Deutschland quo vadis?!

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Für mich hat es jedenfalls den Anschein, als sei es der Plan der Mächtigen, Deutschland zunehmend in einen Agrarstaat zu verwandeln. Und wenn man sich diese Zeitungsmeldungen anschaut, dann wird dieser Eindruck dadurch wohl genährt bzw. bestätigt:

Konsum wächst: Deutscher Fleischexport mehr als verdoppelt

Google Übersetzer

oder einfach mal selber "googeln":

https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=fleischexport+deutschland

https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=deutschland+die+billigfleisch-weltmacht

In Frankreich gibt es derzeit jedenfalls heftige Proteste gegen den Import von Billigfleisch aus Deutschland. Kaum irgendwo sonst sind scheinbar die Anforderungen an eine "artgerechte" Haltung von "Nutztieren" so gering wie in Deutschland. Das lockt Investoren und Mastbetriebe aus aller Welt an, um in diese Kuh- und Schweine-KZs usw. zu investieren und dann Billigfleisch nach Frankreich und in andere EU-Staaten zu exportieren. Wäre ich nicht selbst Deutsche, dann würde ich wohl sagen, dass die Deutschen schon immer gut darin waren, KZs zu bauen...

Eigentlich dachte ich auch keinesfalls, dass ein flächenmäßig so relativ kleines Land (verglichen auch mit der großen Einwohnerzahl) seine Exportüberschüsse primär auch mit dem Export von Fleisch machen würde ! Früher war Deutschland in Frankreich jedenfalls bekannt für seine solide Technik (z.B. Siemens Bosch Hausgeräte usw.) und nicht für Billigfleisch !

"Interessant" finde ich auch, dass unsere Zeitungen zwar alles mögliche berichten, sich aber zu diesen Entwicklungen weitgehend ausschweigen. Auch zu den Protesten in Frankreich hört man doch bei uns kaum etwas, bzw. nichts.

Ein weiterer Ausgangspunkt meiner Überlegung bezüglich der Entwicklung Deutschlands zum Agrarstaat stammt auch von hier:

Die Blindheit der Europäischen Union gegenüber der Militärstrategie der USA, von Thierry Meyssan

U.a. steht hier Folgendes zu Lesen:

Im Jahr 1991 beauftragte Präsident Bush Senior einen Schüler von Leo Strauss, Paul Wolfowitz (damals noch unbekannt in der breiten Öffentlichkeit), um eine Strategie für die post-sowjetische Ära zu entwickeln. Die "Wolfowitz-Doktrin" erklärte, dass die Vorherrschaft der Vereinigten Staaten über den Rest der Welt fordert, um gewährleistet zu sein, die Europäische Union zu zügeln [10]. Im Jahr 2008, während der Finanzkrise in den Vereinigten Staaten, erklärte die Präsidentin des Wirtschaftsrates des Weißen Hauses, die Historikerin Christina Rohmer, dass der einzige Weg zur Rettung der Banken die Sperrung der Steueroasen in Drittländern sei, und man dann Probleme in Europa schaffen müsste, damit das Kapital in die Vereinigten Staaten zurückfließe. Letztlich schlägt Washington heute vor, die EU mit der NAFTA, den Dollar mit dem Euro zu fusionieren und die Mitgliedstaaten der EU auf das Niveau von Mexiko zu senken [11].
Viele Grüße blunsi
 
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Heute Abend im ZDF (falls nicht Fußball ausgestrahlt wird :mad:):

Tierfabrik Deutschland - ZDF.de
Massentierhaltung ist beim Verbraucher verpönt. Das Bauern versprechen mehr Tierschutz im Stall. Doch Glücksschweine zu Aldi-Preisen sind nicht zu produzieren.

Seit Jahren streiten die Deutschen, was sich in der industriellen Nutztierhaltung ändern muss. 80 Prozent der Verbraucher wollen angeblich mehr zahlen für tierschutzgerechte Lebensmittel. Doch an Ladentheken ist "Billig" König und das Leiden der Tiere kaum Thema.

59 Kilogramm Fleisch, dazu 218 Eier und rund 84 Liter Milch - der Jahresverbrauch der Deutschen vom Baby bis zum Greis. Jeder verspeist in seinem Leben vier Rinder, 46 Schweine und 945 Hühner. Eine ganze Menge und das so preiswert wie nie. Die Deutschen geben im Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn ziemlich wenig für Lebensmittel aus, es sind gerade zehn Prozent des Pro-Kopf-Einkommens. Dafür fordern sie sehr lautstark mehr Tierschutz. Am besten: Schweine im Stroh, freilaufende Hühner mit Hahn auf dem Mist oder Mutterkühe auf der Weide mit niedlichen Kälbchen. Doch zwischen Verbraucherwunsch und landwirtschaftlicher Produktionsrealität liegen Welten.

