Die Pflegekräfte und ihre Konflikte in der Pandemie, auch im Zusammenhang mit der Impfung usw.

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Iris-10

Ich selbst habe einiges in Pflegeheimen erlebt, vor allem in der Pandemie, weil die meisten, die ich kenne, in der Pandemie verstorben sind. Es gibt auch viel Positives zu berichten, denn wir haben überwiegend motivierte Mitarbeiter in Krankenhäusern und Kliniken, die tun, was sie können, um den Menschen zu helfen. Da wurde auch mal ein Auge zugedrückt, auch in der Pandemie, als es noch keine Impfstoffe gegeben hat. Natürlich unter entsprechender Risiko/Nutenabwägung ect.

Trotzdem hat die Pandemie hier Sachen möglich gemacht, die vorher nicht in dem Ausmaß vorhanden gewesen sind. Vor allem zeigt sie auf, wo die Schwachstellen in der Pflege liegen.

Die Spaltung der Gesellschaft empfinde ich als heftig. Ich bin froh, dass in unserer Familie immer ein Dialog möglich ist und dass man versucht, Lösungen zu finden.

Es fehlt überall an Mitteln im Gesundheitssystem/Pflege und die Löcher sind kaum mehr zu stopfen. Auch ich habe erlebt, wie die Empathie bei manch einem in der Pflege verloren gegangen ist. Wenn es nur noch ums Funktionieren unter Zeitdruck geht, und wenn dann noch zusätzliche Auflagen zu erfüllen sind, dann führt das teilweise zu einem würdelosen Umgang mit den Patienten, aber auch bei den Mitarbeitern untereinander. Die Ursachen sind vielschichtig, aber eine Ursache ist mit Sicherheit die eingeführte Fallpauschale, die in meinen Augen dringend überarbeitet gehört, so dass auch menschliche Zuwendung honoriert wird und nicht nur die Technik/reine Versorgung.

Deshalb kann ich das, was diese Krankenschwester sagt nachvollziehen. Leider ist der Titel mal wieder sehr reißerisch gewählt.



Es gibt aber auch gegenteilige Stimmen, von Krankenschwestern, die glauben, mit dem Impfen alleine wäre die Pandemie beendbar. Ich halte das für einen Trugschluss. Ich würde die Impfung durchaus als ein wichtiges Standbein sehen, aber nicht als Allheilmittel, so dass damit alles in Ordnung kommt.
 
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Ich kann nur allen empfehlen die in diesen Thread reinschauen sich die 11 Minuten Zeit zu nehmen, sich das Video anzuhören.
Ich kann die Worte der Krankenschwester und Pflegekraft, ihre Not die in ihrer Stimme mitschwingt nicht in Zeilen wiedergeben, zutiefst berührend.
 
Die kommende Impfpflicht wirkt wie ein Brandbeschleuniger. Die Mitarbeiter in Kliniken, Pflegeheimen und anderen med. Branchen haben es satt diese Zwangsmaßnahmen weiter zu tragen.Sie wissen aus eigenen Erfahrungen was sich wirklich abspielt und haben für die Fake- Nachrichten der Medien nichts mehr an Hut. Jede Veröffentlichung von Tatsachen wird mit Arbeitsplatzverlust , Berufsverbot geahndet.
In Amerika kündigen derzeit tausende im Pflegesektor beschäftigte und verlassen ihre Arbeitsplätze. Auch hier in Europa haben Krankenschwester, Pfleger und Ärzte die Nase voll und kündigen. damit wird die medizinische Versorgung zusammenbrechen. Mit Schreckungsmitteilungen von überfüllten Spitälern werden die gleichzeitigen Schließungen von Krankenhäusern übertönt und verheimlicht . Aber vieleicht ist das alles so geplant.

mit freundlichen Grüßen- Günter 40
 
Trotz allem kann ich auch die andere Seite gut verstehen. Ich sehe das Impfen durchaus für viele Menschen als wichtig an. Es ist im System aber kein Platz mehr für einen Spielraum, den man als Mensch aber braucht, um noch menschenwürdig arbeiten zu können. Sicher gibt es auch Ausnahmen, Lücken, Nischen wo etwas noch gut funktionieren kann, aber inzwischen liegt einfach ein Ungleichgewicht vor.

Gibraltar zeigt durchaus, dass bei einer hohen Impfquote, die Hospitalisierungsraten sinken.


Trotzdem ist die Inzidenz hoch. Und die unter 16jährigen sind noch nicht geimpft. Und die Nebenwirkungen der Impfung wurden, der Einwohnerzahl entsprechend, auch nicht erfasst.

