Fatigue geheilt (Follow-Up-Thread)
Hallo Leute,
eigentlich wollte ich mich nochmals in den alten Thread "Fatigue geheilt" einklinken und ein paar Dinge meinerseits richtig stellen - nur leider wurde der Thread geschlossen.
Mein Thread hat scheinbar sehr polarisiert, einige Verteidigten meine Ansichten, andere haben mich (zurecht) kritisiert.
Sorry dafür, da habe ich schlichtweg zu schnell geschrieben, das stimmt nicht, auch nicht bei mir:
"
Leidenschaftliche Menschen bekommen kein CFS". Auch bei mir war es, dass ich mich übernommen habe, zu viel Leidenschaft, zu viel Gas, zu wenig Ruhe und Entspannung. Nach langer Zeit mit chronischer Erschöpfung vergeht einem aber dann die Leidenschaft am Leben - weil es einen ankotzt, dass man am normalen Leben nicht mehr teilhaben kann. Man recherchiert und liest sehr viel, dies und jenes ist nicht gesund, Umweltgifte hier, Schadstoffe da, Chemtrails usw. … je mehr man liest, desto mehr Wahrheit, desto mehr vergeht einem (womöglich) die Leidenschaft. Die Spirale dreht sich immer weiter nach unten. Das meinte ich damit.
Ich bemühe mich nun um einen 2. Versuch.
Wir sitzen denke ich alle auf derselben Seite; wenn ich mich im Folgenden missverständlich oder unsachlich ausdrücken sollte, so weist mich bitte auf eine humane, kollegiale Art und Weise darauf hin.
Als allererstes würde ich gerne auf einer
Meta-Ebene diskutieren; damit meine ich, wir werfen Erschöpfungszustände aller Art in einen Korb und diskutieren in verallgemeinerter Form darüber. Ob ich an ME, an Fatigue oder Burnout erkrankt bin, diese Diskussion möchte ich uns gerne ersparen, denn aus meiner Sicht sind diese Konstrukte alle nicht weit voneinander entfernt, wenngleich es da und dort feine Unterschiede gibt. Auch bei ME gibt es Leute, die bettlägrig sind. Dann gibt es nach der Skala von Bell Leute, die dem Job noch einigermaßen nachgehen können, wie es bei mir der Fall war. Aber lassen wir das nun.
Der Erreger
Bakterien und Keime aller Art (Pilze, Parasiten, Viren, …) umgeben uns alle, 24/7/365 und das schon seit Jahrmillionen.
Exemplarisch erklären möchte ich dies so:
Die Durchseuchungsquote von bspw. EBV ist sehr hoch, es gibt Stimmen die sprechen von 90% und mehr. Das heißt, Gesunde wie Kranke tragen den EBV mit sich umher. Bei Gesunden würde ich behaupten, dass das Milieu (Immunsystem, Stoffwechsel, …) den Erreger beherrscht. Beim Kranken würde ich behaupten, dass der Erreger das Milieu beherrscht.
Die Frage ist nun, was ist passiert, dass sich dies gedreht hat? Weiters gehe ich davon aus, dass jede Art von Erreger intelligent ist - damit würde ich als Erreger den Wirt nicht zu Tode ringen - denn dann habe ich ja keinen Wirt mehr um weiterleben zu können. Also keine Angst vorm sterben, wir überleben das, nur keine Angst, denn die macht noch mehr Probleme. Vertrauen, dass alles gut wird
Alle von uns, wie wir hier sitzen, oder sagen wir 9 von 10 Usern, haben den EBV in sich. Ebenso ist einer der Candida-Stämme höchstwahrscheinlich bei einem Großteil von uns im Darm angesiedelt. Was unterscheidet uns nun alle, die Gesunden von den Kranken? Ich nenne es das 'Milieu'.
Was ich illustrieren möchte, ist die Normalität, dass wir umgeben und durchdrungen von Bakterien und Keimen aller Art sind. Alle die gesund sind, ebenso wie alle kranken.
Wie kommt es nun, dass aus einem Gesunden ein Kranker wird?
