"Adrenalin stoppt die Histaminausschüttung". - Ist das so?

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Adrenalin stoppt die Histaminausschüttung ...
schreibt ein User hier im Forum.
Ist das tatsächlich der Zusammenhang zwischen Histamin und Adrenalin? - Ich lese z.B.:
...
Von den Mastzellen freigesetzt, bewirkt Histamin Juckreiz, diffuse Schmerzen und erweitert die kleinen Blutgefäße, in dessen Folge sich die Haut rötet und nässt. Es kommt zu Hautrötungen, einer Kontraktion der glatten Gefäßmuskulatur der Bronchien sowie der großen Blutgefäße.

Zudem fördert es die Ausschüttung von Adrenalin und erhöht die Herzfrequenz bzw. die Schlagkraft des Herzens. Auf diese Weise erhöht Histamin den Blutdruck.

Im zentralen Nervensystem löst Histamin Erbrechen aus und ist an der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt. Des Weiteren wird die Ausschüttung weiterer Hormone und Neurotransmitter beeinflusst. So fördert das biogene Amin beispielsweise die Freisetzung von Adrenalin oder hemmt die Ausschüttung von Acetylcholin, Noradrenalin und Serotonin. Damit nimmt Histamin Einfluss auf den Tag-Nacht-Rhythmus sowie das Hunger- und Durstgefühl.

Im Gastrointestinaltrakt stimuliert Histamin als Abwehrreaktion die Magensaftsekretion und die gastrointestinale Motilität, was zu Durchfällen führt.

Des Weiteren besitzt Histamin eine appetitzügelnde Wirkung, beeinflusst die Körpertemperatur und das Schmerzempfinden. Neueren Untersuchungen zufolge nimmt das Gewebshormon eine zentrale Rolle bei verschiedenen Entzündungsprozessen ein und fördert die Freisetzung weiterer Entzündungsbotenstoffe. ...

Das bedeutet doch, daß durch Histamin erst Adrenalin vermehrt ausgeschüttet wird mit sämtlichen Folgen? Aber nicht, daß Adrenalin die Histaminausschüttung stoppt?

Grüsse,
Oregano
 
ja genau. deswegen sollte man z.b. beim zahnarzt auch nur betäubungsmittel ohne adrenalin bekommen, obwohl die anderen den zahnärzten lieber sind.
vor allem, wenn man nicht nur eine hi hat, sondern auch mcas kann es sonst übel ausgehen.

lg
sunny
 
Hallo.

Wenn ich mich richtig erinnere war das ein längerer, älterer Beitrag hier im Forum. Ich habe da schon nach gesucht aber kann ihn nicht finden. Ich finde auch keine Quelle im Netz, die das belegt.

Wichtig. Ich weiss nicht mehr, ob es um Adrenalin oder Noradrenalin ging. Da kann der Fehler liegen, wenn wir jetzt unterschiedliche Aussagen dazu finden.

Ich schreib jetzt Adrenalin, es kann aber sein, dass es Noradranalin ist.

An was ich mich erinnern kann. Es ging um Panikattacken. Der ständig erhöhte Histaminspiegel bei einer Histaminintoleranz führt dazu, dass auch Adrenalin vermehrt verbraucht wird und es zu einem Adrenalinmangel kommt.

Panikattacke: Es kommt zu einer gefährlichen Situation. Als erstes wird Histamin freigesetzt. Das Histamin ist der Neurotransmitter der die Adrenalinfreisetzung einschaltet. Das Adrenalin wiederum stoppt die Histaminausschüttung.

Bei einem Gesunden überwiegt dann das Adrenalin und man ist Kampf- bzw. Fluchtbereit.

Bei einer Histaminintoleranz oder Mastzellenaktivierungssyndrom dagegen hat man zu wenig Adrenalin. Die Histaminfreisetzung wird ausgelöst, die das Adrenalin aktiviert aber es ist zu wenig Adrenalin vorhanden, um die Histaminfreisetzung wieder zu stoppen und das Histamin überwiegt am Ende. Das ist halt diese unangenehme Panikattacke bei der man nicht Kampfbereit ist, sondern sich einfach nur schlecht fühlt.

Für die Richtigkeit kann ich keine Garantie geben. So habe ich das vor vielen Jahren gelesen und die Quelle kann ich leider nicht mehr finden.
 
