Hier sind schon einige gute Sachen genannt worden, aber ich möchte trotzdem etwas berichten.
Ich habe mich am Anfang dieses Jahres von meinem Freund getrennt, nachdem ich seit fast 2 Monaten unglücklich war und gemerkt habe, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. Dieser Schritt war wirklich nicht einfach, aber mein(e) Körper/Seele haben mir selbst gezeigt anhand von Schmerzen und Unwohlsein, dass da was in der Beziehung nicht stimmt, aber bis man dahin kommt, ist es ja manchmal auch ein Weg. Nach der Trennung ging es mir zwar 2-3 Wochen sehr schlecht, ich habe 2 Kilo abgenommen, was für mich sehr schlimm war, aber ich hatte einfach keinen Appettit mehr gehabt. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich auch dann ohne den Appettit keine Lebensfreude mehr hatte. Was mir jedoch damals geholfen hat, war meine Familie, auch wenn ich in der Vergangenheit nicht so einen guten Draht zu ihr hatte und mein Studium. Ich hatte zwar viele Prüfungen zu meistern, was sicherlich auch mir Druck auf den Magen gemacht hat, aber ich war auch abgelenkt. Ich habe mit einer Professorin geredet und unsere Psychosoziale Beratungsstelle aufgesucht gehabt, dort habe ich gemerkt, dass mein Weg gut war und dass ich viel Geduld mit mir selbst haben muss und dass die Trauer (Ich habe gemerkt, dass es eine normale Trauerreaktion auf einen Abschied war) auch weniger werden würde. Auch ein Gespräch mit einem Seelsorger im Krankenhaus, der mich noch als Kind früher kannte, hat mir geholfen.
Ich denke, ich kann dich da sehr gut verstehen, dass es dir schwer fällt, dich zu trennen. Man gewöhnt sich auch mit der Zeit an einen Menschen. Das ist völlig normal und man gewöhnt sich an bestimmte Situationen, aber man darf niemals vergessen, dass es auch andere Wege gibt, glücklich zu werden und auch andere Menschen einen auffangen können.
Und wie Rheingold schon passend schreibt : "Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt." (Sorry, dass ich dir das "klaue", aber mich hat der Spruch jetzt echt angesprochen.)
Ich habe vor der Trennung viel mit meiner Schwester geredet. Sie hat mich damals spontan angerufen gehabt und gespürt, dass es mir nicht besonders gut ging. Natürlich ist das Reden wichtig, aber Du hast natürlich auch Recht, dass es irgendwann eine Umsetzung braucht, sonst raubt man sich noch mehr Energie, war zumindest bei mir so, wenn man in einer Art Unsicherheit lebt, wie es denn weiter gehen soll...
Einer der ersten Schritte jedenfalls, finde ich jetzt, dass du dich z.B. hier öffnest und austauschst und uns fragst und dass ich in deinen Beiträgen lesen kann, dass du mehr auf dich, auf deinen Körper achten möchtest, deine Energie einteilen. Das ist doch schonmal , wenn ich das mal aus der Ferne betrachte, ein ganz gesunder Weg!
Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg!