HIT und der Durchfall?

Mein Histaminmodell -
Vorstellungen eines unmaßgeblichen Forum-Mitgliedes und Nichtmediziners (Dies habe ich schon lange in Arbeit, aber jetzt passt es wohl gut zur aktuellen Diskussion.)

Als derzeitiges - ich-bezogenes, evtl. übertragbares - Fazit meiner 1-jährigen Teilnahme an diesem interessanten Forum und aufgrund eigener langjähriger Erfahrungen hat sich in meiner Vorstellung ein grundsätzliches Modell von den Abläufen eines Krankheitsgeschehens in unserem Körper entwickelt, das ich einmal besonders den HI-lern und MCS-Betroffenen zur Diskussion stellen möchte. Dabei nutze ich einen Vorteil der „Unbedarften“, nämlich auszusprechen, was mangels fachübergreifendem Wissen bei geschulten Medizinern (z.B.) fast unmöglich ist. Die hiermit erklärliche Sprachlosigkeit zwischen Fachärzten hat ja letztlich bei einigen Krankheiten zu Erfolglosigkeit und zu diesem Forum geführt. Übrigens gab es im TV erst kürzlich einen Beitrag, in dem berichtet wurde, dass die Charité mit der Gründung einer Extraabteilung dieses Manko überwinden will. Das lässt hoffen. Lasst mich also mal drauflos schwadronieren und haltet mit Eurer Kritik nicht zurück.

Zur besseren Vorstellung hier erst einmal meine Thesen:
- Die Ausbildung einer Krankheit und deren Verlauf ist hauptsächlich Folge der sich einstellenden Histaminbilanz zwischen Freisetzungs- und Abbauprozessen.
- Zu große und lange Abweichungen der Histaminbilanz des Körpers bedingen langwierige, teils lebenslange und -bedrohliche Folgekrankheiten, die im Zusammenhang mit einem Überhang an freiem Histamin stehen.
- Der Empfang von Reizen führt immer zu Histaminfreisetzungen. Unnormal starke oder langanhaltende Reize führen sehr oft zu unangepassten Reaktionen des Körpers mit stark überhöhten Histaminspiegeln und langen Abklingzeiten für das freie, nicht mehr erforderliche Histamin.
- Die Bilanz wird mit dem Lebensalter zugunsten von Histamin durch Zunahme von Unverträglichkeiten und chronischen Krankheitsverläufen einerseits und zuungunsten der Abbauprozesse und deren zunehmender Überlastung verschoben.
- Das Eingreifen in diese Abläufe ist nach meiner Auffassung an 2 Stellen effektiv: an der Eingangsseite durch Erkennen und Meiden schädlicher Reize oder/und die konsequente Bekämpfung freien Histamins, nicht aber seiner Auswirkungen als bloße Symptombekämpfung.

Der in der belebten Natur allgegenwärtige Stoff Histamin spielt bei der Gefahrenabwehr des Menschen eine zentrale Rolle. Er ist in allen Geweben des Körpers in speziellen Zellen gespeichert und in dieser gebundenen Form inaktiv. Aber er wird für alle Reaktionen auf ex- und interne Reize, meist zielgenau und bedarfsgerecht dosiert, freigesetzt. Am jeweiligen Ort löst es dann erwartete und manchmal unerwünschte Immunreaktionen aus, was näher zu erklären ist. (Hier schon einmal angemerkt: es spielt eine Rolle, ob Reize auf gespeicherte Abwehrmuster des Körpers treffen oder nicht, ob sie durch Langzeitwirkung oder besonderer Giftigkeit natürliche Schranken des Körpers überwinden und so keine merkbaren, zu späte oder unangemessene Abwehrreaktionen auslösen. Interne Reize kommen z.B. bei Entzündungsherden hinzu, wenn es über die Schmerzfunktion weitere Histaminausschüttungen gibt. Andere solcher Rückkopplungsmechanismen über lokal initiierte Histaminfreisetzung auch ohne Schmerzvermittlung und ohne ZNS-Steuerung sind in chronisch verlaufenden Krankheitsherden vorstellbar.)

