Beitrag zu Vitamin-Irrtümern auf 3sat nano

Was um Himmels willen findest Du denn daran "interessant"?

Solche Statements werden doch alle paar Wochen lanciert. Meistens als neu ausgegeben.

In wessen Interesse wohl, nach Deiner Meinung?

Fragt sich mähneschüttelnd
Windpferd

PS: Hast Du jemals in ein halbwegs wissenschaftliches Werk über Mikronährstoffe auch nur flüchtig reingeschaut?
 
Zitat von Windpferd:
PS: Hast Du jemals in ein halbwegs wissenschaftliches Werk über Mikronährstoffe auch nur flüchtig reingeschaut?

Pardon Windpferd, Gegenfrage, hast Du jemals in ein wissenschaftliches Werk z. B. wie "Die Mikroökologie des Darmes" reingeschaut?

Das beantwortet schon mal eine ganze Menge Fragen.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo Tarajal,

warum denn "Pardon"? Nein, "den Beckmann/Rütter" hab ich nicht gelesen. Er thront hoch über mir, mit ausgestrecktem Arm erreichbar, ein monumentales Lehrbuch. Aber ich hab mehr als bloß "reingeschaut". Vor allem in die Kapitel über Parasiten. (Erzeugt im Augenblick Mißempfindungen, denn vor ein paar Monaten haben mir zwei Ärzte, von denen ich viel halte, unabhängig voneinander dieselben drei Anthelmintika verordnet. Die liegen schon in der Schublade, aber ich hab die Einnahme noch aufgeschoben. Weil ich umgezogen bin, viel reisen mußte - da ist die Ernährung nicht, wie sie sein sollte - und, tja, weil ich mich etwas vor den NW fürchte.

Früher hab ich mich viel mit meinem Darm beschäftigt: Blähungen, Verstopfung, viel Nystatin (einmal sogar ein systemisches Antimykotikum), "Symbioselenkung", Lactulose, Laxantien, Einläufe usw.; der Chef-Gastro erkannte auf Reizdarm, da könne man nix machen. War bei dem berühmten, leider verstorbenen Dr. Perger in Wien (da mußte man ins Labor gehen, um dort den Stuhl "abzusetzen", damit er sofort untersucht werden konnte), bei Dr. Rauch am Wörthersee (F. X. Mayr-Kur), bei Dr. Runow etc. Es wurde besser, als es mir langsam und mühsam gelang, meine jahrzehntealte Zuckersucht zu überwinden. Es ist überhaupt kein Problem mehr, seit ein mit Recht berühmter Arzt (dessen Namen ich hier schon zu oft genannt habe), mir freundlich-diktatorisch befahl, einfach nur noch Gemüse, Salat, Wildkräuter, Gras, Baumknospen und Sprossen zu essen, gemixt oder versaftet und jedenfalls roh (mit Fetten extra, etwas Miso, Nüssen & Eidotter). Seitdem ich mich daran halte, sind die Eingeweide friedlich, vertragen sogar gelegentlich Rotwein, den schließlich der Heilige Paulus verordnet hat. Außerdem mag ich meinen Dickdarm: er ist sehr schön. Habe immer darauf bestanden, alle fünf Jahre bei den Vorsorge-Koloskopien auf dem Monitor mitzugucken. Hab "reingeschaut" sozusagen.

Die Menschen, mit denen ich - unter gesundheitlichem Aspekt - zu tun hab, leiden an Elektrosmog (gegenwärtig das Schlimmste), Giftzähnen, Kieferherden, Borreliose, Burn-out, allerlei Autoimmunerkrankungen, Mitochondriopathie, neurologischen Krankheiten, CFS. Soweit ich weiß, kommt man da mit Darmbehandlung und Ernährungsmedizin nicht weit genug.

Aber, Du: was hat denn das mit den "Vitamin-Irrtümern" zu tun? Da steh ich auf der Leitung - falls es eine gibt. Ist das nicht ein anderes Thema.

Was mich ärgert an diesem diesem 3sat-Gefasel (Ähnliches vielerorts, in Illustrierten, sogar in der ZEIT): daß wissentlich gemogelt wird. Ja, selbst mit Junk-Food nehmen wir noch genügend Vitamin C auf, um nicht Skorbut zu kriegen. Sogar genügend Vit. D, weil der Referenzbereich lächerlich niedrig festgelegt ist. Das dürfte für die meisten Vitamine gelten. (Für einige essentielle Fettsäuren, Spurenelemente, Aminosäuren allerdings nicht.)

