Erziehungswünsche an Eltern und Schule - möglich oder unmöglich zu erfüllen?

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Auf der Homepage der Schule im Internet steht unter “Das wollen wir“:

“Eine Schule, in der
  1. jedes Kind willkommen ist und sich wohlfühlt
  2. Werte vermittelt werden und Orientierung gegeben wird
  3. jedes Kind als wertvolles Geschöpf Gottesangenommen wird
  4. die individuellen Stärken jedes Kindesentwickelt und gefördert werden”


Dabei steht die Schule in Ostfriesland nicht allein. Die Neue Zürcher Zeitung schreibt unter der Überschrift “Deutsche Corona-Regeln: Aus Mitbürgern werden Kontrolleure”

Und noch ein Zitat:
...
Es hat sich gezeigt, dass schon Kleinkinder Regeln und Werte brauchen. Mit Regeln können sie sich täglich altersgemäß und spielerisch auseinandersetzen, ihre Kräfte messen und sich an vorgegebenen Grenzen ihre „Hörner“ abstoßen. Regeln und Werte geben ihnen Schutz und Sicherheit. Kinder, die in einem sozialen Umfeld mit überschaubaren Grenzen aufwachsen, haben erwiesenermaßen weniger Angst. Sie entwickeln mehr Vertrauen in sich und ihre Umwelt. Sie werden durch die täglichen Auseinandersetzungen mit den Familien- und Kindergartenregeln auf eine gute Weise konfliktfähig. Aus diesen, in der Kleinkindzeit erworbenen Wertvorstellungen entsteht das Fundament ihres späteren Weltbildes, ihrer Wertewelt schlechthin. Das funktioniert nur, wenn Eltern und Erziehende sich dieser Herausforderung stellen. Wegen der heutigen Vielfalt an möglichen Wertorientierungen ist es besonders wichtig, dass Sie eindeutige Grenzen setzen und klare Werte vorleben!

Im Mittelpunkt stehen die fünf großen Werte​

  1. Wahrheit

  2. richtiges Handeln

  3. Frieden

  4. Liebe und

  5. Gewaltlosigkeit.

Interessierte Leser und Leserinnen finden dazu in meinem Buche viele Rituale, Spiele und Praxisvorschläge, Gesprächsanregungen und Familienideen. Werte sind im Alltag etwas sehr Konkretes. Und Kinder werden ganz selbstverständlich mit ihnen groß, wenn sie ihnen im Alltag immer wieder begegnen.

Handlungsorientiertes Lernen​

Die „goldene Regel“ ist ein uraltes, universales Prinzip und ist in allen Religionen in abgewandelter Form anzutreffen: “Was du willst, das man dir tut, das tue du auch den anderen.” Dies sollte die unverrückbare, unbedingte Norm sein für alle Lebensbereiche, in Familie, Kindergarten und Schule und für jede Gemeinschaft und Nation. Schon kleine Kinder können dieses Prinzip begreifen. Sie verstehen zum Beispiel, dass man andere nicht beißen soll, ihnen nicht die Spielsachen kaputtmachen oder sie wegnehmen darf, denn das mögen sie für sich selber auch nicht…

Wahrheit​

Durch Ehrlichkeit und Wahrheit können wir Vertrauen aufbauen.
...https://www.familienhandbuch.de/babys-kinder/bildungsbereiche/wertorientierung/mitdenkindernwerteentdecken.php

Es geht mir hier nicht um Corona sondern um ein Thema, das durch Corona gerade aktuell geworden ist. -
Anscheinend gab es mal eine Übereinstimmung zwischen den Zielen von Schulen und den Zielen der Eltern in der Erziehung. Es sieht für mich so aus, als ob diese Ziele schon länger nicht mehr übereinstimmen und damit das Finden von eigenen Werten immer schwieriger wird für Kinder und Jugendliche - und für Erwachsene.
Die Religionen, die früher einen starken Einfluß hatten, haben diesen verloren - größenteils aus guten Gründen. Autorität hat ihre Macht verloren - auch dies aus guten Gründen. Politik ...

Wie immer im Leben und bei Entwicklungen ist es viel leichter zu wissen, was man ablehnt und nicht haben will statt zu wissen, was man haben möchte und dafür konstruktiv zu kämpfen. Druck erzeugt erst einmal Gegendruck .

Eltern, die selbst keine Werte haben, können keine vermitteln. Schulen, die keine Werte haben, können keine vermitteln. Ideologien, Glaubensansätze, Meinungen, die diese Lücken aufzufüllen scheinen, haben Hochkonjunktur, u.a. weil sie in Gruppen und mit Lautstärke und über Massenmedien auftreten (ich denke an Mainstream und alle anderen Medien).


So, das waren meine Gedanken zum Freitag Morgen .

Grüsse,
Oregano
 
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