An alle die "künstliche" Gelenke haben oder haben werden!

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06.02.12
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An alle die "künstliche" Gelenke haben oder haben werden!

Ein sonniges Hallo aus der Schweiz

Ich bin neu hier und möchte hier meine Erfahrungen mit Euch teilen. Es ist eine kurze Geschichte und man möge denken dass sie "zu kurz" ist. Es ging nämlich gerade mal 7 Tage in der mein Vater (71 Jahre jung und Fit) GESUND ins Hospital kam und dieses TOD wieder verlassen hat.

Um was ging es:
Mein Vater hatte seit ca. 10 Jahren 2 künstliche Kniegelenke und 1 künstliches Hüftgelenk. Vor etwa 6 Wochen hatte er Nasebluten und der Arzt hat ihn ins Hospital einweisen lassen um das betroffene Gefäss zu veröden. Da man durch die Nase nicht wirklich gut rankam ging man duch den Rachen und hat das Gefäss verödet.

Kurz daheim, hatte er Fieber und Schmerzen in den Knien und Hüfte. Eine anschliessende Punktion der betroffenen "künstlichen" Gelenke hat ergeben dass er unter anderem Staphylococcus aureus hatte. Woher die kamen? Aus der Hals Nasen Ohren Klinik wo er das Gefäss veröden liess.

Man hat dann entschieden dass man ALLE Gelenke "spült" und eventuelle "Keime" die sich in solchen "künstlichen" Gelenken freudig vermehren können, in den Griff zu kriegen. (Warum sie sich vermehren können? Weil kein körpereigenes Gewebe, geschweige Kappilare vorhanden sind damit das Immunsystem dort aktiv werden kann. Also ein Brutapparat für Keime).

Die OP war angesetzt für den 29. Juli und begann um 11.00 Uhr und endete um 16.30 Uhr. Nach der OP erhielten wir einen Anruf vom leitenden Orthopäden, dass alles gut gelaufen ist. Mein Vater war nicht ansprechbar nach der OP und würde künstlich intubiert. Am 02.August hat man uns benachrichtigt dass die Infektionswerte viel zu hoch seien und wir uns zu einem Gespräch mit den leitenden Ärzten treffen sollten.
Mein Vater war immer noch auf der Intensivstation, immer noch intubiert und sediert. (sediert = ruhig gestellt). Man hat uns erklärt dass sie die "Keime" nicht in den Griff kriegen und deshalb die Antibiotikagabe auf 100% hochgestellt haben. Man hat uns damals dann erklärt dass der Keim auf das Antibiotika sensibel ist und dass es das "richtige" ist.
Am 03. August mussten wir wieder ins Hospital. Man hat uns dann erklärt dass der Kreatinin Wert bei 463 liegt. Bedeutet: Die NIEREN arbeiten nicht mehr. Es wurde über eine Dialyse gesprochen welche für Vater eine immense Belsatung dargestellt hätte. So hat man darauf verzichtet.
Am 4ten August hat man uns dann erklärt dass man sich medizinisch "zurückziehen" würde. Also keine Massnahmen mehr ergreiffen würde die sein Leben künstlich verlängern. Somit hat man dann auch die Antibiotika eingestellt. Zwischenzeitlich hat sich ein Abszess gebildet aus der operierten Hüfte, die in den Bauchraum wuchs. Am 5.August 2015 um 3.37 Uhr Morgens ist mein Vater für immer eingeschlafen.

Im Protokoll stand: "Natürlicher Tod".


Solltest Du Dir jemald Gedanken machen darüber ein "künstliches" Gelenk einbauen zu lassen. Lasse es sein. Bereits ein Zahnarztbesuch DANACH kann Dich in die ewigen Jagdgründe befördern!

Danke fürs Lesen
 
An alle die "künstliche" Gelenke haben oder haben werden!

Hallo Suppae,

leider gehen solche Infektionen sehr oft tragisch aus. Wir (in Deutschland) sprechen von ca. 40.000 MRSA-Betroffene pro Jahr. Es sterben dabei mehr Menschen als durch Unfälle im Straßenverkehr. Jene, die so etwas überleben sind oft anschließend schwerbehindert. Trotz etlicher Kampagnen, die diese unerträglichen Verhältnisse verbessern sollten, ist nichts wesentliches eingeleitet worden obwohl man (durch die Niederlanden und andere Staaten) ganz genau weiß woran es liegt und was geändert werden muß. Die Bezeichnung "natürlicher Tod" ist bei Hygienefehlern fast der Standard. So entzieht man sich ganz einfach aus der Verantwortung. Unglaublich....und das mitten in Europa!:mad:
Künstliche Gelenke erhöhen immer die Gefährdung einer MRSA & Co-Infektion und werden sehr oft von Ärzten empfohlen auch wenn andere Wege zur Schmerzfreiheit möglich sind. Hier ist nämlich die Gewinnspanne für Kliniken sehr interessant....

Gruß, James (der selbst eine MRSA-Infektion überlebt hat)
 
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