Unterschlagen wird, daß, um pharmakologische Wirkungen zu erzielen, von manchen Wirkstoffen mindestens 20x soviel erforderlich ist wie die offiziellen Minimaldosen. Paradebeispiel etwa Vit. C - von dem man 50 g infundieren kann, mit zauberhaften Wirkungen. Oder Vit. D, das eine kaum noch überschaubare Liste von positiven Wirkungen hat, wenn der relevante Laborwert nahe der Obergrenze des Referenzbereichs liegt. (Wenn das bei einem Großteil der Bevölkerung der Fall wäre, hätte die Pharmaindustrie erhebliche Einbußen. Und die wissen das natürlich - also wird mit NW gedroht.)

Und dann hab ich halt erstaunliche Wirkungen ganz einfacher Maßnahmen erlebt. Beispielsweise blieben die Rezidive meines Herpes genitalis - die mich dreimal im Jahr gequält hatten - einfach weg, nachdem ich Megadosen von Niacin geschluckt hatte. Eine schwerkranke Bekannte (deren Vater neben ihrem Zimmer eine Elektronik-Werkstatt betrieb) rief mich an, vier Stunden, nachdem sie einen Strahlungsschutz für Kopf und Rumpf aus einem atmungsaktiven Stahlgewirke angelegt hatte: das sei ja unglaublich. Könnte die Liste fortsetzen.

Ich seh nicht so richtig, wozu man da noch die Mikroökologie braucht? (Jetzt mal abgesehen von Borrelien und deren Co-Infektionen - aber da sind auch Beckmann/Rütter nicht auf dem neuesten Stand.) Wenn man erstmal den Leuten Zucker, Weißmehl und Obst ausreden könnte . . .

Liebe Grüße
Windpferd
 
Zitat von Windpferd:
Die Menschen, mit denen ich - unter gesundheitlichem Aspekt - zu tun hab, leiden an Elektrosmog (gegenwärtig das Schlimmste), Giftzähnen, Kieferherden, Borreliose, Burn-out, allerlei Autoimmunerkrankungen, Mitochondriopathie, neurologischen Krankheiten, CFS. Soweit ich weiß, kommt man da mit Darmbehandlung und Ernährungsmedizin nicht weit genug. ...

....Ich seh nicht so richtig, wozu man da noch die Mikroökologie braucht?

CFS, Autoimmunerkrankungen und Burnout werden zum Beispiel schon mal ganz schwer mit über den Darm gesteuert oder beeinflusst. Mitochondriopathie und neurologische Erkrankungen werden ebenfalls darüber beeinflusst.

In der Mikroökologie geht es nicht nur um die Schulmedizinische Mikroökologie die am Thema weit vorbei rauscht, sondern ganz besonders auch um das Bauchhirn (Enterisches Nervensystem), das in Zusammenarbeit mit den Darmbakterien fast alle nötigen Substanzen, auch die entsprechenden Vitamine erst bildet.
Es gibt kein Organ, dass irgendeinen Stoffwechselvorgang ohne Vorbereitung durch das Darmhirn und seine dazu gehörigen Symbionten durchführen kann.
Daher ist bei fast allen Erkrankungen der erste Weg den Darm von alten Schlacken und Giften zu reinigen und die Symbionten aufzubauen.

P.S. Ich bin kein Fan von Runow und F.-X. Mayr ist in der Originaltherapie seit Jahrzehnten wirklich mehr als überholt.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Ich stimme völlig zu:

Die Dosis macht das Gift!

Aber sicherlich anders, als in diesem Beitrag dargestellt.

Damit meine ich, die Dosis der zugesetzten schädlichen Stoffe, welche sich in den Nahrungsergänzungsmitteln befinden.

Siliziumdioxid, Titandioxid, Eisenoxid, Süssstoffe, Magnesiumstearat (in fast allen LEF-Produkten). Es gibt kaum noch NEM's ohne schädliche Zusatzstoffe.

