AWMF-Leitlinien von 2001 setzen CFS entgegen dem ICD mit Neurasthenie gleich

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AWMF-Leitlinien von 2001 setzen CFS entgegen dem ICD mit Neurasthenie gleich

In der Leitlinien der Uni Düsseldorf wird CFS mit Neurasthenie praktisch gleichgesetzt. Bei den Differentialdiagnosen befinden sich immerhin 5 mögliche aus dem nicht-psychosomatischen Formenkreis. Selbst Umweltfaktoren werden genannt, wenn auch nur am Rande.

Allgemeine Diagnostik (siehe Leitlinie Somatoforme Störungen 1.)
Die Diagnose Neurasthenie / CFS soll nicht gestellt werden, wenn gleichzeitig eine depressive Symptomatik von Krankheitswert, eine Angststörung oder eine andere schwerwiegende psychische Störung vorliegt. Daher ist die Anamneseerhebung um eine orientierende Exploration psychiatrischer Vorerkrankungen und manifester psychischer Symptome zu ergänzen.

Wichtigste Differentialdiagnosen:

* körperliche Erkrankungen, die mit gesteigerter Erschöpfbarkeit einhergehen (z.B. endokrine Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Infekte, Malignome)
* Postenzephalitische oder andere hirnorganisch begründete Erschöpfung
* vorübergehende Befindlichkeitsstörungen mit Erschöpfung (auch postviral)
* Schlafstörungen
* Erschöpfung bei (narzißtischen) Persönlichkeitsstörungen
* Psychosen
* Medikamentennebenwirkungen
Eine frühere oder gegenwärtige psychische Erkrankung findet sich bei 50-80% der Patienten mit Neurasthenie / CFS: Speziell die Abgrenzung gegenüber einer depressiven Störung kann sich als schwierig erweisen, da ein Erschöpfungssyndrom in der Regel auch mit depressiver Verstimmung einher geht. In Zweifelsfällen sollten beide Diagnosen gestellt werden.

Das entscheidende diagnostische Kennzeichen des Erschöpfungssyndroms ist der Akzent, den der Patient auf Ermüdbarkeit und Schwäche legt, und seine Klage über die verminderte geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, im Unterschied zu anderen somatoformen Störungen (z.B. Somatisierungsstörung oder Hypochondrische Störung), bei denen körperliche Beschwerden und die Beschäftigung mit einer körperlichen Erkrankung das Bild beherrschen.

Die diagnostische Abgrenzung gegenüber umweltbezogenen Körperbeschwerden (siehe Leitlinie 9) kann im Einzelfall wegen Überlappung schwierig sein, ist jedoch von geringer praktischer Bedeutung für die Behandlungsführung.

Postinfektiöse Erschöpfung und andere vorübergehende Erschöpfungszustände sind durch das Zeitkriterium einer höchstens 3 (6) Monate langen Dauer der Symptomatik von der Neurasthenie / CFS differentialdiagnostisch abgegrenzt.
AWMF online - Leitlinie Psychotherapeutische Medizin: Somatoforme Störungen

Eine Neurasthenie wird nach ICD-10 bei Vorliegen der folgenden Kriterien diagnostiziert:
- anhaltende und quälende Klagen über gesteigerte Ermüdbarkeit nach geistiger Anstrengung oder über körperliche Schwäche und Erschöpfung nach geringsten Anstrengungen
Mindestens eines der folgenden Symptome:
- akute oder chronische Muskelschmerzen
- Benommenheit
- Spannungskopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Unfähigkeit zu entspannen
- Reizbarkeit
Die Betroffenen sind nicht in der Lage, sich innerhalb eines normalen Zeitraums von Ruhe, Entspannung oder Ablenkung zu erholen.
Dauer der Symptomatik mindestens 3 Monate.
Das Krankheitsbild tritt häufig im Anschluß an eine körperliche Erkrankung (z.B. Virusinfekt) oder nach besonderer Belastung durch Streß auf. Durch epidemiologische Studien konnte nachgewiesen werden, daß Virusinfekte nicht ursächlich für die Entstehung chronifizierter Erschöpfung sind.
......
In neuerer Zeit wurde der traditionell geprägte und in der Regel mit psychischen Ursachen in Verbindung gebrachte Begriff Neurasthenie von der mehr an vermuteten organischen (virologischen oder immunologischen) Ursachen ausgerichteten Bezeichnung Chronic fatigue syndrom (CFS) abgelöst.

