Ein - lassen und Los - lassen

  • Themenstarter Kassandra
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Hallo Kayen,

da scheint doch etwas zu sein, wogegen du ankämpfst. Wieso?

Wenn Tage hauptsächlich so dominieren, kann sich keine "Leichtigkeit" einstellen, wenn der Geist nicht frei von Giften und Negativem ist.

Merkst du die starke Ablehnung? Nimm es an...

Ich bemühe noch mal Osho, vielleicht kannst du damit ja etwas anfangen...


"Whenever you feel negative it is a beautiful moment

to watch the negative energy, because it is another aspect

of the positive energy. Nothing is wrong in itself.

Negativity is as much a part of life as positivity.

Night is as much a part of life as the day,

and darkness is needed as much as light.

so negativity can be used

in a very creative way."



Alles Liebe
 
Hallo Pinokkio,

Führt das nicht grundsätzlich zu mehr Angst und zu weniger "Leichtigkeit des Seins"?

Wieso Angst? Es gibt keinen Grund Angst zu haben. Wovor?

Bei der Angst bewegt sich der Verstand außerdem sowieso nur auf ein eventuelles Ereignis in die Zukunft.

Liebe Grüße
 
Lieber Akim,

....
Ja, aber Begehren kommt meines Erachtens auch von BeGIERde, wo die Gier auch schon in Anteilen drinnen steckt.
Vielleicht gibt es unterschiedliche Arten von Gier. Die Gier nach immer mehr, die unablässige Gier, die nie zu stillen ist und die Gier des "Hungrigen", die durch Essen zu stillen ist.

Nach wie vor finde ich das Wort "Begehren" schön. Es drückt für mich mehr Achtung, mehr Kompliment, mehr "etwas schön finden" drin. Wenn ich den Körper eines Menschen begehre, drückt das für mich nicht nur den "reinen Trieb" aus, denn der Körper, Geist und Seele sind eine untrennbare Einheit, die ich als schön empfinde. Andere mögen es anders empfinden.

Welches schönere Wort würde Dir einfallen? Vielleicht gibt es eins.

Das Wort schädlich gefällt mir in diesem zusammenhang nicht. Aber mit den Wünschen, ist das schon so eine Sache. Wünsche sind auch immer ein Bisschen eine Bewegung weg, von dem was IST. Man sollte lieber schauen, was sich entwickelt, sich treiben lassen und nicht zu sehr versuchen zu schwimmen. Die Wünsche vom Ego sind mit Vorsicht zu genießen.
Ohne Wünsche, kein Wollen, keinen Willen, keine Möglichkeit, etwas zu bewirken. Sind wir als Menschen wirklich nur hier, um uns treiben zu lassen? Völlig unbewegt und unbeweglich?

Schwimmen kann auch Spaß machen, die eigenen Grenzen (in jeder Hinsicht) dadurch erfahren, sich spüren. Das EGO ist doch auch wichtig, es gehört zu unserem menschlichen Sein, zum lebendig sein. Sollten wir es nicht auch annehmen? Erst dann können wir es auch loslassen, oder?

Herzliche Grüße
Cassandra56:)
 
Hallo Pinokkio,

nein, Angst braucht keiner zu haben. Es bedeutet sich entmutigen und Mut ist doch genau das, was wir im Moment dringend brauchen. Mir fällt da ein Filmtitel ein: "Angst fressen Seele auf".

An anderer Stelle habe ich gehört, es ist wichtig sich zu ermutigen, auch sich gegenseitig zu ermutigen. Das gefiel mir. Ansonsten teile ich das, was Du zur Weltlage ansatzweise geschrieben hast.

Wir brauchen alles: Leichtigkeit, Glück und Mut und Willen, um in der heutigen Zeit bestehen zu können, wollen wir wachsen und nicht durch Angst klein werden.

Liebe Grüße
Cassandra56;)
 
Liebe Kayen,

zu Deinem Beitrag habe ich in weissnicht's Thread was geschrieben.

Ich wollte hier noch etwas erzählen. Dieses Osterfest war für mich ganz besonders. Es hat mir eine Zeit beschert, die zu neuen Impulsen, in Liebe loslassen und mehr Frieden mit mir selbst führte.

