Der Placeboeffekt: Heilreaktion durch das "daran Glauben"
Nun folgt ein Teil aus einem Vortrag, den ich während meiner letzten Ausbildung als Psychiatriepfleger für meine Mitschüler gehalten habe:
Ich möchte nun das Thema Placebo erweitern und fragen, was ist denn
- Geistheilung , Wunderheilung, Fernheilung, Gebetsheilung?
Dazu habe ich das Buch des Mediziners Larry Dossey gelesen mit dem Titel „Heilende Worte“ , Die Kraft der Gebete und die Macht der Medizin (Verlag Bruno Martin).
Darin beschreibt er viele Fassetten dieser Themen und hat sehr viele Forschungsarbeiten und eindrückliche Studien zusammen getragen. Im Folgenden werde ich einiges daraus vorstellen, das an die obigen Themen heranführen soll und auch aufzeigen soll, was für Voraussetzungen nützlich sind und weshalb sie wirksam sind:
Jeder hat schon von einer Mutter gehört, die „einfach weiss“, dass ihr Kind in Gefahr ist. Telesomatische Ereignisse (S.80/81) übermitteln häufig Informationen, bei denen es um Leben und Tod geht.
Telesomatische Ereignisse sind weit verbreitet. Fast alle geschehen zwischen Menschen, die gefühlsmässig miteinander verbunden sind. Vor allem zwischen Eltern und Kindern, aber auch zw. Eheleuten, Geschwistern (besonders bei eineiigen Zwillingen) und Liebenden, aber auch zwischen Freunden und Bekannten, die sich emotional nahe stehen.
Loslassen (S94/95)
In vielen Situationen muss man loslassen aus der Einsicht heraus, dass es einfach Dinge gibt, die man nicht herbeiführen kann. So ist es auch, wenn man sich auf die verborgene, unsichtbare Kraft unseres Unbewussten verlässt.
Wie können wir das tun? Der erste Schritt besteht darin zu akzeptieren, dass der innere, unsichtbare, unbewusste Teil unseres Geistes den grössten Teil der menschlichen Psyche umfasst und dass es prinzipiell unmöglich ist, so sehr wir uns auch abmühen, sich dieser Dimension der Psyche vollständig bewusst zu werden. Der nächste Schritt besteht darin, die Fähigkeit des Unbewussten wertzuschätzen, uns in Notlagen äusserst kraftvoll zu Hilfe zu kommen. Als nächstes könnten wir einfach versuchen, uns mit unserem Unbewussten anzufreunden – und ihm nicht mehr zu misstrauen.
Der Wert dieses Vorgehens wird nirgends deutlicher als bei sogenannten Wunderheilungen. Der Forscher O`Regan untersuchte diese Phänomene ausgiebig und zog den Schluss, dass Menschen, die radikale, spontane Heilungen erleben, „sich psychologisch an einem anderen Ort befinden“. Eines ihrer wichtigsten Kennzeichen ist, dass sie nicht unbedingt Heilung erwarten. Sie wünschen sich nicht sehnsüchtig eine Wunderheilung herbei. Sie versuchen nicht um jeden Preis dem Universum eine radikale Heilung abzuringen. Sie haben die Fähigkeit zu akzeptieren und dankbar zu sein, so als ob trotz der gegenwärtigen Krankheit alles in Ordnung sein. Daher das Paradoxe: diejenigen, die nicht nach Heilung verlangen, scheinen sie häufig zu erhalten. Auf die Frage, was sie getan hätten, um die Heilung herbeizuführen, antworteten sie: „Ich habe nichts getan. Es ist einfach passiert.“
Lernen „zu sein“ kann nicht nur der Heilung den Weg bereiten, sondern auch der Kraft zu heilen.
Wie kann man Beten beschreiben: Für mich –Pius- bedeutet Beten, mich gedanklich in liebevoller Zuwendung mit einem (oder mehreren) anderen Menschen, Tier oder Pflanze zu verbinden, immer im Bewusstsein um „ein liebevolles - für mich nicht fassbares- grosses Mysterium“, von dem ich selbst ein kleines Teilchen sein darf“.
In diesem Buch verstehe ich es etwa auch in diesem Sinne gemeint.
Beten ohne Einwilligung: Ethische Fragen (S114/ )
Als Folge der Experimente, die offenbar klar zeigen, dass geistige Aktivitäten dazu benutzt werden können, um Menschen nichtlokal, über eine Entfernung und ohne ihr Wissen zu beeinflussen, ergeben sich ernste Fragen.
