Biofilm - was ist das genau und wieso entsteht das?

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Hallo Leute,

ich habe bereits einiges zum Thema Biofilme, aber ganz schlau bin ich noch nicht geworden, daher bitte ich um Erklärungen.

Was ist genau ein biofilm?
Wieso und wo genau entsteht das im Körper?
Können biofilme für Arthrose sorgen? Denn nach dem Verzehr von vielem, süßen Obst nehme ich deutlich mehr schmerzen. auch bestimmte Bereiche der Haut sind betroffen und entzündet. Ich habe auch starke Schwierigkeiten mit der Verdauung.
Hinzu kommt, dass nach einer Antibiotikagabe, meine Symptome für einen Zeitraum von 1 Monat komplett verschwunden sind.

Für Hilfe danke ich im Voraus.
 
Hallo Jung,

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Was sind Biofilme?
Biofilme sind mikrobielle Lebensgemeinschaften, die sich aus Bakterien und Pilzen zusammensetzen können. Die Mikroorganismen synthetisieren und sezernieren eine schützende Matrix, welche den Biofilm fest an einer organischen oder unbelebten Oberfläche verankert1.
Biofilme sind dynamische heterogene Lebensgemeinschaften, die sich kontinuierlich verändern2. Sie können aus einer einzigen Bakterien- oder Pilzarte bestehen oder, was häufiger vorkommt, polymikrobiell sein, d. h. sie beinhalten mehrere unterschiedliche Arten von Mikroorganismen3,4. Auf einfachster Ebene lassen sich Biofilme beschreiben als Bakterien, die in eine dicke schleimige Schutzschicht aus Zuckern und Proteinen eingebettet sind. Diese Schutzschicht schützt die Mikroorganismen im Biofilm vor äußeren Einflüssen.
Welche Rolle spielen Biofilme bei der Wundheilung?
Schon seit langem ist bekannt, dass sich Biofilme auf Oberflächen medizinischer Instrumente, wie beispielsweise Blasenkathetern, Endotrachealkanülen, Paukenröhrchen, orthopädischen Implantaten und Brustimplantaten, Kontaktlinsen, Intrauterinpessaren (IUP)
und chirurgischem Nahtmaterial bilden5,6. Sie tragen wesentlich zu Erkrankungen bei, die durch eine zugrunde liegende bakterielle Infektion und chronische Entzündung gekennzeichnet sind, wie z. B. Parodontose, Mukoviszidose, chronische Akne und Osteomyelitis2,5,7.
Biofilme finden sich auch in Wunden und werden häufig für Wundheilungsverzögerungen verantwortlich gemacht. Durch elektronenmikroskopische Untersuchungen von Biopsien aus chronischen Wunden konnten bei 60 % der Proben Biofilmstrukturen nachgewiesen werden im Vergleich zu nur 6 % bei Biopsien aus akuten Wunden8. Da Biofilme Berichten zufolge einen wichtigen Faktor bei verschiedenen chronischen Entzündungskrankheiten darstellen, ist anzunehmen,
dass fast alle chronischen Wunden, zumindest in einem Teilbereich des Wundbetts, Biofilm-Lebensgemeinschaften aufweisen.
...
https://www.woundsinternational.com/media/issues/334/files/content_9607.pdf

Biofilme können sich auch auf Zähnen bilden.
... ein allseits bekanntes Beispiel für *einen »gemischten Biofilm« ist der Zahnbelag, der als Hauptverursacher von Karies und entzündlichen Zahnfleischerkrankungen (Gingivitis, Parodontitis, Periimplantitis) gilt. Mehrere hundert verschiedene Spezies wurden in Zahnbelägen nachgewiesen. ...
Pharmazeutische Zeitung online: Mikrobielle Biofilme: Gemeinsam zur Attacke

Mikrobiologie: Bekämpfung bakterieller Biofilme - Spektrum der Wissenschaft

Wenn Du in der Suche (oben rechts)den Begriff "Biofilm" eingibst, findest Du einige Threads, in denen es darum geht, u.a.:
https://www.symptome.ch/threads/biofilm-des-raetsels-loesung.58408/

Da Du als Stichwort auch "Darm" dazu schreibst,nehme ich an, daß Dein Darm Probleme macht?

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wie ist das eigentlich mit dem Biofilm in den Arterien?

Därme werden exzessiv gereinigt, aber macht sich jemand Gedanken über enger werdende Arterien?
 