Die durch Alltagsreize zustande kommende Gesamtmenge freien Histamins in Blut und Gewebe macht nur einen kleinen Teil des Gesamt-Histamindepots aus. Daraus erklärt sich die hoch potente spontane Freisetzung im Falle von katastrophalen Ereignissen einer Überreaktion. Der Anteil freien Histamins ist nicht exakt bestimmbar und variiert stark in Abhängigkeit von der Lokalität, dem zeitlichen Verlauf und dem Grad der „Gereiztheit“ des Betreffenden gegen einen bestimmten Reiz. Der Histaminspiegel im Blut wird im Zusammenspiel mit histaminabbauenden Enzymen in einem dynamischen Gleichgewichtszustand gehalten. Dieser zeigt Schwankungen um einen mittleren Idealwert, welcher ein Zufallsprodukt aller aktuell empfangenen Reize ist. Dies gilt aber nicht nur für das Blut, sondern verzögert auch für jedes einzelne Organ. Der Gehalt in den Geweben ist nicht zerstörungsfrei bestimmbar. Abweichungen des Bluthistaminspiegels nach oben werden auf die Gewebe aller Organe übertragen, die sich dabei wie ein Schwamm verhalten. Die Abklingzeit dieses freien Histamins für jedes Organ verlängert sich mit jeder Histaminmenge, die zusätzlich aus dem Blut nachgeliefert wird. Jedes Organ hat somit eine eigene Histaminbilanz, die im Falle einer lokalen Erkrankung bereits zum Histamin hin verschoben ist. Unnormal hohe oder lange bestehende Bluthistaminspiegel führen so zu neuen Entzündungsreaktionen oder langwierigen teils chronisch verlaufenden Herden in den belasteten Organen einschließlich des Nervensystems mit meist irreversiblen Schäden. Gegenüber dem Blut funktioniert der Histaminabbau in den Geweben wesentlich langsamer und es gibt hier zusätzliche Ansatzpunkte für Histamin, die Abbau- und Transportprozesse im Lymphsystem zu stören.

Schwankungen des Histaminspiegels hängen von dem zufällig eintreffenden Mix an unterschiedlichen Reizen, von deren Stärke und Länge ab, aber auch und ganz besonders von der o. g. Gereiztheit, dem Maß an Empfindlichkeit (Sensibilität) also, mit dem die Histaminantwort „dosiert“ wird. Dieses die Histamin-Dosis bestimmende Maß an Sensibilität kann durch Unverträglichkeiten und Allergien hoch potenziert werden, dabei ist eine Histaminintoleranz ein wichtiger Sonderfall einer Unverträglichkeit, weil sie einen wesentlichen Grund von verstärkenden Rückkopplungseffekten liefert. (Nach meiner Auffassung ist der Begriff Histaminintoleranz irreführend, da die Intoleranz sich nur auf das Übermaß an Histamin bezieht und weil dieses Übermaß erst Folge einer Ursache ist, die nicht toleriert wird. Sie ist also die Folge einer Intoleranz/Unverträglichkeit, z. B. einer Nahrungsmittelintoleranz, mit der sie deshalb nicht auf derselben Ebene liegt. Von einer H.-Intoleranz könnte eigentlich nur gesprochen werden, wenn ein gestörter Enzymmangel den Abbau des Histamins verhindert.)

Die Palette histaminrelevanter Reize kann durch „Neuerwerbungen“ erweitert werden. Als Beispiele will ich nur nennen:
- Chemikalien, auf die die Natur noch keine Antwort weiß,
- emotionale Reize wie Stress (Mobbing, Psychoterror, (familiäre) Gewalt, Missbrauch), Traumatisierungen oder Psychosen,
- Dauerbelastungen des Stoffwechsels durch exzessiv bevorzugte Nahrungs- und Suchtmittel evtl. über die Ausbildung einer Unverträglichkeit,
- physikalische Reize wie unnatürlich hohe Energien und Expositionszeiten von elektromagnetischer Strahlung,
- Dauerreize jedweder Art auf ein kindliches bzw. noch nicht ausgereiftes Gehirn, was bei Chemikalien bereits in dieser Entwicklungsphase den Grundstein für eine MCS legen kann. (Hier ausdrücklich genannt: Wohngifte wie Formaldehyd aus Möbeln.)
Dabei ist die Dauerbelastung durch geringe Dosen oft wirkungsvoller zudem heimtückisch, weil sie meist unbemerkt bleibt, gegenüber einer hohen kurzen Einzeldosis.
Mit jedem Neuerwerb wird die H.-Bilanz zu ungunsten des Histaminabbau- und Abfallentsorgungssystems verschoben, was die Häufigkeit besonders von chronischen Erkrankungen im höheren Lebensalter erklären kann.

Der Ort der Freisetzung von Histamin im Körper ist von der Art des Reizes und vom Ort der Einwirkung abhängig. In das Blut wird Histamin in großen Dosierungen abgegeben, wenn das Nervensystem direkt angegriffen wird (chemisch, emotional) oder wenn die Lunge betroffen ist. Über das Blut wird es in alle Körperregionen verteilt und zur Auffüllung leerer Speicher verwendet, also auf „Baustellen“ des Körpers mit erhöhtem Bedarf. Über diesen Bedarf hinaus vorliegendes freies Histamin belastet den Körper unnötigerweise mit Symptomen von höchstem Krankheitswert. Bedauerlicherweise wird bei vielen Krankheiten Histamin als Ursache nicht gesehen und damit eine einfache und nebenwirkungsarme Therapie mit Anthistaminika nicht in Erwägung gezogen.