Wenn man mit den Impfungen individueller umgehen würde, zum Beispiel subkutan, weniger Impfstoff je nach Krankheits/Allergielage des Menschen usw., dann würde das den Menschen wahrscheinlich mehr Sicherheit geben.

Ich denke mir, dass es ein sich aufschaukelnder Konflikt bleiben wird und dass es dabei zu viele Verlierer geben wird, auch unter Politikern, Ärzten und beim Pflegepersonal und genauso, was die Versorgung der Patienten im Gesundheitswesen angeht.

Jeder wird sein Druckmittel benutzen, um seine Seite darzustellen, nur das die andere Seite kaum zuhören wird, weil man sich alleine im Recht glaubt.

Aus der jeweiligen Perspektive haben beide wahrscheinlich Recht. Wo bleibt die Lösung, die beiden Seiten helfen kann? Auch die Lösung wird sicher nicht bequem sein, weil es vielleicht nicht ums Retten von Leben geht, sondern darum, dass Menschen wieder richtig versorgt werden können.
 
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Ich würde die Impfung durchaus als ein wichtiges Standbein sehen,
aber nicht als Allheilmittel, so dass damit alles in Ordnung kommt.
Ich habe nicht den Eindruck, Juliette, dass das jetzt der Punkt für Personal im Gesundheitswesen ist, nach gut 12 Monaten Impfkampagne, dass sie "die Impfung" für wichtig halten für sich. Denn schließlich sind sie in gewisser Weise an der Quelle, haben in irgendeiner Form Kontakte zu Ärzten und Ärztinnen, aber eben auch zu Patienten und Patientinnen. Wenn sie "die Impfung" für sich für wichtig und entscheidend halten würden, hätten sie längst alle Möglichkeiten gehabt, diese auch zu bekommen, und würden auf jeden Fall nicht darauf warten, oder eben befürchten, dass ihnen gegebenenfalls gekündigt wird.
 
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Das stimmt, Gleerndil, für das Personal selbst ist das eine persönliche Abwägung. In der Allgemeinheit spielt die Impfung für einige, die das wollen, eine wichtige Rolle. Es finden aber immer wieder Begegnungen statt. Und hier wollte ich um Verständnis werben, so dass man auch ungeimpftes Pflegepersonal akzeptiert. Das tun doch einige nicht. Und dann wird es auch schon mal sehr unschön.
 
Denn schließlich sind sie in gewisser Weise an der Quelle, haben in irgendeiner Form Kontakte zu Ärzten und Ärztinnen, aber eben auch zu Patienten und Patientinnen. Wenn sie "die Impfung" für sich für wichtig und entscheidend halten würden, hätten sie längst alle Möglichkeiten gehabt, diese auch zu bekommen, und würden auf jeden Fall nicht darauf warten, oder eben befürchten, dass ihnen gegebenenfalls gekündigt wird.

Unter Umständen könnte eine gemeinsame Strategie mit dem Arbeitgeber erfolgreich sein:

Danke minon für deinen mutmachenden Beitrag. (y)
So wird sies machen, mit dem Arbeitgeber absprechen und falls es wirklich soweit kommt auf eine Meldung beim Gesundheitsamt ankommen lassen und dann vergeht erstmal Zeit ...
 
Bisher ist geplant, dass die Corona-Teilimpfpflicht zum 01.01.2023 ausläuft.

...hier Erläuterungen dazu:

...dort (s. oben) liest man weiter:
a.) zum IfSG (Parlament):
Bisher ist geplant, dass die Corona-Teilimpfpflicht zum 01.01.2023 ausläuft. Wie wir jedoch von der epidemischen Lage nationaler Tragweite wissen, die mehrfach verlängert wurde, kann man sich nicht darauf verlassen, dass es auch so sein wird.
b.) zur SchAusnahmV (Regierung):
Vor allem liegt es einzig und allein in den Händen der Regierung und des Bundesrates, wie sie wann die SchAusnahmV verändern, so dass Genesenen- oder Impfnachweise ablaufen. Die Legislative hat also Grundrechtseingriffe an die Exekutive "outgesourct" und umgeht damit die Opposition im Bundestag.
 
Die drohende Impfpflicht für medizinische Bereiche wird unter anderem dazu führen, dass unsere Angehörigen in Heimen schlechter versorgt werden. Ich habe jemanden, der in einer Demenz-WG lebt. Viele Pflegekräfte werden kündigen. Die familiäre Atmosphäre, die gesamte WG wird nicht aufrecht zu erhalten sein, wenn Pfleger kündigen. Was wird dann?

