Bis auf 3 Zähne alle wurzelbehandelt ! Könnt Ihr mir helfen ?
guten morgen zusammen,
gestern hatte ich um 20 uhr den termin bei meinem ehemaligen zahnarzt.
hab die letzte rechnung ja nicht beglichen.
ich muß sagen, daß ich schon ein mulmiges gefühl hatte, nochmal in diese praxis zu gehen.
da kam einiges an erinnerungen wieder in mir hoch.
und ich fragte mich, ob das überhaupt einen sinn macht, daß ich mich nochmal mit ihm unterhalte.
"hallo herr `mulleworld`!", wurde ich von der arzthelferin begrüßt.
"wir brauchen noch ihre versichertenkarte!"
darauf ich: "wieso?"
sie wiederholte mich ziemlich verduzt: "wieso !?!?"
"ja ! wieso ?"
"weil sie dieses quartal noch nich bei uns gewesen sind !"
"ja, aber ich bin heut auch nicht zur behandlung hier !"
"also kriegen wir ihre karte nicht !?"
darauf ich nur noch kurz: "ne!"
"dann nehmen sie erstmal nochmal platz!"
gesagt, getan. irgendwann wurde ich reingerufen. da wars aber schon 20.15 uhr und ich leicht angesäuert, weil ich eigentlich nicht eingesehen habe, warum ich warten soll, wenn man mich für 20 uhr zum gespräch gebeten hat !? immerhin wartete ich ja nicht auf eine behandlung.
aber da ich gerade davor zeitschriften gekauft hatte, war ich gut beschäftigt.
ich wurde in das kleinere behandlungszimmer geführt und mir wurde angeboten, auf einem hocker platz zu nehmen.
hab aber auf dem zahnarztstuhl platz genommen. das wollt ich immer schon mal machen !

aus dem nebenzimmer hörte ich den zahnarzt behandeln.
und ich bilde mir ein (immerhin kennen wir uns schon viele jahre), daß er etwas aufgeregt zu sein schien in dem wissen, daß ich nebenan sitze.
dann kam er rein, begrüßte mich freundlich und sagte: "ah, Du hast schon auf meinem stuhl patz genommen."
und da bin ich auch sitzen gelblieben

hab das gespräch damit eröffnet, daß ich heute hier sei, weil sie mich zu den schriftlichen mahnungen nun auch schon 2x telefonisch kontaktiert haben und ich nur sagen möchte, daß ich die rechnung freiwillig nicht bezahlen kann, weil ich mich bei meinem letzten termin bei ihm sehr massiv nicht ernst genommen und als "spinner" hingestellt gefühlt habe. habe ihm gesagt, daß ich es unmöglich fand, daß ich ihm sage, was durch die ersten extraktionen an entzündungen zutage gekommen ist und welche besserung dadurch direkt eingetreten ist.
und er mir dann zum abschied aber noch einen artikel über schmerztherapie in die hand gedrückt hat mit dem hinweise: "vielleicht ist das ja was für Dich !?"
habe gesagt: "oliver, ich bin eigentlich selten sprachlos, aber darauf fiel mir wirklich nix mehr ein !

"
habe dann von meiner operation im januar erzählt und das die uniklinik mich mehr oder weniger nach 10 tagen behandlung auf kieferhöhlenvereiterung dort herauskomplementiert hat unter vorgabe, man könne mich nur für ca. 5000 euro privat operieren, weil es mit den implantaten zusammenhängt.
na, das ginge natürlich nicht, sagte er darauf.
hab erzählt, daß das implantat nicht eingewachsen, entzündet und daneben ein loch zur kieferhöhle war. und bei der operation dann gesehen worden ist, daß der kieferknochen schon zu großen teilen nekrotisch war.
und ich deswegen auch kommende woche nochmal ins krankenhaus muß, weil die andere seite vermutlich nicht besser aussieht.
"ja, aber auf dem röntgenbildern war das so ja nicht zu erkennen !?", fügte er an.
"ja, ich weiß mittlerweile ne menge, bin selber schon fast son halber zahnarzt und habe unter anderem gelernt, daß röntgenaufnahmen nur bedingt aussagekräftig sind !"
habe ihm das mitgebrachte entfernte implantat dann gezeigt.
da ist gut zu erkennen, daß kein stückchen knochen drangewachsen war.
das gespräch nahm einen recht positiven, freundlichen verlauf.
vermutlich auch deswegen, weil ich ausdrücklich äußerte, daß ich nicht ihm alleine die schuld an meinem leid gebe, sondern seine kollegen ja genausowenig etwas gesehen haben und mich ebenfalls nicht in meinem beschwerden ernst genommen haben.
ich teilweise die letzten monate aber nicht wußte, wohin überhaupt mit meiner wut gegen den ganzen berufstand zahnarzt.
auch habe ich gesagt, daß ich mir mein "psychatrieintermezzo" vermutlich hätte ersparen können, wenn mich jemand mit meinen beschwerden ernst genommen hätte. habe aber schon auch gesagt, daß er mich jedoch am meisten enttäuscht hat, weil wir uns schon so lange kennen.
ja, er hätte auch nie gesagt, daß ich ein spinner bin, und was er denn hätte machen sollen !?
er wisse wohl, daß es sowas gibt (hat er vorher aber auch noch nie gesagt, vielleicht hat er sich mittlerweile doch selber bischen schlau gemacht !), aber das problem wäre, daß die meisten halt doch spinner seien ! (traurige aussage, also bin ich ja doch ein spinner, oder !? sonst hätt er mir ja glauben müssen. und ich bin leider auch nicht davon überzeugt, daß die meisten anderen spinner sind, die ähnliche beschwerden wie ich beschreiben.)
ich antwortete, daß ich mittlerweile auch erfahren habe, daß ich leider kein einzelfall bin, aber wohl keiner genau erklären kann, welche umstände zusammenkommen müssen, um einen so massiven gewebsabbau im kiefer zu verursachen. und das ich auch weiß, daß eigentlich immer schnell und gern in solchen fällen "psychologisiert" wird.
ich mittlerweile aber meine eigenene vermutungen bezüglich der ursachen habe.
die wollte er hören und ich erzählte von den vielen wurzeltoten zähnen, die ja lange zeit in meinem kiefer bakterien streuen konnten. dazu die vielen verschiedenen metalle. und das eigentlich jeder physikstudent im ersten semester weiß, daß spätestens ab dem 3ten metall in verbindung mit flüssigkeit (speichel) strom fließt und metallionen vom hochwertigeren zum minderwertigeren metall "wandern". und sich diese metalle auch im kiefer ablagern.
das habe ich versucht zu erklären, indem ich von den "vergiftungserscheinungen" gesprochen habe, die ich teilweise nach dem ziehen der gold- und vor allem der palladiumkronen erleben mußte.
tja, und dann sagte er etwas, daß fand ich recht traurig, er tat mir in diesem moment fast leid - fast:
"andreas, was sollen wir denn machen, wir haben doch nur die materialien zur verfügung die eben zur verfügung stehen !?"
dann habe ich noch von meiner erfahrung in der uniklinik erzählt, als ich mithören konnte, wie einer frau, die vor einer herztansplantation steht, gesagt wurde, daß man vor so großen eingriffe immer überlegen sollte, die wurzelgefüllten zähne zu ziehen, weil diese immer eine belastung für das immunsystem darstellen. wo er doch immer behauptet hat, es bestehe keine beziehung zwischen den zähnen und den organen !?
ja, das würde stimmen mit den wurzelgefüllten zähnen und großen eingriffen, wäre aber eher eine vorsichtsmaßnahme und man würde heute schon wieder teilweise davon abkommen ! (aha !?!? und wieso !?!?

