Wird Alternativmedizin jetzt häufiger erstattet?

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Hallo,

dazu dieser Link.

Wird Alternativmedizin künftig häufiger erstattet?
Bundessozialgericht entscheidet, dass alternative Behandlungsmethode teilweise von der Krankenkasse bezahlt werden muss
GWUP: Anfang April wurde laut Meldung der "Ärzte-Zeitung" vom Bundessozialgericht ein Vergleich in einem Prozess geschlossen, der die Erstattung einer nicht evidenz-basierten Behandlungsmethode regeln sollte.
01.05.2006 - Dies scheint das vorläufige Ende eines Streits zu sein, der sich 13 Jahre hingezogen hatte. Ein damals fünfjähriger Junge hatte eine alternative, wissenschaftlich nicht anerkannte Behandlungsmethode in Anspruch genommen, die seine Krankenkasse nicht erstatten wollte. Daraufhin wurde in seinem Namen geklagt. Über Jahre wurde ihm nicht Recht gegeben, u. a. beriefen sich die Gerichte auf ein neun Jahre altes Urteil des Bundessozialgerichtes, wonach die Kassen von der Leistungspflicht für alternative Behandlungsmethoden ausgenommen waren (Streitgegenstand seinerzeit war die sogenannte "Bioresonanztherapie"). Dieses Urteil wurde im Dezember vom Bundesverfassungsgericht aufgehoben.
Die Begründung: Zwar bestehe eine verfassungsrechtliche Schutzpflicht vor zweifelhaften Therapiemethoden, bei schwerwiegenden Krankheiten, bei denen die Schulmedizin nicht mehr helfen könne, müsse abgewogen werden, ob eine Bezahlung der Behandlung durch die Kassen möglich sei. Dies auch dann, wenn die maßgeblichen Kriterien des Bundesausschusses (ein Gremium, das die Erstattungen von medizinischen Behandlungen festlegt) nicht erfüllt seien. Im Zweifelsfalle gelte, je schwerwiegender die Erkrankung sei, desto eher könne man über die Inanspruchnahme von Alternativmethoden entscheiden.

Dieser Vergleich könnte nun weitreichende Konsequenzen haben. Zwar müssen die Kassen nach wie vor nicht alle zweifelhaften Anwendungen bezahlen. Eine lockerere Handhabung der ohnehin schon von zahlreichen umstrittenenen Ausnahmen geprägten Erstattungskriterien des Bundesausschusses könnte zweifelhaften Therapien Tür und Tor zu den Pfründen der gesetzlichen Krankenkassen öffnen. Bei knapper werdenden Mitteln müsste die Solidargemeinschaft Gelder für dubiose Behandlungsmethoden bereitstellen, die an anderer Stelle dringend fehlen.

hvr
(2006)www.aerztezeitung.de/docs/2006/04/04/062a0204.asp
 
Ich verstehe es nicht!

Wo ist das Problem ?

Warum muss alles von der Kasse (Gemeinschaft) bezahlt werden ?

Warum gibt es keine öffentlichen Plätze an denen alle alternativen Diagnose und Heilungsmethoden für lau angeboten werden ?

Die meisten Geräte in der sog. alternativ Therapie sind sog. stand-allone Geräte. Geräte bei denen der Patient mehrfach Elektroden angeklebt hat, Metallstäbe in der Hand hält oder seine Füsse in elektrolytisches Bad steckt. Kein Gerät unterliegt direktem Verschleiss oder grober Abnutzung. Die Bedienung der Geräte ist minimalistisch oder inzwichen von 'ausgefeilten' Computerprogrammen automatisiert. Durch die hohe Rechenleistung und moderne Sensorik (Multisensoren/Bussysteme) könnten von einem PC bis zu 100 Leute oder mehr gleichzeitig versorgt werden. Die Dinger laufen mit 3000 und mehr Megaherz (Millionen Rechenoperationen pro Sekunde) und werden gerade mal im Promillebereich belastet. Umständliche manuelle oder elektrische Auswertung der Signale ist mit den auftreten der Digitaltechnik in den Hintergrund gerückt und wir haben in den letzten 30 Jahren einen wahren Quantensprung in der Technisierung/Automatisierung von Regelprozessen durchgemacht. Gerätschaften aus den 70ern und 80ern sollten längst ausgedient haben und durch moderne Systeme ersetzt worden sein. Hier zählt wie überall in technischen Bereich: kleiner ist feiner.

Fernseher die noch 30 Kilo und mehr gewogen haben und gerade mal 8 Programme darstellen konnten sind inzwischen flach 10 Kilo schwere Boliden geworden die nur 1/3 des Preises kosten und zudem auch noch das PC Bild und sämtliche anderen Quellen darstellen können. Ich rede hier nicht von MRT Systemen die Millionen von schichtbildern zu einer 3D Darstellung in sekundenschnelle umwandeln können sondern von primitivster Technik die mit minimalsten Strömen eine Messwertkaskade (Tabelle) erzeugen und wo das selbe System diese Messwerte auswerten muss und entsprechend reagiert. Ob das ganze nun funktionieren mag oder nicht ist die dahinter stehende Preispolitik mehr als verarsche. Wichtig scheint echt nur zu sein das sich so ein Gerät möglichst teuer verkaufen lässt und dann in 2 Monaten ammotisiert ist. So kann das nicht weiter gehen in einer angeblich aufgeklärten Welt. Mein 39 Euro MP3 Player mit Mikro und Radio aus Taiwan kann vermutlich mehr Informationen verwalten, umwandeln und auf den Display wiedergeben als so ein 'Bioresonanzgerät'. Das ist meine Sicht der Dinge als Techniker.

wollte ich mal angemerkt haben weil die Bereitschaft eine Leistung zu zahlen ja irgendwie begründet sein muss. Zumeist aus Unwissenheit oder Dessinteresse an den technischen Voraussetzungen die notwendig sind Informationen zu bewerten.