Tja, und da werden diese Mittel genommen und jeder der sie nimmt, denkt sich dabei, er würde sich etwas Gutes damit tun. Bezahlt auch noch Geld (manchmal eine ganze Menge) und vergiftet sich letztendlich damit freiwillig selber.

Was für ein Betrug!

Hier mal die schädliche Wirkung von Magnesiumstearat auf unseren Körper:

Toxic Chemical Ingredients in Nutritional Supplements!

Kurz zusammengefasst:
Immunsuppressiv, Förderung der Aptoptose und noch einige weitere "Leckereien".

Es stimmt vollkommen: Die Dosis macht das Gift....
 

Hi,

wieder mal einer Deiner höchst seltsamen Artikelverweise, wie kommst Du eigentlich an diese Quellen? Hast Du Dich schon mal mit Orthomolekularmedizin befaßt? Wohl nicht, sonst wäre dieser Artikel für Dich nicht interessant.

Dann wüßtest Du nämlich, daß alle Pharmamedikamente jeweils unterschiedlich zu Vitamin-, Mineral- und Spurenelemente-MANGEL führen, was die Menschen dann erst richtig krank macht. Da heutzutage schon fast jeder auf diesen Pharmazug aufgesprungen ist, können sich diese Armen krank gemachten nur noch retten, indem sie zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen.

Giftig sind die Zusätze, die in diesen Pillen nichts zu suchen haben, alles was Nano ist, Farbstoffe usw. usf. Die Dosierungen wurden eh schon so heruntermanipuliert, daß die Pillen bei echtem Mangel kaum noch wirken. Überdosierung kaum möglich, doch bei den Giften ist jedes Milligramm zu viel und macht krank. Mit den giftigen Zusatzstoffen will Pharma wohl einen Ausgleich schaffen: wer mit Vitaminen und Co. gesünder wird, soll dann wenigstens von den Zusätzen wieder krank werden, damit der Umsatz auch ja nicht einbricht.

Gruß,
Clematis
 
Hallo Magg,

schön, dass Du mich direkt ansprichst. ;)

Bei der von Dir aufgerufenen Seite zeigte sich mir - trotz Aufrufs des Impressums, der nämlich, zumindest bei mir nicht aufgerufen werden konnte, da "Seiten-Ladefehler" angezeigt wird, wer denn jetzt hinter dieser Seite steckt.

Natürlich enthalten die meisten LEF-Produkte diesen Stoff. Gekennzeichnet als "vegetable stearate".

Nun es werden ja auf dieser Seite einige Wissenschaftler zitiert und nicht ein ahnungsloses "Dummchen" hat sich dies aus dem Ärmel gezogen.

Es liegt mir fern, Dich überzeugen zu wollen. Für mich steht fest, diese Stoffe kommen nicht in meinem Körper.

Auch Dr. Mercola's Seite gab mir zu denken:

https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2012/06/23/whole-food-supplement-dangers.aspx

Schönen Gruß
1Gisa
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Moin,

1. "vegetable stearate" ist NICHT per Definition Mg-stearat, sondern halt eine (oder mehrere) Verbindung(en) der stearinsäure. Das benutzt man u.A., damit die Presslinge nicht auseinanderfallen.

2. Erschliesst sich mir nicht, wie etwas, was massenweise in unserer Nahrung ist (stearinsäure bzw. deren Verbindungen) und ein essentielles Mengenelement wie Magnesium in Kombination nun so furchtbar "schädlich" sein soll. Das ist nicht logisch.

3. Zellen im Reagenzglas in Mg-Stearat zu ersäufen, halte ich für nicht besonders "wissenschaftlich" - zumindest, wenn man daraus auf Wirkungen im menschl. Stoffwechsel schließen will

Das ganze Ding halte ich für einen Sturm im Wasserglas....

Gruss
Karl
 
1. "vegetable stearate" ist NICHT per Definition Mg-stearat, sondern halt eine (oder mehrere) Verbindung(en) der stearinsäure. Das benutzt man u.A., damit die Presslinge nicht auseinanderfallen.

Hallo Karl,

es ist ein künstlich hergestellter Zusatzstoff, der die Produktionskosten senkt, und hat als solcher in Nahrungsmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln nichts zu suchen.

