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Bittere Pillen: Neues zu bekannten MedikamentenMissbrauch von Schlaf- und Beruhigungsmitteln vom Typ der Benzodiazepine
(enthalten z.B. in Dalmadorm, Generika mit den Namen Flunitrazepam oder Nitrazepam + Firmenbezeichnung, Radedorm, Temesta)
Es gibt in Deutschland wesentlich mehr Menschen, die von Schlaf- und Beruhigungsmitteln aus der Gruppe der Benzodiazepine abhängig sind, als bisher bekannt. Schuld daran sind offenbar die Ärzte, die die medizinischen Leitlinien nicht beachten und zwei von drei Rezepten privat ausstellen. Privatrezepte verschleiern das wahre Ausmaß des Missbrauchs, denn sie gehen nicht in die Verordnungsstatistik ein. Das Hamburger Institut für Sucht- und Drogenforschung hat festgestellt, dass 1,5 Millionen Deutsche Rezepte für süchtig machende Mittel erhalten, und zwar für einen längeren Zeitraum, als in den Leitlinien festgehalten ist. Für 130.000 Menschen bedeutet das schwere Abhängigkeit, aus der sie sich kaum selbst befreien können. Studienleiter Peter Raschke kritisiert das als „Beihilfe zur Sucht.“ (Ärztliche Praxis, 20.4.2009)
Bei der Einnahme von Benzodiazepinen kann schon nach 3-4 Wochen eine Abhängigkeit eintreten.
Beim Absetzen des Medikamentes können dann alle Sympome wieder auftreten, gegen die das Medikament eigentlich eingenommen wird.
Drogen-Wissen: BenzodiazepineNebenwirkungen
Benzodiazepine machen müde und verringern die Aufmerksamkeit und Konzentration. Dadurch kann es zu Beeinträchtigungen beim Führen von Kraftfahrzeugen oder Bedienen von Maschinen kommen. Ebenso werden, besonders zu Beginn der Einnahme oder bei Dosissteigerungen, Einschränkungen der geistigen und intellektuellen Leistungsfähigkeit angegeben.
Gelegentlich können auch Gelenkbeschwerden, Muskelschwäche, Störungen des Gleichgewichtssinnes oder der Muskelsteuerung auftreten und damit die Gefahr von Stürzen oder Unfällen erhöht werden. Benzodiazepine sollten nicht während der Stillzeit verabreicht werden, da sie in die Muttermilch übergehen.
Bereits nach vierwöchiger Einnahme kann eine psychische Abhängigkeit entstehen. Zwar besteht keine Tendenz zur Dosissteigerung. Ohne das Medikament treten jedoch alle Symptome, deretwegen es genommen wurde, verstärkt wieder auf, z.B. Angst, Unruhe, Reizbarkeit oder Schlafstörungen.
Bei hoher Dosierung und plötzlichem Absetzen können auch Krampfanfälle auftreten. Daher empfiehlt sich ein "ausschleichender Entzug" mit ständiger Verringerung der Dosis.
Hier werden die einzelnen Markennamen genannt:
Drogen-Wissen: Benzodiazepine
Gruss,
Uta