Ich habe außerdem die Zeit mit meinem Sohn sehr genossen. Es war nach längerer Krisenzeit mal wieder richtig entspannt und auch ich war entspannt und zufrieden, meine eigene kleine Osterwelt für mich gestalten zu können und gleichzeitig über den Tellerrand hinausschauen zu können. Es geht mir gut im Moment.

Ich wünsche Dir alles Liebe
Cassandra56
 
Liebe Cassandra56!

Lieber Akim,
Nach wie vor finde ich das Wort "Begehren" schön. Es drückt für mich mehr Achtung, mehr Kompliment, mehr "etwas schön finden" drin. Wenn ich den Körper eines Menschen begehre, drückt das für mich nicht nur den "reinen Trieb" aus, denn der Körper, Geist und Seele sind eine untrennbare Einheit, die ich als schön empfinde. Andere mögen es anders empfinden.

Welches schönere Wort würde Dir einfallen? Vielleicht gibt es eins.

Nein, mir fällt auch kein schöneres Wort ein. Außer vielleicht "Verehren"... Ich kann deine Beschreibung gut nachvollziehen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es auch im Begehren eine gewisse (natürliche) Komponente der Begierde gibt und somit auch der Gier. Ich sage aber nicht, dass es irgendwie verwerflich sei oderso. Im Begehren scheint mir das alles auch noch sehr schön und ausgewogen.

Ohne Wünsche, kein Wollen, keinen Willen, keine Möglichkeit, etwas zu bewirken. Sind wir als Menschen wirklich nur hier, um uns treiben zu lassen? Völlig unbewegt und unbeweglich?

Das sehe ich anders. Ich unterscheide hier zwischen Ego und wahrem Selbst. Ein Treibenlassen bedeutet, sich mit dem Leben zu bewegen, es lesen zu können, nicht gegenan zu arbeiten, nicht abgetrennt zu sein.

Unsere wahren Wünsche werden also vom Leben angestoßen und haben nichts mit einer Identifikation zu tun, nichts um etwas sein, werden oder darstellen zu wollen.

Das EGO ist doch auch wichtig, es gehört zu unserem menschlichen Sein, zum lebendig sein. Sollten wir es nicht auch annehmen? Erst dann können wir es auch loslassen, oder?

Das Ego ist wichtig für die Entwicklung und annehmen sowieso. Es ist jedoch nur eine Illusion und in dem Erkennen beginnt seine Auflösung und letztlich die Befreiung des wahren Selbst.

Liebe Grüße!
 
Hallo,

ich meinte mit meinem Beitrag nicht, dass es nötig ist, Angst zu haben. Also bitte nicht falsch verstehen.

Obwohl ich vor einiger Zeit las: wir stammen eigentlich alle von den Angsthasen ab.:D Die seien es, die überleben, nicht die Draufgänger. Ich weiß selber nicht, was ich von diesem Spruch halten soll.

Ich wollte noch was zu Osho-Zitaten schreiben, was mir gerade nicht einfällt. Ich werde mal nachlesen.

Danke für die Antworten, wenn sie auch nicht gerade lang waren.