Das CFS ist ein an der Hauptsymptomatik Erschöpfung ausgerichteter Sammelbegriff, der erhebliche Überschneidungen mit anderen Krankheitsbildern, wie z.B. Depressionen, Angststörungen, somatoforme Störungen oder organische bedingte Erkrankungen aufweist. Das CFS wird im deutschsprachigen Raum entweder als Chronisches Müdigkeitssyndrom oder als Chronisches Erschöpfungssyndrom bezeichnet.

Das CFS wird, diagnostisch der Neurasthenie nahezu identisch, als schwere und langdauernde Erschöpfung definiert, für die keine körperliche Ursache gefunden werden kann und die nicht deutlich durch Schonung oder Ruhe zu beheben ist. Nebenkriterien für die Diagnosestellung sind eine Reihe von weiteren Symptomen, wie z.B. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Lymphknotenschwellungen und Muskelschmerzen. Die Ausschlußkriterien für psychiatrische Erkrankungen sind weniger eng gefaßt als in den ICD-10 Kriterien der Neurasthenie. Aktuell werden verschiedene, speziell auf Forschungszwecke ausgerichtete Diagnosekriterien des CFS eingesetzt.

Wichtigste und häufigste Ausschlußdiagnosen sind depressive Störungen und Angststörungen, sowie körperliche Erkrankungen, die mit gesteigerter Ermüdbarkeit einhergehen.
AWMF online - Leitlinie Psychotherapeutische Medizin: Somatoforme Störungen

Dies nur zur Information.

Gruss,
Oregano
 
CFS = Neurasthenie ?

Oregano, den Antwort auf deine Frage CFS=Neurasthenie hast ja du selbst bereits zitiert:

"...In neuerer Zeit wurde der traditionell geprägte und in der Regel mit psychischen Ursachen in Verbindung gebrachte Begriff Neurasthenie von der mehr an vermuteten organischen (virologischen oder immunologischen) Ursachen ausgerichteten Bezeichnung Chronic fatigue syndrom (CFS) abgelöst...."

Oregano,
Dein Zitat aus der AWMF online - Leitlinie Psychotherapeutische Medizin: Somatoforme Störungen ist ein wenig veraltert
"Stand der letzten Aktualisierung: 21. November 2001"
 
Zuletzt bearbeitet:
CFS = Neurasthenie ?

Ja, janusuz. Das habe ich gelesen.
Mir ging es eigentlich vor allem darum zu zeigen, wie eine offizielle Stelle einer Universität diese Begriffe definiert.

Grüsse,
Oregano
 
CFS = Neurasthenie ?

"Allgemeine Diagnostik (siehe Leitlinie Somatoforme Störungen 1.)
Die Diagnose Neurasthenie / CFS soll nicht gestellt werden, wenn gleichzeitig eine depressive Symptomatik von Krankheitswert, eine Angststörung oder eine andere schwerwiegende psychische Störung vorliegt."​

Dieser erste Satz spricht Bände!

Daraus läßt sich immer wieder das Totschlagargument eines jeden Gutachters herleiten, der vor Gericht als Mietmaul des Systems aus Fachärzten, Krankenversicherungen und Pharmaindustrie auftritt. Hieran hängen sich alle Probleme in der Beweisführung von Patienten auf, die zurecht eine organische Behandlung ihrer Erkrankung verlangen - und schließlich versagt bekommen. Der Gutachter behauptet, es liege kein CFIDS/ CFS vor, sondern eine somatoforme Erkrankung, die meistens als Depression etc. bezeichnet wird. Der Gegenbeweis ist nicht zu führen - eine Vermessung des Immunsystems wird nicht anerkannt - und das Fehlurteil mag zwar nicht legitim sein, aber es ist legal.

