Coimbra-Protokoll bei MS

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13.12.09
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Hallo,

ich wollte euch mal aufs Coimbra-Protokoll aufmerksam machen. Eine Freundin mit MS will diese Therapie jetzt anfangen. Sie wird von Patienten propagiert - nicht von Therapeuten oder Ärzten.

Hat jemand Erfahrung damit? Es gab jetzt ein Treffen und eine Betroffene hat ihren Weg aus der MS und die Funktion der Behandlung mit Vit. D-Hochdosen beschrieben:

https://vimeo.com/album/5218455/vid...SkXmLSIj7zamnGh1nH_9gooJfC9peZTaGNyrpFx5qe8Ms

(Das Video soll nur kurzfristig dort zu sehen sein!)

Weitere Infos gibt es auf Facebook unter der Gruppe "Coimbra-Protokoll Deutschland" bzw. auf der Webseite Coimbraprotokoll Deutschland. Dort gibt es auch Links zu den Vorträgen.

Es gibt inzwischen 8 Protokollärzte in Deutschland und es wird dringend geraten, nur unter ärztlicher Aufsicht diese Therapie durchzuführen.

Gibt es denn hier im Forum schon Erfahrungen damit?

Viele Grüße

Rubinchen
 
Hallo Rubinchen,

danke für den Hinweise.

Kennst Du diesen Thread:

Es gibt inzwischen 8 Protokollärzte in Deutschland und es wird dringend geraten, nur unter ärztlicher Aufsicht diese Therapie durchzuführen.
Gibt es denn hier im Forum schon Erfahrungen damit?

Ich kann auch nur jeden darin unterstützen, das nicht in Eigenregie zu machen...

Bis dahin, euer Haschel
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dr. Retzek schreibt über seine Erfahrungen mit dem Coimbra-Protokoll:

Seit 2017 zahlreiche Patienten betreut

Seither habe ich ca 150 Patienten im Coimbra Protokoll und kann die überall kolportierten Zahlen von > 90% Verbesserungen bis zur Symptomenfreiheit innerhalb von 3 Monaten (- 12 Mo) durchwegs bestätigen für:

  • akute – sowie schubhafte remittierende Multiple Sklerose (MS)
  • akute MS-Schübe (wenige Tage bis rückgebildet, geht angeblich schneller wie Cortison)
  • Rheumatismus = Primär chronische Polyarthritis (PCP)
  • Psoriasis (auch Arthropathie)
  • „andere Autoimmunerkrankungen“
Unter den ca 70 schubhaft-remittierenden MS-Patienten hab ich in den letzten 5 Jahren 3 kleine Schübe erlebt (statt der zu erwartenden 300 Schübe). Den Patienten geht es durch die Bank sehr gut. ...

Grüsse,
Oregano
 
Nicht nur bei MS ist das Coimbra-Protokoll interessant (schreibt Dr. Retzek auf seiner Homepage):

... Ich konnte mit dem Coimbraprotokoll, einer Vitamin-D-Hochdosistherapie meine autoimmune Muskelerkrankung (nekrotisierende Myositis) in wenigen Monaten in Remission bringen.

Ich konnte kaum noch aus der Hocke aufstehen und kann jetzt mit meinen Beinen mehr als mein eigenen Körpergewicht stemmen. In der Kurve unten sehen Sie, wie sich mein CK-Wert (Muskelentzündungswert) von einem extrem pathologischen Wert innerhalb weniger Monate während der Therapie wieder in den Normalbereich zurück entwickelt hat. ...


Grüsse,
Oregano
 
Ich kann das Coimbra Protokoll nur unterstützen.

Die Sache mit dem Vitamin D Spiegel muss bei jeder chron. Erkrankung "stimmen" - also auch bei allen "Gesunden".

Bezüglich MS gebe ich zu bedenken, dass es nach meiner Erfahrung Vitamin D alleine nicht reicht zu optimieren.

Weitere Ursachen und Therapien diskutiere ich in meinem Grundsatzbeitrag dazu:

Vor allem Störfelder (meist Zähne) müssen saniert werden;
 
Da haben wir noch einen längeren Thread zum Coimbra Protokoll:

lg togi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zur Kenntnis:

Das Coimbra-Protokoll und seine Risiken

Einen Vitamin D3-Mangel auszugleichen, dagegen spricht also sicherlich wenig. Doch ein neuer, nicht evidenzbasierter Therapieansätze zur Behandlung der Multiplen Sklerose geht einen weiteren, und vielleicht gefährlichen Schritt weiter: Er versucht, den Krankheitsverlauf der Autoimmunerkrankung, bei der autoreaktive, periphere T-Lymphozyten in das ZNS eindringen, durch eine hochdosierte Vitamin-D3-Zufuhr in Kombination mit calciumarmer Ernährung zu beeinflussen.

Im Rahmen des sog. „Coimbra-Protokolls“, benannt nach seinem Begründer Dr. Cicero G. Coimbra aus Brasilien, werden Patientinnen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen teilweise 100.000 IE/d Vitamin D3 über einen längeren Zeitraum verabreicht. Die Idee dahinter ist, dass Patientinnen und Patienten eine „individuelle Vitamin D3-Resistenz“ aufweisen sollen, die man durch eine hohe Dosierung des Vitamins übertrumpfen möchte [3]. Zum Vergleich: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt bei Erwachsenen bei fehlender endogener Synthese die Einnahme von 800 IE/d [5]. Die Wirksamkeit und vor allem die Sicherheit des Ansatzes sind bislang nicht wissenschaftlich belegt [2].

Bericht über einen aktuellen Fall von Vitamin D3-Überdosierung

Der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft wurde jetzt erneut ein Fall gemeldet, bei dem ein MS-Patient nach der Einnahme von 60 000 IE/d Vitamin D3 über ein halbes Jahr lang eine akute Nierenschädigung bei Hyperkalzämie entwickelte. Sein Vitamin D-Spiegel lag bei 276,6 ng/ml, sein Calciumspiegel bei 3,2mmol/l und seine glomeruläre Filtrationsrate nur noch bei 43 ml/min. Verschiedene andere Ursachen für die Nierenschädigung konnten ausgeschlossen werden; als Begleiterkrankung lag zusätzlich zur Multiplen Sklerose lediglich eine durch Candesartan behandelte arterielle Hypertonie vor. Nach Absetzten der Vitamin D3-Zufuhr erholte sich der Patient vollständig [1]. ...

Grüsse,
Oregano
 
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