Hallo derstreeck,

was ich gefunden habe:
...
Bei Stress setzt der Körper das Stresshormon Cortisol frei, welches wiederum das Nervensystem zum Handeln aufruft. Das Nervensystem stimuliert daraufhin die Hypothalamus-Hypophysen-Achse und setzt den Körper in den Kampf-oder-Flucht-Modus. Dieser Modus löst eine Reihe von Abläufen im Körper aus: Der Körper schaltet auf Energiesparmodus um, was dazu führt, dass alles, was extra Energie verbraucht im Körper stillgelegt wird. Die Zellen stellen die normale Wachstums-, Heilungs- und Reparaturaktivitäten ein. Alarm bedeutet Notfall, d.h. alle Aktivitäten (Verdauung, Aufnahme von Nährstoffen, Reinigung von Giftstoffen, usw.) können jetzt warten, während Sie der Gefahrensituation entkommen müssen. Zellen im Stresszustand verweigern außerdem die Aufnahme von Nährstoffen, Sauerstoff, Mineralstoffen usw. und geben keine Abbauprodukte und Gifte ab. Alle Aktivitäten werden eingestellt bis auf die, die zum Überlegen notwendig sind. Im Kampf-oder-Flucht-Modus entsteht ein Zellenmilieu, das toxisch ist und weder Wachstum noch Reparatur zulässt.

Neurotransmitter wie Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin werden ausgeschüttet, um die Sinne zu schärfen und den Körper in Alarmzustand zu halten. Währenddessen wrid auch das Immunsystem aktiviert, welches die Mastzellen triggert. Diese wiederrum schütten körpereigenes Histamin aus. Das Histamin befindet sich nun im Körper und erfüllt dort seine Aufgabe, indem es das Immunsystem unterstützt. Es setzt sich auf die Rezeptoren der Nervenzellen und sorgt weiterhin dafür, dass der Körper in Alarmbereitschaft bleibt. Der Puls erhöht sich, die Blutgefäße weiten sich und Adrenalin wird ausgeschüttet. Stress führt somit zu noch mehr Stress und noch mehr Histamin im Körper. ...

HISTAMIN UND PANIKATTACKEN:

Unter extremen Stresseinfluss berichten viele Betroffene von Panikattacken. Diese Panikattacken werden vor allem darauf zurückgeführt, dass Histamin die Blutgefäße im Herz weitet. Dies führt dazu, dass der Blutdruck fällt. Das Herz beginnt schneller zu schlagen, um den Blutdruck wieder zu stabilisieren. Der niedrige Blutdruck in Kombination mit einem schnellen Puls kann zu Kurzatmigkeit, Schwindel und Herzrasen führen. Man hat das Gefühl, eine Panikattacke zu bekommen bzw. entsteht durch die erhöhte Histaminfreisetzung tatsächlich eine Panikattacke. (4) ...

Ich verstehe das so: bei Stress reagiert der Körper mit der Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin und gleichzeitig zur Aktivierung des Immunsystems mit der Ausschüttung von Histamin. Bleibt die Histaminausschüttung hoch, entwickeln sich alles mögliche...

Mehr dazu findet sich sicher bei Morschitzky, Selye u.a.

Grüsse,
Oregano
 
Bei einem Gesunden überwiegt dann das Adrenalin und man ist Kampf- bzw. Fluchtbereit.
diese unangenehme Panikattacke bei der man nicht Kampfbereit ist, sondern sich einfach nur schlecht fühlt.


ich glaube, dabei spielt auch noch anderes eine rolle.

bei mir gibt es mal die eine, mal die andere reaktion und seit dem extremcrash anfang des jahres gibt es auch schon mal beides gleichzeitig.
körper voll daneben, schlapp, schwindelig, schmerzhaft usw., kopf voll kampfbereit.
das hat z.b. mal dazu geführt, daß ich, obwohl ich im real life ein friedlicher und freundlicher mensch bin, zu einem besoffenen ............ im bus (da kann man nicht ausweichen und keinen abstand halten) zwar ohne schimpfwörter o.ä., aber sehr energisch "maske an" gesagt habe.
ansonsten hab ich meist eher einen ausgeprägten fluchtreflex, was oft sehr praktisch ist. ich kam dadurch z.b. mal unbeschadet aus einem brennenden haus, obwohl der brandherd zwischen mir und dem ausgang war und da die decke schon halb runtergekommen war und ich konnte unbeschadet etliche male allein durch halb europa trampen und im wald übernachten.

evtl. werden bei der körpereigenen adrenalinausschüttung auch noch passende begleitstoffe ausgeschüttet, während man beim zahnarzt adrenalin pur gespritzt bekommt und das den körper mehr negativ triggert ?

lg
sunny
 
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