2. Erschliesst sich mir nicht, wie etwas, was massenweise in unserer Nahrung ist (stearinsäure bzw. deren Verbindungen) und ein essentielles Mengenelement wie Magnesium in Kombination nun so furchtbar "schädlich" sein soll. Das ist nicht logisch.
Das mag sein, doch die chemisch hergestellten Zusätze entsprechen nicht den Natürlichen. Außerdem ist es ein großer Unterschied, ob Stearinsäure in natürlichen Lebensmitteln im Verbund mit vielen anderen Substanzen vorliegt oder als einzelne Substanz. Im Verbund wirkt es auf jeden Fall anders und es kommt darauf an wie diese Substanzen miteinander wirken.

3. Zellen im Reagenzglas in Mg-Stearat zu ersäufen, halte ich für nicht besonders "wissenschaftlich" - zumindest, wenn man daraus auf Wirkungen im menschl. Stoffwechsel schließen will
Das ist sicherlich richtig und die daraus gezogenen Rückschlüsse können nicht besonders aussagekräftig sein.

Das ganze Ding halte ich für einen Sturm im Wasserglas....
Dieser Sturm im Wasserglas wird zu einem Orkan, wenn man bedenkt:
1. In den USA wurde Magnesium-stearat zeitweilig in Nahrungsmitteln verboten und erst durch Lobbyismus der Nahrungsmittelindustrie und Pharma wieder zugelassen. Da so ein Verbot keineswegs leichtfertig gegen heftigen Widerstand erfolgt, sollte das jedem zu denken geben.
2. Für alle EINZELNEN Zusatzstoffe bestehen zwar Grenzwerte, jedes Podukt enthält jedoch mehrere davon und wie diese zusammen wirken wurde nie erforscht. Man weiß also überhaupt nicht, was diese Mischungen anrichten können.
3. Da über den Tag viele verschiedene Produkte gegessen werden, alle mit verschiedenen oder teilweise den gleichen Zusatzstoffen, ergeben sich Mengen, die jeden Grenzwert überschreiten und was Hunderte dieser Einzelstoffe und ihre verschiedenen Kombinationen in unserem Organismus anrichten, ist kaum noch nachvollziehbar.

Daher ist JEDER Zusatzstoff, egal wie ähnlich er natürlichen Substanzen ist, letztlich schädlich und ein hinzufügen in die Nahrungskette hat zu unterbleiben. Daß Millionen Menschen heutzutage an Krankheiten leiden, deren Ursache nicht dingfest gemacht werden kann, dürfte zum Teil auf all diese Zusätze zurückzuführen sein. Beobachtet wurde bei vielen früher recht isoliert lebenden Völkern mit traditioneller Ernährung, die aus westlicher Sicht gar ungesund und zu einseitig war, z.B. Eskimos, Japaner usw., daß sie bei der schleichenden Einführung der Industrienahrung just die "Zivilisationskrankheiten" entwickelten, die sie vorher nie hatten. Auch hier dürften die zahlreichen unnatürlichen Zusätze eine wichtige Rolle spielen.

Gruß,
Clematis
 
Nunja - da besteht Einigkeit, alles wegzulassen, was unnötig ist.

Die Frage: Ist es wirklich "unnötig" bzw. wo liegen die Alternativen? Sind die "besser"?
Mal vom Kostenfaktor abgesehen - die Menge stearate die man täglich per Supplementen kriegt, liegt im mg-Bereich.

Das "Ratten-Experiment" hat 2,5g pro kg Körpergewicht als "unkritsch" eingestuft (ohne nachhaltige Effekte) - wäre als also für eine 50kg-Person 1/8 kg. Pro Tag.

Bisher kenne ich keine echten Belege, oder auch nur begründete "Verdächtigungen", dass das Zeug in Minimengen irgendwelche gefährlichen Eigenschaften hätte, ausser dass es evtl. Biofilme begünstigt - was aber Mg alleine auch tut.

Also Kirche im Dorf lassen und um die wirklich wichtigen Sachen kümmern - meine Meinung!

