Warum meinst Du wenn die Leber Vollgespeichert ist, dass der Körper keinen Kupfermangel hat?
Das widerspricht allem, was die Experten für M. Wilson sagen.
Die Leber ist kein externes Organ. Sie befindet sich im Körper. Es wird bei jedem M. Wilson-Patienten auch Kupfer aus der Leber abgegeben. Zuerst weniger und dann immer mehr.
Je länger ein M. Wilson unbehandelt bleibt, umso mehr wird Kupfer abgegeben, weil die Leber kaputt geht und es nicht mehr speichern kann!
Und das erhöhte freie Kupfer zeigt, dass die Leber bereits Kupfer abgibt.
Bei der M. Wilson-Therapie wird nämlich durch die Therapie das freie Kupfer wieder auf ein Normalwert gesenkt (im Idealfalle, wenn die Therpie optimal ist).
Du hast doch diese erhöhte GPT.
Wenn die GPT mal erhöht ist, hat die Leber meistens einen Schaden.
Es könnte noch sein, dass Du eine Hepatitis hast oder hattest. Wurde das mal überprüft? Das wäre dann eine Erklärung, weshalb die Leberwerte mal eine Zeitlang erhöht sind.
Aber das erklärt m. E. noch nicht das Serum-Kupfer und das Coeruloplasmin.
Wie waren diese beiden Werte denn früher? Schon öfter so erniedrigt oder auch mal anders?
Deine Leberwerte waren 2014 noch unauffällig.
Das muss nicht gegen den M. Wilson sprechen, denn die Leberwerte können auch normal sein.
Bei mir war es auch mal so, dass ich mit ca. 32 Jahren noch einstellige Leberwerte ein Mal hatte und ich damals dachte, meine Leber erlebte eine Wunderheilung. Doch später waren die Leberwerte dann wieder auffälliger.
Allerdings war meine GPT meines Wissens noch nie 3-stellig.
Hast Du denn zwischen 2014 und der GPT-Erhöhung auf einen 3-stelligen Wert etwas eingenommen, was der Leber evtl hat schaden können?
Irgendwelche Überdosierungen von Nahrungsergänzungsmitteln? Evtl. hochdosierte Eiweiße zum Muskelaufbau? Oder sonstiges?
Mir fällt in dem Blutbild aus 2014 auf, dass die Thrombozyten sehr niedrig sind. Allerdings ist MCV auch niedrig, so dass ich einen B12-Mangel damals nicht vermuten würde.
Denn B12-Mangel erhöht MCV und erniedrigt die Thrombozyten.
Was aber zu niedrigen Thrombozyten führen kann, ist eine Gerinnungsstörung infolge einer Leberkrankhei wie dem M. Wilson.
Auch das sehr niedrige Cholesterinin 2014 würde zu einer Leberkrankheit passen.
Auch Ck-erhöhungen gibt es beim M. Wilson übrigens.
Ich weiß von einem Patienten mit MW, der vor seiner Lebertransplantation so schwach war, dass er im Rollstuhl saß.
Ich finde auch in 2014 keinen Eiweißwert.
Wie hoch ist denn Dein Gesamteiweiß? Wie hoch das Albumin?
Du hast wohl mal das alpha-2-Globulin genannt, aber den dazu gehörigen Eiweißwert nicht.
Das Eiweiß und auch das Albumin wären aber, wenn es um die Leber, aber auch um die Muskulatur geht, 2 sehr wichtige Werte.
Was mir in 2014 auch noch ein wenig auffällig scheint, ist die Transferrinsättigung, die eher zum oberen Normwert hin tendiert.
Bei der Eisenspeicherkrankheit soll es so sein, dass die Transferrinsättigung als erstes hoch geht und dann das Ferritin nachzieht.
Ich habe keine eigenen Erfahrungen zu dieser Aussage. Ich habe das hier mal von einem Betroffenen gelesen.
Ja, ich kann Dir wohl nicht mehr dazu sagen wie dass ich das klären würde.
Warst Du schon mal in einer Leberambulanz einer Uniklinik?