Cannabis gegen überaktiven Sympathicus?

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Mein Arzt schlug mir einen Versuch mit med. Cannabis gegen meinen überaktiven Sympathicus vor. Hat das schon mal jemand probiert? Ich glaube es wirkt auch muskelrelaxierend, was bei der Instabilität vermutlich kontraproduktiv ist.
 
Hallo Grantler,

hast Du denn eine Ahnung, WARUM Dein Sympathicus überaktiv ist?
Das kann ja u.a. auch bedeuten, daß der Parasympathicus als Gegenspieler nicht normal reagiert. Das wäre dann auch ein Ansatzpunkt.


Grüsse,
Oregano
 
Von einer Atlasinstabilität.
Würdest du es mir mal ausführlich erklären wie das funktionieren kann?

Das ich einen überreizten Sympatikus hatte vermute ich mal. Und auch deswegen habe ich Gras mal probiert.
Für mich war das eine nur kurze Episode von etwa 3-4 Wochen. Mich ballert das laub zu stark weg.
Man brauch leider eine gewisse Dosis bis es auf den Körper geht ( Muskelrelaxierend) sowie beruhigend (im Kopf) wirkt. Das ist bei mir aber mit Schwindel behaftet, trockener Mund erhöhter Puls. Das ist aber alles standard.
Und so viel brauch man nicht verdampfen. 1gr hält ewig..

Die richtige Dosis Alk wirkt bei mir ähnlich beruhigend fühlt sich aber angenehmer an.

Was ich gerne mal probieren würde wäre GABA. Zum Glück besteht erstmal aber kein Bedarf.
Der Kopf ist in dieser Beziehung zur Zeit gut.
 
Würdest du es mir mal ausführlich erklären wie das funktionieren kann?
Ob der genaue Mechanismus geklärt ist, weiß ich nicht. Es gibt verschiedene Hypothesen dazu. Aber es betrifft praktisch alle oder viele Patienten mit HWS-Instabilität, kannst du hier in der Rubrik nitrosativer Stress nachlesen oder auch im Buch von Kuklinski "Das HWS-Trauma". Kuklinksi meint glaube ich, dass der Grenzstrang des Sympathicus an der HWS gereizt wird. Andere vermuten eine Irritation des Hirnstamms. Wie gesagt, der Mechanismus ist nicht ganz klar aber es ist eine empirisch beobachtbare Tatsache.

Gestern hatte ich nach längerer Zeit am PC durch Reizung wieder eine Blutdruckkrise mit 170/115. Zum Glück wird das bei mir besser, wenn ich mich hinlege und die Belastung von der HWS genommen wird. Da hatte ich dann nach kurzer Zeit wieder 120/70.

Von dem Cannabis bin ich jetzt wieder abgekommen, da das THC ja den Puls beschleunigt und somit genau das Gegenteil von dem tut, was ich möchte. Soll auch den diastolischen Blutdruck erhöhen, damit habe ich eh ein Problem. Eventuell wäre ein reines CBD-Öl besser geeignet. Oder ein Benzodiazepin, was aber wegen dem Abhängigkeitspotential wohl niemand verschreiben wird. Bisher nehme ich einen Betablocker. Den kann ich aber nicht hoch dosieren, weil ich die Probleme nur habe wenn Belastung auf dem Gelenk ist, also im Sitzen oder Stehen, ganz schlimm bei Bewegung oder Erschütterung. Sobald ich liegen kann ist alles normal.

Ja, Alk könnte auch helfen, aber bei täglicher Einnahme keine Option aus bekannten Gründen.
 
CBD ist völlig untauglich in bezahlbaren Dosen. Wie es jetzt aussieht wenn du 100-200mg/ nimmst weiß ich nicht.

Benzos krisgt du an den richtigen stellen und kannst du ohne weiteres in Niedrigdosierung 2 Wochen reinpfeifen.
Ich pfeife mir bei ganz schlimmen Tagen auch Benzos rein. Das passt schon.


Informiere dich mal über GABA und Amygdala. Das wäre vermutlich einen Test wert.
 
Benzos krisgt du an den richtigen stellen und kannst du ohne weiteres in Niedrigdosierung 2 Wochen reinpfeifen.
Was meinst du mit "richtigen Stellen"? Ggfs. PN. Bei mir ist das ja ein Dauerzustand, ich bräuchte eigentlich eine Dauertherapie.
Ich pfeife mir bei ganz schlimmen Tagen auch Benzos rein. Das passt schon.
Ich hatte sowas gedacht wie 3 Tage ON - 3 Tage OFF. Es wird doch bestimmt ein Einnahmeschema geben, bei der man eine Abhängigkeit umgeht. Dann würde es mir wenigstens die Hälfte der Zeit besser gehen, das wäre auch schon was.
 
