Eine flächendeckende UMWELTMEDIZIN wäre gut!

ory

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EINE flächendeckende UMWELTMEDIZIN wäre gut!

Eine flächendeckende umweltmedizinische Versorgung konnte leider bis zum heutigen Zeitpunkt nach wie vor nicht realisiert werden, denn leider scheint die umweltmedizinische Gesundheitsversorgung in Europa eher unterentwickelt zu sein.

Da frage ich mich wirklich woran das liegen könnte, denn gut 20 Prozent der Krankheits- und Todesfälle in Europa führt die Weltgesundheitsorganisation WHO auf Umweltfaktoren zurück. „Wahrscheinlich wären es sogar noch mehr“ laut Info. Unternommen wird trotzdem nichts, womöglich weil sich aus den Erfolgen von Umweltschutzmaßnahmen nicht sofort Profit schlagen lässt!

Denn die aktuelle Weiterbildungsproblematik und vor allem Finanzierungsprobleme haben zu einem Rückgang der Anzahl qualifizierter, fundiert ausgebildeter Umweltmedizinerinnen und Umweltmediziner im niedergelassenen Bereich geführt. . So ist beispielsweise die Umweltmedizinische Ambulanz (UMA) Aachen die einzige universitäre Umweltambulanz in NRW

Hier gibt es noch einige Umweltmedizinische Ambulanzen: https://www.informationszentrum-mob...tmedizinische-beratungsstellen-und-ambulanzen

Im Hochschulbereich besteht aufgrund der deutlichen Unterfinanzierung umweltmedizinischer Leistungen meist kein oder nur geringes Interesse am Betreiben entsprechender Institutionen, da solche Sprechstunden aufgrund des hohen zeitlichen Aufwands für das Personal sowie der enormen Sachkosten für Laborleitungen nicht kostendeckend betrieben werden können und der wissenschaftliche Ertrag tatsächlich eher gering ist.

Es gibt keine systematischen Untersuchungen zur umweltmedizinischen Versorgungssituation bzw. zum eigentlichen Bedarf an umweltmedizinischen Leistungen. ( Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 2 · 2020)
Aber gerade im umweltmedizinischen Bereich wollen viele Umweltkranke diagnostische Maßnahmen zur Abklärung diverser, oft unerklärbarer Beschwerden haben. Eine ganze Reihe von Umwelt-Betroffenen hat wohl schon ein halbes Vermögen nur in Diagnostik investiert. Oftmals verarmen viele an den hohen Kosten, da das Meiste an umweltmedizinischer Labordiagnostik selbst bezahlt werden muss, kaum eine Krankenkasse übernimmt dafür die Kosten.
Werden dann noch falsche Diagnosen gestellt, führt das nicht nur zu einer Verarmung sondern auch zu ausgeprägte negative psychische und soziale Folgen für den Betroffenen.
Um dies zu ändern, braucht es eine konzertierte Strategie zur Aufwertung der Umweltmedizin. Wünschenswert wäre, das schon Hausärzte die Zusammenhänge von Umwelteinflüssen und Erkrankungen zumindest so gut kennen, das sie bei einem Verdacht auf umweltbedingte Krankheiten an den richtigen Spezialisten überweisen können. Weiter wäre es gut, künftig an jeder Universitätsklinik es eine umweltmedizinische Ambulanz oder zumindest eine umweltmedizinische Beratungsstelle geben würde.

Es müsste von den zuständigen Politikern für jungen Mediziner eine längst überfällige Aufwertung der Umweltmedizin attraktiver gestaltet werden.

Auch die Krankenkassen hätten große Vorteile und würden davon profitieren. Denn die bisher vielfach übersehenen Ursachen vieler Erkrankungen könnten so schneller erkannt und damit kostengünstiger therapiert werden.

Umweltmedizinische Beratungsstellen / Hier findet ihr eine Übersicht über umweltmedizinische Beratungsstellen und Ambulanzen. Für die Vollständigkeit und Korrektheit der Angaben kann allerdings auch hier keine Gewähr übernommen werden! https://www.allum.de/service/umweltmedizinische-beratungsstellen

Gruß ory

In unserer Rubrik „Gifte“ https://www.symptome.ch/forums/gifte.28/ geht es um Umweltgifte wie Schimmelpilze, Lösungsmittel & Co und deren gesundheitliche Auswirkungen.

In der Rubrik „Wohn- und Arbeitsumfeld“ geht es um die subtile Wirkung von Faktoren aus unserer Umgebung auf den Menschen https://www.symptome.ch/forums/wohn-und-arbeitsumfeld.164/

In der Rubrik „Umfeld“ geht es um Wohngifte: https://www.symptome.ch/wiki/Wohngifte/
 
Sofern ich dies richtig sehe, läßt sich die Frage, weshalb weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene ein Interesse besteht, systematisch Umweltmedizin zu treiben, elementar beantworten: An Umweltmedizin vermögen weder der gesamte Medizinbetrieb (Kliniken, Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte usw.) noch die Pharmaindustrie etwas zu verdienen.
 
An Umweltmedizin vermögen weder der gesamte Medizinbetrieb (Kliniken, Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte usw.) noch die Pharmaindustrie etwas zu verdienen.
Dabei fing es 1996 bis 2000 so gut an, es wurden umweltmedizinische Fortbildungskurse zur Erlangung des Titels „Arzt für Umweltmedizin“ angeboten, dann aber wurden diese angeblich wegen Mangel an Anmeldungen wieder abgeschafft.
Von einem Mangel an Anmeldungen konnte aber (laut Info) nicht die Rede sein, denn es gab genug Interessierte Ärzte. Womöglich ist der Grund tatsächlich ein zu geringer Ertrag bei zu großem Aufwand.

Dadurch scheint die Umweltmedizin wohl tatsächlich in der Gesundheitspolitik keine Rolle zu spielen und somit wird dieses Fachgebiet auch heute kaum noch an deutschen Hochschulen gelehrt, obwohl es immer mehr Umwelterkrankungen gibt....wer/was hilft dann, wenn auf Grund einer Vorgeschichte und ärztliche Untersuchung das Ergebnis steht, das man wahrscheinlich ein Opfer von Umweltschadstoffen, also ein umweltkranker Mensch ist, was dann?

Grausam!!!

 
Im Prinzip gibt es ja eine Zusatzausbildung für praktische Umweltmedizin:
Ja, die gibt es, aber es müsste z.B. für jungen Mediziner eine längst überfällige Aufwertung der Umweltmedizin ein vieles an mehr gestaltet werden.
Das wichtigste wäre die Aufnahme der Umweltmedizin als Kassenleistung, dies sollte/müsste endlich übernommen werden.
Wenn ich lese welch ein Aufwand getrieben werden muss um einen Schadstoff Betroffenen ärztlich zur Seite zu stehen, ohne das dies abgerechnet werden kann, kann ich nachvollziehen, das sich viele Ärzte aus der Umweltmedizin raushalten wollen.

Gruß,
ory
 
Selbstverständlich wäre eine flächendeckende Umweltmedizin gut, jedoch gilt auch hier, daß ein jeder letztlich für sich verantwortlich ist, nachdem ein jeder mit den Folgen dessen zu leben hat. Nachdem es selbst bei einer sehr bewußten Ernährungsweise keiner vermeiden kann, vor allem mit der Nahrung aus der Umwelt Gifte und Schwermetalle aufzunehmen, bleibt als einzige Möglichkeit die regelmäßig und konsequent durchgeführte Gift- und Schwermetallausleitung.
 
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