Die offiziellen Leitlinien verfolgen nur einen Zweck und der lautet: Diagnosen und daraus abzuleitende Behandlungsansprüche schon im Vorfeld manipulieren. Ein typisches Beispiel für den Machtmißbrauch der ärztekammertreuen Leitlinienverfasser.

Grüsse!

edit: Da das Thema im späteren Verlauf gehörig aus dem Ruder läuft, sehe ich mich zu dieser Ergänzung genötigt. Die genannten Leitlinien verstoßen in jeder Hinsicht gegen den internationalen Stand der Forschung. Wer mit der Erkrankung CFIDS/ CFS nicht vertraut ist, sollte das bei der Evaluierung unbedingt berücksichtigen.

Richtig wäre die ICD-10 Klassifikation G93.3
Chronisches Müdigkeitssyndrom
Inkl.:
* Benigne myalgische Enzephalomyelitis
* Chronisches Müdigkeitssyndrom bei Immundysfunktion
* Postvirales Müdigkeitssyndrom

Die AWMF-Leitlinien sind faktisch ein Aufruf zur Körperverletzung mit potentieller Todesfolge! Besonders das empfohlene körperliche Training ist lebensbedrohlich. Eine Heilung kann dadurch nur insofern erfolgen, dass ein getöteter Patient nicht mehr krank ist. *ironiemodusaus*

Wer würde einen Patienten, der an einer schweren Virusgrippe leidet, zum Verlassen des Betts auffordern und zur Bewegung motivieren? CFIDS kann bei schweren Fällen Formen annehmen, dass der Patient über Wochen febrile Temperaturen im Bereich von 40° C entwickelt.
 
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CFS = Neurasthenie ?

Castor!
gerade deshalb wehre ich mich mit allen mir zu Verfügung stehender Kraft (leider die fehlt mir in letzter Zeit), dass CFS in irgendwelcher Form mit einer psychischer/somatoformen Störung im Zusammenhang gebracht wird!
die, mindestens in Österreich für CFS- Verdacht bisher geltende "Ausschlußdiagnostik" hat so ausgeschaut, das der Herr Prof. von der Arbeitsmedizin im AKH Wien alle Patienten sofort auf das psychosomatische Ambulanz schickte - um von dort die schriftliche Bestätigung einer somatoformen Störung zu bekommen!
Somit hat sich für ihm die Arbeit erledigt, die Krankenkassen haben sich Unmengen an Geld gespart weil keine Differentialdiagnostik gemacht worden war... und der Patient ist in dem "Sumpf" der Psychiatrie "verschwunden"....
und jetzt wundern sich die in Österreich (aber auch in Deutschland) Budget- Verantwortliche warum in den letzten Jahren solch ein großer Anstieg an psychischen Erkrankungen zu sehen ist und warum extrem viele Patienten ins Frühpensionen mit angeblich "psychiatrischen" Störungen geschickt werden....
habe vor ein paar Tagen ein sehr interessante Kommentar eines Mediziner zum einen Artikel über Burn-Out in einer niederländischer Zeitung gelesen (finde den aber leider nicht mehr, es würde das ganze Artikel anscheinend gelöscht) - in dem Kommentar schreibt der Arzt, das um insg. rund Euro 700,- könnten "Immunmärker" bei den angeblichen Burn-Out Patienten untersucht werden und um den Vergleichweise kleinen Betrag könnte die angebliche "Burn-Out-Welle" abgeklärt und in vielen Fällen die Folgekosten gestoppt werden....
 
CFS = Neurasthenie ?

"Die Diagnose Neurasthenie / CFS soll nicht gestellt werden, wenn gleichzeitig eine depressive Symptomatik von Krankheitswert, eine Angststörung oder eine andere schwerwiegende psychische Störung vorliegt."​

Dieser erste Satz spricht Bände!