Gruss
Karl
 
@Tarajal

CFS, Autoimmunerkrankungen, Burnout, Mitochondriopathie würden "ganz schwer" mit über den Darm gesteuert oder beeinflusst, schreibst Du. „Ganz schwer“ ist diffus – eigentlich eine bloße Unterstreichung. Im übrigen wird damit nichts Neues gesagt. Klar, was wir essen, beeinflusst unseren Organismus, auch unsere Krankheiten. Auch Nahrungsergänzungsmittel tun das. (Von denen, nebenbei, viele gar nicht über den Darm aufgenommen werden.) Und Ernährung – rohe, grüne, zuckerfreie – kann einen Beitrag zur Genesung leisten, manchmal einen größeren, manchmal einen kleineren.

Über das enterische Nervensystem weiß man eine Menge. Begriffe wie „Bauchhirn“ – Du schreibst sogar von „Darmhirn“ – werden (so mein Eindruck) eher im Zusammenhang mit Bemühungen gebraucht, der Irrationalität mehr Raum zu verschaffen. Obwohl es da m.W. so viel Neues nicht gibt – die Bedeutung des vegetativen Nervensystems für Verdauung ist seit Jahrzehnten bekannt.

Daß das Bauchhirn in Zusammenarbeit mit den Darmbakterien "fast alle nötigen Substanzen, auch die entsprechenden Vitamine" erst bilde . . . Das wäre – ganz ironiefrei – eine Weltsensation. (Einige Nobelpreise nebenbei.) Schau: Vitamins sind definiert als Nährstoffe, die vom menschlichen Organismus nicht (oder nur in viel zu geringem Ausmaß) gebildet werden. Also, allein aus logischen Gründen gibt es da Probleme.

Konkret (da wird’s durchaus tragisch): Mehrere zehntausend Menschen starben 1905 im Russisch-Japanischen Krieg, weil die Russen gar nicht und die Japaner nur zum Teil wussten, dass man Beriberi kriegt durch isolierten Verzehr von geschältem Reis. Von Vit. B1 (Thiamin) war damals nichts bekannt. (Für dessen Entdeckung gab es einen Nobelpreis.) Also, die Bauchgehirne schafften damals die Synthese dieses Vitamins nicht. -- Skorbut war ein Riesenproblem vor allem für lange Seereisen (noch im 20. Jh. für Polarexpeditionen); es dauerte, bis man entdeckte, dass Zitrusfrüchte Leben retteten. Daher der Name "A-Skorbin" für Vit. C. (Weiterer Nobelpreis.) Nebenbei interessant: Die meisten Säuger können Ascorbinsäure in großen Mengen synthetisieren; Menschen haben diese Fähigkeit verloren. (Meerschweinchen auch.) Ich bezweifle ob man selbst die intelligentesten Bauchhirne wieder zur Vit. C-Produktion anregen könnte. -- Ganz ähnlich Pellagra: Man veränderte die Anbauweise von Mais – und es folgten Pellagra-Epidemien. Kein Bauchhirn bemühte sich um die Synthese von Vit. B3 (Niacin). Das hätte geholfen. (Wieder Nobelpreis für den Entdecker.) -- Bis in die 1930er starb man an Perniziöser Anämie; mein Großvater ist daran gestorben. Keine Rede davon, dass unser Organismus Vit. B12 herstellen würde. Er schafft es bei vielen – genetisch, durch Alter oder Gastritis bedingt - auch nicht, den zur Resorption erforderlichen Intrinsic Factor herzustellen. (Nebenbei: bei einer vielfach erfolgreichen Therapie für CFS werden anfangs 10 mg / Tag B12 verordnet; der offizielle Referenzwert für die Zufuhr ist 3 mcg / Tag.) -- Folsäuremangel führt zu einer Vielzahl schwerster Störungen – aber es gibt einen verbreiteten genetischen Polymorphismus, der bewirkt, dass wir Folsäure nicht in die im Organismus gebrauchte 5-MTHF (Methyl-Tetra-Hydro-Folsäure) umwandeln können. Das schafft unser Gedärm nicht; wir brauchen 5-MTHF aus dem chemischen Labor.