ZUm Thema Biofilmauflösung in den Arterien findest Du bei den Stichworten "Fibrin", "Serrapeptase", "Nattokinase" Informationen. Diese Enzyme werden auch zur Darm-Biofilm-Auflösung benutzt.

Ich nehme sie seit ein paar Monaten, kann Dir aber nicht sagen, ob es ein Erfolg ist.
 
... aber macht sich jemand Gedanken über enger werdende Arterien?

Wenn Arterien, ähnlich wie die Darmschleimhaut brüchig und durchlässig werden, siedeln sich Bakterien und Viren an, dann entzünden sie sich auch noch, oft entsteht eine allergische Vaskulitis. Der Körper versucht dann die Arterienwände zu kitten.
Deshalb ist es gut, zuerst die Arterienwände mit Nährstoffen zu versorgen, das gilt auch für Darmwände, Magenwand und Haut allgemein.
Vermutlich ist der Biofilm eine kranke Darmschleimhaut mit Parasiten, diesen Biofilm gibt es eventuell auch im Magen, Lunge, Nase, Mund, Vaginalschleimhaut, Bindehaut des Auges.
 
Zuletzt bearbeitet:
... Biofilme sind ein dünner Überzug aus Mikroorganismen und einer von diesen Zellen gebildeten interzellulären Substanz auf sehr vielen Oberflächen der irdischen Biosphäre. Biofilme sind damit die entwicklungsgeschichtlich älteste und gleichzeitig immer noch häufigste vielzellige Daseinsform. Die Biofilmstruktur ermöglicht den darin organisierten Mikroorganismen eine relativ konstante Zufuhr von Nährstoffen und Schutz gegen sehr viele widrige Einflüsse wie Strömungen der umgebenden Flüssigkeit, Austrocknung, UV-Licht, pH-Schwankungen, toxische Substanzen, Bakteriophagen und nicht zuletzt allen Abwehrmechanismen des Menschen.

Damit sind einmal auf einer menschlichen Oberfläche bzw. in einem Gewebe gebildete Biofilme kaum wieder zu beseitigen - weder durch die Wirtsabwehr noch durch äußerliche (ärztliche) Maßnahmen.

Insofern sind pathogene Biofilme im Menschen meist mit chronischen Entzündungen / Infektionen assoziiert. Insbesondere wenn Fremdkörper in den Menschen eingebracht werden, entwickeln sich auf diesen häufig Biofilme. Diese gefährden wiederum das dauerhafte Verweilen des Fremdkörpers im Gewebe. Das kann für den betroffenen Menschen dramatisch sein, wenn der Fremdkörper ein lebenswichtiges Implantat ist.

Weltweit gibt es zahlreiche Forschungsinitiativen, um die Pathogenese von Biofilm-Infektionen zu verstehen. Die Parodontitis ist ein bei praktisch allen Menschen im Verlauf ihres Lebens nachzuweisendes Beispiel für eine Biofilm-Infektion, die den Halt der Zähne bedroht und zu lokalen wie auch systemischen Komplikationen führen kann.

Noch häufiger wird erforscht, inwieweit Implantate mit Oberflächen versehen werden können, auf denen keine Biofilme mehr gedeihen bzw. wie man Biofilme von bereits besiedelten Implantat-Oberflächen wieder beseitigen kann. Diese Bemühungen sind für die Standzeiten z.B. von Gelenkprothesen von höchster Bedeutung.
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https://krankenhaushygiene.med.uni-...rschungsschwerpunkte/bedeutung-von-biofilmen/

... Bilden können sich Biofilme beispielsweise auf infizierten Wunden, der Zahnbelag ist ein Biofilm und auch in Abwasserohren trifft man Biofilme an. Innerhalb des Schleims kommunizieren die Bakterien untereinander über Botenstoffe. Weil die glitschige Substanz sie bestens vor Angriffen schützt, war es bislang schwer, die Bakterien effektiv zu bekämpfen. Der Schlüssel liegt in den Bakterienfilmen selbst, wie nun Wissenschaftler von der Harvard University im Fachmagazin "Science" berichten.

