Hier der 5. Teil des mir unbekannten Autors "ElekroNick", der zum Thema
Hypnose ist:

oder :wave: oder besser so?
2.2 Was ist Hypnose?
Man muß zugeben, daß eine genaue Definition noch immer schwierig ist {2,31}. Die
wahre Natur der Hypnose im Sinne einer gültigen Theorie ist auch heute noch
unbekannt. Man hat jedoch festgestellt, daß es zwischen dem Wachzustand und dem
Schlaf so etwas wie ein "halbes Bewußtsein" gibt. In diesem Zustand sind die
körperlichen Funktionen herabgesetzt, während die geistigen aktiviert sind. Die
British Medical Association definiert die Hypnose wie folgt: "Die Hypnose ist
ein vorübergehender Zustand veränderter Aufmerksamkeit beim Patienten, ein
Zustand, in dem verschiedene Phänomene spontan oder als Reaktion auf verbale und
andere Reize auftreten. Diese Phänomene umfassen eine Veränderung des
Bewußtseins und des Gedächtnisses, gesteigerte Empfänglichkeit für Suggestionen,
Antworten und Gedanken beim Patienten, die ihm in seinem gewohnten
Geisteszustand nicht vertraut sind. Unter anderem können im hypnotischen Zustand
Phänomene wie Anästhesie, Paralyse, Muskelstarre und vasomotorische
Veränderungen hervorgerufen und unterdrückt werden." {2,31}.
Einen kleinen Aufschluß darüber, was Hypnose ist, geben die drei Grundgesetze
der Hypnose {2,259ff}:
1.Jede bildhafte Vorstellung, die uns erfüllt, hat das Bestreben, sich zu
verwirklichen.
2.Wenn der Wille und der Glaube sich gegenüberstehen, unterliegt immer und
ausnahmslos der Wille!
3.Jede willensmäßige Anstrengung ohne bildhafte Vorstellung bleibt nicht nur
erfolglos, sondern bewirkt sogar das Gegenteil von dem, was wir erreichen
wollen.
Diese Grundgesetze wirken nicht nur in der Hypnose, sondern in abgeschwächter
Form auch in unserem Alltagsbewußtsein. Da aber in der Hypnose ein Zustand
verstärkter Offenheit besteht, sind diese drei Gesetze ein Schlüssel zum
Verständnis der unglaublichen Erfolge.
2.3 Was leistet die Hypnose?
2.3.1 Organische, vegetative Möglichkeiten
Es ist allgemein bekannt, daß unter Hypnose tiefgreifende Veränderungen im
Organismus hervorgerufen werden können: So lassen sich Atmung und Pulsfrequenz
verlangsamen oder beschleunigen. Außerdem kann man die Magensaftsekretion, die
Schweißabsonderung, Husten, Erbrechen, Gähnen, Niesen, sexuelle Funktionen, die
Menstruation, den Energie-Grundumsatz, die Pupillenweite, die Urinabsonderung
und den Stuhlgang beeinflussen. {2,32} So geschieht beispielsweise folgendes:
Wenn man Menschen unter Hypnose suggeriert, sie hätten einen Liter Wasser
getrunken, so werden sie später nach der Hypnose auch tatsächlich fast einen
Liter Urin mehr ausscheiden {2,37} {5,43}. Im Zusammenhang mit diesen Vorgängen
spielt das autonome Nervensystem eine große Rolle, siehe Kapitel 3.2.1a!
In einem anderen Fall {2,246} hat sich der Hypnotiseur Kurt Tepperwein einer 22
jährigen Studentin angenommen, die völlig unterentwickelte Brüste hatte. Mit
ihrer Einwilligung ließ er nur die linke Brust von Tag zu Tag vergrößern,
während die rechte Brust zunächst unbeeinflußt blieb. Das Experiment gelang so
gut, daß nach sieben Wochen eine gewünschte Größe erreicht wurde, während die
rechte Brust so gut wie nicht vorhanden war. Die Studentin bekam es mit der
Angst zu tun und wollte nicht länger so "einseitig" herumlaufen. Nach drei
Wochen unter entsprechenden Suggestionen war auch die rechte Brust auf ein
ansehnliches Maß gewachsen.
2.3.2 Sensorische Möglichkeiten
Noch sehr viel aufregender wird die Angelegenheit mit der Hypnose, wenn es um
die Möglichkeiten der Manipulation unserer Sinne geht, denen wir alle so sehr
vertrauen {2,33}.
Visuelle Einbildungen:
Bei einer negativen Sinnestäuschung können z.B. bestimmte vorhandene Gegenstände
nicht wahrgenommen werden, wenn eine entsprechende Suggestion gegeben wird.
