nicht der papa
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Fairness heißt für mich vor Allem auch Ehrlichkeit.Ich bin der Meinung, Fairnis heißt auch, dem anderen die Zeit zu geben, sich entscheiden zu können. wenn ich ihm jetzt schon sage, dass ich früher oder später gehen werde, gibt er auf.
Wenn Du jetzt für dich den Beschluss ihn zu verlassen innerlich schon gefasst hast und als definitive Entscheidung bezeichnest, dann ist es für mich nicht fair, ihn in einem anderen Glauben zu lassen.
Denn es geht für dich ja nicht um die Option ein neues Leben mit ihm verbringen zu wollen.
Damit nimmst Du ihm auch wieder ein Stück Entscheidung weg. Du bist die Mama, die das Kind auf den Weg bringt, bevor sie es gehen lassen will und wenn das Kind nach dem Weggang scheitert. Pech.
Angenommen er ist bereit dazu mit dem Trinken aufzuhören, tut alles dafür, schafft es und bekommt es geregelt, dann wird es ihm den Boden unter den Füssen um so mehr wegziehen, wenn Du ihn trotzdem verlässt. Auch weil er es ein Stück weit für dich getan haben wird.
Schließlich ist es die Situation des Verlassenwerdens, die viele Menschen komplett aus der Bahn wirft und auch genug Menschen zur Flasche greifen lässt, die sonst nie trinken.
Falls Du ihn so sicher verlassen willst, wie Du schreibst, solltest Du ihm das gleich sagen. Denn jeder Mensch hat ein Recht auf die Wahrheit. Mit dem Alkohol aufzuhören muss eh mMn. seine Entscheidung für sich sein, wenn dies nachhaltige Wirkung haben soll.
Und die kann ein Mensch besser treffen, wenn er sieht, was er verloren hat. Nach dem Motto, das hab ich jetzt davon. Ich muss was tun.
Da ist die Situation, ich habe jetzt über Monate alles getan, bin trocken und sie verlässt mich trotzdem mMn. um ein Vielfaches kontraproduktiver. MMn. auch kein bisschen fair.