Ist es ethisch, diese Methoden anzuwenden, wenn die, für die sie eingesetzt werden, nichts davon wissen. Vor allem wenn man weiss, dass Gebete dazu benutzt werden können, um über eine Entfernung hinweg Menschen ohne ihr Wissen zu schaden.
Es gibt keine einfachen Richtlinien. Vielleicht ist das budhistische Gebot: „Handle in guter Absicht“, die beste Leitlinie. Oder das christliche Äquivalent, die „goldene Regel“: „Verhalte dich gegenüber anderen so, wie sie dir gegenüber handeln sollen“. Wir wissen wohl nicht immer, wann und ob Beten erwünscht ist. Dossey meint –und auch ich- so lange unsere Bemühungen von Mitgefühl, Fürsorge und Liebe erfüllt sind, gibt es wenig Grund zu fürchten, dass unsere Gebete für andere ohne deren Zustimmung irgendwie unethisch sind.
Wie soll man Beten und wofür?
(S136/137) Die Spindrift-Organisation führt seit vielen Jahren Laborversuche durch, die zeigen, dass Gebete wirksam sind. Sie untersuchten die Ergebnisse von gerichteten oder ungerichteten Gebeten. Wer das gerichtete Gebet anwendet, hat ein ganz bestimmtes Ziel, eine Vorstellung oder ein Ergebnis im Sinn. ZB. Die Heilung von Krebs etc.
(S146- Die Psychologin Jeanne Achterberg und der Psychologe G. Frank Lawlis zeigten bei ihrer Arbeit mit 126 Krebspatienten, dass die klinische Reaktion der Patienten – zukünftiges Wachstum oder Rückbildung des Tumors – eine direkte Beziehung hatte zu der Genauigkeit, Lebendigkeit, Stärke und Klarheit ihrer mentalen Bilder.)
Im ungerichteten Gebet versucht der Betende nicht, „dem Universum zu sagen, was es tun soll“. Sondern im Sinne von: „Was für den Organismus am besten oder sonst einfach am besten ist“, - das „Dein Wille geschehe“ - Verfahren. Das Beste für ein Individuum kann manchmal der Tod sein, nicht das Leben, etwa wenn jemand unter furchtbaren Schmerzen leidet, oder mit Sicherheit keine Aussicht auf Heilung besteht.
Es zeigte sich, dass beide Methoden wirksam sind, aber die ungerichtete Technik war häufig Doppelt bis Vierfach wirksamer.
Die Forscher weisen darauf hin, dass Heiler dann am erfolgreichsten sein werden, wenn sie sich bemühen, möglichst frei zu sein von Visualisationen, Assoziationen oder spezifischen Zielen. Körperliche, emotionale und Persönlichkeitsmerkmale sollte man aus seinen Gedanken ausschliessen und an ihrer Stelle ein „Bewusstsein qualitativer Reinheit und Heiligkeit des Patienten, wer und was er auch immer sein mag“ zu setzten. Nur diese Methode bezeichnen sie als echtes spirituelles Heilen. Methoden die auf gerichtete Gebete zurückgreifen, nenne sie im Gegensatz dazu „Geistheilung“, „Glaubensheilung“, „mentale“ Heilung oder Placeboeffekt. Alle diese Methoden hängen ihrer Meinung davon ab, dass dem Patienten suggeriert wird, sein oder ihr Zustand werde sich verbessern.
Das bedeutet nicht, dass alle auf die gleiche Art und Weise beten, imaginieren und visualisieren sollen. Die wichtigsten Lehren sind die, dass Gebete wirken und dass es keine Formel gibt, keine „einzig beste Art“ zu beten, die jeder anwenden sollte. Es ist wichtig, dass man diese Methode wählt, die sich intuitiv am besten anfühlt.
Entspannung und Stille und Übung der Aufmerksamkeit (S143)
Vorteilhaft ist, sich vorerst zu entspannen und dann seine Aufmerksamkeit auf irgendein Objekt zu lenken. Wenn dies geschieht, entwickelt sich häufig ein Gefühl der Verbindung und der Einheit zwischen der Person, die betet, imaginiert oder visualisiert und dem Objekt oder der Person, auf die diese Anstrengungen gerichtet sind.