Daraus läßt sich immer wieder das Totschlagargument eines jeden Gutachters herleiten, der vor Gericht als Mietmaul des Systems aus Fachärzten, Krankenversicherungen und Pharmaindustrie auftritt.

Hallo castor
Ich kann deiner Argumentation nicht folgen. CFS wird allein durch ein Ausschluss-Verfahren gestellt. Vor der Diagnosestellung müssen ausgeschlossen sein:

Aids, Anämie, Angsterkrankungen, chronische Hepatitis, Diabetes Mellitus, Fibromyalgie, Hämochromatose, HIV, Hyperkalzämie, Lyme-Borreliose, Majore Depression, maligne Erkrankungen, Morbus Addison, Multiple Sklerose, Myasthenia gravis, Parkinson-Krankheit, Polymyalgie, Sarkoidose, Schlafapnoe, Thyreoiditis, Schilddrüsenunterfunktion, Schilddrüsenüberfunktion, Myopathien, Somatoforme Störungen, Lupus erythematodes, Zöliakie, Perniziöse Anämie, Vitamin B12-Mangel.

Die Definition ist also sehr mangelhaft, und man muss sagen: CFS ist ein Sammelbecken für verschiedene Erkrankungen. Die "Diagnose" CFS sagt nicht aus, was man hat, sondern nur, was man nicht hat. Das Bestreben sollte demnach sein, den Begriff CFS mehr aufzusplitten und bestimmte Erkrankungen daraus abzutrennen und anders zu benennen (eben z.B. Neurasthenie).

Du hingegen plädierst offenbar für das Gegenteil.
Was aber soll es für einen Sinn machen, psychische Erkrankungen wie Depression oder somatoforme Störungen in den eh schon überfülten Topf 'CFS' aufzunehmen? Das würde den Begriff noch mehr verwaschen.

Und, so nebenbei gesagt: somatoforme Störungen fühlen sich für die Betroffenen absolut körperlich an, somit kann kein Mensch, der an ständiger Müdigkeit ohne erkennbare Ursachen leidet, diese Möglichkeit ausschliessen.

Gruss - BunnyDog
 
CFS = Neurasthenie ?

habe vor ein paar Tagen ein sehr interessante Kommentar eines Mediziner zum einen Artikel über Burn-Out in einer niederländischer Zeitung gelesen (finde den aber leider nicht mehr, es würde das ganze Artikel anscheinend gelöscht) - in dem Kommentar schreibt der Arzt, das um insg. rund Euro 700,- könnten "Immunmärker" bei den angeblichen Burn-Out Patienten untersucht werden und um den Vergleichweise kleinen Betrag könnte die angebliche "Burn-Out-Welle" abgeklärt und in vielen Fällen die Folgekosten gestoppt werden....

Nicht von ungefähr habe ich mehrfach darauf bestanden, CFIDS ist eine meßbare Immunstörung. Daher kann ich auch ganz entspannt mit dem Thema Depressionen umgehen. Ich könnte Dir auch die Adresse nennen, wo Du solch einen und weitergehende Tests bekommst.

Allerdings hat der Test in den meisten Fällen nur für den persönlich Betroffenen einen Wert. Ansprüche (Therapie, Renten o.ä.) lassen sich daraus nicht ableiten, denn die Funktionäre der Gesundheitssysteme schenken ihm keine Beachtung, sondern bezeichnen Ärzte, die solche Innovationen anbieten und nicht brav "im Chor mitsingen" als abzockende Scharlatane.

Die Ärztekammer Nordrhein gewichtet solch ein Angebot als Verstoß gegen die Berufsordnung, als unkollegial. Da drohen sogar Berufsverfahren - alles dagewesen! Nicht grundlos bezeichneten sich in der Vergangenheit Angehörige dieser Kammer schon als SS des Gesundheitssystems.
 
CFS = Neurasthenie ?