Soviel zu den „entsprechenden Vitaminen“. Zu den „anderen nötigen Substanzen“: Das wären einmal Mengen- und Spurenelemente. Brauchen wir vielleicht nicht zu diskutieren. Elemente (!) herzustellen, dazu bräiuchte es einen Schöpfungsakt. Oder einen Kernreaktor. -- Zum anderen Aminosäuren. Von denen gibt es essentielle, semi- und nichtessentielle. Glutathion z.B. ist nichtessentiell; es wird aus Cystein, Glycin, Glutamin biosynthetisiert. Nur funktioniert das nicht mehr richtig, u.a. wenn der Organismus mit Amalgam belastet ist. Wobei man gerade zur Ausleitung Glutathion braucht. Nun steht man vor der Aufgabe, dieses instabile Molekül in die Zellen zu bringen. Geht nur mit erheblichem Aufwand an moderner Chemie (liposomaler Zubereitung oder Stabilisierung durch eine Acetyl-Gruppe).

Zusammenfassend: Vieles Lebenswichtige schafft unser „Bauchhirn“ einfach gar nicht. Es braucht Kopfhirn – und Glück.

Schließlich meinst Du, es gebe kein Organ, das irgendeinen Stoffwechselvorgang ohne Vorbereitung durch Darmhirn und Symbionten durchführen könne. Eine steile Behauptung. Wieviele Organe haben wir ungefähr? Wieviele Stoffwechselprozesse gibt es? Konkret: ich steh morgens auf, tapere zur Toilette, trink ein Glas Grünen Tee vom Vortag, setz mich auf mein Ergometerfahrrad und strample. Ist das durch mein Darmhirn „vorbereitet“? Nach meinem Empfinden schläft das noch. Ich wecke es anschließend auf mit einem Kännchen Kaffee. Dann produziert es Appetit und allerlei Säfte.

Daher, so heißt es bei Dir, sei bei fast allen Erkrankungen das Erste, den Darm von Schlacken und Giften zu reinigen. Nö. Schon weil die „Gifte“ schon lang nicht mehr im Darm sitzen sondern in Hirn, Leber, Nieren, Knochen. Und weil bei etlichen Erkrankungen „Gifte“ keine Rolle spielen sondern Stoffwechselprozesse gestört werden.

Empfohlen wird hingegen von mehreren Ärzten, tatsächlich den Darm zu reinigen und zwar von einer Vielzahl von Würmern, riesigen wie winzigen Und von anderen Parasiten. Nicht nur den Darm. Auch in diesem Fall läßt und das Darmhirn im Stich. Notwendig sind mehrere Anthelmintika. Die sind nicht ohne.
@Gisa:

Daß bestimmte Beimengungen bei NEM ungünstig sind, ist seit Jahrzehnten bekannt. Auch welche das sind. Ebenso, auf welche Hersteller man sich verlassen kann. LEF gehört dazu.

Daß es kaum noch NEM ohne schädliche Zusatzstoffe gebe (wie Du behauptest), ist falsch.

Dann der von Dir eingestellte Link zu K.I.S.S Web Page Developer. Na, dort kann man so ziemlich alles kriegen. „Interview with God.“ Info über „Success Church“. Mehr als ein Dutzend Bibelübersetzungen. Viiele Kurse. Coaching für Unternehmer. „Financial Independence“. „Business Success“. Alles seit Jahren geleitet von einer Chefin, die überhaupt nur das Beste für alle will. In ihrem Porträt heißt es „She knows God has Blessed her“. Ja dann.

Und ein klein wenig gesundheitsbezogene „Informationen“, auf die Du uns verlinkt hast. Sie stammen z.T. noch aus dem 19. Jh.

Nun – gute Nacht!
Windpferd
 
PS: Zu den "Zusatzstoffen".

Vorschlag: die Aufmerksamkeit zu lenken auf die "Zusatzstoffe", die beim Pasteurisieren, Dünsten, Kochen, Backen, Braten entstehen. Es sind Hunderte pro Kochvorgang. "Xenobiotika" - für die unser Organismus seit Urzeiten nicht ausgelegt ist und mit denen er nichts anfangen kann. Günstigstenfalls; in vielen Fällen sind sie durchaus schädlich. (AGEs z.B., Advanced Glycosylated End Products.) Aber wir haben gelernt, sie "lecker" zu nennen.

Oder wollen wir doch lieber auf die gesundheitsschädlichen NEM schimpfen - und weiter guten Gewissens bei unseren Kochrezepten bleiben? Wenn ich die Schädlichkeit der NEM-Zusatzstoffe und die der beim Kochen hergestellten Xenobiotika vergleichen sollte - ich würde auf 1 : 1000 tippen.

Alles Liebe
Windpferd
 
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