Neurologe und Psychiater verschreiben das. Wenn du einen sportlichen Orthopäde hast dann auch ein Orthopäde.
Ob es eine onoff-Therapie gibt weiß ich nicht. Ein Entzug dauert aber bis zu mehreren Monaten wenn du Pech hast.
Das Zeug soll sich sehr lange im Körper halten. Nach dem was ich gelesen habe würde ich eine Niedrig bis mitteldosistherapie für 2 Wochen machen. Und danach mit einer Hochdosismagnesiumtherapie das Zeug aus den Körper drücken für eine Zeit von 4 Wochen.

Was mir hier auch noch einfällt wäre Tilidin. Das ist ein Opiat und kann auch gegen Schmerzen verschrieben werden. Das bringt einen aber auch runter. Quasi doppelter Vorteil. Ich weiß nicht wie hoch Tilidin bzgl. Abhängigkeit eingestuft wird. Methadon ist ebenfalls ein Opiat, ist von der Abhängigkeit aber niedriger als Benzos. Was aber nicht auch für Tilidin sprechen muss.

Du hast doch sicher einen THerapeut für deinen Sympatikus? Der müsste dir doch eine entsprechende Therapie verordnen können.

Gaba kannst du ohne weiteres über Monate nehmen. Entsprechende Blutuntersuchungen von Zeit zu Zeit sind aber wichtig. Es gibt noch mehr als nur HWS Probleme die den Sympatikus nerven können.

Der Überaktive Sympatikus sololte laut Chema Symptome in Organen verursachen.

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Hast du in den jeweiligen Organen Probleme?
Oder auch mal andersherum gedacht. Vielleicht ist der Parasymphatikus zu schwach?

Wenn es um Stress geht, also ein dominanter Sympatikus. Dann ist auch Chemie sehr wichtig. Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin in erster Linie. In Zweiter Linie Ungleichgewicht im GABA Glutamatzyklus.
Bevor du dir jetzt Opiate oder Benzos reindrommelst würde ich erstmal diese 5 Parameter checken lassen.

Gibt es dort Ungleichgewichte kannst du mittels Aminosäuren alles wieder ins Gleichgewicht bringen und dir geht es vielleicht wesentlich besser. Nachteil. Aminosäuren zhlt nicht die Kasse. Benzos und Opiate schon.
 
Hallo knuddz,

welche Quelle hast Du für das Bild benutzt?

Tilidin macht abhängig:

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Grantler,

eine Bekannte von mir nimmt seit ca. 4 Wochen morgens und abends jeweils 1 CBD-Gummibärchen zu sich und ist sehr froh, weil sie seitdem nachts hervorragend schläft.

#127

Grüsse,
Oregano
 
Quelle:

Ich denke wie Dauunderer.
Gegen eine echte Krankheit braucht man echte Medizin und keine sonstigen Informationen in Form von Globolis.
Die Studien ( für die breite Masse) sind in Sachen Microdosing bei CBD eindeutig. Highdosetherapie bei Krebs hingegen ist durchweg positiv.
 
Neurologe und Psychiater verschreiben das.
Ich glaube kein halbwegs verantwortlicher Neurologe oder Psychiater verschreiben das, erst recht nicht für einen Patienten den sie nicht kennen und der das wegen Sympathicusüberaktivierung haben will. Oder kennst du welche? Ich würde das, falls es überhaupt helfen sollte, dann streng nach einem Plan nehmen, der nicht abhängig macht. Sonst kommt das für mich nicht in Frage.
 
Wenn ich an eine Dystonie des Sympathikus denke, denke ich zunächst mal an Herzkreislauf, Magendarmbeschwerden sowie Schlafstörungen, Unruhe/Nervosität.

Bevor da irgandwann eine Diagnose Sympathikusdystonie kommt, wird erstmal psychiatrisch alles gecheckt. Dazu gehören nun mal als erstes neben der Anamese die Neurotransmitter sowie Untersuchungen des HKSystems sowie eine Abklärung des Magendarmbereichs.