Pi
 
Lieber Akim,

...Das sehe ich anders. Ich unterscheide hier zwischen Ego und wahrem Selbst. Ein Treibenlassen bedeutet, sich mit dem Leben zu bewegen, es lesen zu können, nicht gegenan zu arbeiten, nicht abgetrennt zu sein.
Es lässt mich fast verzweifeln. Ich werd es wohl in diesem Leben nicht mehr kapieren. Da kommt jetzt ein wenig Trotz auf. Ich fühle mich ganz und gar nicht vom Leben abgetrennt! Ich schaue und ich schaue mit Freude. Vielleicht ist es mal wieder die Schwierigkeit der Wortsprache? Mit bewirken meine ich nicht, etwas bedeuten zu wollen, eher etwas bewegen, mich selber bewegen zu wollen. Ich entdecke die Freude in der Bewegung!
Unsere wahren Wünsche werden also vom Leben angestoßen
Es ist mir zu abstrakt! Wie werden sie vom Leben angestoßen? Was sind wahre Wünsche?
und haben nichts mit einer Identifikation zu tun, nichts um etwas sein, werden oder darstellen zu wollen.
Mit welcher Identifikation, ich verstehe es nicht? Versuche doch bitte mal, zu erklären.
Den zweiten Teil des Satzes verstehe ich, kann ich nachvollziehen und kann uneingeschränkt zustimmen. Ich glaube sowieso, dass dieses "Bedeutsam sein wollen" zwar menschlich, einer der Antriebe im Leben vielleicht sogar ist, aber auch das, was das meiste bisher an Unheil angerichtet hat und möglicherweise noch anrichten wird (hoffentlich nicht!). Für mich ist das eng mit der Angst des Menschen vor dem Tod verbunden, deshalb will er sich um jeden Preis hier "'verewigen".
Das Ego ist wichtig für die Entwicklung und annehmen sowieso. Es ist jedoch nur eine Illusion und in dem Erkennen beginnt seine Auflösung und letztlich die Befreiung des wahren Selbst.
Ich bin inzwischen auf dem "Level", ich richte meine Energie dahin, wo ich gerne bin, was ich gerne mache, was mir Freude bringt. Nicht um etwas darzustellen, aber, um nicht völlig ziellos zu sein. Daneben ist es leider notwendig, Dinge zu tun, hinter denen ich nicht unbedingt stehe und die mir auch eher wenig Freude machen, ganz einfach, um zu überleben, mich zu ernähren. Es ist ein wenig Selbstüberlistung dabei: um das eine tun zu können, muss ich das andere tun. Mit dem wahren Selbst, das ich vielleicht nicht kenne (?) oder doch (?) hat das wohl wenig zu tun.

Etwas traurige, aber nicht weniger liebe Grüße
Cassandra56
 
Liebe Cassandra56,

Es lässt mich fast verzweifeln. Ich werd es wohl in diesem Leben nicht mehr kapieren. Da kommt jetzt ein wenig Trotz auf. Ich fühle mich ganz und gar nicht vom Leben abgetrennt! Ich schaue und ich schaue mit Freude. Vielleicht ist es mal wieder die Schwierigkeit der Wortsprache? Mit bewirken meine ich nicht, etwas bedeuten zu wollen, eher etwas bewegen, mich selber bewegen zu wollen. Ich entdecke die Freude in der Bewegung!

Du und deine Stimmungsschwankungen. ;) Ich habe erstens nicht von dir gesprochen und zweitens gibt es keinen Grund zu verzweifeln. ;)
Ich finde, du machst es genau richtig, also wozu verzweifeln? Jeder ist gut, genauso, wie er ist, er muss nur dahinkommen, es selbst zu erkennen. Einfach sein, einfach genießen, der Rest geht wie von selbst, wenn du aufmerksam bist. Da bist du doch gut dabei?

Genieße den Weg, den Aufstieg. Mache es dir schön, schaue nach links und rechts, halte die Augen auf, es gibt so viel zu sehen!!! Es ist soo schön! Wer denkt denn da an die Bergspitze? Und während du so genießt, schaust du vielleicht einmal zurück und stellst fest, wie weit du gekommen bist.

Es ist mir zu abstrakt! Wie werden sie vom Leben angestoßen? Was sind wahre Wünsche?

Das musst du selber herausfinden. Wenn du bereit bist, das Leben voll durchkommen zu lassen, wenn du im Ozean des Lebens bist, dann kannst DU nicht sein.

Mit welcher Identifikation, ich verstehe es nicht? Versuche doch bitte mal, zu erklären.

Jegliche Identifikation scheint eine Illusion und unwirklich zu sein. Wenn wir ohne Identifikation sind, können wir in Seligkeit sein.

Alles Liebe
 
Hi Akim,
na gut, ich bin mal wieder in die Selbstzweifelfalle getappt. Trotzdem danke für Deine liebe Antwort.

Nachsicht mit mir selbst, das tut wohl not.:eek:)

Alles Liebe:)
 
Hallo Kayen,

da scheint doch etwas zu sein, wogegen du ankämpfst. Wieso?

Merkst du die starke Ablehnung? Nimm es an...

Ich bemühe noch mal Osho, vielleicht kannst du damit ja etwas anfangen...
"Whenever you feel negative it is a beautiful moment
to watch the negative energy, because it is another aspect
of the positive energy. Nothing is wrong in itself.
Negativity is as much a part of life as positivity.
Night is as much a part of life as the day,
and darkness is needed as much as light.
so negativity can be used
in a very creative way."
Alles Liebe

Hallo Akim,

lieben Dank, dass Du Osho für mich bemüht hast:)
Ich weiß ja, wie er es meint, kann es gedanklich auch alles umsetzen, aber mir geht es nicht gut damit alles anzunehmen.
Deswegen versuche ich einen anderen Weg oder auch Umweg und vielleicht bringt dieser mich dazu, es irgendwann annehmen zu können.

