LieberTee
Ich habe vor kurzem mehrere interessante Sätze in Erinnerung behalten. Sinngemäß lauten sie
- Der Ozean erfährt sich als Welle.
- Auf der nächsten evolutionären Stufe erfahren wir uns nicht mehr nur als Individuen, vielmehr als Teile eines Organismus Menschheit.
Den letzten Satz, der mir im Gedächnis haften blieb lautet in etwa:
- Das Universum (oder das Ganze oder der Kosmos oder auch das Leben) ist eine Symphonie und er benötigt dazu individuelle Instrumente und Spieler, um zu erklingen.
Meines Erachtens widerspricht v.a. dieser letzte Satz dem, was ich aus dem Buddhismus begriffen habe, wobei es natürlich sein kann, dass ich es völlig falsch verstand.
Für den Buddhismus ist das höchste Ziel, nicht mehr zu inkarnieren, was für mich in der Konsequenz, das Ende des Lebens ist.
Davon abgesehen bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich an Inkarnation glaube. Ich halte sie wahrscheinlich auch nicht so sehr für erstrebenswert oder aber ich halte das Wissen, oder die Idee nicht für relevant für die jetzige Existenz oder auch für das Leben überhaupt. Für manche mag das ein Trost sein, in den Himmel zu kommen oder wiedergeboren zu werden. Für viele ist es ein Spiel mit der Angst und mit der Hoffnung. Und es ist mit einem Festhalten an diesem individuellen (für mich vergänglichen und flüchtigen) ich (oder von mir aus auch Ego) verbunden.
Den zweiten Satz finde ich faszinierend, weil er so sehr meinem Fühlen entspricht. Ich bin dem Autor sehr dankbar dafür. Ich bin einfach dankbar, dass ich es nicht alleine denke, dass ich damit nicht alleine bin, dass ich mich mit diesem Gedanken jenseits des (scheinbar rationalen) Humanismus auch auf einer spirituellen (Denk-)Weise aufgehoben fühlen darf. Und wie unglaublich spannend ist es, sich der Einzigartigkeit bewusst zu sein und doch auch in dieser fassbaren Wirklichkeit mehr zu sein.
Daher kommt vielleicht meine Frage und meine Suche, was denn wohl Menschsein, Menschlichkeit, Menschheit ausmacht. Was macht unser Wesen als Mensch aus? Was ist unser eigentliches Wesen.? Ist es primär fressen und gefressen werden, der Stärkere siegt? Oder ist es vielmehr so, dass in einer Symphonie erst die Vielfalt der Instrumente und die Besonderheit der Interpreten diejenigen sind (ob es nun die Spieler der Instrumente sind oder der Spieler des Instruments “Orchester”), welches den Klang erzeugt und die Melodie ergibt.
Und ist dieses spezielle Instrument das, was wir als unsere Gabe entdecken oder eben auch nicht entdecken. Und diese Gabe, als Instrument gedacht: Entfaltet sie sich nicht erst, wenn sie gespielt wird und erzeugt sie nicht erst Klang, wenn sie gehört wird und ist ihr Klang nicht viel voller und wunderbarer, wenn er in einer Symphonie erklingt? Aber auch ein Solo ist etwas tief berührendes, sowohl für den Spieler, der Spieler und Zuhörer zur gleichen Zeit ist und der im Übrigen auch mit den Händen, mit dem ganzen Körper hört, während er spielt, es ist sogar unverzichtbar, denn ohne eigenes Spiel ist ja gar kein Zusammenspiel möglich.
Das ist es, was mich suchen lässt, nach dem wozu, dem Sinn der Existenz. Und was in der Naturwissenschaft jetzt interessanterweise immer mehr zutage tritt. Das Erfolgsmodell des Lebens ist Kommunikation und Kooperation. Und es ist mehr, als nur die einfache Tatsache, dass z.B. wir Menschen soziale Wesen sind. Der ganze Kosmos scheint so zu funktionieren. Einzel”wesen” sein und mehr als das sein. Alles verständigt sich miteinander auf wunderbare Weise. Alles muss zugleich ein (abgeschlossenes) Teil in sich sein und zugleich mehr als das. Es gibt Funktionen, die dazu da sind, Energie so miteinander in Kommunikation sein zu lassen, dass sich daraus eine in sich abgeschlossene Einheit ergibt und es gibt Funktionen, die einen Austausch ermöglichen mit anderen in sich abgeschlossenen Einheiten, so dass das “System” sich selbst erhalten kann. Funktioniert die Kommunikation nicht mehr, geht etwas zugrunde und/oder entsteht etwas Neues.
Wir sind ein großartiger Versuch, Wesen, die sich ihrer einzelnen Existenz selbst bewusst sind, in Kommunikation und im Zusammenspiel zu mehr werden zu lassen, als nur ein Einzelbewusstsein. Es ist sooo spannend! Technisch gesehen haben wir das Experiment gewagt und geschafft. Die weltweite Vernetzung ist durch das Internet möglich geworden. Die Frage ist jetzt nur: Ist da noch mehr möglich?
Darum noch mal die Frage: Was macht uns aus?
Oje, jetzt habe ich ganz und gar den ersten Satz ganz außer Acht gelassen. Dabei ist es der Satz, bei dem es mir ganz warm und wohlig zumute wurde.
Der Ozean erfährt sich in der Welle.
Und er verschlägt mir gleichzeitig die Sprache.
Das ist ja vielleicht auch gut so, denn der Beitrag ist eh schon zu lang.
