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Nicht zuletzt durch Molieres Komödie "Der eingebildete Kranke", ist der Begriff der "Hypochondrie" sehr negativ belegt.
Deshalb möchte ich hier vorerst lieber von "Gesundheitsangst" sprechen. Dieses Störungsbild gehört in die Gruppe der Angststörungen.
AWMF online - Leitlinie Psychotherapeutische Medizin: Somatoforme Störungen
Angststörungen
Wichtig ist folgendes - "Hypochonder", das heißt unter Gesundheitsangst leidende Personen, sind keine "Simulanten":
Eine differenzialdiagnostische Abklärung ist meines Erachtens selbstverständlich notwendig!
Herzliche Grüße von
Leòn
Deshalb möchte ich hier vorerst lieber von "Gesundheitsangst" sprechen. Dieses Störungsbild gehört in die Gruppe der Angststörungen.
AWMF online - Leitlinie Psychotherapeutische Medizin: Somatoforme Störungen
Angststörungen
Als Hypochondrie (ICD 10 F 45.2) wird die unangemessen starke Beschäftigung mit der Angst vor Krankheiten (z.B. Aids, Krebs, Herzerkrankungen) bzw. die (unzutreffende) Überzeugung, eine ernsthafte Krankheit zu haben, bezeichnet. Die Betroffenen sind dabei der Überzeugung, ernsthaft erkrankt zu sein, auch wenn wiederholte medizinische Untersuchungen keinen Befund von Krankheitswert oder eine ausreichende Erklärung für das Vorhandensein einer Erkrankung erbracht haben. Dabei liegt in aller Regel eine Fehlinterpretation (bzw. übertriebene Wahrnehmung und Beobachtung) von körperlichen Symptomen durch die Betroffenen vor. Die Lenkung (Fokussierung) der eigenen Aufmerksamkeit auf körperliche Symptome und Veränderungen führt dazu, dass auch kleinste Veränderungen verstärkt und selektiv (einseitig) interpretiert werden.
Wichtig ist folgendes - "Hypochonder", das heißt unter Gesundheitsangst leidende Personen, sind keine "Simulanten":
Im Gegensatz zum umgangssprachlichen Begriff bildet sich ein Hypochonder aber seine Krankheit nicht ein oder ist gar ein Simulant. Vielmehr besteht über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten erheblicher Leidensdruck. Leider erkennen viele Betroffene halt auch nicht, dass sie an einer Angststörung und nicht an einer körperlichen Erkrankung leiden. Geringe Einsicht in das Vorliegen einer psychischen Erkrankung bzw. eines sich selbst immer weiter verstärkenden Angstkreislaufs (Teufelskreis der Angst) ist ein ganz grosses Problem, da die Betroffenen selten bei einem Arzt bleiben, sondern viele verschiedene Kollegen aufsuchen und somit keine kontinuierliche Betreuung und Hilfestellung erfolgen kann.
Eine differenzialdiagnostische Abklärung ist meines Erachtens selbstverständlich notwendig!
Herzliche Grüße von
Leòn