Hallo Putzteufelchen,
irgendwie hat es mit dem posten nicht ganz so gut geklappt, einige sind als Links zu erkennen, andere nicht. Aber Du wirst Dich da schon durchwurstel, denke ich.
Ich will jetzt versuchen, mich ganz vorsichig auszudrücken, um Dich mit meinen Gedanken zu Deinem Thema nicht vor den Kopf zu stoßen, ich trete nämlich manchmal mit meiner Direktheit gerne in Fettnäpfchen.
Vielleicht werde ich jetzt sehr langatmig dadurch.
Lies einfach quer.
Ich glaube, dass Deine
Tochter dringend Hilfe benötigt. Du brauchst auch Unterstützung, um nicht zu verzweifeln an dem Verhalten Deiner Tochter.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich hatte beim Aufwachsen meines (autistischen) Sohnes oft das Gefühl, mir
rennt die Zeit weg. Die Informationen, die ich bekam und verarbeiten konnte, die Reaktionen der Umwelt, die Unangepasstheit meines Sohnes, seine Entwicklung, alles passierte entweder zu langsam oder prasselte auf mich ein, so dass ich oft nur reagierten konnte und wenig Möglichkeiten hatte, zu agieren.
Jetzt ist es vielleicht so, dass die Hauptprobleme in der Beziehung von Euch beiden liegen, aber das kann und wird sich wahrscheinlich mit dem Älterwerden Deiner Tochter ändern. Hinzu kommen Probleme in der Schule, mit der Berufsfindung, mit der Ausbildungsstellensuche, mit der Ausbildung. Sorry, ich will Dir keine Angst machen,
aber ich will dir die Wahrheit nicht verheimlichen. Dadurch wird nichts besser.
Viele Menschen mit Autismus empfinden sich selbst nicht als anders, sie leiden aber trotzdem daran, dass sie ständig anecken, offenbar nicht richtig funktionieren, Ärger bekommen, keine Freunde finden, sich nicht geborgen fühlen, abgelehnt zu werden.
Kinder sind in der Regel lern- und anpassungsfähiger, als Erwachsene. Ich denke, es ist wichtig, dass Dein Kind möglichst
vor der Pubertät die richtige Hilfe bekommt, damit es, wenn die Pubertätsschwierigkeiten beginnen, eine Chance hat, sich und die Reaktionen der Umwelt einzuordnen und zu reflektieren. Sonst besteht die Gefahr,
zu der bestehenden Beeinträchtigung noch eine Depression oder Psychose zu entwickeln.
Dann würde es für Deine Tochter und auch für Dich noch schwerer!
Ich habe seit einem Jahr eine Auszubildende mit Aspergersyndrom. Die armen Eltern haben seit der Kindheit ihrer Tochter eine wahre Odyssee hinter sich. Niemand hat das Aspergersyndrom erkannt, niemand hat ihnen geholfen. Jetzt endlich wurde durch meine Intervention die Diagnose gestellt und nach einem Jahr Kampf mit den Behörden ist eine Therapie möglich. Dies war nur möglich, weil die Eltern, nachdem sie die Informationen erhalten hatten, mit einer unglaublichen Energie für ihre Tochte gekämpft haben. Die Tochter wird zwar in der Familie verstanden, aber in ihrem sonstigen soziales Leben eckt sie oft an, wird abgelehnt und findet keinen Anschluss, obwohl sie gerne Kontakt möchte. Ich bin für diese junge Frau sehr froh, ich hoffe, für sie beginnt das Ende der Einsamkeit und die Chance, ohne Angst zu lernen.
Bitte wende Dich an ein Autismus-Therapie-Zentrum.
Ich wünsche Euch beiden viel Glück und mit der Zeit und der richtigen Hilfe auch eine entspanntere Beziehung. :kiss:
P.S. Ich habe hier irgendwo einen Thread gefunden, wo es um die Vergiftung mit Schwermetallen als Ursache für Autismus geht. Ich finde ihn aber jetzt nicht. Suche bitte selber. Diese Infos wären für Euch sicher auch wichtig.
Liebe Grüße

Cassandra