,
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And I saw what I never had seen:
A Chapel was built in the midst,
Where I used to play on the green.

And the gates of this Chapel were shut,
And Thou shalt not. Writ over the door;
So I turn'd to the Garden of Love,
That so many sweet flowers bore.

And I saw it was filled with graves,
And tomb-stones where flowers should be:
And Priests in black gowns, were walking their rounds,
And binding with briars, my joys & desires.


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Der Garten der Liebe

Ich ging in den Garten der Liebe
Und sah, was ich niemals geschaut:
Eine Kirche war, wo im Grünen
Als Kind ich einst spielte, gebaut.

Und die Pforten waren verschlossen,
und Du sollst nicht stand über der Tür;
So wandte ich mich zum Garten
Und suchte nach Blumen wie früh’r.

Statt Blumen fand ich dort Gräber
Und Grabsteine um sie herum
Gingen Priester in Scharen in schwarzen Talaren,
Die spießten mit Stangen mein Glück und Verlangen.

 
Das Rosenband

von Friedrich Gottlieb Klopstock

Im Frühlingsschatten fand ich sie;
Da band ich sie mit Rosenbändern;
Sie fühlt' es nicht, und schlummerte.

Ich sah sie an; mein Leben hing
Mit diesem Blick an ihrem Leben:
Ich fühlt' es wohl und wusst' es nicht.

Doch lispelt' ich ihr sprachlos zu,
Und rauschte mit den Rosenbändern:
Da wachte sie vom Schlummer auf.

Sie sah mich an; ihr Leben hing
Mit diesem Blick an meinem Leben,
Und um uns ward's Elysium.
smilie.php
 
Hallo Leon, herzlichen Dank für die Übersetzung von

The Garden of Love

Für mich erschließt sich der Inhalt laut Googleautomatikübersetzung sonst nämlich wie folgt:

Ich ging zum Garten der Liebe, Und ich sah, was ich nie gesehen hatte: Eine Kapelle wurde in der Mitte errichtet, Wo ich pflegte, auf dem Grün zu spielen. Und die Gatter dieser Kapelle wurden geschlossen, Und Thou shalt nicht. Writ über der Tür; Turn'd so I zum Garten der Liebe, Daß so viele süsse Blumen bohren. Und ich Säge es wurde mit Gräbern gefüllt, Und Finanzanzeigen, wo Blumen sein sollten: Und Priester in den schwarzen Kleidern, gingen ihre Umläufe und banden mit briars, meinen Freuden u. Wünschen.

Das ist als das, was ohne Übersetzung von einen englischen Texten üblicherweise bei mir ankommt :D

Anne
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Anne -
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- Ja, diese Google-Übersetzungen sind der Gipfel!
Ich werde das bedenken!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Dies hier finde ich toll. Es hat allerdings nichts mit Frühling zu tun:

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Das Lachen

von Elsa Sophia von Kamphoevener

Höre oh Freund und Bruder: Wenn Du ein Kamel hast,
so habe acht, es langsam zu führen, denn du musst an
seine weichen Füsse denken, denen die harten
Bergwege Schmerz bereiten, da sie an den weichen
Wüstensand gewohnt sind. Wenn du ein Pferd hast,
lasse dich leicht sein auf seinem Rücken, dass es
dich wie eine Wolke fühle und daher fliege gleich
dem Wind. Wenn du einen Gedanken hast, oh Freund
und Bruder, so lasse ihn leise schreiten, mit des
Kamels weichen Füssen, lasse ihn daherbrausen mit
des edlen Pferdes heisser Hast und bleibe du selbst
verborgen wie in einer Wolke. Wenn du aber in
deinem Geiste eine wunderbare Lüge birgst, so mache
aus ihr ein Gedicht oder ein Lachen oder beides,
und reite schnell, sehr schnell - denn wer ein
Lachen bringt mit dem Atem einer Lüge, bringt ein
Geschenk.


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Gewesenes Jahr

von Arno Holz

Ich zeige dir den Mond durch einen Frühlingsbaum.

Jede Blüte, jedes Blättchen
hebt sich aus seinem Glanz.

Jede Blüte, jedes Blättchen
schimmert.

Beide Arme
schlingst du mir um den Hals!
 
Auf Flügeln des Gesanges

von Heinrich Heine
Auf Flügeln des Gesanges,
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Herzliebchen, trag ich dich fort,
Fort nach den Fluren des Ganges,
Dort weiß ich den schönsten Ort.


Dort liegt ein rotblühender Garten
Im stillen Mondenschein;
Die Lotosblumen erwarten
Ihr trautes Schwesterlein.


