Hi Akim,
Nein, mir fällt auch kein schöneres Wort ein. Außer vielleicht "Verehren"...
Auch ein schönes Wort, hat aber eher mit (körperlicher) Distanz zu tun, oder?
ch unterscheide hier zwischen Ego und wahrem Selbst. Ein Treibenlassen bedeutet, sich mit dem Leben zu bewegen, es lesen zu können, nicht gegenan zu arbeiten, nicht abgetrennt zu sein.
Unsere wahren Wünsche werden also vom Leben angestoßen und haben nichts mit einer Identifikation zu tun, nichts um etwas sein, werden oder darstellen zu wollen.
Das Ego ist wichtig für die Entwicklung und annehmen sowieso. Es ist jedoch nur eine Illusion und in dem Erkennen beginnt seine Auflösung und letztlich die Befreiung des wahren Selbst.
Ich habe noch mal über Deine Antworten nachgedacht. Irgendwas in mir wehrt sich immer gegen diese Idee oder Annahme des "wahren Selbst", und des EGO, dass davon getrennt ist. Warum weiß ich nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich nicht als getrennt davon empfinde?
Ich sehe auch die (irdische) Existenz nicht als Illusion. Mag sein, dass ich deshalb das ganze mit der Identifikation nicht verstehe.
Warum sehe ich sie nicht als Illusion oder auch Abbild? Weil ich glaube, wir sind einzelnd hier mit Aufgaben. Worin die bestehen, "wissen" wir oft nicht, wir er-leben sie aber. (Muss nicht negativ sein, auch Freude ist Aufgabe). In diesem Prozess des Erlebens können wir aufmerksam sein dafür. Die Aufmerksamkeit empfinde ich vielleicht als (Anteil? des) "wahres Selbst", daher sehe ich keine Illusion, bzw. nur begrenzt, bis das Erkennen (auch ein Wort, dass es nicht wirklich wiedergibt

) einsetzt.
Dass wir nicht
alles erkennen, liegt daran, dass wir hier selbstverständlich begrenzt sind. Wären wir es nicht, gäbe es keine Erkenntnis mehr. Uns wäre ja schon längst alles klar

. Wozu dann also noch existieren?
Mein kritisches Hinschauen, was das "Treibenlassen" (im Ozean des Lebens) angeht, hat vielleicht damit zu tun, dass "sich treibenlassen" in unserem Sprachgebrauch im Allgemeinen mit Nichtstun, ohne Pflichten, ohne Verantwortung sein in Zusammenhang gebracht wird, was erstens in unserer Gesellschaft nicht möglich ist und zweitens, aus der Prägung heraus, sowie schwer akzeptiert werden kann

. Zum zweiten verknüpfe ich es mit "nicht-bewußt-sein", "sich hängen lassen", "gleichgültig sein", im schlimmsten Fall mit "sich aufgeben".
Ich schätze, das ist nicht damit gemeint. Es ist ja auch schwer zu erklären, weil es nur existiert, wenn es nicht gedacht wird.
In dem Moment, wo ich darüber nachdenke, bin ich schon getrennt. Alle Mystiker haben darüber berichtet, aber keiner konnte die Erfahrung weitervermitteln. Aber ein bißchen vielleicht den Weg dahin.
Das erste mal, als es bei mir Aha! machte, war, als ich "Ich und Du" von Martin Buber las, es kann aber auch mit der besonderen Situation, in der ich es las, zu tun haben. Da gab es soviel erstaunliche und unmittelbare Begegnungen in dieser Zeit. Und so kurz und vielleicht sogar unvollständig sie waren, sie sind unauslöschlich in mir eingeprägt. Und sie begleiten mich, wie gute Schutzgeister

wave:weissnicht, falls Du das zufällig lesen solltest) schon seit vielen Jahren, mal bewußt, mal unbewußt. Bewußt besonders, wenn ich bewußter werde


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Alles Liebe für Euch alle, die ihr hier lest und/oder schreibt. :kiss:
Cassandra56