Hallo castor
Ich kann deiner Argumentation nicht folgen. CFS wird allein durch ein Ausschluss-Verfahren gestellt. Vor der Diagnosestellung müssen ausgeschlossen sein:

Aids, Anämie, Angsterkrankungen, chronische Hepatitis, Diabetes Mellitus, Fibromyalgie, Hämochromatose, HIV, Hyperkalzämie, Lyme-Borreliose, Majore Depression, maligne Erkrankungen, Morbus Addison, Multiple Sklerose, Myasthenia gravis, Parkinson-Krankheit, Polymyalgie, Sarkoidose, Schlafapnoe, Thyreoiditis, Schilddrüsenunterfunktion, Schilddrüsenüberfunktion, Myopathien, Somatoforme Störungen, Lupus erythematodes, Zöliakie, Perniziöse Anämie, Vitamin B12-Mangel.

Die Definition ist also sehr mangelhaft, und man muss sagen: CFS ist ein Sammelbecken für verschiedene Erkrankungen. Die "Diagnose" CFS sagt nicht aus, was man hat, sondern nur, was man nicht hat.

Genau das ist der Fehler in der dogmatischen Denkweise. Man braucht keine Ausschlußdiagnosen, wenn etwas molekularbiologisch meßbar ist. Für das verlogene Gesundheitsystem verständlicherweise eine unbequeme Wahrheit...

Du hingegen plädierst offenbar für das Gegenteil.
Was aber soll es für einen Sinn machen, psychische Erkrankungen wie Depression oder somatoforme Störungen in den eh schon überfülten Topf 'CFS' aufzunehmen? Das würde den Begriff noch mehr verwaschen.

Und, so nebenbei gesagt: somatoforme Störungen fühlen sich für die Betroffenen absolut körperlich an, somit kann kein Mensch, der an ständiger Müdigkeit ohne erkennbare Ursachen leidet, diese Möglichkeit ausschliessen.

Es gibt keine psychischen und organischen Krankheiten. Alles läßt sich auf erreger- oder umweltinduzierte Immunschwächen im Sinne von Fehlfunktionen des Immunsystems zurückführen. Wer das bestreitet, soll endlich den Wettbewerb Staatsmedizin vs. Hilgers Systems Medicine zulassen!
 
CFS = Neurasthenie ?

"Allgemeine Diagnostik (siehe Leitlinie Somatoforme Störungen 1.)
Die Diagnose Neurasthenie / CFS soll nicht gestellt werden, wenn gleichzeitig eine depressive Symptomatik von Krankheitswert, eine Angststörung oder eine andere schwerwiegende psychische Störung vorliegt."​
Grüsse!
Dagegen steht aber eindeutig:
Wichtigste Differentialdiagnosen:

* körperliche Erkrankungen, die mit gesteigerter Erschöpfbarkeit einhergehen (z.B. endokrine Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Infekte, Malignome)
* Postenzephalitische oder andere hirnorganisch begründete Erschöpfung
* vorübergehende Befindlichkeitsstörungen mit Erschöpfung (auch postviral)
* Schlafstörungen
* Erschöpfung bei (narzißtischen) Persönlichkeitsstörungen
* Psychosen
* Medikamentennebenwirkungen
Eine frühere oder gegenwärtige psychische Erkrankung findet sich bei 50-80% der Patienten mit Neurasthenie / CFS: Speziell die Abgrenzung gegenüber einer depressiven Störung kann sich als schwierig erweisen, da ein Erschöpfungssyndrom in der Regel auch mit depressiver Verstimmung einher geht. In Zweifelsfällen sollten beide Diagnosen gestellt werden.
Womit mMn. eigentlich klar definiert ist, dass erst festgestellt werden muss, was körperlich los ist.
 
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CFS = Neurasthenie ?

Nein!

Die Erfahrung zeigt, dass der erste Satz soviel Macht innehat, dass weitere Untersuchungen unterbleiben, bzw. falls doch durchgeführt, ohne Belang sind!