Nach einer bestimmten Zeit lösen sich Biofilme auf, weil die Nahrungsgrundlage verschwindet. Die Bakterien verlassen die Gemeinschaft und existieren wieder einzeln. Indem die Experten analysierten, wie dieser natürliche Auflösungsprozess vonstatten geht, kamen sie speziellen Aminosäuren auf die Spur. Sie lagern sich mit der Zeit in den Biofilmen an und stören sie mehr und mehr. Indem die Wissenschaftler die Aminosäuren "gesunden" Biofilmen künstlich zusetzten, brachten sie die Bakteriengemeinschaften dazu, sich aufzulösen (d-Amino Acids Trigger Biofilm Disassembly | Science).
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https://www.zwp-online.info/zwpnews...n-weg-zur-bekaempfung-von-bakterien-biofilmen

... In our studies outlined here, we found that, before biofilm disassembly, Bacillus subtilis produced a factor that prevented biofilm formation and could break down existing biofilms. The factor was shown to be a mixture of D-leucine, D-methionine, D-tyrosine, and D-tryptophan that could act at nanomolar concentrations. D-Amino acid treatment caused the release of amyloid fibers that linked cells in the biofilm together. Mutants able to form biofilms in the presence of D-Amino acids contained alterations in a protein (YqxM) required for the formation and anchoring of the fibers to the cell. D-Amino acids also prevented biofilm formation by Staphylococcus aureus and Pseudomonas aeruginosa. D-amino acids are produced by many bacteria and, thus, may be a widespread signal for biofilm disassembly.
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d-Amino Acids Trigger Biofilm Disassembly | Science

In unseren hier vorgestellten Studien fanden wir heraus, dass Bacillus subtilis vor dem Abbau des Biofilms einen Faktor produzierte, der Biofilmbildung verhinderte und bestehende Biofilme zerstören konnte. Es wurde gezeigt, dass der Faktor eine Mischung aus D-Leucin, D-Methionin, D-Tyrosin und D-Tryptophan ist, die in nanomolaren Konzentrationen wirken könnte. Die D-Aminosäure-Behandlung verursachte die Freisetzung von Amyloidfasern, die Zellen im Biofilm miteinander verbanden. Mutanten, die in der Lage waren, Biofilme in Gegenwart von D-Aminosäuren zu bilden, enthielten Veränderungen in einem Protein (YqxM), das für die Bildung und Verankerung der Fasern an der Zelle erforderlich ist. D-Aminosäuren verhinderten auch die Biofilmbildung durch Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa. D-Aminosäuren werden von vielen Bakterien produziert und können daher ein verbreitetes Signal für die Biofilmzerlegung sein.
https://translate.google.com/?hl=de...e a widespread signal for biofilm disassembly.

Ob das nun erst einmal ein Forschungsergebnis ohne praktische Folgen ist?`Oder ob das bereits Möglichkeiten beinhaltet, auch Biofilme beim Menschen (Implanate, Endoprothesen, Organe, Zähne) aufzulösen?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

könnte ein Versuch schaden? Einfach mal die vier Aminosäuren zuführen?

Jetzt müsste es noch ein Kombiprodukt geben.

Diese Rindenfasern (anderer Thread) hingegen scheinen mir nicht geheuer.

Ich will meinen Leaky Gut therapieren. Es geht mir zwar gut, wenn ich extrem gezielt esse, aber es macht schon lange keinen Spaß mehr. Einmal falsch gegessen, und der Tag ist gelaufen.

Gruß

Graf



QqUOTE=Oregano;1203370]https://krankenhaushygiene.med.uni-...rschungsschwerpunkte/bedeutung-von-biofilmen/

https://www.zwp-online.info/zwpnews...n-weg-zur-bekaempfung-von-bakterien-biofilmen

d-Amino Acids Trigger Biofilm Disassembly | Science

In unseren hier vorgestellten Studien fanden wir heraus, dass Bacillus subtilis vor dem Abbau des Biofilms einen Faktor produzierte, der Biofilmbildung verhinderte und bestehende Biofilme zerstören konnte. Es wurde gezeigt, dass der Faktor eine Mischung aus D-Leucin, D-Methionin, D-Tyrosin und D-Tryptophan ist, die in nanomolaren Konzentrationen wirken könnte. Die D-Aminosäure-Behandlung verursachte die Freisetzung von Amyloidfasern, die Zellen im Biofilm miteinander verbanden. Mutanten, die in der Lage waren, Biofilme in Gegenwart von D-Aminosäuren zu bilden, enthielten Veränderungen in einem Protein (YqxM), das für die Bildung und Verankerung der Fasern an der Zelle erforderlich ist. D-Aminosäuren verhinderten auch die Biofilmbildung durch Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa. D-Aminosäuren werden von vielen Bakterien produziert und können daher ein verbreitetes Signal für die Biofilmzerlegung sein.
https://translate.google.com/?hl=de...e a widespread signal for biofilm disassembly.

