Alter wurzelbehandelter Zahn - überkronen oder extrahieren?

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In der letzten Märzwoche in diesem Jahr ist mir die Krone, die auf Zahn 25 saß, herausgefallen. Dieser Zahn wurde vor etwa 15 bis 20 Jahren in Deutschland an der
Wurzel behandelt. Nun frage ich mich: Was ist die beste Behandlungsoption (siehe Ende dieses Beitrages)? (Ein Foto gibt es hier (symptome.ch/v(b)board/album.php?do=editpictures&albumid=342&pictureids[]=2353).)

Doch zunächst einmal etwas zu meinem Hintergrund. Ich lebe bereits seit einigen Jahren in Südkorea. In den letzten Jahren bevor ich ins Ausland ging, ließ ich mich in Deutschland von naturheilkundlichen Zahnärzten behandeln. Denn die Besuche und Erfahrungen bei ihren schulmedizinisch arbeitenden Kollegen verliefen wenig zufriedenstellend. (Um nur einige Stichworte zu nennen: Behandlung auch kleiner kariöser Stellen, Bohren mit hohen Drehzahlen, Behandlung als Tortur, außer Acht lassen des Zusammenhanges von Zähnen und Organen bzw. von Zähnen und seelischer Verfassung, Verwendung von weniger verträglichen Materialien wie Amalgam und Palladium, keine Ernährungsberatung oder Behandlung von Parodontitis.) Dies führte auch dazu, dass ich Anfang der neunziger Jahre die Amalgamfüllungen entfernen ließ. Richtig ausgeleitet ist dieser giftige Füllstoff allerdings immer noch nicht.

In Südkorea kann man die Zahnärzte, die sich "ganzheitlich", "naturheilkundlich" oder "biologisch" nennen, sozusagen an einer Hand abzählen. Von einem dieser Zahnärzte lasse ich mich behandeln. Er berät mich zwar auch nicht in Bezug auf Ernährung und Parodontitis (Dass letzteres zu einer gefährlichen Entwicklung führen kann, weiß er wahrscheinlich, kommuniziert es aber nicht als Gefahr), ist aber umsichtig mit dem Einsatz von Zahnersatz. Wir haben bereits zwei Kronen, die er
einsetzte, kinesiologisch getestet. Zudem muss ich ihm anrechnen, dass der Zahnersatz, den er bisher einbrachte, nicht zu nennenswerten Schmerzen an den behandelten Stellen
geführt hat. Einige Patienten laborieren wochen- wenn nicht monatelang daran. Außerdem überbrückte er einmal, auch auf meinen Wunsch, eine Lücke mit einer Valplast Teil-Prothese statt dort ein Implantat einzusetzen. (Es gibt Zahnärzte in Deutschland, die solche Prothesen nicht kennen oder sie nicht verwenden. Stattdessen setzen sie konventionelle Prothesen mit Haltebügeln aus Metall ein, und ihre gutgläubigen Patienten leiden Jahre lang unter diesem schlecht sitzenden, ästhetisch unvorteilhaft aussehenden Zahnersatz.)

Ich hatte bereits über diesen Zahnarzt und die Situation meiner Zähne in diesem Thread berichtet. Beim nochmaligen Durchlesen sehe ich: Vor mehr als sechs Jahren ging es auch um die Frage, ob ich 25 ziehen lassen soll. Im weiteren nenne ich den Zahnarzt hier, wie damals, "A".

A empfiehlt, Zahn 25 erneut zu überkronen. Zahnärzte wie Johann Lechner und Karlheinz Graf schlagen verschiedene Testverfahren zur Störfeld-, Vitalitäts- und Verträglichkeitsprüfung vor (z.B. Orotox Test, Speicheltest, Epikutantest, Basophilen-Degranulationstest, psychosomatische Energetik ...). Mit dem Orotox-Test lässt sich nach Lechner die Konzentration der Gifte im Umfeld eines wurzelbehandelten Zahnes messen. Mit solchen Tests, so verstehe ich die Aussagen dieser Zahnärzte, sollte man vor einer erneuten Behandlung zunächst die Wahrscheinlichkeit einschätzen, ob ein wurzelgefüllter Zahn ein Störfeld darstellt.

Nun wendet A nur kinesiologische Muskelreflex-Tests an. Das ist immerhin mehr als seine Kollegen, die überhaupt keine Prüfverfahren haben. Dennoch habe ich den Eindruck, dass
kinesiologische Tests alleine keine reliablen und zuverlässigen Ergebnisse liefern. So variiert die aufgewendete Kraft des Druckes und auch des Gegendruckes je nach
Tagesform und Einsatzbereitschaft. Ihre Zuverlässigkeit wird sicher auch durch psychologische Komponenten (etwa Selbst- und Fremdsuggestion) beeinträchtigt. Es mag,
übersetzt in kinesiologische Verfahren, eine einigermaßen klare Bestimmung geben, wann genau ein "Störfeld" oder der Befund "unverträglich für den Organismus" vorliegt. Mir scheinen solche Befunde aber nur sinnvoll als ein Testergebnis im Rahmen einer Reihe mit verschiedenen Tests. A führt allerdings keine Testreihe durch.

Er hat mir zunächst die alte Krone wieder eingesetzt. Allerdings fiel sie nach zwei Wochen wieder heraus. Verwendete er weniger Sorgfalt beim Einsetzen dieser Krone als er dies normalerweise tat? Vielleicht weil er von Anfang an diesen Zahn erneut überkronen wollte? Jedenfalls erhielt ich dann am 7. Mai eine vorübergehende Füllung in den Wurzelkanal, damit bei meinem dann folgenden Besuch, Mitte Mai, der Zahn eine Krone erhalten sollte. A meinte, die alte Krone lasse sich nicht mehr verwenden, da ein Teil des Zahnes abgebrochen sei.