Liebe Grüße
Kayen
 
Liebe Kayen,

zu Deinem Beitrag habe ich in weissnicht's Thread was geschrieben.

Ich wollte hier noch etwas erzählen. Dieses Osterfest war für mich ganz besonders. Es hat mir eine Zeit beschert, die zu neuen Impulsen, in Liebe loslassen und mehr Frieden mit mir selbst führte.

Ich habe außerdem die Zeit mit meinem Sohn sehr genossen. Es war nach längerer Krisenzeit mal wieder richtig entspannt und auch ich war entspannt und zufrieden, meine eigene kleine Osterwelt für mich gestalten zu können und gleichzeitig über den Tellerrand hinausschauen zu können. Es geht mir gut im Moment.

Ich wünsche Dir alles Liebe
Cassandra56


Liebe Cassandra56,

es freut mich wirklich sehr, dass es für Euch so ein schönes Osterfest war:)

Du wirkst für mich auch sehr ausgeglichen und ich denke mir, Deinem Sohn hat es ebenso gefallen.

Versuche diese schönen Momente so lange wie möglich in Erinnerung zu behalten, dann wird der Friede in Dir sicherlich noch lange andauern. Schön!

Deine aufheiternden lieben Worte im Thread von weissnicht habe ich gelesen und antworte morgen, bin etwas müde heute, zwinker*

Alles Liebe auch für Dich!
Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kayen,

Ich weiß ja, wie er es meint, kann es gedanklich auch alles umsetzen, aber mir geht es nicht gut damit alles anzunehmen.

Deswegen versuche ich einen anderen Weg oder auch Umweg und vielleicht bringt dieser mich dazu, es irgendwann annehmen zu können.

Wenn du das so empfindest, dann ist das natürlich völlig ok! Irgendwie besteht doch auch das ganze Leben aus "Umwegen", die irgendwo einmal zum Ziel führen. Darum ist es auch keine Frage der Stufe oder so. Diese "Abstufungen" vermitteln ja einen völlig falschen Eindruck, man versucht sich eben nur zu verständigen.

Ich wünsche dir jedenfalls auf deinem Weg alles Gute! Ich bin mir sicher, du machst das schon! ;)

Ja mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen… Aber auch wenn es nicht helfen mag und ich weiß natürlich, dass ich kein Recht habe mich einzumischen, juckt es mir doch irgendwie etwas in den Fingern, trotzdem noch einige Gedanken dazu zu schreiben, ich hoffe du verzeihst…

Ja und mir bleibt auch garnichts anderes übrig, als diese Tage anzunehmen wie sie passieren, und denke mir, bin halt nur ziemlich unten auf den Stufen;):eek:)

Wenn ich dieses Bild dann doch mal aufgreife, würde ich sagen, wirklich ganz im Gegenteil! Aber du scheinst mir irgendwie doch mit dem Rockzipfel irgendwo noch zu hängen. Wenn du den Zipfel doch nur abreißen würdest! ;)

Aber nicht aus Verzweiflung, sondern aus Dankbarkeit, weil du so bist, wie du bist.

Du schadest doch niemanden damit und selbst wenn es so wäre, annehmen heißt ja auch nicht unbedingt, etwas in die Tat umzusetzen.

Aber egal, was auch immer es ist, in zwei Dingen bin ich mir ganz sicher.

Du kannst nichts dafür

und

es ist ok.


Alles Liebe
 
Hallo,

Zitat:

„Beziehung bedeutet, dass etwas abgeschlossen ist, zu Ende, geschlossen. Liebe ist keine Beziehung, Liebe ist ein ‚Sich-Beziehen‘. Sie ist immer ein Fluss, fließend, ohne Ende. Liebe kennt keinen Endpunkt, die Flitterwochen beginnen aber enden nie. Sie ist nicht wie ein Roman, der an einem bestimmten Punkt beginnt und an einem bestimmten Punkt endet. Sie ist ein Phänomen, das nie aufhört. Beziehungen enden, aber Liebe geht weiter. Sie ist ein Kontinuum. Sie ist ein Verb, kein Substantiv. Und warum reduzieren wir ihre Schönheit des Sich-Beziehens auf eine Beziehung? Warum sind wir so in Eile? – Weil es unsicher ist, sich zu beziehen, und Beziehung gibt Sicherheit, Beziehung ist ein sicheres Ding. Sich-Beziehen ist nur ein Treffen zweier Fremder, vielleicht nur für eine Nacht, und morgen sagen wir ade. Wer weiß, was morgen geschieht? Aber wir sind so ängstlich, dass wir es sicher machen wollen, wir wollen es vorhersagen können. Wir möchten, dass das Morgen sich nach unseren Ideen richtet, wir erlauben ihm nicht die Freiheit, selbst zu bestimmen. So reduzieren wir jedes Verb auf ein Substantiv.

Du liebst eine Frau oder einen Mann, und sofort denkst du ans Heiraten. Du willst es legalisieren. Warum? Warum mischt sich das Gesetz in die Liebe ein? Das Gesetz mischt sich ein, weil es keine Liebe ist. Es ist nur eine Phantasie, und du weißt, dass die Phantasie wieder verschwindet. Lasse dich nieder, bevor sie verschwindet, mach etwas, bevor sie verschwindet, damit eine Trennung unmöglich wird.

In einer besseren Welt, mit mehr meditativen Menschen, mit etwas mehr Erleuchtung auf dieser Erde, werden die Menschen lieben. Sie werden lieben, aber ihre Liebe wird ein Sich-Beziehen sein, keine Beziehung. Und ich sage damit nicht, dass ihre Liebe nur von kurzer Dauer sein wird. Sehr wahrscheinlich geht ihre Liebe tiefer als eure Liebe, sie hat vermutlich viel mehr Intimität, mehr Poesie und mehr Göttlichkeit in sich. Und höchst wahrscheinlich hält sie länger an als eure sogenannten Beziehungen je andauern. Aber sie wird durch kein Gesetz, kein Gericht, keinen Polizisten gesichert.“

Osho, The Book of Wisdom


Diese Aussage finde ich sehr schön. Welche Liebe es auch immer ist, das Gesetz mischt sich in die Angelegenheiten der Menschen. Das verursacht meistens mehr Schaden, als Nutzen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung um das Leid, dass z.B. Jugendämter anrichten. Einerseits ist es möglich, dass Kinder verhungern, seelisch und körperlich, sterben. Andererseits werden Kinder ihren leiblichen Verwandten ohne vernünftige Gründe weggenommen, zu teilweise fragwürdigen Pflegestellen gebracht oder in Heimen untergebracht, wird der Kontakt zu den "Bezugspersonen" unterbunden. Es werden Verletzungen in Kauf genommen, das Wohl des Kindes, das angeblich im Vordergrund stehen soll, wird mit Füßen getreten.

Den Menschen wird immer mehr die Möglichkeit und auch das Zutrauen genommen, ihre Angelegenheiten auf der Basis von Verständigung, Unterstützung und Versöhnung zu regeln.

Ich habe nichts gegen Staat, auch nichts gegen Gesetzgebung, wenn sie von den Menschen ausgeht. Es scheint aber immer eine Richtung eingeschlagen zu werden, wo es darum geht, dem Menschen, dem Bürger, das "sich aufeinander beziehen" zu erschweren. Stattdessen soll die Verantwortung abgegeben werden an die Kontrollorgane. Freie Menschen, selbstdenkende Menschen sind nicht gefragt. Eigentlich kein Wunder, dass es da immer mehr Unsicherheit in den "Beziehungen" der Menschen gibt. Sie trauen weder sich selbst, noch anderen. Wir marschieren immer mehr zu einer totalen Überwachung und lassen es alle zu, weil wir es nicht mal merken. Die emanzipatorischen Bewegungen, wo sind sie noch, das frage ich mich.

Geht es nur noch um Konsum, sich berieseln lassen, gleichgültig werden, sich bedrücken lassen? Kein Wunder, dass seelische Erkrankungen um sich greifen! Es ist bedrückend!

Sorry, dass ich hier soviel Negatives schreibe. Es scheint ja mal so was, wie einen Aufbruch gegeben zu haben, eine Zeit, in der sich die Menschen aufeinander einlassen wollten und zusammen verkrustete Traditionen und Reglements loslassen wollten. Sie ist wohl lange her....