Ist da alles in Ordnung, kann man sich weiterführend auf das HWS Syndrom stützen und entsprechen therapieren ( Manuelletherapie). ... was sowieso gemacht werde muss

Da wir nun nicht wissen welche Symptome du hast, außer deiner Blutdruckkrise, ist es da nicht einfach irgendwas anzuraten. Wobei man da auch dazu sagen muss das 170 jetzt nicht so dramatisch ist. Stationär macht man sich so ab 200/220 Sorgen.

Wurde denn Kardiologisch alles abgeklärt? Kam der Betablocker vom Sympathikusarzt oder vom Kardiologe?

Mir mißfällt die Aussage sich nichts reindrommeln zu wollen was abhängig macht (Cannabis gehört dazu). Dann müsste die Hälfte der 8mrd Menschen kein Kafee und Zucker mehr konsumieren. Benzos sind perse nichts schlechtes. Ohne Benzos würde in der Intensivmedizin kaum mehr was laufen...

Als aller erstes musst du deine instabile HWS behandeln und wenn damit nicht genügend Besserung einhergeht wird symptomatisch (Wobei Vitalstoffe auch ursächlich sein können) behandelt. Entweder mit Medikamente oder Vitalstoffe.

Was du hier im spezielles suchst sind Arztneimittel aus der Gruppe Antisympathotonika. Es gibt einige je nach Symptom. Bist du also unruhig und Nervös, ist das ein Hinweis auf eine zu hohe Noradrenalinausschüttung. Mit entsprechenden Medikamenten kannst du die Noradrenalinausschüttung senken. ABER, mein Noradrenalin war voll im Keller und ich war trotzdem nervös und unruhig ( die Ursache ag aber am Stress)
Aus diesen Grund habe ich dir auch empfohlen die Neurotransmitter zu checken.

Wenn du als Symptom jetzt nur deinen Bluthochdruck hast, brauchst du Postsynaptische α2-Rezeptoren die dein Blutdruck regulieren. Da es Medikamente sind, können auch Nebenwirkungen auftreten. Auch sehr unangenehme Nebenwirkungen. Wenn du nun also mit Vitalstoffe dagegen hälst, besteht die Möglichkeit das du keine bis wenig Nebenwirkungen hast. Und Vitalstoffe sind wie wir wissen hervorragend in Bezug auf keine Abhängigkeit.

Einen Überblick über Medikamente findest du hier.
 
Hallo knuddz, hallo Grantler

Knuddz, Du benutzt Drogi-Sprache. Es klingt, als wenn Du Lust am Zudröhnen empfindest und anderen machen möchtest (reinpfeifen, reindrommeln). Das sehen wir hier nicht gern.

Du merkst zu Benzodiazepinen im Übrigen selbst an:
Ein Entzug dauert aber bis zu mehreren Monaten wenn du Pech hast.
Auch Opiate haben erhebliche Nebenwirkungen und man sollte sie eher schweren Erkrankungen wie z.B. Krebs vorbehalten.

Würdest Du bitte ganz allgemein etwas vorsichtiger mit Deinen Medikamentenempfehlungen umgehen? Selbst wenn Du Arzt oder HP wärst, könntest und dürftest Du diese hier so nicht geben.

Natürlich kann es Situationen geben, die ohne Symptombekämpfung nicht zu ertragen sind und die wir dann auch im Forum "Das Ende der Symptombekämpfung" besprechen können. Dazu können nach Schilderungen hier im Forum auch Folgen eines HWS-Schadens gehören, der ja leider auch irreparabel sein kann. Dennoch suchen wir hier nach möglichst unschädlichen Lösungen.
Die Studien ( für die breite Masse) sind in Sachen Microdosing bei CBD eindeutig. Highdosetherapie bei Krebs hingegen ist durchweg positiv.
Bei solchen Aussagen wäre die Nennung der Studien hilfreich, auf die Du Dich beziehst.
Ich würde das, falls es überhaupt helfen sollte, dann streng nach einem Plan nehmen, der nicht abhängig macht. Sonst kommt das für mich nicht in Frage.
Ich bin froh, dass Du das so siehst.
Benzos sind perse nichts schlechtes. Ohne Benzos würde in der Intensivmedizin kaum mehr was laufen...
Ja, eben. In der Intensivmedizin. Auch in der Palliativmedizin können sie ein wahrer Segen sein. Das sind Notsituationen, um die es hier im Moment nicht geht.