Die Veilchen kichern und kosen,
Und schaun nach den Sternen empor;
Heimlich erzählen die Rosen
Sich duftende Märchen ins Ohr.


Es hüpfen herbei und lauschen
Die frommen, klugen Gazelln;
Und in der Ferne rauschen
Des heiligen Stromes Welln.


Dort wollen wir niedersinken
Unter dem Palmenbaum,
Und Liebe und Ruhe trinken,
Und träumen seligen Traum.
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im Baum, du liebes Vöglein dort,
was ist dein Lied, dein Lied im Grund ?
Dein kleines Lied ist Gotteswort,
dein kleiner Kehlkopf Gottes Mund.

›Ich singe‹ singt noch nicht aus dir,
es tönt die ewige Schöpfermacht
noch ungetrübt in reiner Pracht
in dir, du kleine süße Zier.


Christian Morgenstern 1871-1914
 
Das Große Lalula
Kroklokwafzi? Se¯eme¯i!
Seiokrontro -- prafriplo:
Bifzi, bafzi; hulale¯i:
quasti basti bo...
Lalu lalu lalu lalu la!

Hontraruru miromente
zasku zes rü rü?
Entepente, leiolente
klekwapufzi lü?
Lalu lalu lalu lala la!

Simarat kos malzlpempu
silzuzankunkrei (;)!
Marjomar dos: Quempu Lempu
Siri Suri Sei []!
Lalu lalu lalu lalu la!

Auch von Christian Morgenstern :) . Eine Übersetzung von google würde wohl wenig bringen.
Dieses Gedicht stammt aus den "Galgenliedern" - einer höchst vergnüglichen Sammlung von Gedichten.

Noch eines:

Galgenbruders Frühlingslied
Es lenzet auch auf unserm Spahn,
o selige Epoche!
Ein Hälmlein will zum Lichte nahn
aus einem Astwurmloche.


Es schaukelt bald im Winde hin
Und schaukelt bald drin her.
Mir ist beinah, Ich wäre wer,
der ich doch nicht mehr bin . .
 
Hi, Uta,
Google wollte mir das nicht übersetzen, aber unter
https://www-pu.informatik.uni-tuebingen.de/users/klaeren/skp/11.htm
habe ich dies gefunden:

Das Große Lalula, korrigiert

Das Große Lalülala

Kroklokwafzi? Stemmendem!
Stenokontorist - parteilos:
Bifilar, balze; Hülslein:
Quaste Bastian Bo...
Lulu Lulu Lulu Lulu La!

Honoraren Mikrometer
Zäsur Zens Ru Ru?
Entgegnete, leidvollen
kleckere Lu?
Lulu Lulu Lulu Lulu La!

Smaragd Kos multiplem
seilzutanzen (;)!
Majorans DOS: Quechua Lemma
Sirius Susi Sei []!
Lulu Lulu Lulu Lulu La!
 
Hier ein Gedicht von einem norddeutschen Dichter, der wohl kaum überregional bekannt ist, von herrmann Allmers.

Feldeinsamkeit

von Hermann Allmers

Ich ruhe still im hohen grünen Gras
Und sende lange meinen Blick nach oben,
Von Grillen rings umschwirrt ohn Unterlaß,
Von Himmelsbläue wundersam umwoben.


Und schöne weiße Wolken ziehn dahin
Durchs tiefe Blau wie schöne stille Träume; -
Mir ist, als ob ich längst gestorben bin
Und ziehe selig mit durch ewge Räume.
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Friedrich von Bodenstedt

Der Rose süßer Duft genügt,
Man braucht sie nicht zu brechen -
Und wer sich mit dem Duft begnügt,
Den wird ihr Dorn nicht stechen.
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Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt

Ein rätselhafter Schimmer,
Ein "je ne sais-pas-quoi"
Liegt in den Augen immer
Bei einer schönen Frau.
Doch wenn sich meine Augen
Bei einem vis-à-vis
Ganz tief in seine saugen
Was sprechen dann sie?:


Ich bin von Kopf bis Fuß
Auf Liebe eingestellt,
Denn das ist meine Welt.
Und sonst gar nichts.
Das ist, was soll ich machen,
Meine Natur,
Ich kann halt lieben nur
Und sonst gar nichts.


Männer umschwirr'n mich,
Wie Motten um das Licht.
Und wenn sie verbrennen,
Ja dafür kann ich nichts.
Ich bin von Kopf bis Fuß
Auf Liebe eingestellt,
Ich kann halt lieben nur
Und sonst gar nichts.