Die "Differentialdiagnostik" der Staatsmedizin ist sowieso nicht zielführend, weil sie auf einem Etikettenschwindel beruht. So werden Internisten offiziell als Immunologen deklariert, obwohl sie keinen Schimmer von der Materie haben. Und anschließend werden ihre dilettantischen, dürftigen Untersuchungen als Vermessung des Immunsystems bezeichnet. Das ist Betrug im großen Stil!
 
CFS = Neurasthenie ?

Wuhu,
Die Erfahrung zeigt, dass der erste Satz soviel Macht innehat, dass weitere Untersuchungen unterbleiben, bzw. falls doch durchgeführt, ohne Belang sind!
vollste Zustimmung - leider - da auch schon idR immer selbst so erfahren...
 
CFS = Neurasthenie ?

Was kommt denn da für ein Gedankengut schon wieder daher:

somatoforme Störungen fühlen sich für die Betroffenen absolut körperlich an, somit kann kein Mensch, der an ständiger Müdigkeit ohne erkennbare Ursachen leidet, diese Möglichkeit ausschliessen

Mir gefällt das universelle Prinzip hinter dieser intelligenten Argumentation. Weil der psychisch Kranke ja nicht glaubt dass er körperlich krank sei, kann jeder der genau weiß dass er körperlich krank ist, psychisch krank sein. Das lässt sich auf viel mehr Situationen anwenden.

Da sich sich der Teufel nicht zu erkennen gibt, kann jeder von ihm besessen sein.
Oder da Dummheit nicht weh tut, darf jeder als Idiot angesehen werden.
Da Schläfer sich nicht erkennen geben, könnte jeder ein Terrorist sein.

Vorsichtshalber sollten wir also jedem Menschen den Teufel austreiben, und ihn in eine Sonderschule auf Guantanamo internieren.

Aber halt: "bunnydog" will ja nur die ohnehin beinhart diskriminierten und geschindeten Opfer der CFS Management-Praxis unter Generalverdacht stellen. Wie nett..
 
CFS = Neurasthenie ?

@ all
Man muß sich nur alte Beiträge von BunnyDog anschauen und weiß sofort, woher der Wind weht! Alles psychisch, pro Pharma, contra Vitamine,...

;)
 
CFS = Neurasthenie ?

ich möchte alle daran erinnern, das es sich bei CFS und Neurasthenie um 2 verschiedene Erkrankungen handelt (Neurasthenie = PSYCHISCHE STÖRUNG, CFS = NEUROLOGISCHE ERKRANKUNG), die in der Klassifikation nach WHO eindeutig ganz unterschiedliche Klassifizierung haben!

ich finde das der Titel des Treads eigentlich eine nicht notwendige Provokation (Oregano?) von CFS-Patienten ist

die Tatsachen, dass die meisten Mediziner immer noch sehr gerne CFS mit psychischen Erkrankungen assoziieren (entgegen den bindenden Bestimmungen der WHO) ist uns aus unseren Leidensweg gut bekannt, nun eine solche Vorgangsweise entsprich nicht dem aktuellen "Stand der Wissenschaft"!!!!! - und ich sehe keinen Grund warum sollen wir weiterhin darüber diskutieren
 
CFS = Neurasthenie ?

Danke Janusz!

Das Gute ist jedoch, dass man an diesem Beispiel wieder mal demonstrieren kann, wie verlogen das System tickt. Erst werden verwandtschaftliche Verhältnisse aufgezeigt, um anschließend alles unter "Sippenhaft" somatoform zu nehmen.
 
CFS = Neurasthenie ?

Danke Janusz!

Das Gute ist jedoch, dass man an diesem Beispiel wieder mal demonstrieren kann, wie verlogen das System tickt. Erst werden verwandtschaftliche Verhältnisse aufgezeigt, um anschließend alles unter "Sippenhaft" somatoform zu nehmen.

deshalb, nach dem wir alle bereits seit Jahren Leidwohl dieses verlogenes System erleben sollten wir uns nicht dazu verleiten - an solchen Diskussionen Teil zu nehmen!