Was hier aber verkannt wird, ist die höchst pathologische Seite des überschüssigen Histamins. Diese kann nach meiner Meinung nicht hoch genug bewertet werden, wie ich aus eigener Erfahrung und aus vielen hilfesuchenden Anfragen in diesem Forum entnehmen zu können glaube. In diesen Fällen bleibt fast immer ungeklärt, wie der Überschuss zustande kommt. Folgende Möglichkeiten müssen ins Kalkül bezogen werden:
1. Starke oder langanhaltende Reize oder Reizüberflutung führen zu Histaminspiegeln, die das Histamin abbauende System dauerhaft überfordern.
2. Auch normale Histaminfreisetzung überfordert ein krankhaft gedrosseltes Abbausystem.
3. Vergiftungen wirken nicht nur auf die Histaminbildung, sondern auch auf Organe, die Enzyme zum Abbau produzieren.
4. Dem Körper unbekannte Reize führen zu „Falschdosierungen“ mit überhöhten Dosen.
5. Dem Körper unbekannte Reize führen zu Panikreaktionen mit lebensgefährlichen Histaminmengen, wenn sie das Nervensystem oder das große Organ Lunge angreifen.

Dabei ist wohl die Wirkung des Histamins auf die Wände der kleinen Gefäße des Blut- und Lymphkreislaufes, aber auch auf Zellwände und Zellverbände (z. B. Gelenkkapseln und Organbegrenzungen) der springende Punkt. Indem es durch Weitstellung der Kapillargefäße und der Kapillarkanäle durch die Wände in das Gewebe Wege für Immunzellen und Stoffe der Immunabwehr bis tief ins Gewebe und bis in den letzten Winkel des Körpers eröffnet, erhält der Körper die Chance, auch mit Krankheitserregern, die den Körper förmlich überschwemmen, fertig zu werden. Wenn es dort aber nichts mehr zu „bestellen“ gibt, werden körpereigene Strukturen in sog. Autoimmunreaktionen angegriffen.

Im Normalfall ist auch ein Krankheitserreger früh genug eliminiert, sodass die Rekonvaleszenz nicht all zu lange dauert. In der Genesungszeit klingt der während der Erkrankung hohe Histaminspiegel ab und damit auch die bekannten Symptome der Erkrankung. Unnormal in Höhe und Zeit im Blut befindliches freies Histamin kann es aber auch geben, wenn es eine - wiederum an Stärke und Zeit - anhaltende Reizüberflutung gibt oder/und wenn die physiologisch mögliche Maximalleistung der Histamin abbauenden Systemkomponenten übertroffen wird. Dies ist oft der Fall, wenn es sich um resistente Erreger oder überwiegend andauernde Umweltreize handelt. Wenn also eine erhöhte Grundlast besteht. Dann sind z. B. auch ehemals essbare Histaminbomben nicht mehr verträglich.

Verkompliziert wird diese Vorstellung durch mögliche Rückkopplungs- und Verstärkungsmechanismen in sog. Teufelskreisen infolge Histaminausschüttung aufgrund interner Reize, wie z. B. Schmerz aus einem Entzündungsherd, der bereits durch Histamin unterhalten wird oder auf der Seite der Abfallentsorgung, wenn z. B. Histamin auch die Drainagewirkung der Lymphgefäße durch deren Weitstellung erniedrigt und damit ein Einsickern von Abfallprodukten in das Gewebe ermöglicht, was wiederum neue und weit ausgedehnte Entzündungsherde in Form von Ödemen schafft, die dann selbst Quellen von Histamin darstellen. Die Abklingzeit von Krankheitssymptomen wird wesentlich von der Freisetzung neuen Histamins in den Krankheitsherden selbst unnötig verlängert. Für den Körper höchst belastend stellen sich meist zusätzlich ödematische Erscheinungen in der Lunge dar, wenn sie ständig die Vitalkapazität und die Sauerstoffaufnahme in den Lungenbläschen behindern und so zu Atemnot und Schwäche führen.

Soweit mein Modell. Versuche, ein eigenes Krankheitsgeschehen hier einzuordnen, sollten bei der Ursachenfindung beginnen und dort wirklich bei allen möglichen Reizen beginnen. Natürlich sind in frühester Kindheit erlebte Fehler nicht mehr erkennbar. Aber man sollte es nicht von der Hand weisen, dass die Wahrscheinlichkeit nicht klein ist, an einem Wohngift oder einer Fehlernährung oder an stressigen Familienverhältnissen oder oder oder eine Vorbelastung für später ausbrechende Unverträglichkeiten und Allergien erhalten zu haben. Ich sehe gerade in der frühen Kindheit den Ursprung manchen nicht erkannten MCS-Falles. Die Dunkelziffer an MCS-Betroffenen ist nach meiner Auffassung sehr hoch. Man sollte kritisch bedenken, ob man nicht eine MCS entwickelt haben könnte, die sich - wie bei mir - über Jahrzehnte eingeschlichen hat und deren schleichend zunehmende Symptome man lange ins Unterbewusstsein verdrängt hat. (Dies habe ich wie eine Offenbarung erlebt, als ich mit einem Antihistaminikum innerhalb von 3 Tagen alle meine Gelenkschmerzen und eine ganze Palette anderer Symptome verlor.)