Lieber Gruß
LieberTee
- Der Ozean erfährt sich als Welle.
- Auf der nächsten evolutionären Stufe erfahren wir uns nicht mehr nur als Individuen, vielmehr als Teile eines Organismus Menschheit.
Den letzten Satz, der mir im Gedächnis haften blieb lautet in etwa:
- Das Universum (oder das Ganze oder der Kosmos oder auch das Leben) ist eine Symphonie und er benötigt dazu individuelle Instrumente und Spieler, um zu erklingen.
Meines Erachtens widerspricht v.a. dieser letzte Satz dem, was ich aus dem Buddhismus begriffen habe, wobei es natürlich sein kann, dass ich es völlig falsch verstand.
Für den Buddhismus ist das höchste Ziel, nicht mehr zu inkarnieren, was für mich in der Konsequenz, das Ende des Lebens ist.
Davon abgesehen bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich an Inkarnation glaube. Ich halte sie wahrscheinlich auch nicht so sehr für erstrebenswert oder aber ich halte das Wissen, oder die Idee nicht für relevant für die jetzige Existenz oder auch für das Leben überhaupt. Für manche mag das ein Trost sein, in den Himmel zu kommen oder wiedergeboren zu werden. Für viele ist es ein Spiel mit der Angst und mit der Hoffnung. Und es ist mit einem Festhalten an diesem individuellen (für mich vergänglichen und flüchtigen) ich (oder von mir aus auch Ego) verbunden.
Den zweiten Satz finde ich faszinierend, weil er so sehr meinem Fühlen entspricht. Ich bin dem Autor sehr dankbar dafür. Ich bin einfach dankbar, dass ich es nicht alleine denke, dass ich damit nicht alleine bin, dass ich mich mit diesem Gedanken jenseits des (scheinbar rationalen) Humanismus auch auf einer spirituellen (Denk-)Weise aufgehoben fühlen darf. Und wie unglaublich spannend ist es, sich der Einzigartigkeit bewusst zu sein und doch auch in dieser fassbaren Wirklichkeit mehr zu sein.
Daher kommt vielleicht meine Frage und meine Suche, was denn wohl Menschsein, Menschlichkeit, Menschheit ausmacht. Was macht unser Wesen als Mensch aus? Was ist unser eigentliches Wesen.? Ist es primär fressen und gefressen werden, der Stärkere siegt? Oder ist es vielmehr so, dass in einer Symphonie erst die Vielfalt der Instrumente und die Besonderheit der Interpreten diejenigen sind (ob es nun die Spieler der Instrumente sind oder der Spieler des Instruments “Orchester”), welches den Klang erzeugt und die Melodie ergibt.
Und ist dieses spezielle Instrument das, was wir als unsere Gabe entdecken oder eben auch nicht entdecken. Und diese Gabe, als Instrument gedacht: Entfaltet sie sich nicht erst, wenn sie gespielt wird und erzeugt sie nicht erst Klang, wenn sie gehört wird und ist ihr Klang nicht viel voller und wunderbarer, wenn er in einer Symphonie erklingt? Aber auch ein Solo ist etwas tief berührendes, sowohl für den Spieler, der Spieler und Zuhörer zur gleichen Zeit ist und der im Übrigen auch mit den Händen, mit dem ganzen Körper hört, während er spielt, es ist sogar unverzichtbar, denn ohne eigenes Spiel ist ja gar kein Zusammenspiel möglich.
Das ist es, was mich suchen lässt, nach dem wozu, dem Sinn der Existenz. Und was in der Naturwissenschaft jetzt interessanterweise immer mehr zutage tritt. Das Erfolgsmodell des Lebens ist Kommunikation und Kooperation. Und es ist mehr, als nur die einfache Tatsache, dass z.B. wir Menschen soziale Wesen sind. Der ganze Kosmos scheint so zu funktionieren. Einzel”wesen” sein und mehr als das sein. Alles verständigt sich miteinander auf wunderbare Weise. Alles muss zugleich ein (abgeschlossenes) Teil in sich sein und zugleich mehr als das. Es gibt Funktionen, die dazu da sind, Energie so miteinander in Kommunikation sein zu lassen, dass sich daraus eine in sich abgeschlossene Einheit ergibt und es gibt Funktionen, die einen Austausch ermöglichen mit anderen in sich abgeschlossenen Einheiten, so dass das “System” sich selbst erhalten kann. Funktioniert die Kommunikation nicht mehr, geht etwas zugrunde und/oder entsteht etwas Neues.
Wir sind ein großartiger Versuch, Wesen, die sich ihrer einzelnen Existenz selbst bewusst sind, in Kommunikation und im Zusammenspiel zu mehr werden zu lassen, als nur ein Einzelbewusstsein. Es ist sooo spannend! Technisch gesehen haben wir das Experiment gewagt und geschafft. Die weltweite Vernetzung ist durch das Internet möglich geworden. Die Frage ist jetzt nur: Ist da noch mehr möglich?
Darum noch mal die Frage: Was macht uns aus?
Oje, jetzt habe ich ganz und gar den ersten Satz ganz außer Acht gelassen. Dabei ist es der Satz, bei dem es mir ganz warm und wohlig zumute wurde.
Der Ozean erfährt sich in der Welle.
Und er verschlägt mir gleichzeitig die Sprache.
Das ist ja vielleicht auch gut so, denn der Beitrag ist eh schon zu lang.
Lieber Gruß
LieberTee