Wir werden auch unsere guten Ärzte verlieren. Wir werden unserer Psychotherapeuten verlieren. Wir werden die Kräfte verlieren, die uns schützten. Wir werden damit auch jene verlieren, die immer auch einen ganzheitlichen Aspekt mit im Auge hatten. Die den Menschen als Individuum betrachten konnten und wollten. Die individuelle Ansätze verfolgten, weil sie aus Erfahrung wissen, dass Menschen unterschiedliche Konstitutionen, Empfindlichkeiten, aber auch Stärken haben.

Ich möchte eine Anregung da lassen. Ich habe sie gelesen von einem Arzt. Patienten, schließt euch möglichst zusammen und bringt eure Sorgen und euren Appell (keine Impfpflicht für medizinische Berufe) schriftlich euren Gesundheitsämtern zu Gehör. Den kassenärztlichen Vereinigungen, den Krankenkassen. Es geht um euch dabei!
Am Anfang der Pandemie wurde für Pfleger und Ärzte geklatscht. Jetzt werden die geächtet, die von Anfang an für ihre Patienten da waren, und die sich nicht impfen lassen werden. Sie wissen, warum sie es nicht tun werden. Sie geben sicher nicht ohne triftigen Grund ihre Berufe und Praxen auf. Es sind die Pfleger und Ärzte, die ihren Beruf als Berufung verstehen.

Mit lieben Grüßen
Ilira
 
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Wuhu,
im Titel steht zwar "Deutschland", doch die Lage ist in Ö und CH (und wohl nicht nur dort) ähnlich, gleich, ja dieselbe - ein heutiger Artikel in Ös "Volksblatt" dazu: krone.at/2600023
11.01.2022 Akuter Personalmangel - Pfleger: „Wurden schon wieder völlig vergessen“
Nur wenig blieb übrig von Jubel und Geklatsche für das heimische Pflegepersonal. Während die Politik vollmundig versprach, den Helfern unter die Arme zu greifen, ist Monate später nur wenig passiert. ...
Seit mehr als 15 Jahren ist Florian Bartunek (41) nun schon Krankenpfleger und arbeitete aktuell auf einer großen Intensivstation im Land. Die ausgebildete Fachkraft will das Personalproblem in der Branche aber nicht mehr hinnehmen und begehrt in den sozialen Medien wortgewaltig auf. Tausende Kollegen und Patienten haben seine Beiträge bislang schon positiv kommentiert und geteilt.
„Die Probleme in unserer Branche gibt es schon seit meinen Anfängen. Die Corona-Krise hat uns zwar kurzfristig vor den Vorhang geholt, aber jetzt sind wir wieder dahinter verschwunden“...
 
gruppenbezogene Impfpflicht =/= allg. Impfpflicht (wie ich schonmal schrieb).

Letzteres ist in Ö bereits beschlossen, aber bekanntlich hat auch die D Politik dahingehend Begehrlichkeiten, denn so "löst" man 2 Probleme der gruppenbezog. Impfpflicht:
1. das Arbeitsmarkt-Problem (Gesundheits-/Pflegesektor: Personal läuft vor der Impfpflicht davon) und
2. das Problem ungleich verteilter Ungerechtigkeit* (bzgl. des Wunsches nach Impffreiheit). Das verbucht man dann als einen Beitrag zum sozialen Frieden.
Unabhängig davon, ob Impfen ein Problem löst.

Ersteres ist Teil einer Salamitaktik in D:
Der Protest ist rel. gering bzw. bis jetzt gut marginalisierbar. Das gesellschaftliche Denken (?) wurde daran gewöhnt.
Zu hoffen bleibt, dass es in Ö nicht noch zwecks Besänftigungstaktik in Aussicht gestellt wird (anstelle der allg. Impfpflicht dann "nur noch" zuungunsten der betroffenen Gruppe).

* Das zeigt, dass Gleichheit und Gerechtigkeit nicht dasselbe sind.
 
Was haltet Ihr davon, aus dem Thread-Titel "Die Pflegekräfte in Deutschland und ihre Konflikte in der Pandemie, auch im Zusammenhang mit der Impfung usw." die Passage "in Deutschland" zu streichen?

Gruß
Kate
 
Kann tatsächlich ein Landkreis, Stadt etc diese Impfpflicht aussetzen? Das wäre ja super, wenn das ginge und viele Nachahmer finden würde...

Aber außerhalb der Einrichtung würde man ja dann trotzdem noch einer allg. Impfpflicht unterliegen, wenn die käme?
 
Momentchen, ich such´s dir raus... hier.

Voraussetzungen:
vor dem 15.3.2022 bestehendes Arbeitsverhältnis o.ä.; dann Meldung durch AG beim Gesundheitsamt mit Antrag/Darlegung der Unabkömmlichkeit/Unersetzbarkeit des Mitarbeiters (Bedarf); Gesundheitsamt DARF dann Betretungsverbot aussetzen - falls das noch aktuell ist/gilt.

