Malve
Quelle: Zahnärztl. Newsletter 05/2006, 1. Mai 2006:
1.) Freispruch für Amalgamfüllungen
Über Jahrzehnte hinweg ist und war das bewährte zahnärztliche Füllungsmaterial "Amalgam" Zielpunkt der Kritik und es wird diesem Füllungswerkstoff die ganze Palette der menschlichen Erkrankungen nachgesagt. Bemerkenswert ist bei diesen Unterstellungen immer, dass sie von wenig fachlichem und wissenschaftlichem Stand geprägt sind. Entweder sind es selbsternannte Experten oder bedauernswerte Kranke, denen nicht geholfen werden konnte, die dem Werkstoff fürchterliches nachsagen. In der Medizin gibt es kein Material und keine Methode, die völlig frei von Nebenwirkungen ist. Diese sind bei den konventionellen Füllungsmaterialien gut untersucht, bei den "in Mode gekommenen" weißen Füllungsmaterialien stehen derartige Langzeituntersuchungen über Jahrzehnte noch aus. Es wäre unwahrscheinlich, wenn nicht auch hierbei "schädigende" Wirkungen gefunden würden.
Wir haben uns in den vergangenen Jahren bemüht, die Emotionen aus der Diskussion zu nehmen und nur die wissenschaftlichen Fakten zu beleuchten - und die sehen ganz anders aus. Nun kommt brandneu eine Studie aus den USA, welche von seriösen Stellen auf den Grundlagen einer nachprüfbaren Wissenschaftlichkeit erstellt wurde. Und auch diese Untersuchung kann noch nicht einmal im Ansatz das bestätigen, was da in der Pseudowissenschaft so rumgeistert.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Wir wollten und wollen dem Amalgam als alleinigem Füllungswerkstoff nicht das Wort reden - wir wehren uns aber auch mit Nachdruck gegen Panikmache mit Pseudoargumenten und falschen Schlussfolgerungen.
Auf einer ganz anderen Ebene steht der Wunsch nach einer kosmetisch einwandfreien Reparatur eines defekten Zahnes - und da schneidet das Amalgam in der Tat sehr schlecht ab. Der Haken ist nur, dass es keine finanziell vergleichbaren Ersatzmaterialien gibt und so ganz schnell die Schönheit auf Kosten der Zahngesundheit gehen kann.
Die www.aerztezeitung.de/docs/2006/04/20/072a0402.asp?nproductid=4488&narticleid=401205&cat= berichtet über die jüngste Studie:
"SEATTLE / WATERTOWN (hub). Zahnfüllungen aus Amalgam schaden offenbar nicht der Entwicklung von Kindern. Zwei Vergleichsstudien haben jetzt ergeben: Intelligenz und Gedächtnis sind bei Kindern mit Amalgamplomben ähnlich gut wie bei Kindern, die Kunststoff-Füllungen erhalten.
Der Frage der Neurotoxizität von Amalgamfüllungen sind jetzt Wissenschaftler aus den USA in zwei Studien nachgegangen (JAMA 295, 2006, 1775 und 1784): In der einen Studie wurden 534 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren fünf Jahre lang beobachtet. In der anderen Studie wurden über sieben Jahre Daten von 507 Acht- bis Zehnjährigen erhoben. Wurden Füllungen nötig, erhielt jeweils eine Hälfte der Kinder Amalgam- und die andere Hälfte Kunststoff-Füllungen (sogenannte Composites).
Mit den Kindern wurden am Ende umfangreiche neuropsychologische Tests gemacht. Getestet wurden Intelligenz, Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung und Koordinationsfähigkeit. Beide Forscherteams fanden hier keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen von Kindern. In einer der Studien wurde auch die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen - ohne Unterschiede in den beiden Gruppen.
Der Quecksilberwert im Urin war bei Kindern mit Amalgamfüllungen in beiden Studien höher. Unterschiede in der Nierenfunktion gab es jedoch keine. Die Furcht vor Schäden durch Amalgam sollte kein Kriterium für die Auswahl der Füllung sein, so die Forscher. Zudem halten Amalgam-Füllungen länger als solche aus Kunststoff: In der Amalgamgruppe wurden im Mittel zwei neue Füllungen notwendig, in der Compositegruppe drei.
Bereits 2004 wurde eine Studie bei Erwachsenen veröffentlicht (wir berichteten). Amalgamfüllungen waren demnach nicht mit Depressionen, Konzentrations- oder Gedächtnisstörungen assoziiert."
