Blasenentzündung (dauerhaft) heilen!

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Zitrone

Ich möchte hier gern einen Überblick darüber geben, was man gegen ständige Blasenentzündungen unternehmen kann. Nicht die üblichen Tipps, die man schon vom Urologen/Frauenarzt/Infoblatt zur Genüge gelesen hat, sondern etwas, was darüber hinaus geht. Ich hoffe, es hilft dem einen oder anderen.

Vermeidung von (chronisch resistenten) Blasenentzündungen:

- Unterwäsche aus 100% Baumwolle, keine engen Jeans oder Strings (insb. nicht, wenn man viel sitzt)
- Nicht baden, lieber duschen
- keine Einnahme von Eisen, Magnesium oder Kalzium, da dies die Bildung von resistenten Biofilmen fördert
- manchen hilft es nach Geschlechtsverkehr eine grössere Menge Ananas-Saft, Cranberrysaft oder Grapefruitsaft zu trinken
- Combur Sticks, um rechtzeitig zu testen im Fall der Fälle

Behandlung von Harnwegsinfekten/BE:


- im besten Fall sofortige Keimbestimmungen beim Urologen und auch (insbesondere bei neuem Partner) auf Ureaplasmen und ähnliches testen lassen (wird gern vergessen)

- Bei E.Coli: D-Mannose und Natron (in Wasser gemischt) erweisen sich oft als hilfreich. Anderen hilft Apfelessig in Wasser gemischt.

- Bei anderen Keimen: natürliche Antibiotika wie Propolis oder Grapefruitkernextrakt, empfohlen wird auch Wacholdertinktur (habe letzteres selbst noch nicht ausprobiert)

- Bei schwierigen resistenten Keimen hilft oft in letzter Instanz noch Nitrofurantoin (ggf. in Kombination mit Forskolin)
Pharmazeutische Zeitung online: Zystitis: Brennpunkt Blase

Zum Aufbrechen des Biofilms (bei langwierigen und immer wiederkehrenden Infektionen anscheinend oft ein Thema):
- Biofilm Defense von Kirkman (zur Zeit nur über die USA erhältlich)
- Interfase plus (enthält EDTA, daher nicht über einen längeren Zeitraum nehmen) (beziehbar über den ergomaxshop)
- Lauricidin (ergomaxshop)
- Lactoferrin
- Nattokinase
Siehe:
https://chriskresser.com/treat-and-prevent-utis-without-drugs/

Unterstützende Tees (neben den üblichen):
- Kamillentee
- Lapacho Tee
- Bärentraubenblättertee

Verhinderung immer wiederkehrender Entzündungen:

Stärkung des Immunsystems:
- Kurkuma
- Moringa
- Echinacea
- Vitalpilze (insb. Cordyceps, der in der TCM den Nierenmeridian stärkt)

Probiotika:
- die Blase (auch die Vaginalflora) braucht insbesondere folgende Stämme: Lactobacillus rhamnosus GR-1 and Lactobacillus reuteri RC-14. Diese finden sich z.B. in Optibac probiotics intimate flora

Präbiotika:

- Zum Beispiel Oligofruct

Stärkung der Schleimhaut, bzw. trockener Schleimhaut entgegen wirken:
- Gynomunal (kann über die Wirkung nichts sagen)
- Hormonstatus bestimmen lassen und ggf. Progesteron und/oder Estriol (in Form von Cremes) substituieren

Folgende Nahrungsmittel/Getränke meiden: Kaffee, Alkohol, Fruchtsäfte, Tomaten, Zitrusfrüchte, scharfe Gewürze, Essig (manchen hilft es Gluten zu vermeiden)

Nicht erwähnt habe ich Dinge, die zwar antibiotisch wirken, die Schleimhaut aber zusätzlich reizen wie Meerrettichtee, Ingwertee, Knoblauch, Oregano-Öl etc.

Die Liste darf gern erweitert werden :) und ich werd sie auch selbst noch ergänzen in den nächsten Tagen. Gute Besserung.