Ja, super... Aber: WENN das politisch (an oberster Stelle) nicht gewollt ist, DANN wird eine allg. Impfpflicht die angestrebte Generallösung sein (siehe Österreich): Kündigung/Freistellung wäre dann nämlich kein Druckmittel mehr (sondern Auswanderung).

Es bliebe also jedenfalls bei der Notwendigkeit, diesen polit. Begehrlichkeiten demonstrierend Einhalt gebieten zu müssen. Bsp. Bautzen/Sachsen: Demonstrationen dachte die Landesregierung allerdings e i g e n t l i c h einen Riegel vorgeschoben zu haben:

minon schrieb: Das muss man sich mal vorstellen:
In Sachsen sind derzeit laut Corona-Verordnung nur ortsfeste Versammlungen mit maximal zehn Teilnehmern erlaubt. Dies wird regelmäßig von Gegnern der Corona-Maßnahmen unterlaufen, die vor allem montagabends teils in Aufzügen mit mehreren Hunderte Menschen durch Sachsens Städte ziehen.
Das ist ja nicht mal eine halbe Schulklasse! An der frischen Luft!

Der komplette Artikel (der "Direkt aus dem dpa-Newskanal" stammt) wurde u.a. in der Süddeutschen vom 28.12.2021 veröffentlicht
und stellt einigermaßen diverse Statements zusammen, wie z.B.:
Derweil wächst der Unmut bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Landeschef Hagen Husgen argwöhnte am Dienstag, die Polizei werde als Ersatz des politischen Meinungsstreits missbraucht. Es müsse geprüft werden, mit dem Auslaufen der aktuellen Corona-Verordnung ab dem 10. Januar Einschränkungen des Versammlungsrechts aufzuheben. Die sinkenden Infektionszahlen sollten dies rechtfertigen, so die Gewerkschaft. [...] "Es darf nicht Aufgabe der Polizei sein, einen breit auf der Straße ausgeführten Meinungsstreit, sofern er friedlich ist, mit polizeilichen Mitteln zu stoppen, nur weil die Politik diesen Disput an die Polizei outgesourct hat", so Husgen.

Das bisher übliche Herausstreichen von Randale usw. wird aktuell eindeutig zurückgewiesen:

Offenbar weniger Rechtsextreme, aber mehr Pflegekräfte unter Demonstranten in Bautzen

Den örtlichen Behörden sei es kaum noch möglich, Entscheidungen wie die Verkürzung des Genesenenstatus zu erklären. Harig wies darauf hin, dass sich unter die Demonstranten immer mehr Pflegekräfte mischten. "Versammelten sich Ende 2021 insbesondere 'spinnerte' Gruppierungen und Dauerunzufriedene bei den montäglichen Anti-Corona-Demonstrationen, werden durch die beschriebenen Kommunikations- und Entscheidungsprobleme immer neue Bevölkerungsteile zur Teilnahme regelrecht ermuntert." Diese Einschätzung teilte am Montag auch ein Reporter vor Ort. "Das Klientel der rechtsextremen Szene hat sich deutlich minimiert und ist heute offenbar kaum vertreten", so der Reporter.
 
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Wuhu,
Ja, super... Aber: WENN das politisch (an oberster Stelle) nicht gewollt ist, DANN wird eine allg. Impfpflicht die angestrebte Generallösung sein (siehe Österreich): Kündigung/Freistellung wäre dann nämlich kein Druckmittel mehr (sondern Auswanderung).

warum denn das Pferd von hinten aufzäumen?

Würden sich alle ungeimpften Kräfte (nicht nur in der Pflege, auch sonstige Infrastruktur) ab Datum Impf-Pflicht-Einführung krank melden, wären diese "gesetzlichen" Spompernadeln ganz schnell perdu...


twitter.com/Glen_Hansard/status/747377976493412352



facebook.com/allversum/posts/3850263725045853



Vermutliche Original-Quelle der Grafik: revolucionaria.wordpress.com/2009/11/02/portoes-fechados/
 
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Hallo @minon,

ich finde Deine Art der Recherche und Darstellung - hier ein Beispiel:
minon schrieb:
Der komplette Artikel (der "Direkt aus dem dpa-Newskanal" stammt) wurde u.a. in der Süddeutschen vom 28.12.2021 veröffentlicht...
- absolut vorbildlich (y) (Quellenangaben, Übersichtlichkeit,...)

Und @alibiorangerl 🍊 , dass und wie Du oft Quellen (nach-)lieferst 🕵️‍♀️ , finde ich äußerst hilfreich.

Das Danke wollte mal raus 💞 ...
sagt Kate (nicht nur als Moderatorin)
 
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