Billige Eier - und der millionenfache Mord an Eintagsküken: Seit der Industrialisierung der Eierproduktion werden Hühner entweder auf Legeleistung oder auf Fleischansatz gezüchtet. Die Folge: Männliche Küken der Legelinien werden direkt nach dem Schlupf getötet, millionenfach vergast. Seit Jahren ist das Problem ungelöst. Die Autoren sprechen mit dem Chef der weltweit größten Brüterei, der auf großtechnische Lösungen setzt - die Erkennung des Geschlechts im Ei. Sie besuchen einen Geflügelhof, der die männlichen Küken mit großzieht und als Bruderhähne vermarktet, aufwendig und mit mäßigem wirtschaftlichem Erfolg, dafür mit besserem Gewissen. Es kommen Züchter zu Wort, die zurück wollen zu einer Hühnerzucht wie sie früher üblich war, ohne dass die Hälfte der Tiere einfach in der Abfalltonne landet.

Billiges Schweinefleisch - und Kadavertonnen in der Massenproduktion: Die Hochleistungszucht bei Sauen hat viele Auswirkungen. Die Tiere gebären mehr Ferkel als die Sauen Zitzen haben, sie sind weitaus größer, breiter und schwerer als noch vor 20 Jahren. Die Folge: Es gehört auch zum Geschäft, dass überzählige Ferkel einfach an der Stallwand totgeschlagen werden. So genannte Kümmerlinge - schwache, kleine Ferkel - kann sich kaum ein Landwirt leisten, zu Zehntausenden landen sie in Kadavertonnen. Und die immer größeren Sauen müssen ihr halbes Leben in viel zu engen Kastenständen leben, eingepfercht hinter Gittern. Die Autoren begleiten Schweinemäster bei der Arbeit, schildern, in welchen ökonomischen Zwängen die Landwirte stecken, fragen, ob mehr Tierschutz möglich ist und was das kostet.

"Tierfabrik Deutschland" thematisiert, warum einer der größten Schweinezüchter Europas derzeit vor Gericht steht, aber eine Verurteilung nicht fürchtet. Die Autoren decken auf, wie die Agrarlobby es bis heute schafft, Tierschutzgesetze aufzuweichen und zu umgehen.

Billige Milch - und die Schlachtung trächtiger Hochleistungsrinder: Eigentlich sollte die Geburt eines Kälbchens ein freudiges Ereignis sein. Doch wenn das Neugeborene ein männliches Tier, ein Stierkalb ist, haben manche Milchbauern ein Problem. Stierkälber geben keine Milch und sind für die Mast ungeeignet. Viehhändler zahlen mancherorts nur noch Ramschpreise, lohnt da die Aufzucht noch? In Großbritannien und Neuseeland werden viele Stierkälber nach der Geburt erschossen. Droht in Deutschland ähnliches?

Die Autoren fragen nach bei deutschen Milchbetrieben und Molkereien, die Milchpreise sind im freien Fall und Bauern unter Druck. Jahrzehntelange Hochleistungszucht hat nicht nur die jährliche Milchleistung auf mehr als 10 000 Liter gesteigert, sie hat die Kühe anfälliger gemacht für Krankheiten und sie landen immer schneller im Schlachthof. Darunter häufig auch trächtige Rinder. Die Kälberembryonen sterben einen qualvollen Erstickungstod. Die Autoren reden mit Milchbauern, sind bei der Geburt eines Kälbchens dabei und beim Feilschen um den Wert des Tierlebens. Sie reden mit Tierärzten über die Schlachtung trächtiger Rinder, befragen Politiker, warum Hochleistungszucht mit Todesfolge nicht längst verboten ist.

Offensichtlich wird die Sendung tatsächlich erst nächste Woche ausgestrahlt:
„Tierfabrik Deutschland – Von Billigfleisch bis Wegwerfküken“

ZDF, Dienstag, 18. August 2015, 21.00 Uhr, oder 25. August 2015, 21.00 Uhr

Der Sendetermin hänge ab von der Auslosung der Play-off-Spiele in der Fußball-Champions-League am 7. August. Bayer Leverkusen werde dann entweder am 18. oder 19. August zum Hinspiel und entweder am 25. oder 26. August 2015 zum Rückspiel live im ZDF antreten, teilt der Sender mit.

ZDF bringt Doku über die „Tierfabrik Deutschland“ « gruuna Blog

bzw. hier:

Wo ein Leben nichts wert ist - STIMME.de

Viele Grüße blunsi
 
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Offensichtlich wird die Sendung tatsächlich erst nächste Woche ausgestrahlt:
bzw. hier: Wo ein Leben nichts wert ist - STIMME.de

Hallo Blunsi,

Fußball ist natürlich VIIIIEL wichtiger als Tierschutz - :ironie:

Ein eingefleischter Vertreter des Kapitalismus wird Dir erklären, daß dies eben zur ETHIK des Kapitalismus dazugehört, Freiheit für ihn selbst zu tun und zu lassen was ER will, aber für niemand sonst und erst recht nicht für Tiere. :mad:

Gruß,
Clematis
 
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