PS: disclaimer: bin kein Arzt, konsultieren Sie ihren Arzt oder Apotheker, bevor Sie irgendwas einnehmen, usw usw.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gynomunal ist nicht hilfreich. Stattdessen Eibischwurzeltee zur Regenerierung der Blasenschleimhaut.
 
liebe zitrone, danke für deine auflistung. mit einigen dieser tipps kann ich mich absolut identifizieren. auch ich habe ein langjähriges martyrium hinter mir und zahlreiche behandlungsmethoden versucht. ich war nun über 2 jahre BE-frei, seit einer plötzlichen BE nach GV plagt mich nun wieder seit etwa drei wochen ständiger harndrang (so wie eben zu zeiten meiner chronischen BEs, die mich über ein jahrzehnt begleitet haben).

ich würde gerne auf den bio-film, den du ansprichst, zurückkommen. kannst du mir hierzu weiterführende informationen geben?

ich frage aus einem bestimmten grund: ich habe mich die letzten monate sehr strikt (s)low carb ernährt (aus sportlichen gründen), im ergebnis sehr viele proteinquellen wie ei, hühnerfleisch, aber auch sehr viele hülsenfrüchte (auch als KH-quelle), sehr sehr viel grünes gemüse, kein obst, kein brot, keine nudeln, keine milchprodukte etc. ich habe mich wohlgefühlt und gedacht, durch das viele gemüse ausreichend nährstoffe zu mir zu nehmen, nun musste ich leider vor kurzem die typischen anzeichen für magnesiummangel bei mir feststellen (kribbeln in händen und füßen, nächtliche wadenkrämpfe). die blutuntersuchung ergab sehr niedrige magnesium-, vitD- und zinkwerte (dafür einen erhöhten eisenwert, dem ich, da das ferritin normal war, keine allzu hohe bedeutung beimesse). ich nehme derzeit deshalb zum auffüllen der speicher recht große mengen an magnesium und vitD sowie ein weiteres kombinährstoff-präparat, außerdem habe ich wieder mit MSM begonnen, da mir das früher durchaus geholfen hat. ab heute beginne ich mit magnesiumchlorid-fußbädern, da ich sehr gutes über die aufnahme von mg über die haut gelesen habe.

meine frage an dich wäre, was würdest du im hinblick auf die gefahr eines "bio-films" vorschlagen, wenn jmd einen erwiesenen nährstoffmangel (so wie ich) hat? meine hoffnung ist nämlich derzeit, dass meine geschwächten schleimhäute mit der mangelnden nährstoffversorgung zusammenhängen und ich das durch auffüllen meiner speicher wieder beheben kann. ich habe nämlich vor etwa 2 jahren damit begonnen, mich gesünder zu ernähren, damals haben die BEs schlagartig aufgehört.

ich würde mich über eine anwort freuen :)
 
ich hab leider jetzt erst deinen anderen beitrag über den biofilm gelesen, sorry. hab auch schon ein paar internetadressen dazu aufgerufen und mich eingelesen. mir ist es jetzt klar, was es damit auf sich hat.
meine fragen über nährstoffmangel und dessen behebung sowie biofilm-vermeidung bleiben allerdings aufrecht :-D
 
Ich kann dazu leider nicht viel sagen. Von Grapefruitkerextrakt muss ich mittlerweile abraten. Der Zusatzstoff darin wirkt antibiotisch, aber genau wie ein Antibiotikum bilden sich Resistenzen, die man nachher nicht mehr überblicken kann. Ferner muss ich nochmal darauf hinweisen, dass man sich unbedingt auch beim Gyn untersuchen lassen sollte (Flora anschauen lassen) und auf neuere Keime untersuchen lassen sollte (vergessen werden gern mal Ureplasmen/Mykoplasmen!). Schwer nachweisbar, teurer Test, gesetzliche Krankenversicherung übernehmen ihn nicht, dadurch wird er nicht angeboten. Folge dieses Keims: dauernde Blasenentzündungen, Reizungen in der Harnröhre, evt. gestörtes Vaginalmilieu. Nicht abschrecken lassen davon, dass das als Geschlechtskrankheit gilt (man kann das gut über 5-10 Jahre haben, ohne dass es gross Auswirkungen hatte... ). Blasenentzündung und Vaginalentzündung verwechselt nicht nur der Patient manchmal, sondern auch der Urologe, da der Combur stick dann hohe Leukos zeigt, die aber NICHT aus der Blase kommen (es sei denn, man desinfiziert sich vorher immer!).
 
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