Eine Überkronung könnte, davon gehe ich aus, zweifellos für eine gewisse Zeit die alte Funktionalität und Ästhetik wieder herstellen. Die herausnehmbare Prothese, die 24
ersetzt, hätte damit auch wieder einen Pfeilerzahn. Mit einer erneuten Überkronung einer Zahnmumie ist allerdings nicht die biologische Verträglichkeit gewährleistet. Ich führe Phasen von Müdigkeit und Abgeschlagenheit auch auf diesen wurzelbehandelten Zahn zurück. Zudem, was tun, wenn die Krone wieder herausfällt? Ein Implantat einsetzen?

Am 7. Mai hat mir der Zahnarzt nichts darüber berichtet, an diesem Zahn dann erneut eine Wurzelbehandlung durchzuführen. Diese müsste ja wohl erfolgen, wenn dieser Zahn wieder überkront würde. Dies ist mir erst klar geworden als ich in meine Aufzeichnungen sah, die ich seit einigen Jahren über meine Zahnarztbesuche mache. A meinte, ich solle über die von mir bevorzugte Behandlung nachdenken. Dazu fehlen mir im Grunde genommen auch genauere Informationen. So müsste ich wissen, wie genau denn die Wurzelfüllung erfolgen soll, welche Füllstoffe A etwa verwenden will.

Im Juli möchte ich nach Europa fliegen. Nun würde ich grob die möglichen Handlungsoptionen so umreißen:

1. A setzt erneut (bis Mitte Juli) nach einer Wurzelbehandlung eine Krone auf den wurzelbehandelten Zahn 25.

2. A zieht mir den wurzelbehandelten Zahn in den nächsten Wochen (Nachdem, was ich über wurzelbehandelte Zähne gelesen habe, sollte der Zahnarzt beim Ziehen solcher
Zähne besonders vorsichtig sein. Ich weiß nicht, ob die Behandlung so erfolgt!?)
2.1 Einsatz einer Valplast-Prothese von Zahn 23 bis Zahn 26 (Dies scheint mir in diesem Fall eine gangbare Option zu sein. Doch die Stabilität einer solchen zwei Zähne überdeckenden Prothese sei geringer als eine Prothese von 23 bis 25, meint A. Pfeilerzähne werden wohl immer bei Prothesen über kurz oder lang beschädigt!)
2.2 Brücke (ein Beschleifen von gesunden Zahnmaterial will ich vermeiden, dann lieber eine Lücke in Kauf nehmen.)
2.3 Implantat (Ich bin skeptisch: Titanallergie? Schwieriges Entfernen des Implantates, falls es sich nicht wie gewünscht mit dem Kieferknochen verbindet. Dies ist ja auch eine Kostenfrage.)

3. Ich lasse bei meinem nächsten Besuch in Deutschland untersuchen, ob von diesem Zahn ein Störfeld ausgeht, und entscheide mich dann.

4. Ein Endodontologe führt vor einer Überkronung eine Wurzelbehandlung durch.

5. Keine Behandlung

Über ergänzende Punkte zu den Handlungsoptionen und Hinweise darüber, was für oder gegen eine Option spricht, würde ich mich sehr freuen.

Gruß Zeigenosse
 
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Hallo Zeitgenosse,

Du bist offensichtlich sehr gut informiert in Sachen Zähne, Wurzelbehandlungen usw.
Eine Entscheidung zu treffen ist hier wirklich schwierig!

Ich würde den Zahn ziehen lassen...

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

danke für deine Rückmeldung und deine klare Aussage / Empfehlung!

Ich habe seit einiger Zeit immer weniger Vertrauen in Zahnärzte. Zwar habe ich bisher die Behandlung durch naturheilkundliche Zahnärzte als zufriedenstellender erlebt als die Behandlung durch ihre konventionell tätigen Kollegen. Doch auch ganzheitliche Zahnärzte gingen oft nicht auf meine Fragen ein, sie informierten mich kaum über ihre Behandlung und leider wissen sie oft selbst nur wenig über die Materialien, die sie verwenden.

Aus diesem Grund ist mir nun auch nicht mehr klar, ob ich die Behandlung bei A fortsetzen lassen soll, obwohl ich ihn als Zahnarzt schätze. Im Falle einer Extraktion weiß ich nicht, ob er die notwendige Vorsicht walten lässt.

Doch vielleicht hat er ja recht? Möglicherweise stellt der Zahn keine nennenswerte Belastung für den Organismus dar, so dass die funktionellen und ästhetischen Gründe höher zu gewichten wären? Er meinte zu mir, er habe sich früher auch einmal einen wurzelbehandelten Zahn ziehen lassen. "Das würde ich heute nicht mehr machen", sagte er. Mein sechster Sinn dagegen sagt mir, dass irgendetwas nicht ganz stimmt, auf diesem Zahn eine weitere Konstruktion aufbauen zu lassen.
 
Hallo Zeitgenosse,

außer dem einen Zahn hast Du keine Beschwerden?
Es geht Dir gut?