Was bebt in meinen Händen,
In ihrem heißen Druck?
Sie möchten sich verschwenden
Sie haben nie genug.
Ihr werdet mir verzeihen,
Ihr müßt' es halt versteh'n,
Es lockt mich stets von neuem.
Ich find' es so schön!


Ich bin von Kopf bis Fuß
Auf Liebe eingestellt,
Denn das ist meine Welt,
Und sonst gar nichts.
Das ist, was soll ich machen,
Meine Natur,
Ich kann halt lieben nur
Und sonst gar nichts.


Männer umschwirr'n mich,
Wie Motten um das Licht.
Und wenn sie verbrennen,
Ja dafür kann ich nichts.
Ich bin von Kopf bis Fuß
Auf Liebe eingestellt,
Ich kann halt lieben nur
Und sonst gar nichts.
 
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Ich bin gerade auf dada eingestellt und zwar mit Kurt Schwitters (1887-1948)

Sie puppt mit Puppen

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Die Puppen puppen mit kleinen Puppen,
Die kleinen Puppen puppen mit winzigen Puppen,
Die winzigen Puppen puppen mit Püppchen,
Die Püppchen puppen mit kleinen Püppchen,
Die kleinen Püppchen puppen mit winzigen Püppchen,
Die winzigen Püppchen puppen,
Keiner puppt mit ihr.
Ah, Du meine Puppe,
Meine süße Puppe;
Mir ist alles schnuppe,
Wenn ich meine Schnauze
Auf die Deine - bauze.
Püppchen Schnüppchen
Puppe Schnuppe
Schnuppe bauze.
Die bäuzchen, Püppchen, Puppenfraun
Sie machen nur noch schnauze bauze.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+
What a b what a b what a beauty

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What a b what a b what a beauty
What a b what a b what a a
What a beauty beauty be
What a beauty beauty be
What a beauty beauty beauty be be be
What a be what a b what a beauty
What a b what a b what a a
What a be be be be be
What a be be be be be
What a be be be be be be be a beauty be be be
What a beauty
 
Gehen wir doch mal in den Park .......


Komm in den totgesagten Park

Stefan George
Komm in den totgesagten park und schau:
Der schimmer ferner lächelnder gestade,
Der reinen wolken unverhofftes blau,
Erhellt die weiher und die bunten pfade.


Dort nimm das tiefe gelb, das weiche grau
Von birken und von buchs, der wind ist lau,
Die späten rosen welkten noch nicht ganz,
Erlese, küsse sie und flicht den kranz.


Vergiss auch diese letzten astern nicht,
Den purpur um die ranken wilder reben,
Und auch was übrig blieb von grünem leben
Verwinde leicht im herbstlichen gesicht.
 
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Das gibts nur einmal

Wein ich? Lach ich?
Träum ich? Wach ich?
Heut weiß ich nicht was ich tu.
Wo ich gehe, wo ich stehe,
Lachen die Menschen mir zu.
Heut werden alle Märchen war.
Heut wird mir alles klar.

Jedes Pärchen
Glaubt das Märchen.
Liebe hat ewig bestand.
Doch weißt es, einmal heißt es:
Reich mir zum Abschied die Hand.
Dann ist der Himmel nicht mehr blau.
Dann weißt du's ganz genau.

Refrain :
Das gibt's nur einmal.
Das kommt nicht wieder,
Das ist zu schön um wahr zu sein.
So wie ein Wunder fällt auf uns nieder
Vom Paradies ein gold'ner Schein.
Das gibt's nur einmal,
Das kommt nicht wieder,
Das ist vielleicht nur Träumerei.
Das kann das Leben nur einmal geben,
Vielleicht ist's morgen schon vorbei.
Das kann das Leben nur einmal geben,
Denn jeder Frühling hat nur einen Mai.
 
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1907
An baches ranft

Die einzigen frühen

Die hasel blühen.

Ein vogel pfeift

In kühler au.

Ein leuchten streift

Erwärmt uns sanft

Und zuckt und bleicht.

Das feld ist brach ·

Der baum noch grau ..

Blumen streut vielleicht

Der lenz uns nach.

stefan George (1868-1933)
 
Faunsflötenlied
Ich glaube an den großen Pan,
Den heiter heiligen Werdegeist;
Sein Herzschlag ist der Weltentakt,
In dem die Sonnenfülle kreist.

Es wird und stirbt und stirbt und wird;
Kein Ende und kein Anbeginn.
Sing, Flöte, dein Gebet der Lust!
Das ist des Lebens heiliger Sinn.
Otto Julius Bierbaum
 
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