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Physiologie der Blutgerinnung
Um die verschiedenen Maßnahmen der Thromboseprophylaxe besser zu verstehen, ist es hilfreich, einige grundlegende Fakten der Blutgerinnung zu kennen.
Für die Blutgerinnung verantwortlich sind im wesentlichen:

- die kernlosen Blutplättchen (Thrombozyten)
- die Gerinnungsfaktoren
- sowie einige weitere Faktoren

Man teilt die Blutgerinnung (auch Hämostase) in eine primäre und sekundäre Hämostase ein. Des weiteren sind die Geschwindigkeit des Blutflusses, die Zusammensetzung bzw. die Zähigkeit des Blutes sowie die Gerinnungsbereitschaft von entscheidender Bedeutung (Virchow-Trias).

Die Gerinnungsfaktoren IX, X, VII und II sind in ihrer Funktion von Vitamin K abhängig. Sowohl primäre und sekundäre Hämostase, als auch endogener und exogener Weg laufen dabei weder alleine noch nacheinander ab, sondern eher parallel.

Primäre Hämostase und die Funktion der Blutplättchen
Ziel der primären Hämostase ist die Blutstillung durch Bildung einen Blutplättchen-Pfropfs (Thrombus) . Daran beteiligt sind natürlich die Blutplättchen sowie eine Reihe von verschiedenen Faktoren (z.B. von-Willebrand-Faktor) und Rezeptoren. Kommt es z.B. zu einer Verletzung eines Blutgefäßes, zieht sich dieses in der Primärreaktion zusammen (Vasokonstriktion), um den Blutverlust zu minimieren und den Blutfluss zu verlangsamen.
Die Komponenten des nun freigelegten Gewebes sowie die Innenschicht der Gefäße (Endothel) sorgen nun dafür, dass die Blutplättchen aus dem Blutstrom genau dort anhaften können.
Die Blutplättchen werden durch das Anhaften weiter aktiviert, entleeren ihren Inhalt und verändern ihre Form. Mit der Ausbildung eines Pfropfes (auch weißer Abscheidungsthrombus genannt), ist die primäre Hämostase beendet. Sie dient zur „provisorischen Abdichtung“.

Sekundäre Hämostase
Zum dauerhaften Verschluss muss der Pfopf durch einen Fibrinthrombus ersetzt werden. Dazu muss das in inaktiver Vorstufe im Blut vorkommende Fibrinogen (oder auch Faktor I der Blutgerinnungskaskade) zu Fibrin umgewandelt werden. Dazu bedarf es einer staffellauffartigen Aktivierung verschiedener Gerinnungsfaktoren im Blut.

Diese vorausgehende Blutgerinnungskaskade besteht aus einem exogenen (oder extrinsischen) und einem endogenen (oder intrinsischen) Weg, welche unterschiedliche Aktivierungswege darstellen und in eine gemeinsame Endstrecke münden.

Zum endogenen Weg zählen die Faktoren XII, XI, IX, VIII sowie Calcium als wichtigste Komponenten.

Zum exogenen Weg zählen v.a. die Faktoren III und VII sowie ebenfalls Calcium.

Die gemeinsame Endstrecke beginnt mit der Aktivierung des Faktors X und den weiteren Faktoren V, II, XIII und I.

Das nun am Ende der Kaskade aktivierte Fibrin vernetzt und verklebt und wird zuletzt als roter Thrombus bezeichnet, da sich in das Fibrinnetz auch die anderen Komponenten der Blutzusammensetzung fangen (z.B. die roten Blutzellen).
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...Viele Menschen nehmen Calciumpräparate, insbesondere um die Knochen zu stärken. Die Forschung zeigt jedoch, dass eine Calcium-Monotherapie dass Risiko von Thrombose erhöht. Darüberhinaus gibt es keine Gewissheit, dass Calcium in die Knochenzellen gelangt, selbst wenn es mit Vitamin D kombiniert wird.

Mehrere internationale Studien haben gezeigt, dass Calciumpräparate das Risiko für Blutgerinnsel im Herzen und Gehirn erhöhen.
In einer dieser Studien, veröffentlicht im British Medical Journal, wurde eine Gruppe bestehend aus 1.471 gesunden Frauen im Alter von mindestens 55 Jahren in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt ein Calciumpräparat (400 mg am Morgen und 600 mg am Abend), die andere optisch identische Placebos. Ziel der Studie war es den Effekt auf Knochen und Knochenbrüche zu beobachten.
Die Untersuchung lief über fünf Jahre in denen die Teilnehmer alle sechs Monate untersucht wurden. Während der Studie beobachteten die Forscher ein signifikant höheres Risiko für Thrombose in der Gruppe, die Calciumpräparate erhielt.

Wir benötigen auch Vitamin D - und das ist nicht so einfach

Weitere Studien anderer Forscher zeigten, dass das Risiko für Thrombose am höchsten ist, wenn Calciumpräparate ohne Vitamin D verwendet werden und man im Vorweg bereits ausreichend Calcium über die Nahrung aufgenommen hat.
Damit ist es jedoch auch noch nicht getan. Zusätzlich muss der Magnesiumspiegel im Auge behalten werden. Sowohl in Hinsicht auf den Wunsch stärkerer Knochen, als auch zur Vorbeugung von Thrombose.

Magnesium regelt die Aufnahme von Calcium in den Zellen


Es ist allgemein bekannt, dass wir Vitamin D benötigen um Calcium über den Darm aufnehmen zu können. Daher wird vielen Calciumpräparaten Vitamin D hinzugefügt. Wir brauchen jedoch auch genügend Magnesium, da dieses Mineral die Verteilung von Calcium in den Zellen des Körpers regelt.
Im Großen und Ganzen wirkt Magnesium als Türsteher an allen Zelloberflächen. Hier sorgt Magnesium dafür, dass reichlich Calcium in den Knochenzellen geschlossen wird, während die Konzentration von Calcium in den Zellen mit weichem Gewebe (wie Muskelzellen, Blutgefäße, Haut, Bindegewebe usw.) extrem niedrig sein sollte.

Ohne ausreichend Magnesium haben wir keine Kontrolle über die Verteilung von Calcium

Ohne ihren Magnesiumtürsteher stehen die Türen der Zellen - oder besser gesagt die Magnesiumkanäle - offen. Und wenn zu viel Calcium in die Zellen der Weichgewebe durchdringt, verkrampfen die Zellen. Dies kann zu einer Kontraktion der Blutgefäße, einer Erhöhung des Blutdrucks und damit zu einem erhöhten Schlaganfallrisiko führen.
Wenn die Zellen in den weichen Geweben zu viel Calcium zugeführt bekommen, zerstört dies desweiteren die Energieproduzierenden Kraftwerke der Zellen, die Mitochondrien. Die mangelhafte Sauerstoffausnutzung und Energieproduktion resultiert in der Bildung von freien Radikalen. Hierbei handelt es sich um sehr aggressive Moleküle, die unter anderem Cholesterin angreifen können, so dass es ranzig wird und den Weg für Atherosklerose ebnet. Dies erhöht das Herzinfarktrisiko.

Was kann einen Magnesiummangel und eine unzureichende Verwertung verursachen?
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Achtung: Achten Sie bei der Einnahme von Calcium immer darauf, dieses mit Magnesium und Vitamin D zu kombinieren

Mir geht es hier vor allem um die Rolle von Calcium und Magnesium bei der Bildung oder evtl. auch bei der Prophylaxe von Thrombosen. Weiß da jemand mehr, was Ca und Mg angeht?

Grüsse,
Oregano
 
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