Beunruhigende Blutwerte

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nicja

Hallo Ihr Lieben!

Da ich ständig von diversen Infekten und Reizdarm geplagt bin, wurde ich zum Hämatologen überwiesen. Am Freitag bekam ich die Blutwerte geschickt und am Telefon gesagt bekommen, dass alles okay sei und ich im Juni noch mal zur Kontrolle kommen soll.

Nun habe ich mir die Werte mal näher betrachtet und bin beunruhigt:

Lymphozyten (15 - 45 %) = +60,7
Neutrophile (40 - 75 %) = -26,8
Coxs. Viruspool KBR (0,0 - 60) = +1:160
Leukozyten (4 - 10 Tsd/ul) = -3,4
Alpha 1 Globulin (3,1 - 5,6%) = -3


Vielleicht kennt sich ja jemand aus!? Ich kann bei der Praxis leider erst nächste Woche anrufen, da Urlaub ist.

VG und danke
 
Hallo nicja,

waren das alle Werte, die gemacht wurden? Keine Eisenwerte, kein Vitamin B12 oder andere Werte?

So ganz ok finde ich diese Werte denn doch nicht :eek:):

... Erhöhung der Lymphozyten:
Bestimmte akute Infektionen: Keuchhusten, Akute Infektiöse Lymphozytose, Mononukleose (Morbus Pfeiffer, Kissing Disease), Röteln, Hepatitis, Zytomegalievirusinfektion
Bestimmte chronische Infektionen: Brucellose, Tuberkulose, Syphilis
Bösartige Bluterkrankungen: ausschwemmende Non-Hodgkin-Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) - z.B. Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL), Immunozytom (IC), Prolymphozytenleukämie (PLL), Haarzellleukämie (HZL)

Das Ergebnis einer Automatenzählung kann auch bei akuten lymphatischen oder sehr unreifen akuten myeloischen Leukämien eine Lymphozytose ausweisen.
Relative Lymphozytose: Mumps, Hyperthyreose und bei den meisten Zuständen die mit Neutropenie einhergehen (z.B. Typhus).
Nebennierenrindenunterfunktion, Unterfunktion des Vorderlappens der Hirnanhangsdrüse
Opiatabhängigkeit (oft mit im Mikroskop auffälligen Formen)

Bei folgenden Medikamenten wurde eine Erhöhung der Lymphozyten beobachtet:

Aminosalicylsäure (z.B. Aspro) u.a.
Relative Erhöhungen der Lymphozyten (angegeben in % der weißen Blutkörperchen) entstehen natürlich auch bei der Verminderung der anderen weißen Blutkörperchen.
Lymphozyten

... Erniedrigte Neutrophile Granulozyten:
Bestimmte Infektionen
Typhus, Paratyphus, selten Brucellose od. Tularämie. Influenza, Masern, Hepatitis, Varicellen, HIV, Malaria, Kala-Azar

Alle massiven Infektionen
können eine Neutropenie aufweisen: Miliartuberkulose, Sepsis, bes. bei Abwehrschwäche (z.B. bei Neugeborenen).

B12/Folsäuremangelanämie (inkl. Perniziöser Anämie)

Bluterkrankungen

Akute Leukämien, Lymphome (z.B. Haarzellleukämie), Paroxysmale Nächtliche Hämoglobinurie, Aplastische Anämie (Knochenmarksversagen)

Knochenmarksschädigungen
Z.B. Knochenmetastasen, Vergiftungen, Medikamente, Bestrahlungen

Milzvergrößerungen
Leberzirrhose mit Milzvergrößerung; anders verursachte Milzvergrößerungen.
Autoimmunerkrankungen
Systemischer Lupus Erythematodes, Felty Syndrom

Hämodialyse

Extreme Abmagerung und schlechter Allgemeinzustand

Seltene erbliche Neutropenien und Neutropenien ohne erkennbare Ursache
Medikamente
Verminderung der Neutrophilen können von einer Vielzahl von Medikamenten verursacht werden. Im schlimmsten Fall verursachen Medikamente eine sog. Agranulozytose bzw. Aplastische Anämie.