Ob das nun erst einmal ein Forschungsergebnis ohne praktische Folgen ist?`Oder ob das bereits Möglichkeiten beinhaltet, auch Biofilme beim Menschen (Implanate, Endoprothesen, Organe, Zähne) aufzulösen?

Grüsse,
Oregano[/QUOTE]
 
Hallo Graf,

ich habe keine Aminosäurenmischung mit diesen Aminos gefunden. Also bleibt einem - will man diese Mischung ausprobieren - nur übrig, sie einzunehmen. Ich bin mir nur unsicher, ob die dann auch verstehen, wo sie einen Biofilm auflösen sollen?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

die Frage ist, ob sich Ausprobieren lohnt oder ob man damit was falsch machen könnte? Eher ist der Preis für vier verschiedene Aminosäuren sicherlich hoch. Oder gibt es irgendwo eine Möglichkeit, sich diese in kleinen Portionen versuchweise liefern zu lassen? Oder zusammenmixen lassen? Wiederum muss man das Zeug vermutlich über einen längeren Zeitraum nehmen.

Gruß

Graf
 
Hallo Graf!

Der Biofilm liegt ja über der Darmschleimhaut. Bei Leaky Gut ist diese durchlässig. Wenn du nun den Biofilm auflöst, weiß ich nicht, ob du dir damit in enem akuten Stadium einen Gefallen tust, denn dabei werden Bakterien, Viren und Toxine gelöst, die im Biofilm sitzen. Da sollte man glaube ich schon gut vorbereitet sein, dass der Körper damit auch gut zurecht kommt. Auf Dauer ist es sicher eine gute Idee, den Biofilm aufzulösen. Aber ich meine auch schon hier gelesen zu haben, dass man das nicht so übers Knie brechen sollte. Zumindest müsste dann ein gutes Bindemittel dazu nehmen.

Liebe Grüße
Piratin
 
Hallo Oregano Piratin und Co
Ist Durchlässiger Magen durch
Biofilm verursacht? Ist für beide die gleiche Therapie?
VG Katia
 
Hallo,

der Begriff "Biofilm" wird häufig wie auch hier falsch verstanden. Fast alle Mikroorganismen leben in einem solchen. Egal ob im Öltank, Abwasser, Atomreaktor oder Lebewesen. Auch jene, die unseren Körper besiedeln. Ohne sie wären wir nicht lebensfähig. Nur jede 10. Zelle ist vom Typ Mensch, 90% aller Zellen unseres Körpers bestehen aus Mikroorganismen, der überwiegende Teil davon Bakterien und so gut wie alle leben in Biofilmen.
Der Begriff "Biofilm" ist also weit her geholt und umschreibt ohne nähere Erläuterung keine Krankheit!
Wenn man z.B. den Biofilm des Darmes beseitigen will (wie manche meinen) würde man sehr schnell sterben. Das macht der Fleischer mit Därmen ehe er Wurstmasse darin abfüllt und das meint ja niemand. Wenn man schon diesen Oberbegriff verwendet sollte man immer dazu schreiben was man genau meint. Wie zum Beispiel "Biofilme auf Implantaten". Ich selbst versuche den Begriff bei uns zu vermeiden, da er die Art der Lebensgemeinschaft von Mikroorganismen beschreibt und nicht ob sie krankmachend sind oder nicht.
 
Hallo Katia,

meinst Du mit "durchlässigem Magen" den "Leaky Gut" = durchlässiger Darm?
... Wie kommt es zum Leaky Gut Syndrom – Was macht den Darm durchlässig?

Durch verschiedene äußere Einflüsse kann sich die Darmflora und damit auch die Beschaffenheit der Darmschleimhaut ändern. Die sonst dichten Verbindungen zwischen den Darmschleimhaut-Zellen werden aufgelöst. Die Darmschleimhaut wird durchlässiger und funktionsuntüchtig. Es kommt zum „Leaky Gut Syndrom“, das heißt Giftstoffe, Krankheitserreger und Keime können ungehindert aus dem Darm in de Körper eindringen und dort Abwehrreaktionen des Immunsystems hervorrufen. ....
https://www.allergie-schlaf-muenchen.de/allergie-behandlung/•-leaky-gut-syndrom-durchlässiger-darm

Vielleicht findest Du hier in diesem Artikel ein paar Hinweise auf Ursachen und Therapie bei Deinen Beschwerden?