Zitat aus dem Buch von Tepperwein: "Gibt man einer Versuchsperson die
Suggestion, sie befinde sich in einem leeren Zimmer, und sie solle einmal quer
durch dieses Zimmer gehen, wo wird sie den in der Mitte des Zimmers stehenden
Tisch nicht wahrnehmen und gegen den für sie nicht vorhandenen Tisch laufen. So
gab ich einmal einer Person die Suggestion, sie befinde sich allein in einem
Zimmer. Tatsächlich war ich zusammen mit einem Freund im Raum. Wir verhielten
uns eine Weile ganz ruhig. Als wir dann begannen, Kissen durch die Luft zu
werfen, erregte sich die Person so sehr, daß wir den Versuch abbrechen mußten.
Nachdem wir sie einigermaßen beruhigt hatte, erzählte sie, daß sie so
erschrocken sei, weil auf einmal ohne erkennbare Ursache Kissen durch die Luft
geflogen seien - und niemand da gewesen sei, der sie geworfen haben könnte.
Prof. Dr. von Krafft-Ebing berichtet von einem ähnlichen Versuch. Er hatte
seiner Versuchsperson die Suggestion gegeben, daß ein gewisser Dr. H. für einige
Tage verreist sei. Als nun dieser Dr. H. einige Augenblicke später mit einer
brennenden Zigarette durch das Zimmer ging, starrte die Versuchsperson entsetzt
auf die glimmende Zigarette, die mit einer Rauchwolke allein durch das Zimmer
ging. Sie glaubte an einen Zaubertrick." {2,34}.
Auch völlige Blindheit kann man in der Hypnose suggerieren, oder eine positive
Sinnestäuschung hervorrufen, indem man Gegenstände sehen läßt, die es aber nicht
gibt.
Kaum zu glauben ist auch der indische Seiltrick {2,114}: Ein Yogi wirft vor
seinem Publikum ein Seil in die Luft und klettert an ihm hoch. Eine Kamera, die
diese Begebenheit aufnimmt, zeigt hingegen, daß der Yogi das Seil auf den Boden
wirft und an ihm entlangkriecht. Ganz offensichtlich hat der Yogi die Zuschauer
nur hypnotisiert, bzw. eine sehr ansteckende Einbildungskraft besessen und diese
auf das Publikum übertragen, ohne das es dies bemerkte.
Akustische Einbildungen:
Wenn man einer Versuchsperson in der Hypnose suggeriert, sie könne nichts mehr
hören, außer der Stimme des Hypnotiseurs, so wird dies tatsächlich geschehen.
Selbst bei einem Schuß mit einer Schreckschußpistole hinter dem Rücken der
Versuchsperson wird sie nicht im Geringsten reagieren; erst wenn der
Experimentator sie anspricht, wird sie wieder hören können .
Ein ähnlich interessantes Beispiel ist folgendes {2,117}: Ein Europäer war in
Indien zu Besuch bei einem Yogi. Die beiden standen am Ufer eines Teiches, in
dem viele Frösche quakten. Nun behauptete der Medizinmann, daß er mit einem Wort
alle Frösche zum Schweigen bringen könne. Und tatsächlich geschah es genau so;
bis zum nächsten Morgen konnte der Europäer keinen einzigen Frosch mehr quaken
hören. Am nächsten Tag trafen sich die beiden wieder und der Europäer bat den
Yogi, diesen Trick erneut anzuwenden. Der einzige Unterschied: Der Bittsteller
hatte diesmal einen batteriebetriebenen Kassettenrecorder dabei, der die
Geräusche der Umgebung aufnahm. Sofort willigte der Yogi ein und wieder waren
die Frösche stumm. Als sich der Europäer am nächsten Morgen das Band anhörte,
vernahm er das Gequake der Frösche, die Beschwörung des Yogis und danach
unverändert das Gequake. Es handelte sich also lediglich um eine Suggestion!
Im übrigen traten zumindest früher solche Effekte immer auf: Die Menschen fielen
auf die Suggestion herein, die Maschinen (Photoapparate, Tonbandgeräte, ...)
aber nicht. Da es einigen Menschen aber auch möglich sein soll, Photos durch
ihre Gedanken entstehen zu lassen, muß diese Konstellation nicht unbedingt immer
so einhergehen.
Thermische Einbildungen:
Man kann sich Verbrennungen einreden lassen! So funktioniert es unter Hypnose
immer wieder, daß ein kalter Gegenstand, der auf der Haut aufliegt, durch die
eigene Einbildung Verbrennungen verursacht {2,180 mit Photo}; {10,46f}. Die
Symptome reichen bis hin zu einer intensiven Brandblase.