Am Beispiel 'dauerhafte Erschöpfung' skizziere ich wiefolgt:
Stress belastet die Nebennieren, Stresshormone werden ausgeschüttet, das Immunsystem ist (nach meinem Wissen) während dieser Zeit NICHT aktiv. Jemand der einen ausgewogenen Lebenszustand von Stress und Entspannung hat (Yin/Yang-Gleichgewicht), wird, so mutmaße ich, keine 'dauerhafter Erschöpfungskandidat' sein.
Jemand der diesen Mechanismus lange und stark überstrapaziert, wird eher an 'dauerhafter Erschöpfung' erkranken, sei es CFS, Fatigue, Burnout, …
Ich hege die These, dass durch die dauerhafte Unterdrückung des Immunsystems durch Stress, den Erregern (die ohnehin da sind) Tür und Tor geöffnet werden, sodass diese sich entsprechend im Körper, den Organen, und Nerven breit machen. Der Darm wird mit Candida übersiedelt, ggf. auch Organe. Müller-Burzler spricht bei CFS z.B. von befallenen Nervensträngen (z.B. Nervus Vagus) mit EBV, Borrelien und dergleichen.
Weiters wäre da z.B. Adrenal Fatigue, die Erschöpfung der Nebennieren. Ich bin 25 Jahre alt, und habe DHEA-Werte wie ein alter Mann. (Zufall oder Zusammenhang mit chronischem Stress bzw. Überlastung der Nebennieren?)
Weiters gibt es Stimmen, die sagen, dass Organe durch Erreger-Befall in Ihrer Funktion dauerhaft eingeschränkt sein können, Leber, Niere, ...
Müdigkeit, so heißt es, ist der Schmerz der Leber. Und wir sprechen bei CFS, Fatigue und ggf. Burnout von Erschöpfung. Für mich ist klar, dass die Leber zentrale Dreh- und Wendepunkt bei derartigen Erschöpfungszuständen ist.
Interessieren würden mich die Zungenbilder von Menschen mit chronischer Erschöpfung. Meine Zunge und die meiner Freundin (beide Fatigue) sind an den Rändern tief rot, an der Spitze teilweise rote Tupfen, meine in den Bereichen der Leber (siehe TCM) meist geschwollen, rot und ohne Belag.
Bei anderen Leuten mit dauerhafter Erschöpfung (CFS, Fatigue, Burnout, …) würde ich ebenfalls auf Zungenbilder mit tiefroten Rändern, roter Spitze, roten Tupfen, auffälligen Leberbereichen und weißem, tief sitzendem Belag v.a. an der Zungenwurzel tippen. Vielleicht irre ich, aber dazu bräuchte ich euer Feedback.
--- Zusammenfassung Erreger ---
Diese beispielhaften Anschauungen lassen sich lange fortführen - mir geht es hier nur darum, den 'Erreger' zu betrachten. Es ist 'normal' dass er da ist, bei allen von uns. Probleme entstehen dann, wenn der Sheriff (das Immunsystem) nicht aktiv ist. Die Sicht auf die Erreger, isolierten Krankheitsbilder sind meiner Meinung nach aber nicht ausreichend, um aus einer chronischen Erschöpfung herauszukommen. Chronisch erschöpft ist womöglich in vielen Fällen chronisch überstrapaziert, überfordert, …
Das Milieu:
Als Gegenspieler zu allgegenwärtigen Erregern sehe ich das Milieu. Das Milieu in allen Dimensionen, die Darmflora, der Mineralhaushalt, das energetische Milieu, das Umfeld in all seinen Dimensionen.
Somit würde ich chronische Erschöpfung zusammenkürzen auf ein Milieu, dass nicht den Erreger kontrolliert, sondern das vom Erreger kontrolliert wird. Das heißt, der Gesunde macht Sport, bleibt fit, starkes Immunsystem, sodass der Erreger kontrolliert bleibt. Bei CFS u.ä. ist es umgekehrt, der Erreger macht mich müde, sodass ich keinen Sport machen kann.
Es gibt also 2 Ansätze:
Ansatz 1: Bekämpfe den Erreger
Ansatz 2: Heile das Milieu
Ansatz 1 vs. Ansatz 2 sehe ich als Tauziehen, es gewinnt der stärkere.
Ansatz 1 habe ich lange Zeit versucht, es wirkt, allerdings reichte das bei mir nicht aus.
