Binnie
Heute Abend um 20:15 Uhr auf arte:
www.arte.tv/guide/de/sendungen/JT-009277/duerfen-wir-tiere-essen
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Unfassbare Zustände in der Putenmast, Antibiotikaeinsatz in der Geflügelzucht
allgemein, nicht fachgerechte Tötungen von Rindern - Fleischproduzenten stehen
in der Kritik. Hinzu kommt, dass Futterexporte aus Dritte-Welt-Ländern dort zu
Hunger führen und dass Exporte dorthin die Märkte zerstören. Über die
verheerenden Auswirkungen der massenhaften Fleischproduktion.
In den letzten 50 Jahren hat sich der weltweite Fleischkonsum verfünffacht.
Während man in Europa schon immer viel Fleisch gegessen hat, wächst die Lust
darauf nun auch in Ländern wie China und Indien. Doch der Hunger nach Fleisch
hat verheerende Konsequenzen. In China nehmen gesundheitliche Probleme der
Bevölkerung durch die veränderte Ernährung stetig zu, in Paraguay führt der
Futterexport nach Europa zu extremer Armut, in Frankreich und Deutschland ist
das Grundwasser durch die extensive Landwirtschaft gefährdet und weltweit leidet
das Klima. Viele Masttiere gleichen mittlerweile Futterverwertungsmaschinen und
verbringen ihr kurzes Leben zusammengepfercht in dreckigen Ställen.
Die Industrie hingegen wirbt mit Heilsversprechen für ihre Produkte - Fleisch
sei gesund und für eine ausgewogene Ernährung notwendig. Dabei belegen Studien,
dass der Konsum von zu viel rotem Fleisch nicht nur krank macht, sondern das
Leben sogar verkürzen kann. Auch weißes Fleisch ist problematisch, denn Hühner
und Puten werden erschreckend häufig mit Antibiotika behandelt. Moderne
Mastbetriebe haben sich zu Hightech-Firmen entwickelt, in denen die Tiere
lediglich Produkte sind. Dass es sich um Lebewesen handelt, wird gerne
vergessen.
Jährlich produziert Europa rund 40 Millionen Tonnen Fleisch, das Futter für
die Tiere kommt oft aus Südamerika, zum Beispiel aus Paraguay. Einige wenige
Unternehmer verdienen dort an dem Export sehr gut, die Mehrheit der Bevölkerung
leidet darunter. Denn die Sojapflanzen werden mit extrem giftigen
Pflanzenschutzmitteln besprüht. Eine wissenschaftliche Studie der
Universitätsklinik von Asunción belegt, dass in Dörfern in der Nähe von
Sojafeldern auffällig oft Kinder mit Missbildungen geboren werden.
Aber nicht nur der Import nach Europa, auch der Export führt zu Hunger und
Elend. Fleisch wird in Europa so günstig hergestellt, dass es für viele
Afrikaner billiger ist, europäische Produkte zu kaufen als selber zu
produzieren. Eine Folge ist die Zerstörung der einheimischen Märkte, denn die
Bauern sind der industriellen und staatlich subventionierten Konkurrenz aus
Europa schutzlos ausgeliefert, wie Berichte aus Ghana und Benin beweisen.
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