Warum also sollten Kassen (Gemeinschaftsleistung) solch ein Verhalten (Abzocke) auch noch unterstützen ? Handfeste Gerätschaften mit entsprechender notwendiger Wartung wie z.B. Ultraschallgeräte, Augenoptiken (Bänke), Laborgeräte (Zentrifugen/Miskroskope/etc.) und viele weitere Geräte die auch im Bereich Medizin eingesetzt werden sind sicher Ihren Euro wert und es amotisiert sich nicht so schnell. Auch hier gibt es den gelebten Gedanken des sharings wo ein Gerät mehreren Ärzten oder Institutionen zur Verfügung stehen. Zwischen Leistung und Kostenstelle sollten Relationen herrschen die sich vertragen mit einem kollektiven System. Das kann ich so an dieser Stelle nicht erkennen.

Ich mag mich irren aber dann bitte mit Argumenten rüber kommen die ich und andere auch verstehen.
 
Es gibt ja zwischen Bioresonanz und Homöopathie noch ein breites Spektrum von "alternativen" Methoden, z.B. im Bereich der manuellen Therapie. Osteopathie und Cranio Sacral wird meines Wissens von den gesetzlichen Kassen auch nicht erstattet, ganz zu schweigen von z.B. Shiatsu oder Rolfing. Es gibt auch Fälle, in denen darum geklagt wurde, daß Medikamente, die z.b. in den USA bereits zugelassen waren, in Deutschland aber nicht, dann doch auch in Deutschland erstattet wurden, obwohl das noch nicht offiziell möglich war.

Letzten Endes wird es wohl darauf hinauslaufen, daß in wenigen Fällen, die eingeklagt werden oder auf jeden Fall mit viel Kraft und Zeitaufwand gegenüber den Kassen vertreten werden, alternative Methoden bezahlt werden. In der Mehrzahl der Fälle wird es bestimmt so bleiben wie es ist.

Uta
 
in öreich geht man einfach zu ner privaten versicherungsanstalt, läßt sich privatversichern (max. 100,-, ich weiß, nicht wenig, aber es lohnt sich) und bekommt auch alternativmedizinische arzneien, verfahren, etc. bis zu 80% rückerstattet.

klar handelt es sich um eine zweiklassenmedizin, aber wenn man selber krank ist und keine zeit hat das system zu revolutionieren, zahlt mal halt mal den betrag, hat ne andere argumentationsbasis bei ärzten, etc...traurig, wahr aber bei manchen von uns notwendig.


greetz
human
 
In Folge der Gesundheitsreform werden vermehrt Zusatzversicherungen angeboten, die auch z. B. Heilpraktikerkosten beinhalten. Das ist die Alternative für daran Interessierte.
Auch umfasst der Begriff "Alternativmedizin" ein breites Spektrum von Behandlungsmethoden von Scharlatan bis beinahe anerkannt. "Alternativmedizin" ist kein definierter oder umgrenzter oder kontrollierbarer Begriff, wenn die Krankenkassen jeden bezahlen wollen, der irgendeine alternative Behandlung anbietet, sind die bald pleite.
Der Begriff "Alternativmedizin" ohne nähere Konkretisierung ist meines Erachtens nicht zur Definition einer realen Gegebenheit verwendbar.
Wenn die Kassen das bezahlen, dann klebe ich mir ein Schild "Alternativmedizin - Heilung durch Handauflegen" an die Tür und lege den Leuten nur die Hand auf den Kopf, für 150 Euro die Stunde, und dank Placeboeffekt wirds schon einigen helfen.
@Mike
Wo lebst Du denn? Es geht doch nicht darum, igendjemanden zu "helfen", es geht darum, überschüssiges Geld abzuschöpfen und dem Wirtschaftskreislauf wieder zuzuführen. Die Medizinindustrie ist die Wachstumsbranche Nr. 1, und da will jeder ein Stück vom Kuchen abhaben.
Das zieht sich durch die ganze Wirtschaft, überlege nur mal, dass wahrscheinlich 90 % der Computernutzer eigentlich keinen Leistung höher 500 MHz brauchen, aber alle zwei Jahre einen neuen Computer kaufen sollen, und da muss man eben tricksen und den Leuten einreden, dass ja jeder seine Urlaubsvideos am Computer auf Hollywoodniveau trimmen will und dazu die ipsen Megaherz braucht. Ich meine, mit der Leistung deines MP-3-Players sind die damals zum Mond geflogen.
Schließlich ist der Kapitalismus nichts anderes als das System des organisierten Betrugs (Friedell), und das gilt auch für die Medizin.
 
Oh mann, da war ich gerade aufgewacht aus einem ewig währenden Alptraum und dann schickst Du mich zurück in den Geburtskanal das ich noch mal alles verstehen werden muss.

Ich hatte es doch fast 30 Jahre verstanden wie das funktionert nur dann kamen diese Zweifel und Sie wurden immer größer und jetzt muss ich wieder zurück nach Los.

Macht keinen Bock mehr das Spiel hier... ich brauche Action einlagen. Montag vernichte ich die Börse! Mal schauen was passiert... angeblich dynamische Systeme auf den Prüftstand heben macht Spass.

Also leibe Börsianer, die Russen verweigern uns im Winter die Gaslieferung um uns (Europa) zu schwächen! (Private ausgedachte Geschichte um den Stein ins Rollen zu bringen!)
 
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