Im Vordergrund muss vorerst aber die Histaminabsenkung stehen. Antihistaminika sind das Mittel der Wahl. Den Vorzug sollten Mittel finden, die Diaminiooxydase (DAO) zuführen. Ergänzend nehme ich bei Belastungsspitzen ein H1- Antihistaminikum. Damit habe ich meine Beweglichkeit wieder meinem Alter angepasst und habe so meine lästige Trägheit zusammen mit Atemnot und meinen Beinödemen überwunden. Bei der Dosierung versuche ich aber immer wieder herunter zu regeln und habe einen Schmerzpunkt, der mir früh genug andeutet, dass es wieder etwas mehr sein muss.

Das war’s. Entschuldigt einige Wiederholungen. Bin auf Eure Meinung gespannt.

Liebe Grüße
Manfred
 
Hallo Manfred,

ich finde, daß Du sehr viele Aspekte von Histamin und seinen möglichen unerwünschten Wirkungen sehr gut dargestellt hast. In den meisten Punkten kann ich dazu nur "ja" sagen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es nicht noch ein Erklärungsmodell wie z.B. den Nitrosativen STress gibt für die Entgleisung des Histaminhaushalts. Da stellt sich dann die Frage, was zuerst da war: Histamin oder Nitrosativer Stress, was aber letzten Endes nicht so wichtig ist, so lange es Möglichkeiten gibt, beide zu bearbeiten.

Auf jeden Fall scheint mir wichtig, daß bei beiden Themen noch viel mehr geforscht wird.

Gruss,
Uta
 
Hallo Manfred,

ich finde sehr interessant wie Dein "Histamin-Modell" inzwischen gereift ist, wolltest Du doch am Anfang versuchen die HIT "einfach" und in wenigen Sätzen zu erklären ;).

Versuche doch diesen Artikel mal an eine Fachzeitschrift weiterzuleiten. Ich wäre auf die Reaktion sehr gespannt :rolleyes:.

Bzgl. Antihistaminika sieh Dir mal dies an:
https://www.symptome.ch/threads/hit-histamin-und-vitamin-c.13284/
https://www.symptome.ch/threads/antihistaminika-antihistamine-fuer-und-wider.16250/

Vielleicht helfen Dir diese Themen Deine Antihistamine weiter zu reduzieren :).


Liebe Grüße 👋.

Heather
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hi freddy,
zu deinen beobachtungen - 1x verträgst du es, einmal nicht: ich hab die erfahrung gemacht, dass ich milch manchmal vertrage, manchmal nicht (manchmal musste ich sofort niessen).
hatte lange milchprodukte als "schädlinge" in verdacht.
so ging es mir bei vielen nahrungsmitteln.
dabei war es die ganze zeit das histamin!

die lösung: öffne ich eine frische milch, vertrage ich sie gut. steht sie schon länger im kühlschrank vertrage ich sie manchmal nicht (wahrscheinlich immer in abhängigkeit vom bereits vorhandenen histamin in meinem kreislauf).
wobei - das ist seit meiner "vit c kur" auch schon fast vergangenheit :p)

durchfälle hatte ich vor jahren massiv, war auch spiessruten-lauf bis ich wusste, dass fructose verantwortlich ist. hab fructose monatelang gemieden und kann mittlerweile schon wieder relativ normal obst essen, allerdings bin ich vorsichtig und halte mich nur an betimmte, bei fructose besser verägliche früchte.

lg togian
 
Hallo Uta und Heather!
Danke Euch für die Reaktionen. Wollte mit dem Modell anregen, bei der Frage nach den Ursachen strukturiert vorzugehen. Dabei sich den (von mir angenommenen) prinzipiellen Ablauf einer Erkrankung:
<Reiz/Stressor/Erreger> ==> <Unverträglichkeit/Allergie/Hypersensibilität> ==> <Histamin/HIT> ==> <Antikörper/Immunreaktionen> ==> < Hi.-Überschuss> == <pathogene Nebenwirkungen> <== <eventuelle Rückkopplungen> vorzustellen, um damit die Frage „was folgt aus welchem“ leichter zu beantworten. Damit wollte ich z. B. klar machen, dass HIT keine eigenständige Erkrankung ist, sondern immer eine Ursache hat, und wenn diese Ursache eine Unverträglichkeit sein sollte, es für diese wiederum eine vorgelagerte Ursache geben muss. Und dass die vielen Symptome, die hier immer aufgezählt werden, wohl zu 100% dem Histaminüberschuss angelastet werden müssen und die Ursachen dafür ganz weit vorn zu vermuten sind.

Uta, Histamin steht ganz sicher fest im Zusammenhang mit dem nitrosativen Stress, auch dem oxydativen und mit anderen biochemischen Abläufen. Es hat den Anschein, sie bedingen einander bzw. wechselwirken miteinander und sind alle zusammen für das physiologische Gleichgewicht aller Stoffwechselprozesse zuständig. Aber Histamin kann wohl an verschiedenen Stellen eingreifen und zwar als Verursacher und nicht nur zum Nutzen. Einen Hinweis findest Du in einer bekannten Abhandlung: www.nitrostress.de/07_pdf/nitrosativer-stress.pdf Zitat: “...NO erhöht die Histaminbildung. Gleichermaßen kann Histamin die NO-Synthese steigern. Beides hat eine erhöhte Permeabilität der Blut-Hirnschranke zur Folge ...“
Daraus ist wiederum ableitbar, dass Histamin viele Einflussmöglichkeiten hat. Und daraus erkläre ich mir auch die Vielseitigkeit der Symptompalette.