Das Bild symptome.ch/v(b)board/members/zeitgenosse-albums-zahnsituation-picture2353-stand-etwa-2010-aktuelleres-foto-liegt-danach-erfolgten-einige-behandlungen-halbbruecke-46-47-entfernt-46-wurde-ueberkront-zudem-befindet-seit-september-2015-krone-26.html

zeigt einige komische Stellen und ich wundere mich, daß 25 das einzige Problem sein soll.

Grüße
zorro
 
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Guten Tag zorro59,

danke für deinen Beitrag!

Zahn 25 ist natürlich nicht das einzige Problem. Den Zahnfleischschwund erlebe ich als besorgniserregend. Die Statik stimmt nicht. Für den Weisheitszahn (von mir aus gesehen im rechten Oberkiefer) sowie Zahn 17 und 16 gibt es keine Gegenspieler. Da die Brücke unten nicht mehr existiert (auf dem Foto sieht man noch einen Teil der Brücke, die ein naturheilkundlicher! Zahnarzt absägte - er hatte sie freilich vorher nicht eingebaut -, nachdem er Zahn 47 zog, und dann installierte er den verbleibenden Teil der Brücke auf 45. Das hielt natürlich nicht lange und war auch mit Schmerzen verbunden. Denn durch die enorme Hebelwirkung traten ziemliche Spannungen auf dem verbleibenden Pfeilerzahn auf - bis die Brücke irgendwann heraussprang.

Ebenso fehlt an der anderen Seite der Gegenbiss zu den noch verbleibenden Backenzähnen im linken Unterkiefer.

Es gibt verschiedene kariöse Stellen. Durch eine Nahrungsumstellung, durch Mund-Spülungen mit Öl, Xylit (und teilweise auch Chlorhexidin, ich bin skeptisch) sind diese jedoch zurückgegangen, wenn auch leider nicht verschwunden. Jedenfalls treten heute Schmerzen weniger auf.

Es gibt also verschiedene Baustellen. Doch eine Antwort auf die Frage zu finden, wie es mit 25 weiter geht, erlebe ich zur Zeit als dringender, da die Einzelprothese, die mit diesem Zahnstumpf verbunden ist, zur Zeit keinen Halt hat.
 
Hallo Zeitgenosse,

Ich weiss, was ich tun würde.

2. A zieht mir den wurzelbehandelten Zahn in den nächsten Wochen (Nachdem, was ich über wurzelbehandelte Zähne gelesen habe, sollte der Zahnarzt beim Ziehen solcher
Zähne besonders vorsichtig sein.

Ich würde mir den Zahn auf jeden Fall ziehen lassen.

2.1 Einsatz einer Valplast-Prothese von Zahn 23 bis Zahn 26 (Dies scheint mir in diesem Fall eine gangbare Option zu sein.

Ich habe eine Valplastprothese über zwei untere Schneidezähne. Sieht optisch gut aus und ich kann mit Essen aber wenn ich zu Hause bin, nehme ich sie raus. So richtig bequem sitzt die nicht. Ich halte das mehr für eine optische Lösung. Allerdings fing der Schneidezahn, der über der Lücke liegt, an nach unten zu wandern. Ein oberer Zahn kann wegen der Schwerkraft rauswachsen, wenn der Gegendruck fehlt.

2.2 Brücke (ein Beschleifen von gesunden Zahnmaterial will ich vermeiden, dann lieber eine Lücke in Kauf nehmen.)

Es wäre für mich keine Option einen gesunden Zahn abzuschleifen.

2.3 Implantat (Ich bin skeptisch: Titanallergie? Schwieriges Entfernen des Implantates, falls es sich nicht wie gewünscht mit dem Kieferknochen verbindet. Dies ist ja auch eine Kostenfrage.

Da würde ich nochmal drüber nachdenken. Natürlich kein Titan, sondern Zirkonoxid.

Grüsse
derstreeck
 
Hallo Zeitgenosse,
ich dachte eher an Husten, Schnupfen, Allergien, Verdauungsprobleme oder Herzbeschwerden ... außerhalb des Mundes. In einem früheren Beitrag zitierst Du Rosemarie Mieg, trotzdem hast Du im Bild noch einen verlagerten Weisheitszahn 38. Auch bei 44, 36, 37 und 26 wirkt die Knochendichte deutlich reduziert. Wenn das nicht alles Bildfehler sind, dann stellt sich mir weniger die Frage nach Überkronung einzelner Zähne sondern eher die Frage nach herausnehmbaren Zahnersatz?
Grüße zorro
 
Danke derstreek, für das Mitteilen deiner Sicht der Dinge, für Anregungen, Erfahrungen, Hinweise und das Aufgreifen der Handlungsoptionen!

Im vergangenen Jahr ist mir im September ein Onlay über 26 herausgefallen. Das war am Tag als meine Mutter starb (Ich hatte hier im Forum über ihren Fall berichtet). A hatte mir dann dort eine Krone installiert. Material: Zirkonoxid. (Er sagte "Zirkonium", aber das ist wohl nicht richtig.)
Zirkonoxid ist wohl derzeit der Standard. Dennoch sehen einige Zahnärzte, wie Karlheinz Graf, dies eher skeptisch. Nach Graf ist Zirkonoxid sehr hart, so dass die Kauphysiologie Schaden nehmen könne, wenn man es ohne Verblendung einsetzt. Es sei zudem radioaktiv, und giftiges Yttriumoxid sowie schädliche Inhaltsstoffe aus den Befestigungswerkstoffen (Kunststoff, Zement) können freigesetzt werden (Störfeld Zahn, München 2010, S. 87-90). Ich hatte A auf diese Dinge aufmerksam gemacht, darin sieht er offenbar keine Probleme.