Ansatz 2 ist weitaus umfassender und aufwändiger (Intuitive Ernährung, Entgiftung, Entsäuerung, Meditation, Energiearbeit, …) - aber ich erhoffe mir hier wieder vollständig gesund und normal belastbar zu werden. Die chronische Müdigkeit ist jedenfalls kaum mehr da im Vergleich zu den Extremzeiten, an denen ich jeden Tag nur alleine zu Hause rumgelegen bin, keine Freunde treffen wollte, nur meine Ruhe wollte und zu Tode betrübt war.
Warum nicht Ansatz 1 mit Ansatz 2 kombinieren? Für das Milieu und gegen den Erreger, klingt für mich vielversprechend. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das nicht nur bei mir gut funktioniert, sondern auch bei ähnlichen Kandidaten.
Zu den Chakren:
Ich möchte hier die Diskussion über die Chakren vermeiden - diejenigen, die daran zweifeln, mögen es bitte als Hilfsgerüst sehen, um auf 'psychische' Art und Weise an Problemen arbeiten zu können.
Beispiel Halschakra: steht für Kommunikation, sprechen, Ausdruck, Extrovertiertheit, …
Es wird jedem hier einleuchten, dass jemand, der nie sagt was er denkt und fühlt, und Emotionen ständig unterdrückt und runterschluckt, anstatt sie auszusprechen, starke unheilsame Kräfte erfahren wird als derjenige, der auf direkte Art und Weise immer sofort sagt was er sagen möchte. Analog lässt sich dieses Beispiel auch auf die anderen Chakren übertragen.
Verzeihen:
In Hawaii nennt man es ho'oponopono - die Kunst des Vergebens und Verzeihens. Ich kann jedem nur dringends anraten, sich darin zu üben, zu verzeihen und zu vergeben wo immer es möglich ist. Der Welt verzeihen, der Familie, dem Partner, … und vor allem -
sich selbst zu verzeihen !
Ihr werdet staunen, wie erleichtert ihr sein werdet, wenn euch das gelingt. Die heilsamen Kräfte aus dem Verzeihen waren bei mir unglaublich stark. Mit jedem Steinchen bekommt man wieder mehr Kraft, es war bei mir wie das Zusammenbauen eines großen Puzzles, jeder Stück ein bisschen mehr Kraft.
Negative Emotionen machen nachweislich krank - da bin ich nicht der erste, der das propagiert. David Servan Schreiber zeigte, dass Herzmeditation (für mich kein Unterschied zu Herzchakra-Meditation) die Population von Killerzellen stark erhöht und DHEA-Werte nach längerer Praxis sich normalisieren. Es ist wissenschaftlich belegt, dass negative Emotionen (Stress, Todsünden, Wut, Angst, Ärger, …) somit unser Immunsystem schwächen, bei krassen Fällen das Immunsystem total einbricht.
Ist es da verwunderlich, dass bspw. EBV, Candida und Co. 'wuchern' und wir einfach nicht mehr aus dieser Schei*situation rauskommen?
Was ich sagen will ist, dass was wir mit den Emotionen nicht hinbekommen, werden wir auch mit der Ernährung nicht hinbekommen. Wenn ich mit CFS habe und schon seit Jahren einen Erbstreit führe, da wundert es micht nicht, dass keine Medizin, keine Therapie und kein Mittel der Welt hilft.
--- Zusammenfassung Milieu ---
All dies zähle ich zum Milieu. Das Milieu ist für mich also nicht nur stofflicher (Entgiftung, Entsäuerung) Natur, sondern auch von emotionaler und energetischer Natur … und alle weiteren, heilsamen Dimensionen die euch so Einfallen - also eine ganzheitliche Betrachtung !
Es gab ja Zeiten, da ward ihr noch gesund, nicht? Wo liegt der Unterschied zwischen damals und heute? Was habt ihr am Milieu verändert? Gab es krasse Vorfälle, habt ihr etwas überstrapaziert? Wie sieht es aus mit Ruhe, Emotionen, dem sozialen Umfeld? Finanzielle Sicherheit?
Wenn ihr heute Probleme mit dem EBV habt, und meint, er ist der Schlüssel zu all dem Leid … da würde ich nein sagen ... den EBV hattet ihr mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auch bevor ihr CFS bekommen habt, nur war da das Milieu 'noch gesund'.
Ich freue mich auf die Diskussion,
Gruß
Markus