Heather, danke für die Link’s. Das lässt hoffen: Vitamin C und Wasser in hohen Dosen zum Austausch gegen AH’s!!! Das wird sofort probiert! Durst habe ich zwar fast nie, das hast Du mir nun auch erklärt. Hoffentlich finde ich bei meinen Wanderungen immer genügend Bäume. Das Hinterherhetzen danach macht mir mit den AH’s nichts mehr aus!

Euch beide bewundere ich wegen Eures angesammelten Wissens, Eurer ständigen Annahmebereitschaft und des Pensums, das Ihr Euch auf den Baustellen dieses Forums auferlegt. Das gilt auch für andere Moderatoren hier. Aber macht Ihr Euch nicht zu viel Stress? Geht Ihr auch mal wandern oder schwimmen ?

Noch eine Frage, findet Ihr es nicht merkwürdig, dass es keine positive Resonanz auf meine Offenbarung mit den AH's gegen Arthritis gibt? Ich bin doch kein Unikum - oder?

Liebe Grüße :wave:
Manfred
 
Halo Manfred,

Dabei sich den (von mir angenommenen) prinzipiellen Ablauf einer Erkrankung:
<Reiz/Stressor/Erreger> ==> <Unverträglichkeit/Allergie/Hypersensibilität> ==> <Histamin/HIT> ==> <Antikörper/Immunreaktionen> ==> < Hi.-Überschuss> == <pathogene Nebenwirkungen> <== <eventuelle Rückkopplungen> vorzustellen, um damit die Frage „was folgt aus welchem“ leichter zu beantworten.

Die Ursachenkette ist imho zu komplex und gerade die Ursachen, auf die es ja ankommt, sind zu unspezifisch. Bei der Allergie sieht die vereinfachte Ursachenkette so aus:

Vitalstoffarme Ernährung -> Stoffwechselstörungen -> Störung der Antigen-Antikörper Reaktion -> Allergische Reaktion.

Bei Intoleranzen (die ja nicht auf einer Störung des Antigen-Antikörper-Reaktion beruhen) ist sie im Grunde sehr ähnlich:

Vitalstoffarme Ernährung -> Stoffwechselstörung - Störung der Enzymproduktion -> Intoleranz.

Damit wollte ich z. B. klar machen, dass HIT keine eigenständige Erkrankung ist, sondern immer eine Ursache hat, und wenn diese Ursache eine Unverträglichkeit sein sollte, es für diese wiederum eine vorgelagerte Ursache geben muss.

Soweit gehe ich da konform, das könnte auch von mir stammen. Aber...

Uta, Histamin steht ganz sicher fest im Zusammenhang mit dem nitrosativen Stress, auch dem oxydativen und mit anderen biochemischen Abläufen.

Das Histamin ist keine Ursache, sondern ein harmloser Stoffe, mit dem der Organismus nur aufgrund einer Stoffwechselstörung nicht mehr richtig umgehen kann. So gesehen tatsächlich eine Störung der Regelkreise. Aber diese Störung hat natürlich Ursachen und die liegen nicht im "nitrosativen Streß", denn der ist ja selbst auch nur ein Symptom und hat wiederum Ursachen.

Ein ganz wichtiger Punkt bei der Suche nach Krankheitsursachen ist folgender:

Krankheitsursachen liegen nie innerhalb des Organismus, sondern immer außerhalb und in der Vergangenheit.

Solange man sich mit biochemischen Abläufen innerhalb des Organismus beschäftigt, ist das immer eine Beschäftigung mit Symptomen. Jede Therapie, die auf die Manipulation von Abläufen innnerhalb des Organismus abzielt, ist grundsätzlich eine symptomatische Linderungsbehandlung ohne Aussicht auf Heilung.

Es hat den Anschein, sie bedingen einander bzw. wechselwirken miteinander und sind alle zusammen für das physiologische Gleichgewicht aller Stoffwechselprozesse zuständig.

Natürlich - das ist in einem komplexen Geschehen wie unserem Stoffwechsel, in dem alles voneinander abhängt und alles in Wechselwirkung steht, ja auch zu erwarten. Da diese Zusammenhänge aber in weiten Teilen noch völlig unverstanden sind, macht es keinen Sinn, in diese Untiefen abzutauchen. Es ist auch für eine ursächliche Behandlung völlig überflüssig, weil es sich dabei ja wie gesagt nur um Symptome handelt. Wer eine Krankheit heilen will, muß die eigentlichen Ursachen der Krankheit abstellen und die findet man nunmal nicht in den Stoffwechselprozessen, sondern in den Einflußfaktoren, die die Funktionsfähigkeit des Organismus sicherstellen: Ernährung, belastende Lebenssituationen, Schadstoffe.