Auch das Zirkonimplantat sei sehr hart und bruchfest, stellt Karlheinz Graf fest. Im Gegensatz zum Titan-Implantat heile es aber schlechter ein und der Einsatz einer Wurzel, die schon mit einem Aufbau verbunden ist, sei einer "(unerwünschten) Kaubelastung zugänglich" (85). Zudem beeinträchtige die Toxizität des Klebers, sofern der Aufbau nachträglich mit der Wurzel verbunden werden muss, erheblich die "relative Biokompatibilität des Werkstoffs Zirkonoxid" (86).

Aber vielleicht sind mittlerweile Zirkonoxidimplantate auf dem Markt, deren Einsatz weniger mit diesen unerwünschten Folgen verbunden ist.

Grundsätzlich denke ich bei Implantaten immer daran, dass dann etwas im Kiefer sitzt, das wesentlich härter als der ursprüngliche Zahn ist. Zähne haben aus gutem Grund so etwas wie Sollbruchstellen, wenn sie einem zu starken Druck ausgesetzt sind. Was würde passieren, wenn ein sehr heftiger, gezielter Stoß (etwa aufgrund eines Verkehrsunfalles oder eines Schlages) auf die Stelle erfolgt, wo das Implantat sitzt? Würde dann der Kiefer dort auseinanderbrechen?
 
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Ja, mit Allergien habe ich zu kämpfen. Teilweise leide ich unter wochenlangen Heuschnupfenphasen mit Erschöpfungszuständen, Müdigkeit und Niesen. Ich habe dann die typischen Grippesymptome, abgesehen von Fieber. Diese Allergien sind aber nun zurück gegangen, hängt vielleicht auch zusammen mit einer veganen Lebensweise und regelmäßiger sportlicher Betätigung.

Seit einigen Jahren juckt es an bestimmten Stellen teilweise sehr heftig, besonders in schwierigen und ungewissen Situationen, in denen ich herausgefordert bin, aus meiner Komfortzone heraus zu treten. Das Jucken tritt aber auch dann auf, wenn ich bestimmte (histaminhaltige) Speisen oder Getränke zu mir nehme.

Erkältungen sind so gut wie verschwunden.

Ja, da ist noch der verlagerte Weisheitszahn 38. Er schmerzt nicht, doch könnte er problematisch sein?

zorrro59 schreibt:

... die Knochendichte deutlich reduziert. Wenn das nicht alles Bildfehler sind, dann stellt sich mir weniger die Frage nach Überkronung einzelner Zähne sondern eher die Frage nach herausnehmbaren Zahnersatz?

Also Prothesen? An welchen Stellen? Etwa eine als Überbrückung des verlagerten Weisheitszahnes 38?
 
Ich würde gerne noch einmal anknüpfen an dem, was ich vor einem Monat hier im Forum geschrieben habe. In den vergangenen Wochen war ich beruflich ziemlich stark eingespannt, wich aber auch aus psychologischen Gründen der Beantwortung zweier Fragen aus:

  • Wie soll es mit Zahn 25 weiter gehen (Behandlung?, wenn ja, welche Methode wann, wer, wo?)?
  • Wie soll es überhaupt mit meinen Zähnen weitergehen?

Ich lebe immer noch mit dem Kunststoffzement, den mir der Zahnarzt vor mehr als vier Wochen einsetzte und später erneut härtete.

Ich trete mit meinen Überlegungen auf der Stelle. Irgendwie spüre ich, dass ein Verbleib des Zahnes 25 in meinem Gebiss eher zu einer weiteren Belastung des Organismus
führt. Doch trotz der klaren Aussagen von Oregano und derstreeck, dass sie, wenn sie an meiner Stelle wären, den Zahn ziehen lassen würden und überzeugender Argumente
für eine Extraktion sperrt sich etwas in mir, mich mit der Sache weiter zu befassen und zu einem Beschluss zu kommen.

Ich spüre eine unbestimmte Angst. Vielleicht habe ich durch bestimmte, mir unbewusste Fixierungen Furcht davor, endlich eine vernünftige Lösung herbei zu führen?

Einige werden vielleicht sagen: "Was sollen diese ganzen Überlegungen, es ist ja nur ein Zahn! Ich hätte mich schon längst behandeln lassen und dann die Sache vergessen."
Eine solche Argumentation kann ich verstehen. Viele Menschen fahren gut damit. Doch würde ich umgekehrt sagen, mit einem verbreiteten Bild der ganzheitlichen Zahnkunde: Es handelt sich nicht nur um einen Zahn. Sondern: An jedem Zahn hängt ein ganzer Mensch.

Unter Umständen liegt meine Handlungsstarre daran, dass mir nicht klar ist, wie es nach einer Extraktion weiter gehen soll?

Vielleicht steuere ich unbewusst auf eine Zerstörung des Zahnes hin, durch das Nicht-Entscheiden, so dass es sowieso nicht mehr in Frage käme, eine Krone dort einzusetzen?

Ich weiß tatsächlich nicht, wie groß der Handlungsbedarf ist.
Wäre es denkbar, dass bei jeder Mahlzeit giftige Partikel des Kunststoffzementes in den Kiefer gelangen, so dass der Zahn rasch entfernt oder behandelt werden sollte?


Handlungsoptionen

Ich gehe davon aus, dass nach der Extraktion eine Valplast-Prothese eine gute Lösung wäre.

derstreeck meinte auf der anderen Seite, dass seine Valplast Prothese zwar ästhetisch ansprechend ist, aber nicht so richtig sitzt.