Grüsse,
Oregano
 
der Begriff "Biofilm" wird häufig wie auch hier falsch verstanden.
Fast alle Mikroorganismen leben in einem solchen.

Nur jede 10. Zelle ist vom Typ Mensch,
90% aller Zellen unseres Körpers bestehen aus Mikroorganismen,
der überwiegende Teil davon Bakterien und so gut wie alle leben in Biofilmen.

Der Begriff "Biofilm" ist also weit her geholt und
umschreibt ohne nähere Erläuterung keine Krankheit!

Wenn man z.B. den Biofilm des Darmes beseitigen will
(wie manche meinen) würde man sehr schnell sterben.

Danke, James!

Danke für diese richtigen und notwendigen Sätze.




GB
 
Hallo James,

Wenn man schon diesen Oberbegriff verwendet sollte man immer dazu schreiben was man genau meint. Wie zum Beispiel "Biofilme auf Implantaten". Ich selbst versuche den Begriff bei uns zu vermeiden, da er die Art der Lebensgemeinschaft von Mikroorganismen beschreibt und nicht ob sie krankmachend sind oder nicht.
Ja, finde ich auch gut Allerdings sind mir die praktischen Konsequenzen noch nicht klar: Wenn man nun etwas nimmt, was gegen den Biofilm an einer kranken Stelle wirken soll (z.B. Cystus oder NAC), wie ist dann sichergestellt, dass er nicht an anderer Stelle den "guten" Biofilm kaputtmacht? Also z.B. NNH-Entzuendung, wo unerwuenschte Keime im Biofilm sind und normaler Biofilm im Darm...
Mir hat mal jemand gesagt, dass man deshalb kein NAC nehmen sollte (aber abgesehen von "schlechtem" Biofilm ist das ja auch fuer andere Sachen sinnvoll).

Viele Gruesse
 
Wuhu damdam,
... Wenn man nun etwas nimmt, was gegen den Biofilm an einer kranken Stelle wirken soll (z.B. Cystus oder NAC), wie ist dann sichergestellt, dass er nicht an anderer Stelle den "guten" Biofilm kaputtmacht? ...
stimmt, das ist ja nicht nur bei den von Dir angeführten Dingen so ;)

Im Endeffekt müsste man dann über sehr viele therapeutische Mittel sagen, sie wären wohl nur Placebo, weil ohnehin immer nur der Körper (durch eine entsprechende placeboeske Anregung) sich selbst heilen würde - aber das kann ich doch (noch :D) nicht ganz glauben, zumindest nicht in jedem Fall...

Aber es wurde ja auch schon mal (irgendwo im Forum, müsste jetzt länger suchen) behauptet, es gäbe gar keine "bösen" Biofilme (bzw Mikroorganismen) im Körper - was ich so jedenfalls (noch) nicht glaube(n kann)...
:idee:
 
Da ein Biofilm das Lebensmillieu der meisten Mikroorganismen ist gibt es natürlich kein "gut" und "böse".
Was man meint sind einzelne Spezies darin, die uns zu Schaffen machen und man bekämpfen möchte.
Um noch deutlicher zu werden: Wir sagen ja auch nicht...dort ist eine Stadt in der es einige Taschendiebe gibt. Machen wir die Stadt platt, dann ist das Problem gelöst. Kein Medikament unterscheidet zwischen gut und böse. Das ist der Irrglaube, der leider auch bei Antibiotika vorherrschte und letztlich für die Resistenzen sorgte. Deshalb nochmals mein Appell: geht mit dem Begriff Biofilm vorsichtiger um sonst erzeugt man nur Missverständnisse. Benennt das Bakterium/den Pilz, der gemeint ist. Das schafft Klarheit.
 
Wuhu James,
das stimmt natürlich alles!

Doch die Frage war ja, wie bestimmte medikamentös wirkende - aber Anscheins nicht zwischen "Taschendieben" und "nicht Taschendieben" unterscheiden könnende - Mittel die einen verschonen, wenn man die anderen bekämpfen mag, das solls ja angeblich geben (so wie es auch damdam schilderte)...
:idee:
 
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