Heather, danke für die Link’s. Das lässt hoffen: Vitamin C und Wasser in hohen Dosen zum Austausch gegen AH’s!!! Das wird sofort probiert!

Man kann bei Therapieempfehlungen immer einen einfachen Test machen. Da eine Therapie nur dann ursächlich und damit heilungsfördernd sein kann, wenn sie die Krankheitsursachen abstellt, kann man sich einfach fragen, ob die Krankheit denn deshalb entsteht, weil man den Therapievorschlag bisher nicht umgesetzt hat. Bei "Nein" kann man sicher davon ausgehen, daß es keine ursächliche Heilbhandlung ist, sondern die Therapie bestenfalls Symptome lindern kann. In diesem Fall: "Entstehen Allergien, weil man bisher zuwenig hochdosiertes Vitamin C und zuwenig Wasser zu sich genommen hat?" Die Antwort kann nur "Nein" lauten. Vitamin C Mangel führt zu Skorbut, aber nicht zu Allergien. Also ist das keine ursächliche Therapie und somit ist dadurch keine Heilung möglich.

Wer übrigens mehr trinkt, als der Durst gebietet, belastet sein Herz-Kreislaufsystem und die Nieren sehr stark und erhöht deutlich das Risiko für Nierensteine. So gesehen kann ich davon nur abraten.

Noch eine Frage, findet Ihr es nicht merkwürdig, dass es keine positive Resonanz auf meine Offenbarung mit den AH's gegen Arthritis gibt? Ich bin doch kein Unikum - oder?

Arthritis ist - wie alle rheumatischen Erkrankungen - nachweislich eine ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit und hat mit Histamin ursächlich nichts zu tun. Was nicht heißt, daß AH keine Einflüsse auf die Symptome einer Arthritis haben. Eine Heilung oder auch ein Stillstand der Krankheit ist dadurch aber nicht möglich.
 
Bei der Allergie sieht die vereinfachte Ursachenkette so aus:

Vitalstoffarme Ernährung -> Stoffwechselstörungen -> Störung der Antigen-Antikörper Reaktion -> Allergische Reaktion.

Bei Intoleranzen (die ja nicht auf einer Störung des Antigen-Antikörper-Reaktion beruhen) ist sie im Grunde sehr ähnlich:

Vitalstoffarme Ernährung -> Stoffwechselstörung - Störung der Enzymproduktion -> Intoleranz.

Das ist tatsächlich sehr vereinfacht dargestellt und stimmt so nicht immer. Teilweise mag es zutreffen.

Ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung solcher Allergien und Intoleranzen sind Gifte, denen Mensch ausgesetzt war, allen voran das Quecksilber aus Amalgamfüllungen. Kommt dann noch eine Entgiftungsschwäche dazu (sie kann angeboren sein), dann sieht es düster aus für den Betroffenen.

Durch Gifte werden Enzyme desaktiviert und damit kann bei den ganzen Verdauungsvorgängen vieles nicht mehr so ablaufen, wie es sollte.

Gruss,
Uta
 
Hallo Manfred,

danke für Deine netten Worte :).
Aber macht Ihr Euch nicht zu viel Stress? Geht Ihr auch mal wandern oder schwimmen ?
Ich mache das auf jeden Fall, obwohl es für mich selbstverständlich noch schwerer ist einen passenden Baum zu finden... ;), aber ich trinke ja jetzt nicht mehr sooo viel :).
dass es keine positive Resonanz auf meine Offenbarung mit den AH's gegen Arthritis gibt
Ich kann das leider selbst nicht beurteilen. Meine Gelenkschmerzen sind besser als noch vor einigen Monaten, was aber eher mit dem Rizinus zu tun haben könnte anstatt mit Antihistaminen. Aber sieh mal hier:
Entzündete Gelenke: Ist Arthritis eine Allergie? - News - FOCUS Online
Das scheint also durchaus ein interessanter Ansatz zu sein.

@Joachim:
Die Antwort kann nur "Nein" lauten. Vitamin C Mangel führt zu Skorbut, aber nicht zu Allergien.
Hat denn jemand etwa behauptet man bekomme Unverträglichkeiten/Allergien wegen Vitamin C Mangel ?
Aber ist es nicht sinnvoller versuchsweise hohe Dosen davon zu supplementieren anstatt Antihistamine einzunehmen?
https://www.symptome.ch/threads/hit-histamin-und-vitamin-c.13284/
Ich finde es einen Versuch auf jeden Fall wert!

Und wenn jemand bereits im Mutterleib, in der Kindheit oder im Erwachsenen-Alter mit Giften, sei es nun Amalgam, Wohn- od. Umweltgifte, auf dem Arbeitsplatz, etc., konfrontiert wurde die der Körper nicht abbauen bzw. ausscheiden kann sind die daraus resultierenden Schäden nicht einfach durch eine gesunde Ernährung zu beheben. Wenn das so einfach wäre...