Ich wäre froh, wenn vielleicht jemand noch einmal kritisch und ergänzend eingehen könnte auf die oben dargestellen Handlungsoptionen, die ich am 24.5. aufstellte. Möglicherweise sehe ich etwas nicht oder falsch? Auch über kurze Hinweise würde ich mich freuen.

Eine Vorform dieser Handlungsoptionen hatte ich übrigens meinem Zahnarzt hier bei meinem letzten Besuch gezeigt. Dafür hat er sich nicht sonderlich interessiert. Das überrascht mich nicht. Ärzte wollen nach meiner Erfahrung, auch wenn sie sich als ganzheitlich praktizierende Ärzte verstehen, lieber den fügsamen Patienten, der ohne lange Erwägungen ihre Vorschläge annimmt, aber nicht den Patienten, der eigenständig Alternativen aufzeigt oder gar entwickelt.

Im Grunde genommen müsste ich genau wissen,
a) wie sorgfältig und rückstandsfrei dieser Zahnarzt in Korea Zahn 25 ziehen kann und
b) welche unterschiedlichen Stoffe und Füllmaterialien bei einer optionalen Überkronung zum Einsatz kämen. Zweitens müsste ich im Fall b) durch überzeugende Tests zumindest Anhaltspunkte haben, wie mein Organismus auf die dann verwendeten Stoffe reagiert.

Die Voraussetzungen unter a) und b) sind derzeit nicht erfüllt und ich vermute, dass ich im Voraus nicht erfahren werde, wie eine Behandlung aussehen wird oder welche Materialien der Zahnarzt bei einer Wurzelfüllung / Überkronung verwenden wird.

Da ich rational und gefühlsmäßig nicht weiter kam, habe ich, wie ich dies in solchen Situationen gelegentlich tue, das I-Ging befragt. Dazu habe ich am 8. Juni im
"Clarity" Forum einen Beitrag geschrieben.

Das I-Ging scheint eher zunächst ein besonnenes Abwarten und ein Nicht-Handeln / Nicht-Ziehen zu empfehlen:

rosada
Certainly sounds like you are being advised to not try to do this before your trip. Maybe the reason will become clear in time.
 
Den Aufenthalt in Deutschland in diesem Sommer nutzte ich dafür, einen Zahnarzt eine weitere Untersuchung und Beratung zu dem hier geschilderten Problem vornehmen zu lassen. Nach einer längeren Recherche über naturheilkundliche Zahnärzte im Rhein Sieg Kreis stieß ich schließlich auf den naturheilkundlich arbeitenden Zahnarzt Dr. Harald Werner in
Köln. Am 8. August hatte ich dort einen Termin. Er untersuchte mein Gebiss und riet mir, Zahn 25 und Zahn 34 ziehen zu lassen. Da beide Zähne beherdet
seien. Zuvor machte er eine digitale Röntgenaufnahme von Zahn 25 - und auch kineseologische Tests. Skeptisch, was Implantate betrifft ("Da wird in einigen Jahren noch etwas auf die Zahnärzte zukommen, das sie sich heute nicht vorstellen können."), schlug er vor, die - sich durch die Entfernung des Zahnes 25 entstehende - Lücke über dann zwei fehlende Zähne mit einer Brücke zu versorgen. Er riet von einer erneuten Wurzelbehandlung von Zahn 25 ab, da dieser wenig Zahnsubstanz habe, der Kanal zu schmal sei und sich an der Wurzel eine Zyste gebildet habe - das konnte man auf der Röntgenaufnahme sehen.

Weitere Expertise

Diese Ergebnisse präsentierte ich schließlich bei einem Besuch meines Zahnarztes in Seoul am 19. August. Doch mein dortiger Zahnarzt A hielt weiter an seinem Plan fest, den wurzelbehandelten Zahn 25 erneut zu behandeln und zu überkronen. Eigenlich war ich an diesem Tag in seiner Praxis erschienen, damit er mir
diesen Zahn zieht. Wir hatten dafür diesen Termin vereinbart, nachdem er mir schon einmal davon abgeraten hatte und mir vorschlug, noch einmal eine Bedenkzeit zu nehmen. Er meinte, er sei an diesem Tag nicht vorbereitet, den Zahn zu ziehen. Ich solle noch einmal darüber nachdenken und einen neuen Termin vereinbaren.

Dies tat ich dann auch. In der kommenden Woche spürte ich eine allgemeine Mattigkeit und Erschöpfung mit gleichzeitiger hoher nervöser Anspannung, so, als ob ich die Begleitsymptome eines entzündeten, schmerzenden Zahnes spürte, ohne einen schmerzenden Zahn zu haben. Ich gehe davon aus, dass langsam die provisorische Füllung von 25 und der zerfallende Zahn ernsthafte Probleme machte. Die Einnahme eines hochpotenzierten homöopathischen Mittels konnte meine Antriebsschwäche verringern. Die Bedenkzeit endete, und ich war immer noch nicht davon überzeugt, dass eine erneute Wurzelbehandlung und Überkronung dieses Zahnes die richtige Wahl sei.

Geht es um Leben und Tod?

