@Remy, hast du dir schon mal überlegt, dass sie einfach nur ihr Leben lebt und gar nicht bewusst Krach macht? (nur weil eine Nachbarin dir erzählt hat, was die andere anscheinend gesagt haben soll... Kann natürlich sein, aber viel wahrscheinlicher ist, dass du keine Rolle im Leben der lauten Nachbarin spielst. Sie sich vermutlich so gut wie nichts zu dir überlegt, weil sie andere Themen im Leben hat?! Nur weil sie (aufgrund des Lärms) in deinem Leben eine größere Rolle spielt, muss das umgekehrt nicht so sein, nicht wahr?)
Hast du schon versucht aktiv auf sie zuzugehen? zB mit einer leckeren Schoki um ein Gespräch bitten? Dich bei ihr bedanken, dass sie sich bemüht, auf dich Rücksicht zu nehmen - statt ihr Vorwürfe zu machen? (Im Stil von: du wüsstest das zu schätzen, dass sie sich so bemüht. Es ist ja so schwer, wenn man krank ist und unter normalem Geräuschpegeln leidet. Sicher nicht leicht für sie als Nachbarin, so jemanden Kranken um sich zu haben... Somit: den Spieß einfach umdrehen! Ihr das Gefühl zu geben, etwas gutes tun zu können, wenn sie auf ihren Lärmpegel achtet.
Was die Architekten sich wohl denken, wenn sie so hellhörige Häuser bauen?! usw... (daher gemeinsam einen ANDEREN SCHULDIGEN, nämlich den Architekten vor den Vorhang holen und auf den losgehen. Ev. auch anmerken, man müsste sich über den beschweren können, ev. hat sie dann eine Mission und schreibt briefe, ruft an... Dann hat sie jemanden, auf dem sie sich abreagieren kann.), und sie fragen, ob sie dir im Notfall, wenn du einen ganz schlimmen Tag hast, helfen könnte? Ob du dich an sie wenden könntest? (und wenn es mal soweit ist, könntest du sie ev. bitten an dem Tag ganz besonders leise zu sein, eben weil es dir grad so schlecht geht. Und selbstverständlich bist du wegen ihres Opfers sehr dankbar...) usw...
Also sie aktiv ins Boot holen als positiv belegte Helferin? Teil der Lösung, statt Teil des Problems?
Oder wenn du nette Nachbarn hast - die Vorschalten (daher die bitten, sie mögen DIESE Nachbarin ins Boot holen, damit dir geholfen wird.)
Ich seh es pragmatisch: du kannst die Wohnung nicht "einfach so" wechseln, also geht es drum AB SOFORT dort besser leben zu können. (statt zu schauen, wer schuld ist. Wer was gemacht hat, gestartet hat etc...)
Plan B: an deiner Resilienz arbeiten (siehe andere Posts, Eiweiß (!!!) etc...) (mir fällt auf, dass ich nur auf Lärm reagiere, wenn es mir nicht gut geht/wenn mein Körper ein Problem hat. Da stören auch natürliche Alltagsgeräusche schon sehr. Das verstehen Menschen nur, wenn sie das selbst kennen. Ich hab früher auch nicht nachvollziehen können, wie jemand bei normalen Alltagsgeräuschen so "überzogen" reagieren kann.)
Somit statt zu erwarten, dass sich alle um einen rum ändern, selbst was ändern. (schon klar, geht nicht immer - ist aber zumindest einen Versuch wert.)
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(Allgemein/nicht auf
@Remy bezogen)
bezügl. Mobbing - ähnlich wie bei "MeToo" -
neben den unzähligen echten, oft leider still leidenden Opfern, finde ich die zunehmende Anzahl an "Scheinopfern"/TrittbrettfahrerInnen mühsam - jenen, die zB selbst Täter/innen sind oder einfach nur Aufmerksamkeit wollen und dann - bei Bedarf -in die Opferrolle schlüpfen und sich unter dem Deckmäntelchen "Mobbing" verstecken. Da muss man manchmal schon genau hinschauen, genau differenzieren.
Zweite Kategorie, bei denen man genau hinschauen sollte: jene, die in diversen Settings (daher wiederholt) Mobbingopfer werden/wurden. (auch im Sinne von: was geht von denen aus, dass sie immer wieder in diese Situationen kommen? Da auch gezielt an Lösungsstrategien arbeiten, damit Betroffene nicht immer wieder im gleichen Muster gefangen werden, das in ihren "Spiegeln triggern").
Was bezügl. Mobbing/auf andere losgehen in Schulen tlw. los ist, finde ich enorm erschreckend. Ich kann mich nicht erinnern, dass es zu meiner Schulzeit auch so massiv war...
Mir ist ein recht fragwürdiges "pädagogisches Konzept" aufgefallen - die Kids werden tlw. nebeneinander gesetzt. Durchaus interessante Idee... Nur denke ich mir: wenn ich mit jemandem nicht kann, dann versuche ich instinktiv dem auszuweichen. Das reicht ja meist bezügl. "friedlich nebeneinander" (es muss ja nicht jeder mit jedem können. Und die meisten respektieren das auch/sind auch froh, wenn man sich nicht zusammenraufen muss. "StalkerInnen" (die dann erst recht aufdrehen und einen verfolgen, selbst wenn man sie nicht beachtet), sind zum Glück die Ausnahme. Wenn diese auftreten, wird's wirklich mühsam... (da gibt es dann kaum ein Entkommen). Ohne Intervention von außen/von 3er Seite, sehe ich da oft kein Entkommen.
Auch im Job reicht es ja, wenn man mit ungeliebten Kollegen friedliche Co-Existenz schafft, wenn es grad unbedingt sein muss (man hat ja einen Job zu erledigen und muss sich dabei nicht mögen. Gefühle und Respekt sind nicht verhandelbar. Professionalität schon.)
So Konstellationen dann im Team auf Dauer einzuteilen (wenn es auch anders möglich wäre)- mMn völliger Schwachsinn.
lg togi