<DIA 7> <DIA 8>
Auf der anderen Seite sind die Menschen offensichtlich in der Lage, über
glühende Kohle zu laufen, ohne sich zu verbrennen {2,181ff}. Diese Rituale kennt
wahrscheinlich fast jeder, wobei es immer wieder wissenschaftliche Experimente
gibt, welche die Bedeutung dieser Vorgänge zu relativieren scheinen {10,40f}. So
gibt es beispielsweise große Unterschiede in der Beschreibung der entstehenden
Hitze . Aber trotz dieser (Schein-) Relativierungen ist es ganz eindeutig, daß
an den Füßen der Feuerläufer etwas besonderes geschieht, was durch den Geist
ausgelöst wird. Unkonzentrierte Menschen gehen nämlich nicht (schadlos) über das
Feuer, sondern immer nur Menschen, die sich vorher darauf sehr intensiv
vorbereiteten.
Natürlich gibt es viele naturwissenschaftliche Erklärungsversuche. Kritiker
merken an, daß die verdunstende Hautfeuchtigkeit die Temperatur der Haut auf 60
Grad Celsius konstant hält - das ist bei knöcheltiefer Kohle kaum vorstellbar.
Sollten die 60 Grad trotzdem der Fall sein, so kann dies nicht auf durch die
Wasserverdunstung zu erklären sein, denn warum verbrennen wir uns dann an einem
heißen Wassertopf? Die Erwiederung der Kritiker darauf wird dann sein: Die Kohle
hat eine derartig geringe Wärmekapazität, daß die Kohle durch die Berührung
abkühlt. Bei dem nächsten Grillen kann man ja mal ein Experiment machen: Man
nehme ein Stück Fleisch, binde es an einem Ast fest und drücke es kurz aber
kräftig mehrmals in verschiedene Abschnitte glühender Kohle. Es bleibt der
persönlichen Schätzung überlassen, was da eine gewisse Hornhaut gerettet hätte.
Alles in allem sind die Argumente nicht unbedingt überzeugend. {31,126}
Zu dieser Thematik gibt es auch eine Bibelstelle: "Siehe, ich sehe vier Männer
frei umhergehen mitten im Feuer, und keine Verletzung ist an ihnen; und das
Aussehen des vierten gleicht dem eines Göttersohnes ... und sie betrachteten
diese Männer, über deren Leib das Feuer keine Macht gehabt hatte: Das Haar ihres
Hauptes war nicht versengt, und ihre Mäntel waren nicht verändert, nicht einmal
Brandgeruch war an sie gekommen." {Prophet Daniel, Vers 2.3.24-27, aufgezeigt
durch H. Herlin {5,62}
In dem Buch "Geist über Materie" {17,102ff} wird von wissenschaftlichen
Experimenten der Uni Tübingen im Frühjahr 1980 im nordgriechischen Langadhas
berichtet. Dort liefen einige Festteilnehmer eine gute Stunde in einer 5 cm
tiefen Kohlengrube mit einer Oberflächentemperatur von 500 Grad Celsius umher.
Gehirnmessungen ergaben bei einigen Männern ausgeprägte Thetawellen, wie sie oft
im Schlaf festgestellt werden. Die Fußsohlen wurden dabei 180 Grad Celsius heiß,
was aber für Verbrennungen immer noch vollkommen ausreicht.
Im Rahmen der NGFG wird die Uni Tübingen wegen dieses Experiments angeschrieben;
es darf aber vorerst angenommen werden, daß Feuerlaufen tatsächlich ein
unnormales Phänomen ist.
Gustatorische Einbildungen:
Im Fernsehen war zu sehen, wie der Massenhypnotiseur das Publikum in Erstaunen
versetzte. So suggerierte er einem jungen Mann, daß die Zitrone, die er ihm
geben werde, sehr süß schmeckt. Der junge Mann biß hinein und lächelte, weil er
die saure Zitrone als süß empfand.
Andere erstaunliche Möglichkeiten unter Hypnose
ASW:
Kurt Tepperwein beschreibt ein Experiment, welches er einer Schärfung der Sinne
zuschreibt; außersinnliche Wahrnehmung käme aber auch in Frage: "Nehmen Sie ein
neues Kartenspiel, bei dem die Rückseiten völlig gleich sein müssen. Bestimmen
Sie eine der Karten und notieren Sie sich Farbe und Wert der Karte. Versetzen
Sie eine Versuchsperson in tiefe Hypnose und lassen Sie sie dann die Augen
öffnen. Zeigen Sie ihr die ausgesuchte Karte (aber nur denen Rückseite) und
suggerieren Sie ihr, daß sie beim nächsten Vorzeigen auf deren Rückseite ein
schwarzes Kreuz sehen würde und die Karte daran sofort erkennen könne. Sie
stecken dann die ausgewählte Karte ins Spiel zurück und mischen gründlich. Dann
zeigen Sie der Versuchsperson nacheinander alle Karten mit der Rückseite und
bitten Sie sie, die Karte mit dem (angeblichen) schwarzen Kreuz herauszufinden.