Relative Verminderungen der Neutrophilen (angegeben in % der weißen Blutkörperchen) entstehen natürlich auch bei der Vermehrung der anderen weißen Blutkörperchen.
Neutrophile Granulozyten

Leukozyten vermindert:
...
Leukopenien entstehen praktisch immer durch Verminderung der Neutrophilen Granulozyten. Die Anteile der anderen Leukozyten sind kleiner, sodass selbst ein vollständiges Fehlen keine auffällige Verminderung der Gesamtleukozytenzahl bewirkt. Um eine Verminderung zu erkennen muss also ein Differentialblutbild angefertigt werden.
...
Weie Blutkrperchen

Verminderung alpha-1-Globulin:
Alpha-1-Globulin-Verminderung
Wichtig ist, bei einer Verminderung der alpha-1-Globuline an einen möglichen erblichen alpha-1-Antitrypsinmangel zu denken. Bei dieser nicht so seltenen Erbkrankheit kommt es zu Schädigung der Leber (Leberzirrhose) und der Lunge (Lungenüberblähung).
Verminderungen kommen ferner bei Leberentzündungen, anderen akuten Leberschäden und bei Eiweißverlust (z.B. über die Nieren) vor.
Eiwei-Elektrophorese - bersicht

Kannst Du denn nicht mit diesen Werten zu Deinem Hausarzt gehen, damit der die erklärt? Oder aber jetzt gleich noch einmal zu dem Hämatologen? Ich finde die Auskunft durch eine Sprechstundenhilfe "alles ok" etwas mickrig.

Vielleicht kennt sich ja - hoffentlich - ein UserIn besser mit diesen WErten aus...

Grüsse,
Oregano
 
hallo liebes Mitglied,

vielen Dank für deine Antwort! Ich habe nächste Woche noch mal einen Termin bei einem anderen Hämatologen (der jetzige ist in meiner Heimatstadt)! Da ich mal wieder erkältet und krankgeschrieben bin, war ich heute beim Hausarzt , dem ich die Werte gezeigt hat - dieser sagte, dass ich mal besser die Werte kontrollieren lassen sollte.
Mal sehen, was am montag rauskommt.

Eisen: (40 -160 ug/dl) = +178
Vitamin B12 (200- 2000 pg/ml) = 369

Sonst sind alle Werte soweit i.O.
Ich habe eine Schilddrüsenunterfkt., die behandelt wird. TSH ist auch okay.

DANKE DIR NOCH MAL!
 
Hallo nicja,

ich denke, es ist gut, daß Du die Blutwerte noch einmal anschauen läßt.
Mit "Eisenwerte" meinte ich in erster Linie Ferritin. Hast Du den Wert auch?

...
Was sagt der Eisenspiegel im Blut über Ihre Gesundheit aus?
Der Eisenspiegel schwankt im Laufe des Tages stark: am frühen Nachmittag werden die höchsten Werte erreicht, nachts liegen die Werte deutlich tiefer. Auch von Tag zu Tag schwankt der Eisenspiel durchaus um 20 Prozent. Als Reaktion auf die Nahrung können sich die Eisenwerte innerhalb weniger Minuten verändern. Wegen all dieser Schwankungen wird der Eisenspiegel nicht mehr bestimmt, um eine eventuelle Eisenunter- oder überversorgung zu diagnostizieren, sondern nur im Rahmen einer breiter angelegten Diagnostik als ein Parameter von vielen.
Um die Versorgung des Körpers mit Eisen zu beurteilen, greift man deshalb eher auf die Bestimmung des Serumferritins oder der Transferrinsättigung zurück.
...
https://www.jameda.de/laborwerte/eisen-im-blut/

Vitamin B12 kann im SErum nicht gut bestimmt werden. Unter "B12" kannst Du hier im Forum viele Informationen über die richtige Bestimmung (Methylmalonsäure und Holotranscobalamin) finden.

Soviel ich weiß, ist der TSH eine schwankende Größe. Werden denn bei Dir auch immer mal die fT3- bzw. fT4-Werte bestimmt. Sind jemals die Antikörper bestimmt worden?

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
mein ferritin ist 54, also auch im rahmen.

was mir aber auffällt: ich habe gerade noch mal in meine sämtlichen befunde geschaut:
2010 wurde mit Schilddrüsenunterfkt. diagnostiziert, aber lediglich der TSH war damals zu hoch. T3 und T4 waren auch damals okay!?

Mal sehen, wie es weitergeht...:confused:
 
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