Das ist meine Meinung dazu.

Trotz alledem Grüße
Pi

Zum Schluss noch was zum Aufheitern:

 
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Hallo Kayen,

und ich weiß natürlich, dass ich kein Recht habe mich einzumischen, juckt es mir doch irgendwie etwas in den Fingern, trotzdem noch einige Gedanken dazu zu schreiben, ich hoffe du verzeihst…

Wenn ich dieses Bild dann doch mal aufgreife, würde ich sagen, wirklich ganz im Gegenteil! Aber du scheinst mir irgendwie doch mit dem Rockzipfel irgendwo noch zu hängen. Wenn du den Zipfel doch nur abreißen würdest! ;)
Aber nicht aus Verzweiflung, sondern aus Dankbarkeit, weil du so bist, wie du bist.

Du schadest doch niemanden damit und selbst wenn es so wäre, annehmen heißt ja auch nicht unbedingt, etwas in die Tat umzusetzen.

Aber egal, was auch immer es ist, in zwei Dingen bin ich mir ganz sicher.
Du kannst nichts dafür
und
es ist ok.
Alles Liebe


Hallo Akim,

danke und es gibt nichts zu verzeihen. Es ist schön, wenn sich Menschen durch Ihre Gedanken mitteilen, das zeigt mir, es herrscht nicht nur die Ignoranz auf der Welt.

Die Stufen empfinde ich für mich schon wegweisend, im buddhistischen Sinne jedenfalls, was jetzt aber nichts mit Intelligenz oder dem "Verstehen" des Seins zu tun hat:

Hier mal eine Stufenerklärung:)

Die rechte Versenkung gliedert sich in vier Stufen:

1.Stufe:
Das Nachdenken und die Überlegungen kommen zur Ruhe.

2.Stufe:
Es entstehen Freude und Glück.

3.Stufe:
Es lösen sich Freude und Glück auf, und es entstehen Wachsamkeit, Gleichmut und das Verharren im Glück.

4.Stufe:
Schließlich verschwinden Glück und Unglück, und es entstehen reiner Gleichmut und Wachsamkeit. Auf dieser letzten Stufe wird die erlösende Erkenntnis möglich. Sie kann nicht durch diskursives Denken erfahren werden, sondern muss rein intuitiv geschaut werden.
Der Meditierende erkennt, dass die konventionelle Vorstellung des Ich ein Trug ist. Dadurch befreit er sich von den Fesseln des eigenen Ich und somit auch vom Durst nach dem Werden.
Er ist frei und erlöst...


Also mein Nachdenken und die Überlegungen (Stufe 1) kommen bei mir noch nicht zur Ruhe, damit überhaupt "Oshos" erwähnte Seinsruhe einkehren kann, bzw. die nächsten Stufen bis zur völligen Erlösung erreicht werden können. Deswegen sehe ich mich noch auf "unterster Stufe".
Teilweise allerdings auch schon auf Stufe 2. Das sind, denke ich ganz normale Schwankungen.

Ja und um die Stufe 4 zu erreichen, frei und losgelöst zu sein, ähnlich wie Du, weissnicht und Osho es beschreiben, schaffen es teilweise Mönche, trotz täglichen Übungen, noch nicht mal in einem Leben;)
Insofern zweifel ich ein wenig an dieser schnellen Umsetzung ;) Halte es aber auch nicht für unmöglich.

Ja und der Rockzipfel, lieb wie Du es formulierst Akim, ist unter anderem auch mein Pragmatismus, der sehr prägnant ist und häufig verhindert, mich dem völlig hinzugeben. Genau und Stufe 4 beschreibt es auch ganz schön, "Erlösung kann nicht mit diskursiven Denken erfahren werden, sondern intuitiv":)

Danke Akim und alles Liebe für Dich
Kayen
 
Hi Akim,

Nein, mir fällt auch kein schöneres Wort ein. Außer vielleicht "Verehren"...
Auch ein schönes Wort, hat aber eher mit (körperlicher) Distanz zu tun, oder?
ch unterscheide hier zwischen Ego und wahrem Selbst. Ein Treibenlassen bedeutet, sich mit dem Leben zu bewegen, es lesen zu können, nicht gegenan zu arbeiten, nicht abgetrennt zu sein.