Gruß
Kate
 
Ich werde bei Gelegenheit mit meinem Neurologen mal drüber reden, ob ich 3 Tage Lorazepam testen kann. Sollte eigentlich nichts dagegen sprechen. Falls es dann hilft, kann man sich immer noch Gedanken machen ob es da ein spezielles Einnahmeschema gibt bei dem eine Abhängigkeitsausbildung ausgeschlossen ist. Ich kenne einige Mastzellpatienten und auch CFS-Patienten, die öfters Lorazepam nehmen, da das dort sehr gut wirken kann. Ich denke unter Sicherheitsvorkehrungen kann das möglich sein.

War das nicht in den USA, wo es eine richtige Seuche von Benzo-Abhängigkeit gibt? Oder betrifft das ein anderes Medikament?
 
Hallo Grantler,

es gibt in den USA - und nicht nur dort - mehrere gegen Depressionen und andere "psychische" Befindlichkeiten verordnete oder auch einfach genommene Medikamente, die dort sehr häufig genommen werden.

Ein Medikament ist Prozac (SSRI): https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/prozac-leise-killer

Und dann gibt es noch die Opioide:

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Der TE fragte explizit nach Benzos und THC. Dazu habe ich meine Erfahrung geschrieben.
Der TE wird keine Langzeitbenzotherapie von einen verantwortungsbewussten Neurologe bekommen.

Ich bin nicht in der Pflicht "immer" Studien zu nennen. Alles was in diesen Forum geschrieben wird ist eine Anregung.

... GABA genauso entspannend wirkt wie Benzos selbst. Ohne Gefahr einer Abhängigkeit. Ein zweiter Hinweis ist das er speziell Lorazepam genannt hat was bei einer Dauermedikation sicher nicht erste Wahl ist weil die Halbwertszeit zu gering ist. Bei solchen Zuständen sind Benzos mit langer Halbwertszeit wesentlich besser geeignet weil halt nicht alle 4-6h nachgelegt werden muss.

Wenn man so eine blöde Krankheit hat, muss man sie zuerst mal akzeptieren und damit leben lernen. In Verbindung mit Medizin die hilft aber nicht die Basis seines Daseins darstellt.

Ich empfehle weder Benzos, Noch THC noch Opiate, aber ich habe ein Recht zu schreiben worum es sich dabei handelt. Ob Lorazepam bei ihm überhaupt sinnvoll ist, weiß niemand. Denn niemand weiß was er für Symptome hat. Das es nun auch Spezielle Medikamente gegen einen dominanten Sympathikus gibt, habe ich mit einen Link zu Amboss dargestellt.

Dein Onkel Doktor wird vermutlich als erstes an Diazepam denken. Ja taugt was, macht aber müde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Noch etwas mehr zum Entzug:
...
Studien zu psychotropen Medikamenten haben gezeigt, dass Psychopharmaka wie Benzodiazepine, Z-Drugs, Ketamin, Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) und GabapentinAbsetzsymptome hervorrufen können, die nach abruptem Absetzen oder allmählichem Tapering (Ausschleichen) auftreten können.

Der Entzug

In der vorliegenden Übersicht wurde die aktuelle Literatur analysiert, um den Entzug nach Ausschleichen, Absetzen oder Wechsel psychotroper Medikamente auf der Grundlage der Medikamentenklasse (d.h. Benzodiazepine, Nicht-Benzodiazepin Benzodiazepin-Rezeptor-Agonisten, Antidepressiva, Ketamin, Antipsychotika(Neuroleptika), Lithium, Stimmungsstabilisatoren) nach den diagnostischen Kriterien von Chouinard und Chouinard [Psychother Psychosom. 2015;84(2):63–71] zu veranschaulichen, die neue Absetzsymptome, Rebound-Symptome und andauernde Absetz-Störungen nach dem Absetzen umfassen.

Absetzsyndrome und Rebound

Die Ergebnisse zeigen, dass alle diese Medikamente Absetzsyndrome und nach Absetzen der Medikamente einen Rebound auslösen können, selbst bei langsamem Ausschleichen. Allerdings waren nur selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer und Antipsychotika durchweg auch mit persistierenden Absetzstörungen nach dem Entzug und potentiell schwerwiegenden Symptomen einschließlich Veränderungen des klinischen Verlaufs verbunden, während die mit dem Absetzen von Benzodiazepinen verbundene Belastung nur von kurzer Dauer zu sein scheint. ...

Grüsse,
Oregano
 
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