In Brauds Analyse erzeugt die zentrierte Aufmerksamkeit mehr als Gefühle von Einheit und Verbundenheit. Er sagt dazu: „Wenn man seine Aufmerksamkeit auf ein Objekt zentriert, stellt man einen wechselseitigen Kommunikationskanal zu diesem Objekt her – einen Kanal, den man nutzen kann, um Wissen über dieses Objekt zu erwerben oder um es zu beeinflussen.“ Nachdem man diesen Kanal geöffnet hat, dienen die bildlichen Vorstellungen als Transportmittel, um Informationen durch diesen Kanal hin und her zu tragen.
Liebe und Heilung (S141)
Der Hauptgrund für Heilung ist Liebe. Paracelsus (1493-1541)
Wenn Wissenschaftler plötzlich ein Medikament entdecken würden, das so stark die Gesundheit fördern würde wie Liebe, würde es als medizinischer Durchbruch gepriesen und über nacht vermarktet – besonders wenn es so wenige Nebenwirkungen hätte und so wenig kosten würde wie die Liebe.
Liebe steht mit Gesundheit in enger Beziehung. Die Macht der Liebe, körperliche Veränderungen herbeizuführen, ist sprichwörtlich.
Dr. David McClelland von der medizinischen Fakultät von Harward, wies die Kraft der Liebe zur Heilung des Körpers nach, durch den, wie er es nannte, „Mutter Theresa Effekt“. Er zeigte einer Gruppe von Studenten eine Dokumentation über Mutter Theresa, wie sie Kranken liebevoll beisteht, und mass den Imunglobulin-A-Spiegel (IgA) in ihrem Speichel, bevor und nachdem sie den Film gesehen hatten. (IgA ist ein Antikörper, der gegen Virusinfektionen wie Erkältungen aktiv ist.) Der IgA-Spiegel der Studenten stieg signifikant an, sogar bei denen, die Mutter Theresa für „zu religiös“ oder für nicht ganz echt hielten.
Um diese Wirkung auf anderem Wege zu erzielen, liess McClelland später den Film weg und bat seine Diplomanden einfach, an zwei Dinge zu denken: Augenblicke in der Vergangenheit, wo sie sich von jemandem sehr geliebt und umsorgt gefühlt hatten, und an eine Zeit, zu der sie einen anderen Menschen geliebt hatten. McClelland hatte selber die Erfahrung gemacht, dass er mit dieser Methode Erkältungen loswerden konnte.
(S152) Aber kann Liebe und Fürsorge mehr tun, als in einem Menschen zu wirken? Ist sie stark genug, auch aus der Ferne zwischen Individuen zu wirken? Kann sie räumliche oder sogar zeitliche Trennung überwinden? Damit stellt man die Frage, ob Gebete wirken. Denn wenn jemand für das Wohlergehen eines anderen betet, dann übermittelt der Betende Mitgefühl, Anteilnahme und Liebe. Können diese Qualitäten wirklich „übergreifen“?
Praktisch alle geistigen Heiler, die Gebete verwenden, sagen einhellig aus, dass Entfernung kein Faktor bei der Heilkraft des Betens ist, und die meisten weisen mit Nachdruck darauf hin, dass Liebe die Kraft ist, die es ihnen ermöglicht, in die Ferne zu wirken und zu heilen. Während sie versuchen zu heilen, fühlen sich Heiler im allgemeinen von Liebe erfüllt und durch Fürsorge transformiert. Dieses Gefühl tritt so deutlich hervor, dass sie es typischerweise als „eins werden“ beschreiben mit der Person, für die sie beten.
(S154) Gefühlsverbindungen sind auch bekannt, von vielen Fällen von „heimkehrenden Tieren“ über grosse Distanzen. In einem Fall fand eine Taube seinen 200 Meilen entfernt in einem Spital liegenden Halter. Sie war an einen Ort geflogen, wo sie vorher noch nie war.
(S157) Wir haben uns lange als separate Persönlichkeiten definiert, dass wir wie unter einem hypnotischen Bann glauben, dass Trennung und nicht Einheit die zugrundeliegende Wirklichkeit ist. Aber wenn Einheit und nicht Trennung die Grundlage wäre, dann würde auf der seelischen Ebene nichts ankommen, weil es keine getrennten Teile gibt, wo etwas ankommen könnte.