Unsere wahren Wünsche werden also vom Leben angestoßen und haben nichts mit einer Identifikation zu tun, nichts um etwas sein, werden oder darstellen zu wollen.

Das Ego ist wichtig für die Entwicklung und annehmen sowieso. Es ist jedoch nur eine Illusion und in dem Erkennen beginnt seine Auflösung und letztlich die Befreiung des wahren Selbst.
Ich habe noch mal über Deine Antworten nachgedacht. Irgendwas in mir wehrt sich immer gegen diese Idee oder Annahme des "wahren Selbst", und des EGO, dass davon getrennt ist. Warum weiß ich nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich nicht als getrennt davon empfinde?

Ich sehe auch die (irdische) Existenz nicht als Illusion. Mag sein, dass ich deshalb das ganze mit der Identifikation nicht verstehe.

Warum sehe ich sie nicht als Illusion oder auch Abbild? Weil ich glaube, wir sind einzelnd hier mit Aufgaben. Worin die bestehen, "wissen" wir oft nicht, wir er-leben sie aber. (Muss nicht negativ sein, auch Freude ist Aufgabe). In diesem Prozess des Erlebens können wir aufmerksam sein dafür. Die Aufmerksamkeit empfinde ich vielleicht als (Anteil? des) "wahres Selbst", daher sehe ich keine Illusion, bzw. nur begrenzt, bis das Erkennen (auch ein Wort, dass es nicht wirklich wiedergibt:mad:) einsetzt.

Dass wir nicht alles erkennen, liegt daran, dass wir hier selbstverständlich begrenzt sind. Wären wir es nicht, gäbe es keine Erkenntnis mehr. Uns wäre ja schon längst alles klar;). Wozu dann also noch existieren?

Mein kritisches Hinschauen, was das "Treibenlassen" (im Ozean des Lebens) angeht, hat vielleicht damit zu tun, dass "sich treibenlassen" in unserem Sprachgebrauch im Allgemeinen mit Nichtstun, ohne Pflichten, ohne Verantwortung sein in Zusammenhang gebracht wird, was erstens in unserer Gesellschaft nicht möglich ist und zweitens, aus der Prägung heraus, sowie schwer akzeptiert werden kann;). Zum zweiten verknüpfe ich es mit "nicht-bewußt-sein", "sich hängen lassen", "gleichgültig sein", im schlimmsten Fall mit "sich aufgeben".

Ich schätze, das ist nicht damit gemeint. Es ist ja auch schwer zu erklären, weil es nur existiert, wenn es nicht gedacht wird.

In dem Moment, wo ich darüber nachdenke, bin ich schon getrennt. Alle Mystiker haben darüber berichtet, aber keiner konnte die Erfahrung weitervermitteln. Aber ein bißchen vielleicht den Weg dahin.

Das erste mal, als es bei mir Aha! machte, war, als ich "Ich und Du" von Martin Buber las, es kann aber auch mit der besonderen Situation, in der ich es las, zu tun haben. Da gab es soviel erstaunliche und unmittelbare Begegnungen in dieser Zeit. Und so kurz und vielleicht sogar unvollständig sie waren, sie sind unauslöschlich in mir eingeprägt. Und sie begleiten mich, wie gute Schutzgeister :)wave:weissnicht, falls Du das zufällig lesen solltest) schon seit vielen Jahren, mal bewußt, mal unbewußt. Bewußt besonders, wenn ich bewußter werde;):).

Alles Liebe für Euch alle, die ihr hier lest und/oder schreibt. :kiss:
Cassandra56
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Pi,

guter Beitrag, finde ich, das Zitat von Osho hättest du noch ein bißchen kürzen können, es kann ja nach der Quelle jeder nachlesen. Aber macht nichts. Hier ist ja eigentlich Platz genug, auch für Zitate.

Von solchen Jugendamtsaktionen, die teilweise der Logik und auch der Menschlichkeit entbehren habe ich auch schon gehört. Andererseits stehen die Leute, die dort arbeiten, unter einem tierischen Druck. Das darf man nicht vergessen. Sie sind auch nur Menschen, die nicht fehlerlos sind. Also bitte nicht alle über einen Kamm scheren. Dort werden außerdem wie überall Stellen gekürzt und die eigentliche Aufgabe, die Menschen, vor allem die Kinder zu unterstützen kommt u.a. auch dadurch zu kurz. Der Paradigmenwechsel ist mir allerdings auch aufgefallen...