Liebe Grüße 👋.

Heather
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Krankheitsursachen liegen nie innerhalb des Organismus, sondern immer außerhalb und in der Vergangenheit.

In welche der beiden Gruppen gehören dann Erbkrankheiten?
Zu sagen,d aß sie in der Vergangenheit liegen, ist natürlich immer möglich. Nur was hilft das irgendjemanden?

Gruss,
Uta
 
Hallo Joachim und die anderen,

jetzt sind all die Argumente gefallen, die mich veranlasst haben, solch ein Modell zu diskutieren. Ich denke schon, dass meine Kausalkette evtl. überarbeitungsbedürftig ist, deshalb wollte ich sie diskutieren. Ich hatte aber, als ich damit begann, das ungute Gefühl, dass alle Erklärungen, und seien sie mit noch so vielen Belegen aus den Tiefen der Stoffwechselforschung versehen, allesamt zu kurz gegriffen sind. Besonders kurz bzw. fehlend sind Überlegungen, die nach einer ersten Annahme und Festsetzung einer Therapie vergessen zu fragen, ob es wiederum davor nicht noch eine Ursache gibt. Das Abtauchen in den Dschungel der Biochemie habe ich bewusst erst einmal unterdrückt, weil ich zu wenig davon verstehe und weil ich spüre, dass man zuerst die zentrale Bedeutung des Histamins erst einmal pauschal begreifen muss.

Und hier gibt es sicherlich die größten Defizite, um echte Ursachenbekämpfung zu beginnen. Ich bin bezüglich Ursachen- und Symptombekämpfung ja voll Deiner Meinung, Joachim, aber der Streit lohnt nur, wenn man tatsächlich die Ursache gefunden hat. Ich bin mir ganz sicher, dass dies überwiegend bei schwieriger Fällen eben nicht der Fall gewesen ist. Und hier darf ein Arzt mit Infragestellungen seiner eigenen Diagnose nicht zu früh aufhören. Und was machen wir mit denen, deren Ursachen erkannt werden aber nicht therapierbar sind?

Natürlich ist ein Antihistaminikum ein Mittel der Systembekämpfung, aber es liegt der Ursache näher, als beispielsweise ein "ganz hinten" eingesetztes Schmerzmittel mit vielen Nebenwirkungen. Natürlich ist die Pharmaindustrie nicht erfreut über solche Erkenntnis, aber die ist doch nicht krank.

Das Antihistaminikum sollte immer mit dem Ratschlag gegeben werden, mit der Suche nach der Ursache nicht aufzuhören. Dieses allerdings mit der Hilfestellung in Form einer Liste aller bekannten und vermuteten pathogenen Einflussfaktoren. (Solche ungefilterte Liste sollten wir einmal zusammentragen!)

Deinem Hinweis auf das gute Histamin, Joachim, will ich meinen Ansatz entgegenstellen, dass nur das wohldosierte, also für den akuten Zweck notwendige Histamin ein gutes ist. Aber - und das ist mein eigentliches Anliegen - das überflüssige, womöglich allergisch potenzierte, muss als pathogen oder sogar hochtoxisch eingeschätzt und bekämpft werden. Hier ist es für den Betroffenen kontraproduktiv, ihm die risikoarme Chance zu verwehren, destruktive Prozesse in seinem Körper zu stoppen, wenn man ihm schon keine Heilung anbieten kann. Ich bin sogar davon überzeugt, dass eine Antihistaminkur den Gesundheitszustand so weit stabilisieren kann, dass sich Heilungschancen verbessern - auch bei einer rheumatoiden Arthritis - , indem fernerhin das Fortschreiten der Autoimmunreaktionen unterbunden wird.

(Wie wichtig solch ein Ansatz ist, leite ich aus meiner selbst gemachten Erfahrung ab, dass ich vor der Einnahme von Antihistaminika in meiner Beweglichkeit so stark eingeschränkt war, dass mir bereits das Bild eines alten, auf einen Stock bebeugten Mannes vorschwebte, der nur noch mit fremder Hilfe seine Anlaufschwierigkeiten überwindet. So aber kann ich wieder mit meiner wöchentlichen Seniorensportgruppe und meiner monatlichen Wandergruppe mithalten und das ohne Schmerzen, ganz im Gegenteil zu manchem sich gesund glaubendem Mitglied, - mit der Einschränkung, dass die Strecke nicht über 15 km geht.)

Mein Rat wäre also: solange ein Betroffener seine Ursache nicht kennt, muss er dieses überflüssige Histamin konsequent bekämpfen. Und auch hier muss eine Liste her, die alle histaminbedingten Symptome enthält und alle Beobachtungen, die Leute mit Anthistaminika gemacht haben. Und ihm muss klar gemacht werden, dass Histaminüberschuss langfristig zu irreparablen Schäden führt. Jeder Betroffene sollte mit einer solchen Liste in die Lage versetzt werden, für ihn zutreffende Symptome zu erkennen, um mit deren kritischer Beobachtung die Dosierung des Antihistaminikums zu minimieren.