Wenn das so ist, dann ist die Verbindung, die wir während des Gebetes zu anderen spüren, „nichts besonderes“. Wir müssen diese Verbindung nicht herstellen oder erfinden, weil sie schon vorhanden ist. Beten ist keine neue Erfindung, es ist ein Prozess des Erinnerns, wer wir wirklich sind und wie wir verbunden sind. Aus dieser Sicht gibt es gute Gründe, das Gebet zu befreien von einer Aura, die es zu einem seltenen Zustand macht, den wir nur zu bestimmten Gelegenheiten einnehmen. Wenn die Einheit, auf die es sich bezieht, nicht die Ausnahme ist, sondern die Regel, dann sollte man das Beten nicht mit einem himmlischen Heiligenschein umgeben.
Daraus folgt, dass es auf bestimmten seelischen Ebenen keine „Fern“-Heilungen gibt, weil es keine trennenden Entfernungen zwischen Menschen gibt, die überwunden werden müssten. Das heisst, dass die Heilung eines anderen gewissermassen eine Selbstheilung ist, denn die räumliche Trennung zwischen „selbst“ und „anderen“ ist nicht grundsätzlich. Vielleicht fühlt es sich deswegen immer so gut an, jemanden zu lieben, und vielleicht sind unsere Gebete für andere deswegen auch so gut für uns selbst.
(S161) Liebe ist keine Garantie für Gesundheit, Langlebigkeit oder sonst etwas, sondern ein paradoxes und tiefes Mysterium. Wir wissen auch, dass Liebe vereinbar ist mit Krankheit. – in demselben Sinne, wie Jesus sagte: „Liebet Eure Feinde“, und nicht „Habt keine“.
Die Liebe nimmt bei der Heilung einen vornehmen Platz ein. Sie liegt ausserhalb von Raum und Zeit, sie ist ein lebendiges Gewebe der Wirklichkeit und ein Band, das uns alle eint.
Wenn Beten verletzt: Eine Untersuchung des „schwarzen Gebetes“ ( S197)
Negative Gebete (manchmal auch schwarze Gebete genannt) sind die dunkle Seite des Betens, wie wir es im allgemeinen kennen. Anstatt das Absolute zu bitten, sich wohlwollend in menschliche Angelegenheiten einzumischen, ruft man beim schwarzen Gebet die Mächte an, um Schaden zu verursachen oder Zerstörung anzurichten.
Solche Vorkommnisse werden auch in der Bibel beschrieben. Apostel Paulus schlug einen Zauberer mit Blindheit (Apostelg. 13, 11) Sogar Christus lies einen offensichtlich unschuldigen Feigenbaum verdorren, weil er keine Frucht trug (Matthäus 21, 19; Markus 11, 13-14, 20-22)
(Anm. PW; oftmals geschieht das völlig unbewusst, zB. wenn wir uns über jemanden aufregen und irgendwelche Flüche dabei ausstossen.)
Was sagt die Wissenschaft zu der Möglichkeit negativer Fernwirkungen? Sie kann sich damit kaum anfreunden. Die zeitgenössische Wissenschaft lehnt pauschal jede Fernwirkung ab, ob positiv oder negativ.
Negative Einflüsse im Laborversuch (S199)
Viele Heiler, die Gebete einsetzen, um anderen zu helfen, geben freimütig zu, dass man damit auch Schaden zufügen kann. Die Forscherin Rubik bat die Geistheilerin Worrall, auf Bakterien einzuwirken, wobei sie deren Wachstum verhindern, oder verlangsamen oder sie töten sollte. Frau Worrall widersprach diesem Vorschlag energisch: „Ich weigere mich sie zu verletzen, ich werde meine Fähigkeiten nur zum Guten einsetzen“. Frau Rubik respektierte ihren Wunsch, und veränderte das Experiment so, dass Frau Worall ihre Kräfte auf positive Art einsetzen konnte. Zwei Bakterienproben wurden den toxischen Wirkungen einer antibakteriellen Substanz ausgesetzt, und Frau Worrall „schützte“ die eine Probe und die andere nicht. Die Ergebnisse zeigten, dass von den „geschützten“ Bakterien tatsächlich eine grössere Anzahl überlebte als von der Kontrollgruppe, und zwar mit hoher statistischer Signifikanz.
Der „grüne Daumen“ von Menschen ist auch bekannt, ebenso der „schwarze Daumen“ , wo alles verdorrt oder abstirbt.
Pflanzen sind ebenso empfänglich für Gedanken wie Kinder.