1.) Freispruch für Amalgamfüllungen
Über Jahrzehnte hinweg ist und war das bewährte zahnärztliche Füllungsmaterial "Amalgam" Zielpunkt der Kritik und es wird diesem Füllungswerkstoff die ganze Palette der menschlichen Erkrankungen nachgesagt. Bemerkenswert ist bei diesen Unterstellungen immer, dass sie von wenig fachlichem und wissenschaftlichem Stand geprägt sind. Entweder sind es selbsternannte Experten oder bedauernswerte Kranke, denen nicht geholfen werden konnte, die dem Werkstoff fürchterliches nachsagen. In der Medizin gibt es kein Material und keine Methode, die völlig frei von Nebenwirkungen ist. Diese sind bei den konventionellen Füllungsmaterialien gut untersucht, bei den "in Mode gekommenen" weißen Füllungsmaterialien stehen derartige Langzeituntersuchungen über Jahrzehnte noch aus. Es wäre unwahrscheinlich, wenn nicht auch hierbei "schädigende" Wirkungen gefunden würden.
Wir haben uns in den vergangenen Jahren bemüht, die Emotionen aus der Diskussion zu nehmen und nur die wissenschaftlichen Fakten zu beleuchten - und die sehen ganz anders aus. Nun kommt brandneu eine Studie aus den USA, welche von seriösen Stellen auf den Grundlagen einer nachprüfbaren Wissenschaftlichkeit erstellt wurde. Und auch diese Untersuchung kann noch nicht einmal im Ansatz das bestätigen, was da in der Pseudowissenschaft so rumgeistert.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Wir wollten und wollen dem Amalgam als alleinigem Füllungswerkstoff nicht das Wort reden - wir wehren uns aber auch mit Nachdruck gegen Panikmache mit Pseudoargumenten und falschen Schlussfolgerungen.
Auf einer ganz anderen Ebene steht der Wunsch nach einer kosmetisch einwandfreien Reparatur eines defekten Zahnes - und da schneidet das Amalgam in der Tat sehr schlecht ab. Der Haken ist nur, dass es keine finanziell vergleichbaren Ersatzmaterialien gibt und so ganz schnell die Schönheit auf Kosten der Zahngesundheit gehen kann.
Die www.aerztezeitung.de/docs/2006/04/20/072a0402.asp?nproductid=4488&narticleid=401205&cat= berichtet über die jüngste Studie:
"SEATTLE / WATERTOWN (hub). Zahnfüllungen aus Amalgam schaden offenbar nicht der Entwicklung von Kindern. Zwei Vergleichsstudien haben jetzt ergeben: Intelligenz und Gedächtnis sind bei Kindern mit Amalgamplomben ähnlich gut wie bei Kindern, die Kunststoff-Füllungen erhalten.
Der Frage der Neurotoxizität von Amalgamfüllungen sind jetzt Wissenschaftler aus den USA in zwei Studien nachgegangen (JAMA 295, 2006, 1775 und 1784): In der einen Studie wurden 534 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren fünf Jahre lang beobachtet. In der anderen Studie wurden über sieben Jahre Daten von 507 Acht- bis Zehnjährigen erhoben. Wurden Füllungen nötig, erhielt jeweils eine Hälfte der Kinder Amalgam- und die andere Hälfte Kunststoff-Füllungen (sogenannte Composites).
Mit den Kindern wurden am Ende umfangreiche neuropsychologische Tests gemacht. Getestet wurden Intelligenz, Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung und Koordinationsfähigkeit. Beide Forscherteams fanden hier keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen von Kindern. In einer der Studien wurde auch die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen - ohne Unterschiede in den beiden Gruppen.
Der Quecksilberwert im Urin war bei Kindern mit Amalgamfüllungen in beiden Studien höher. Unterschiede in der Nierenfunktion gab es jedoch keine. Die Furcht vor Schäden durch Amalgam sollte kein Kriterium für die Auswahl der Füllung sein, so die Forscher. Zudem halten Amalgam-Füllungen länger als solche aus Kunststoff: In der Amalgamgruppe wurden im Mittel zwei neue Füllungen notwendig, in der Compositegruppe drei.
Bereits 2004 wurde eine Studie bei Erwachsenen veröffentlicht (wir berichteten). Amalgamfüllungen waren demnach nicht mit Depressionen, Konzentrations- oder Gedächtnisstörungen assoziiert."