Über Dein Video habe ich herzlich lachen können. Aber es ist ja zum Glück nicht "alles Käse".

Heute ist wunderschönes Wetter und ich werde jetzt meinen Termin mit dem Drahtesel (ohne Mohrrübe;)) erledigen.

Sonnige Grüße
Cassandra, die 56.:D
 
Hallo Kassandra,

ich habe auch nicht den Eindruck, dass du ein starkes Ego hast. Außerdem bist du schon ein ganzes stückweit dekonditioniert, was einiges ausmacht.

Ich kann es dir leider kaum besser erklären, als es dort steht. Ich habe solche Sätze selber lange mit mir herumgetragen, bevor ich sie verstanden habe und hatte natürlich auch meine Zweifel.

Man muss die Welt nicht als Illusion sehen. Es ist die Realität, in der wir leben. Aber schaue in der Stille, gehe in die Meditation. Vielleicht, wenn das Denken ganz aufgehört hat, stellt sich ein Moment ein, wo du selbst verschwunden bist, bleibe bewusst, schaue genau, was ist?

Mein kritisches Hinschauen, was das "Treibenlassen" (im Ozean des Lebens) angeht, hat vielleicht damit zu tun, dass "sich treibenlassen" in unserem Sprachgebrauch im Allgemeinen mit Nichtstun, ohne Pflichten, ohne Verantwortung sein in Zusammenhang gebracht wird, was erstens in unserer Gesellschaft nicht möglich ist und zweitens, aus der Prägung heraus, sowie schwer akzeptiert werden kann;). Zum zweiten verknüpfe ich es mit "nicht-bewußt-sein", "sich hängen lassen", "gleichgültig sein", im schlimmsten Fall mit "sich aufgeben".

Ich schätze, das ist nicht damit gemeint.

Nein, so meine ich das nicht! Aber sich treiben lassen heißt, dem Leben zu vertrauen und frei von Angst zu sein. Wenn wir allzu selbstbewusst, nur unser "eigenes Ding" durchziehen, dann verfehlen wir Gott dabei allzu leicht. Auch sehe ich es so, dass keine Anstrengung und keine Disziplin hierfür erforderlich sind. Auf die Erkenntnis kommt es an, auf die Evolution des Bewusstseins. Auch keine Übungen, be(t)te(l)nder Mönche sind dafür nötig.
Es geht darum zu LEBEN.

Ich meditiere z.B. ab und zu auch gerne einfach während ich Bahn fahre. Vielleicht auch nur für einige Minuten. Manchmal ist es auch nur ein Lauschen. Dafür brauche ich keine bestimmte Position, keinen besonderen Kraftort, keine Übungen und keine Disziplin. So wird Meditation immer mehr zu einem Seinszustand. Auch hier lasse ich mich einfach treiben. Würde ich in einem solchen Zustand versuchen zu schwimmen, wäre die Meditation damit sozusagen erst mal beendet.

Wozu schwimmen? Wo willst du denn hin? Was willst du werden, haben, erreichen, sein? Warum?

Oder stell dir vor, das Leben versucht dich vor einem großen Fehler zu bewahren, aber du schwimmst gegen an.

Natürlich haben wir hier unsere Pflichten und Aufgaben im Leben zu erfüllen, so ist es nun mal, da nütz alles nichts. Ob das alles auch so unter den heutigen gesellschaftlichen Bedingungen geschehen muss, ist eine andere Frage. Aber auch hier hilft Meditation sehr. Selbst wenn's stressig ist, kannst du doch dabei meditieren.

Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht entwickeln und verändern. Im Gegenteil, es können ganz unglaubliche Dinge geschehen!

Tja, aber je mehr du dich um gesellschaftliche Konventionen, Traditionen, Reputationen o.ä. scherst, wird dein Weg wohl auch umso steiniger werden.

Übernimm dich bitte nicht, das verwirrt nur. Auch wenn mit dem Erkennen stets neue Fragen auftauchen. Das ist der Prozess und weniger ist meist mehr!


Alles Liebe
 
Lieber Akim,

das Gedicht von Rilke war nicht als Antwort auf das von Dir Geschriebene gedacht, es hat sich zufällig wohl gerade überschnitten. Aber irgendwie passt es sogar.

Liebe Grüße
Kassandra
 
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