)
habe von meinen symptomen erzählt und das zum beispiel das "herzrumpeln" weg ist, seit ich im januar operiert worden bin.
hab dann gesagt: "oliver, auch, wenn Du immer noch denken solltest, daß es humbug ist: ich habe es am eigenen leib erfahren und kann Dir nur sagen: jemand, der bestreitet, daß eine beziehung zwischen den zähnen und den organen besteht, der hat einfach keine ahnung !!!"
hab gesagt, daß wohl noch niemand genau erklären kann, warum bei manchen menschen solch eine art "abstoßungsreaktion" des körpers auf die wurzelgefüllten zähne entsteht, es aber unbestreitbar ist, daß ich da kein einzelfall bin !
er macht derzeit wohl eine zusatzausbildung/weiterbildung zum thema wurzelkanalfüllungen und meinte dann: "eine wurzelkanalbehandlung ist immer nur ein versuch !"
hm, das hab ich vorher von ihm auch noch nie gehört !
"aber das schlimmste oliver, das war abends zuhause zu sitzen mit den schmerzen und irgendwann an der eigenen wahrnehmung zu zweifeln, weil die ärzte immer nur sagen: da ist nix !"
das solle er bitte mal versuchen, sich vorzustellen.
habe dann zugegeben, ja, ich hatte in 2007 eine depression und die war leider sehr real

aber die schmerzen waren vorher da ! und die schmerzen zusammen mit der hilflosigkeit, wenn keine ursache gefunden wird, daß hat mich dann in diese depression gezogen.
das täte ihm leid.
wir ham dann noch kurz über meinen zahnstand gesprochen.
er wollt gerne mal die gaumenplatte sehen. das habe ich zugelassen.
hab gesagt, daß es noch relativ komfortabel ist, da ich die beiden eckzähne im unterkiefer habe. trotzdem traurig, die zähne zu verlieren, ich es aber nicht bereue, weil ich mit den schmerzen dauerhaft nicht weiter hätte leben können.
tja, und weil ich so wütend war, habe ich die letzte rechnung nicht mehr beglichen.
das könnte er vom persönlichen standpunkt aus auch verstehen, aber er sehe es eben auch so, daß er eine leistung erbracht hätte und dafür dann auch eine rechnung stellen könne.
darauf bin ich nicht mehr eingegangen. stimmt ja auch prinzipiell.
hab vielleicht erwartet, er würde sagen: "komm andreas, Du hast genug scheiße hinter Dir, vergiß die 180 euro !"
aber das hat er nicht gesagt.
dann kam die arzthelferin rein und sagte, daß die betäubung im nebenzimmer jetzt soweit wäre.
hab gesagt: "wir sind jetzt auch gleich soweit !"
habe ihm abschließend noch gesagt, daß ich mir wünschen würde, wenn er nochmal auf einen ähnlichen fall wie meinen stoßen sollte, daß er die erfahrungen mit mir im hinterkopf behält.
er wünschte mir alles gute und wir verabschiedeten uns per handschlag.
mir ging es nach dem gespräch besser !
ich habe mich der (unangenehmen) situation gestellt und bin ruhig und sachlich geblieben.
ich hatte schon das gefühl, daß er seine meinung zwischenzeitlich etwas revidiert hat und auch darum weiß, daß es solche fälle wie mich gibt.
für mich ist das von der menschlichen seite jetzt erstmal geklärt !
ne leeve jrooß us kölle
andreas