Daher vereinbarten wir für den 30. August um 11.00 Uhr einen Termin zur Extraktion dieses Zahnes. An diesem Tag kam er auf mich zu, kurz nachdem wir eingetroffen waren, begrüßte meine Frau, die mitgekommen war, und verwickelte uns in ein weiteres Gespräch. Er drückte noch einmal sein Unverständnis und sein Widerstreben aus, mir diesen Zahn zu ziehen. Dabei gab es schnell eine Art Übereinstimmung zwischen ihm und meiner Frau. Sie redeten so auf mich ein, als ob es um Leben und Tod geht. Nach einiger Zeit dachte ich, dass ich im falschen Film sei. Hatte ich nicht heute den Termin zur Extraktion vereinbart? Ich war ja schon einmal gekommen, damit er den Zahn zieht. Er hatte sich bereits mehrmals entschieden dagegen
ausgesprochen und meinte beim ersten Mal, eigentlich wolle er dies nicht machen, er schicke seine Patienten in solchen Situationen woanders hin zum Zähneziehen, etwa in die Uniklinik. Dann meinte er: "Überlegen Sie es sich noch einmal, und Sie können mich dann für einen Termin anrufen."

Schließlich hieß es am 30. August: "Es geht sowieso jetzt nicht, sie müssen erst in gebührendem Abstand vorher Tabletten einnehmen. Wenn Sie jetzt die Tabletten
einnehmen, wirken diese erst in ein bis zwei Stunden. Dann haben wir aber bereits Nachmittag und dann ziehe ich keine Zähne". Ich hatte bei diesem Besuch einen schweren Stand. Denn sowohl der Zahnarzt als auch meine Frau, die mitgekommen war, redeten nun auf mich ein und versuchten mich zu überzeugen, den Zahn doch besser zu behalten. Der Zahnarzt verwies dabei auf ein teures Lasergerät aus Frankreich (Laser Lokki):

"Früher dachte ich auch so wie Sie. Ich ging davon aus, dass es besser sei, wurzelbehandelte Zähne ziehen zu lassen. Tatsächlich verschwanden Unterleibsbeschwerden als ich mir einen wurzelbehandelten Zahn im Oberkiefer ziehen ließ." Er zeigte auf eine Stelle in in seiner oberen rechten Zahnreihe, wo ein Zahn stand, den er sich vor vielen Jahren hatte ziehen lassen. "Doch in gewisser Weise bereue ich auch meine Entscheidung von damals. Heute würde ich mich anders entscheiden. Ich habe nun ein modernes Laser-Gerät aus Frankreich. Seitdem ich dieses Gerät einsetze, hat sich meine Auffassung über das Ziehen von wurzelbehandelten Zähnen grundlegend gewandelt". Er bat mich, nach diesem Gerät zu recherchieren. Es seien verschiedene Tests darüber in wissenschaftlichen Fachzeitschriften erschienen. Gut, dachte ich, vielleicht hat er recht und dieses Gerät läutet wirklich ein neues Zeitalter ein. Möglicherweise irre ich mich und ich werde dem nachgehen. Zuvor meinte ich zu ihm, ich glaube nicht, dass auch ein Laser-Gerät die kilometerlangen winzigen Wurzelkanäle eines einzigen Zahnes desinfizieren könne.

Läutet der Laser Lokki ein neues Zeitalter ein?

Zwar habe ich bei anschließenden Recherchen zu Hause verschiedene Internetseiten über das / den Laser Lokki gefunden, diese zeigen seine technischen Daten und einen stolzen Preis von etwa 35000 bis 40000 Euro. Ebenso habe ich einige Untersuchungen zur Laserbehandlung in der Zahnmedizin gefunden. Allerdings habe ich keine vergleichenden Untersuchungen über die Wirksamkeit speziell zum "Laser Lokki" gefunden. (Vielleicht kennt sich jemand hier im Forum mit diesem Gerät aus, gerade in Bezug auf Wurzelkanalbehandlungen.)

Dann machte A am 30.8. wieder mit mir verschiedene kineseologische Tests. Dabei legt er Wert darauf, dass ich aufrecht sitze, dass die Wirbelsäule während des Testens gerade ist. Ein Großteil der Tests läuft so ab, dass er mit seiner Hand nach unten drückt, während der Patient mit ausgestrecktem rechten Arm mit seiner Hand nach oben gegen seine nach unten gerichtete Handfläche drückt. Gleichzeitig soll der Patient mit der linken Hand verschiedene Mudras auf der Gegend zwischen den Augenbrauchen machen und es gibt eine Verbindung / Berührung, eine Art Schaltkreis zwischen dem Körper des Patienten und z.B. einem störfeldverdächtigen Zahn oder einer anderen (positiven/negativen) Energiequelle. Je nach Energiequelle, mit der der Körper in Verbindung ist oder je nach Stellung der Hände, verändert sich nun die Kraft des Patienten im rechten Arm. Tatsächlich merkte ich, dass ich weniger Energie beim Anfassen des wurzelgefüllten Zahnes hatte, und dies machte sich auch in der Kraft bemerkbar, die ich seinem Druck nach unten entgegen setzte. Er bat mich danach, eine mit einem homöopathischen Mittel gefüllte Ampulle in die Hand zu nehmen. Ich hatte nun die Empfindung, mit mehr Kraft nach oben drücken zu können, aber auch glaubte ich, dass er mit dem Druck nachließ, als er den kineseologischen Test mit diesem Mittel machte. Ich konnte dann natürlich
leichter einen Gegendruck erzeugen. Das gab ich ihm auch hinterher zu verstehen. Der Arzt kann also durch verschiedene Kraftaufbringung die Bedingungen für einen leichten oder schweren Gegendruck des Patienten beeinflussten - Er ließ dieses Argument nicht gelten.

Wie wichtig ist die Stabilität des Skeletts?