Diese Untersuchungen sollten uns nachdenklich stimmen. Wenn Menschen das Wachstum von Mikroorganismen – mit denen wir viele biochemische Prozesse teilen – verzögern oder behindern können, warum sollten sich diese negativen Einflüsse nicht auch auf Menschen erstrecken?
Verhexung aus der Ferne oder negatives Beten ist nicht zu verwechseln mit Voodoo-Magie. Dabei wird das Opfer mit Absicht in Kenntnis gesetzt, dass er behext worden ist. Dass das Opfer von dem Fluch weiss, ist die Grundlage der Verhexung. Wenn er merkt, dass er verflucht worden ist, lebt er sein Schicksal aus und kooperiert mit dem Fluch, indem er stirbt. Die Dorfbewohner bemerken ebenfalls, was vor sich geht, und verhalten sich dem Opfer gegenüber so, als ob er tatsächlich sterben würde, was sein Ableben beschleunigt.
Voodo-artige Verhexung ist ein lokales Geschehen. Negatives Beten ist kein lokales, sondern ein nichtlokales Ereignis, das fern von dem Betreffenden ausgelöst wird, ohne dass er oder sie es gewahr wird.
Nachdem L. Dossey das ethnographische und experimentelle Material überprüft hat, glaubt er, „dass wir uns auf die Möglichkeit einstellen müssen, dass negative Gebete tatsächlich vorkommen.
Ist Beten ein Placebo? (S221)
1. Beten kann als Placebo wirken. Allein schon wenn jemand weiss, dass für ihn oder sie gebetet wird, kann das Heilkräfte von eindrucksvoller Stärke mobilisieren. Wenn das geschieht, haben die Wirkungen des Betens ihren Ursprung im Patienten, nicht ausserhalb von ihm. (Psychoneuroimmunologie)
2. Beten kann schädlich sein. Suggestion ist ein zweischneidiges Schwert: sie kann entweder positiv oder negativ sein.
3. Beten kann intrinsisch hilfreich sein. Das soll heissen, dass Gebete an sich positiv wirken, und dass ihre wohltätige Kraft nicht allein auf Suggestion und dem Placeboeffekt beruht.
4. Beweise für eine intrinsische (innerlich, von innen), positive Wirkung des Betens gibt es im Überfluss, nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Mäusen, Hühnern, Enzymen, Hefe, Bakterien, Zellen verschiedenster Art. Die wissenschaftlichen Beweise zeigen auf höchst eindrückliche Art, dass die Wirkungen des Betens nicht allein auf Placeboeffekten beruhen. Aber, möchte ich fragen, selbst wenn es so wäre, was würde das ausmachen?
(S273) Die Erkenntnis, dass es einen Aspekt der menschlichen Psyche gibt, der seinem Wesen nach nichtlokal ist, wird zu einer Transformation unserer Vorstellungen davon führen, wer wir sind. Wir werden einsehen, dass dieser nichtlokale Aspekt von uns nicht sterben kann. Denn wenn er nichtlokal ist, ist er unbegrenzt in Raum und Zeit, und daraus folgt, dass er allgegenwärtig und unsterblich ist.
(S274) Diese Einsicht kann zu einer Transformation bei der Art und Weise unseres Betens führen. Wir werden nicht mehr ständig um irgend etwas bitten, etwa um Gesundheit, sondern unsere Gebete werden hauptsächlich Dankbarkeit und Danksagung zum Inhalt haben. Das ist unsere angemessene Reaktion, wenn wir erkannt haben, dass die Welt ihrem innersten Wesen nach wundervoller, gütiger und freundlicher ist, als wir bislang angenommen haben.
Aktuell zum Thema siehe auch Heft Gesundheit Sprechstunde Nr. 4 vom 15. Feb. 2002, S34: „Geistheilen – Wundersame spirituelle Kräfte“, von Forschern untersucht.
Also, achtet auf eure Gedanken, und versucht sie vermehrt bewusst einzusetzen. Es ist auch erwiesen, dass die meisten Menschen die Fähigkeiten in sich haben, andere Menschen positiv zu unterstützen oder zu beeinflussen.
Was es dazu braucht, habe ich versucht, kurz zusammen zu fassen. Die Haltung / Gesinnung ist wesentlich und nicht die sichtbare Form. So wie auch Peplau sagt: „Die Beziehung heilt“.
6.03.2002 Pius Wihler, Zizers