Mit dem Focusartikel, liebe Heather, hatte meine Erkenntnis vor einem Jahr begonnen. Und da ich fast gleichzeitig über das Mittel DAOSIN las, und dies eine deutsche Zulassung als Nahrungsergänzungsmittel besitzt, stand für mich sofort der Versuch damit fest. Ich schrieb damals in diesem Forum, dass ich nicht abwarten wollte, dass es evtl. einmal ein Antihistaminikum gegen rheumatiode Arthritis geben wird, wie dort im letzten Satz prognostisch gehofft wurde. Inzwischen bin ich praktisch schmerzfrei, solange ich keine Histaminbomben esse und eine bestimmte Dosis einer Kombination aus Daosin und Loratidin nicht unterschreite. Auf dieser Basis kann ich wesentlich entspannter über mein eigenes Krankheitsmodell nachdenken und mich sportlich altersgemäß fit halten und auch mal gemäßigt über die Stränge schlagen. Mein Geradeausdenken war vor meinem Antihistamin-Versuch genauso schwierig wie das Geradeauslaufen. Diesen Zustand habe ich praktisch überwunden. - Von diesen vielen positiven Erfahrungen musste ich Euch berichten.

Noch zu Uta und Heather: Erbkrankheiten oder in früher Kindheit aber auch später erlittene Vergiftungen als Ursache können meist nur vermutet werden. Heilung kann man wohl nicht erwarten, zumal hier auch an irreversible Hirn-/Nervenschädigungen gedacht werden muss. Aber möglichst genau erkennen, welche Stoffe/Umstände Unverträglichkeitsreaktionen auslösen, um sie zu meiden, das muss man versuchen! Glücklich kann derjenige sein, der diese Gifte durch Meiden erkennt oder durch Zufall darauf gestoßen wird. Voraussetzung ist hier aber, dass er seine Aufmerksamkeit darauf konzentriert. Da ich ein solcher Fall bin, kann ich nur sagen, dass es sich lohnt, so etwas erst einmal für möglich zu halten, um dies dann - vielleicht mit der oben erwähnten Liste - ganz gezielt zu beobachten.

Der Focus-Artikel ist nun schon 3 Jahre alt und ich bin sehr erstaunt, dass ich im Internet keinen Bericht finde, der meine Erfahrungen teilt. Gibt es hier einen unmerkbaren Filter?

Für heute liebe Grüße :wave:
Manfred
 
Hallo Manfred,

Gibt es hier einen unmerkbaren Filter?
Du meinst einen von der Pharma-Industrie... ;)?

Ansonsten bin ich Deiner Meinung. Zuviel Histamin ist NICHT gut, das ist eindeutig! Und wer mal soviel davon im Organismus hatte, dass er das Gefühl hatte der Körper kommt nicht mehr "hinterher" und versagt jeden Moment, kann ganz genau verstehen was ich damit meine. Glücklicherweise bleiben mir heutzutage solche Erlebnisse auch erspart :bang:!


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo Joachim,

noch eine Bemerkung zu Deinem Beitrag. Mit der Einführung des Begriffs "Stoffwechselstörung" und dessen Integration in die Kausalkette vernebelst Du meine Absicht, Klarheit zu schaffen. Dieser Pauschalbegriff steht doch für einen großen Bereich spezifischer Stoffwechselstörungen zu denen die hier diskutierten Histaminanomalien ebenfalls gehören.

Deine Bemerkung zur symptomatischen bzw. ursächlichen Behandlung findet meine volle Zustimmung, steht aber nicht im Gegensatz zu meinen Darlegungen. Ich muss aber zugeben, dass ich mich mit dem Begriff "Ursache" etwas zu pauschal hantiere. Das liegt daran, dass ich noch keinen Begriff für "Unterursache" gefunden habe. Ich muss also zukünftig berücksichtigen, dass es bei einer Kausalkette nur eine Ursache gibt und die ist deren Anfang. Vielleicht sollte ich also besser sagen, dass das überschüssige Histamin der Auslöser für viele Symptome ist, die von vielen als eigenständige Erkrankungen unbekannter Ursache diskutiert werden.

Zum dem Beispiel rheumatoide Arthritis möchte ich entgegenhalten, dass die AH-Behandlung durchaus Sinn macht, weil sie die Entzündungen und damit den Zerstörungsprozess aufhält, was wiederum zu besserer Beweglichkeit führt. Mit der besseren Beweglichkeit wird aber die Bilanz zwischen Zerstörung und Reparatur in Richtung Reparatur verschoben. Und wie weit die günstigerweise gehen kann, darüber ist noch kein letztes Wort gesprochen, zumal diese Arthritis bereits zu heftigen Schmerzen führt, wenn der Zerstörungsgrad noch nicht weit fortgeschritten ist.
Deine Ausführungen zu diesem Kapitel könnten nämlich zu der Ansicht verleiten, dass sich nur eine ursächliche Behandlung lohne, während die symptomatische abzulehnen ist.

Gruß Manfred
 
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