Ich habe ihn so verstanden, dass nach seiner Auffassung die Theorie überholt sei, nach der Erreger und Bakterien ein (großes) Problem für den Körper darstellten, wenn das Milieu stimmt. Sei das richtige Milieu vorhanden, oder befinde sich der Körper im Gleichgewicht, könne er mit diesen Herausforderungen leicht umgehen. Er kenne Personen mit mehreren wurzelgefüllten Zähnen, die keine gesundheitlichen Probleme gehabt hätten, wohingegen ein Patient mit nur einem wurzelgefüllten Zahn verschiedene körperliche Beschwerden hatte. Bei ihm habe das Gleichgewicht (die Homöostase) nicht gestimmt. Insbesondere die Stabilität des Rückgrates beeinflusse die Anfälligkeit für Krankheiten und die Durchlässigkeit des Organismus für Krankheitserreger. Je stabiler das Rückgrat sei, und dies werde gerade durch ein funktionierendes Gebiss erreicht, desto eher sei der Körper zu Abwehrleistungen bereit. "Ein stabiles Haus wird nicht vom Sturm beschädigt", meinte er bildlich. Jeder Teil des Rückgrates, jeder Knochenwirbel, könne herausspringen, sei dann für eine Krankheit verantwortlich.

Ich habe dann darüber im recherchiert, konnte aber kaum Literatur über den Zusammenhang von Rückgrat und Immunsystem finden. Schließlich brachte mich das Gespräch mit meiner Frau auf eine geeignet Spur. Der Gedanke, den A bildlich darstellte, sei ein Konzept der asiatischen / chinesischen Medizin meinte sie. Bei einem Gleichgewicht des Knochengerüstes sei der Mensch weniger anfällig für Krankheiten.

Seit einiger Zeit mache ich Yoga. Tatsächlich steht das erste Chakra oder "Wurzel-Chakra" für Stabilität und Gleichgewicht.

Auf dieser Webseite (balancedessence.com/chakras.html) heißt es

FIRST CHAKRA-ROOT CHAKRA
Area of Body Governed - Spinal column, skeletal system, legs, feet, rectum, immune system, healthy sexuality when connected to a physical need

Am 30.8. wiederholte A noch einmal die Geschichte von Antoine Béchamp (1816-1908) und Louis Pasteur (1822-1895), die er mir mehrmals zuvor erzählte. Am Sterbebett habe Pasteur seine Theorie, wonach die Mikrobe Krankheiten verursache, widerrufen. Er habe zu Béchamps Theorie festgestellt: „Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles“. Über eine Milieuregulierung lasse sich besser die Grundlage dafür schaffen, dass sich keine Bakterien oder Keime entwickeln können.

Dazu auch:
Pasteur & Béchampdie Gegenspieler
https://www.naturepower.de/vitalsto...ieu-ist-alles-ein-aufsatz-von-kristina-peter/

An diesem Punkt hatte ich den Eindruck, dass eine weitere Diskussion wenig fruchtbar ist. Vermutlich ging es ihm nicht oder nur begrenzt darum, mit einer Überkronung des Zahnes mehr Geld zu verdienen als mit einer einfachen Valplast-Prothese. Wir vermuteten, es ging ihm um grundlegende Axiome und Anschauungen und Glaubensgrundsätze, die er mit Händen und Zähnen verteidigte. Vielleicht versteht er sich aber auch, wie die meisten Zahnärzte, als Zahn-Retter bzw. -Erhalter, ohne dabei genügend nach der Gesundheit des Gesamtorganismus zu fragen.

Zur Kontroverse darüber, ob nun die Bakterien oder ob das Milieu entscheidend bei der Entstehung von Krankheiten ist, hätte ich in unserem Gespräch anfügen können, dass nach der neueren Herdforschung nicht Bakterien Entzündungszustände hervorrufen oder den Körper energetisch schwächen, sondern lokale Dauerirritationen, die auf entfernte Körperregionen wirken können. Nach Karlheinz Graf (Störfeld Zahn 2010, S. 35) habe 1941 Ferdinand und Walter Huneke lokal einen Herd ausgeschaltet, und dann sei innerhalb von Sekundenbruchteilen die Symptomatik zum Verschwinden gekommen. "Es ist schlichtweg unmöglich und damit wissenschaftlich nicht nachvollziehbar, dass Bakterien oder Toxine dieser Bakterien am Wirkort durch ein Lokalanästhetikum in Sekundenbruchteilen neutralisiert werden können".

Wir verließen also am 30.8. wieder unverrichteter Dinge und irritiert die Praxis.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nach vielem Überlegen ließ ich mir schließlich am 27. Februar 2017 den wurzelgefüllten Zahn 25 ziehen. Vorher bedeckte eine Valplast-Prothese die Lücke, in der einst der Nachbarzahn 24 gestanden hatte. Dadurch wurde die Lücke größer: Zahn 24 und 25 fehlten nun.

Zeitgenosse schrieb:
2.1 Einsatz einer Valplast-Prothese von Zahn 23 bis Zahn 26 (Dies scheint mir in diesem Fall eine gangbare Option zu sein. Doch die Stabilität einer solchen zwei Zähne überdeckenden Prothese sei geringer als eine Prothese von 23 bis 25, meint A. Pfeilerzähne werden wohl immer bei Prothesen über kurz oder lang beschädigt!)