Wozu den? es gibt für die Mediziner die bindend vorgeschriebene WHO-Klassifizierung und die ist von den Medizinern, ohne Einwände anzuwenden (ich habe Euch bereits geschrieben dass ich mir, gegen eine solche Klassifizierung der CFS unter F.45.0 ein Gutachten "geleistet" habe - ich werde dieses Gutachten auch bald in einem gerichtlichen Verfahren gegen bestimmte Ärzte, die CFS als somatoforme Störung sehen einsetzen, ich warte nur noch das bald noch neue wissenschaftliche Publikationen über CFS herauskommen)
 
CFS = Neurasthenie ?

"...Was ist ein Behandlungsfehler?

Früher betrachtete man es als „Kunstfehler“, wenn ein Arzt „lege artis“, also nicht nach den Regeln der ärztlichen Kunst behandelte und daraus ein Schaden am Patienten entstand. Vom Grundsatz her hat ein Patient keinen Anspruch auf Heilung. Es besteht jedoch ein Anspruch auf eine Versorgung nach den gültigen Regeln, wenn man sich in die Hand eines Schulmediziners begibt. Eine Behandlung sollte den gesundheitlichen Schaden minimieren und nicht zusätzliche vermeidbare Schäden erzeugen. Heute legt man den Begriff eines medizinischen Behandlungsfehlers wegen der schnellen Entwicklung der Medizin weiter aus und betrachtet einen entstandenen Schaden, ob dieser aus einer nicht angemessenen/falschen oder nicht auf dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis beruhenden Eingriff/Behandlung/Medikation entstanden ist. ..."
Quelle: Medizinische Behandlungsfehler
 
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CFS = Neurasthenie ?

Das wird ja immer schlimmer hier. Wie Janusz schon gut erklärt hat, sind CFS und Neurasthenie 2 unterschiedlich klassifizierte Krankheitsbilder.

Wenn wir jetzt noch die völlig veralteten AWMF-Leitlinien, an denen jeglicher Fortschritt der Wissenschaft komplett vorbeigegangen sind (und die im Übrigen gerade überarbeitet werden) rauskramen, fangen wir wieder in der CFS-Steinzeit an.

Auch ich empfinde das als Provokation.

Ich bin dann mal weg... dafür ist mir meine Kraft einfach viel zu schade.
 
CFS = Neurasthenie ?

Mit dieser Verordnung ist in Deutschland ab März 2010 unzulässig CFS als somatoforme Störung zu bezeichnen

Erste Verordnung zur Änderung der Versorgungsmedizin-Verordnung

vom 1. März 2010

Auf Grund des § 30 Absatz 17 des Bundesversorgungsgesetzes, der durch Artikel 1 Nummer 32 Buchstabe i des Gesetzes vom 13. Dezember 2007 (BGBl. I

S. 2904) eingefügt worden ist, verordnet das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Verteidigung:

Artikel 1

Änderung der Versorgungsmedizin-Verordnung

Die Anlage zu § 2 der Versorgungsmedizin-Verordnung vom 10. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2412) wird wie folgt geändert:

2. Teil B wird wie folgt geändert:…

d) In Nummer 18.4 werden die Wörter „Die Fibromyalgie und ähnliche Somatisierungs-Syndrome (zum Beispiel CFS/MCS)“ durch die Wörter „Die Fibromyalgie, das Chronische Fatigue Syndrom (CFS), die Multiple Chemical Sensitivity (MCS) und ähnliche Syndrome“ ersetzt.

Artikel 2

Inkrafttreten

Diese Verordnung tritt am Tag nach der Verkündung in Kraft.

Der Bundesrat hat zugestimmt.

Berlin, den 1. März 2010

Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales

U r s u l a v o n d e r L e y e n

Bundesgesetzblatt Jahrgang 2010, Teil 10, erschienen am 9. März 2010 www.bgbl.de/Xaver/text.xav?bk=Bundesanzeiger_BGBl&start=%2F%2F
 
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