In fast allen Fällen wird die Versuchsperson die vorher ausgewählte Karte
einwandfrei bestimmen können.
Wir sehen aus dem Experiment, daß die Versuchsperson keineswegs passiv den
Anweisungen des Hypnotiseurs gehorcht, sondern ohne besondere Suggestion die
Lösung der Aufgabe erforderlichen Fähigkeiten hervorbringt." {2,179f}
Diverses:
1. Des weiteren berichtet K. Tepperwein seine persönlichen Erlebnisse mit einem
indischen Yogi, der bei ihm einige Wochen zu Gast war. Zu dieser Zeit konnte der
Hypnotherapeut erstaunliche Dinge sehen und photographieren: Er berichtet
darüber, daß er den Yogi für zwei Stunden luftdicht in Plastikhüllen wickelte
und vergrub, ohne daß es dem Yogi sichtlich geschadet hätte. Später schoß der
Yogi mit Pfeil und Bogen auf sieben pendelnde Fäden, an denen Gewichte hingen -
und durchschoß alle Fäden gleichzeitig {2,183}.
2. Bewegungslosigkeit: In einem englischen Hospital wurde eine Hautverpflanzung
auf die Rückseite der Wade notwendig {5,40}. Die Prozedur sieht in diesem Fall
normalerweise so aus, daß der Unterarm auf die Rückseite der Wade gegipst wird -
28 Tage lang! Ungewöhnlicherweise ließ der Arzt mit Erlaubnis des Patienten eine
Langzeithypnose geben, die dem Patienten suggerierte, daß er seinen Arm nicht
von der Wade wegbewegen werde. Es funktionierte tatsächlich, der Patient konnte
in dieser Position schlafen, essen, baden und auf Krücken gestützt gehen, ohne
daß sich Unterarm und Wade auch nur einen Millimeter voneinander wegbewegten.
<DIA 9> <DIA 10>
3. Schmerzfreiheit: Unter Hypnose läßt sich auch Schmerzfreiheit erreichen. So
sind Tortouren, wie Zahnziehen oder sogar eine Blinddarm-Operation keine
Sensation mehr. Zum Beispiel ließ sich 1961 eine 19jährige Italienerin nur durch
Hypnose betäubt den Blinddarm herausoperieren {17,99}. Es gibt auch einen
interessanten Unterschied zur Schmerzfreiheit durch Placebos: Während bei
Placebos die körpereigene Endorphinausschüttung durch eine Beigabe von dem
Mittel NALOXON wieder neutralisiert werden kann (der Schmerz kommt wieder
zurück), ist dies bei einer Schmerzfreiheit durch Hypnose offenbar nicht
möglich. Es scheint also einen anderen physiologischen Mechanismus jenseits der
Endorphine zu geben {9,374}.
<DIA 11> <DIA12>
2.4 Fazit der Hypnose
Die Hypnose zeigt auf eindrucksvolle Weise, zu welchen erstaunlichen Taten wir
Menschen fähig sind. Gleichzeitig ist sie auch ein Appell an uns, an unsere
Kräfte zu glauben. Wir müssen auch im Alltag unsere Selbstzweifel manchmal
fallen lassen, um maximale Leistung zu erbringen.
An dieser Stelle möchte ich die Geschichte der gefangenen Gans anbringen, um
diesen Effekt zu verdeutlichen:
Auf einem Bauernhof machten sich einmal ein paar Kinder über eine Gans her. Sie
fingen das Tier ein und setzten es mitten in einen mit Kreide auf den Boden
gemalten Kreidekreis. Die Gans sah den Kreis und hielt sich für gefangen in
einem Käfig. Sie krächzte und flatterte wild umher, denn sie war in voller
Aufregung! Da der Kreidekreis keine Lücke hatte, verzweifelte sie schließlich
und gab sich resigniert auf.
Genauso geht es uns Menschen auch manchmal: Wir befinden uns in einer Situation,
die uns ausweglos erscheint, obwohl wir unbewußt ahnen, daß es nur unsere
eingebildete Unfähigkeit ist, die uns an einem Ausbruch hindert.
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
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