Arzt A wollte mir diese Option ausreden. Zudem meinte er: "Eine Valplast-Prothese, die zwei Zähne abdeckt, ist eine andere Nummer. Da brauchen Sie eine Gaumenplatte." Ich machte einige Recherchen und stellte fest, dass man keineswegs bei zwei fehlenden Zähnen, die durch eine Valplast-Prothese abgedeckt werden, eine Gaumenplatte braucht. Zahnarzt A wollte mir 25 nicht ziehen, sondern erneut mit dem Laser-Lokki (siehe oben) behandeln.

Also ließ ich mir von einem anderen Zahnarzt diesen Zahn ziehen und danach eine größere, zwei fehlende Zähne überdeckende Valplast-Prothese anfertigen. Eine Gaumenplatte brauchte ich nicht dafür. Der Zahnarzt machte dies recht professionell. Er zog den Zahn und wartete dann zunächst bis zum 29. Mai 2017, also gut drei Monate, bis sich das Zahnfleisch genügend zurückgebildet hatte bevor er einen Abdruck machte. Zwischenzeitlich trug ich eine vorübergehende, unbequeme Prothese mit Metall-Teilen.

Bei meiner vorhergehenden Valplast-Prothese wartete Zahnarzt A, soweit ich noch in Erinnerung habe, einen kürzeren Zeitraum bis er einen Abdruck anfertigte. Das führte dazu, dass die Prothese weniger stabil saß, da das Zahnfleisch noch nach der Abnahme des Abdruckes weiter zurückging. Zudem war ein "Pfeilerzahn" dieser Valplast-Prothese der wurzelgefüllte Zahn 25. Er wurde bald ziemlich instabil.

Bisher, also in einem Zeitraum von fast drei Jahren, hat mir die neue, nun zwei Zähne abdeckende Prothese gute Dienste erwiesen. Ich konnte mich bald an den Plastik gewöhnen. Zahn 26 macht immer noch einen soliden Eindruck. Ich kann auch gut mit ihr essen: auch Möhren und Nüsse. Doch bin ich sehr vorsichtig beim Herausnehmen und Einsetzen der Prothese, versuche dies möglichst ohne Druck zu machen. Denn ich gehe davon aus, dass das Herausnehmen und Wiedereinsetzen der Prothese sich unweigerlich über kurz oder lang ungünstig auf die Stabilität der Nachbarzähne auswirkt. Daher sollte es möglichst sanft geschehen.
 
Hallo Zeitgenosse,

Dein Bericht hört sich gut an, danke dafür.

Hat sich eigentlich dein Kieferknochen unter der Prothese zurückgebildet?

Bei mir wäre bei der Valplastprothese eventuell noch das Problem, dass die beiden Nachbarzähne, die die Prothese halten müssten, selbst schon stark gefüllt bzw. überkront sind. Meinst du, das könnte deshalb schwierig werden mit der Prothese?

Ich will zwar eigentlich Implantate in die Lücken die nach der Extraktion entstehen, aber falls das damit nicht klappt, muss ich halt jetzt schon weiter denken...

Danke!
 
Es kommt darauf an, wie stabil deine Nachbarzähne sind. Wenn eine Krone auf einem Nachbarzahn passgenau und handwerklich gut eingesetzt wurde, kann er durchaus noch sehr stabil sein. Anders sieht es mit wurzelgefüllten Zähnen aus. Diese eignen sich als Stützzähne, so vermute ich, nicht so lange wie intakte, noch lebendige Zähne.

Die Frage, ob sich der Kieferknochen zurückgebildet hat, ist auch eine wichtige Frage. Die älteste Röntgenaufnahme, die ich von meinem ganzen Gebiss noch besitze, ist aus dem Jahre 2003. Wenn ich auf diese Aufnahme schaue und diese mit heutigen Aufnahmen vergleiche, stelle ich schon fest, dass sich der Kieferknochen an einigen Stellen zurückgebildet hat, insbesondere dort, wo ich nun die Prothese trage. Doch eine Valplast-Prothese trage ich "erst" seit 2009. Die größere, nun zwei Zähne ersetzende Valplast-Prothese seit Juni 2017. Die alte Prothese mit einem wurzelgefüllten Zahn als Stützzahn hat also immerhin gut 8 Jahre gehalten.

Wenn ich auf die Röntgenbilder, die zu diesen unterschiedlichen Zeitpunkten erstellt wurden, schaue, kann ich keinen Rückgang des Kieferknochens erkennen. Die Bilder sind eigentlich auch schwer zu vergleichen im Hinblick auf einen Knochenverlust, da ja vorher die Zähne 24 und 25 noch gestanden hatten.

Doch gibt es Untersuchungen über "Knochenverlust", die objektive Anhaltspunkte geben könnten? Ich habe bisher darüber noch keine Untersuchungen gefunden, nur Behauptungen von Zahnärzten und zahnärztlichen Webseiten, dass sich bei diesen Prothesen der Kieferknochen zurückbilde. Mein aktueller Zahnarzt sprach davon, dass sich nach fünf, zehn oder fünfzehn Jahren eine Rückbildung des Kieferknochens abzeichne.

Anderererseits meine ich einmal von der Firma Valplast gelesen zu haben, dass dies nicht der Fall sein soll. Im Internet habe ich eine Studie eines ägyptischen Zahnarztes gefunden (El-KhodarySaad El-Din et. al.: Thermoplastic Distal Extension Removable Partial Dentures versus Vitallium ones - Radiographic Evaluation, Mansoura Journal of Dentistry 2014;1(3):20-23). Danach soll bei Prothesen mit Metallklammern der Knochenverlust größer sein als bei herausnehmbaren Prothesen aus Plastik.
 
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